Dual 714Q

Ich besitze einen 714Q. Ich hab ihn damals für 50€ von einem Boardmitglied bekommen. Der Zustand ist tadellos.
Preislich liegen sie normalerweise bei 70-80€. Original ist das ULM60E montiert. Meiner hatte "nur" das ULM55E. Die Unterschiede sind nur gering. Manche 714Qs haben sogar ein Moving Coil System, das soll sehr gut sein.
Desweiteren gibt es verschiedene Ausführungen. Es gibt sie mit der Kunstoffblende, mit brauner und silberner Aluminiumfrontblende, die sind preislich etwas höher angesiedelt. Die Qualität ist bei allen super.

Manche haben Probleme mit durchdrehenden Antrieben, wo der Motor auf maximale Drehzahl hochdreht, bisher hatte ich aber keine Probleme damit. Ist aber auch eher selten.

Problematisch ist nur, dass du keine direkte Möglichkeit hast, ein anderes System zu montieren. Hierzu benötigt man ein Halbzoll Umrüstkit. Die sind sehr selten und teuer. Ich habe ein solches Umrüstkit und betreibe momentan ein OMB30, welches sehr gut klingt!
Die Tonabnehmer sollten so leicht wie möglich sein. Das ULM Prinzip geht dabei flöten, weil allein die Kopfblende, der TK und die Schrauben die Tonarmmasse erhöhen was in meinen Ohren aber nicht viel zu bedeuten hat. Das OMB30 klingt deutlich besser als das ULM55E!

Eine weitere schöne Spielerei ist die Pitchregelung, damit kann man für beide Drehzahlen unabhängig die Tonhöhe angleichen, falls du mal auf die Idee kommst mit einem Instrument zu der Musik zu spielen! Braucht eigentlich kein Mensch, aber egal, es verführt zum rumspielen...

Grundsätzlich kann ich ihn dir nur empfehlen, wenn du nicht mit verschiedene Tonabnehmern experimentieren willst und einfach gut Musik hören willst. Und er klingt sehr gut. Mir macht er jedenfalls sehr viel Spass...

Gruß Jan

Nun du überspringst einfach einige entwicklungsstationen von dual und landest in der meiner meinung nach besten. du kasnnst ihn im zweifelsfall weiter verkaufen. nehm ihn gerne.
gruß waschbaer
ach ja, der preis, selbst ohne ta, wesentlich höher als bei so einem reibradler.

Hallo,

ein sehr empfehlenswerter Dreher und selbst mit dem ULM 60 bereits mit gutem Klang. Ich würde ihn nehmen und versuchen die lange Kopfblende zu bekommen, damit du künftig auch 1/2"-Systeme montieren kannst.

Das Problem mit dem Hochdrehen hatte ich auch mal, leider. Das Problem wurde aber hier im Forum beseitigt.

Eigentlich ist ja schon fast alles gesagt...

Mein 714ner läuft dank Halbzollumrüstsatz seit geraumer Zeit mit einem Yamaha MC9, das spielt schlicht in einer anderen Liga, als das ULM 60 E. Von den ULM-Systemen habe ich schon damals recht wenig gehalten. Die sind allenfalls Mittelklasse und dem Leistungsvermögen des 7ners nicht angemessen. Das ULM 60 E war damals das beste ULM System.

Wenn man sich den 714 (und natürlich den 731) zulegt, ist m.E. der Umrüstsatz Pflicht. Denn dann kann man dem Dreher ein angemessenes System unterschnallen. Oft genannt wird dabei immer das Ortofon SL 20 E. Ein NOS-System, das es beim Thakker recht preiswert zu kaufen gibt. gemessen am Preis soll es geradezu sensationell sein. Die Krönung dürfte das aktuelle Ortofon MC 30 Super MKII sein ...wenn man das nötige Kleingeld opfern möchte.

Ein Audio Technica AT OC 9 ML III sollte auch gehen, ist aber ebenfalls recht teuer und auch nur noch NOS zu bekommen.

Das sind alles low-output MC Systeme, für die man natürlich einen entsprechenden PhonoPre benötigt. Will man ein gutes MM, das die Leistung des ULM 60 E übertrifft, dann könnte man zum OMB 30 greifen. Noch besser wäre ein V15/III oder IV oder V. Ein ordentliches Shure M95 ED wäre sicher auch besser, als das ULM. Letztere Systeme sind allerdings nur noch gebraucht und wenn man großes Glück hat vielleicht noch NOS zu bekommen. Ein Budget Tipp wäre ggf. das Shure M 97 xE für 79,50 plus Versand vom Thakker....zu dessen Qualität kann ich aber nichts sagen.

Beachten sollte man, dass der Arm des 714ners nicht höhenverstellbar ist. Zu niedrige Systeme können mit selbsgeschnitzen Unterlegplättchen problemlos angepasst werden. Zu hohe Systeme gehen leider gar nicht.

An dieser Stellen vielen Dank nochmal an dobro, der mir den 714ner mit Halbzollumrüstsatz verkauft hat....

Gruß

RD

Vielleicht habe ich es auf die Schnelle überlesen, aber man sollte vielleicht erklären, daß ULM für ultral low mass steht. Das heißt, der Tonarm und das zugehörige Standard- Tonabnehmersystem sind sehr leicht.

Der Tonarm ist kardanisch gelagert und hat eine masselose Auflagekrafteinstellung mit Hilfe einer Spiralfeder, weshalb die Auflagekraft immer genau senkrecht auf die Rille wirkt, auch wenn der Plattenspieler nicht waagerecht steht. Das hat er aber mit allen (?) Dualplattenspielern gemeinsam.

Darüber hinaus besitzt der Tonarm in seinem Gegengewicht einen Antiresonator, der Tonarmschwingungen reduzieren soll.

Das sogenannte Subchassis ist federnd gelagert, trotzdem erscheint mit der 714 Q etwas empfindlich gegenüber
Trittschall.

Der Direktantrieb ist quarzgeregelt und läuft auch mit Reinigungsbesen gleichmäßig weiter.

Ich habe mich etwa 1980 für den 714 Q entschieden, weil mir der baugleiche Vollautomat 731 Q zu teuer war und habe mich damit getröstet, daß bei einem Halbautomaten viellecht auch weniger kaputt gehen kann.
Bis heute habe ich es nicht bereut, den ich hatte bisher nur Kontaktprobleme zwischen Tonarm und Tonabnehmerträger, die ich hier mit Hilfe des Forums in den Griff bekommen habe.

Ach ja, das Umrüstset für andere Tonabnehmer gehört eigentlich zu einem 714 Q dazu.

Zitat von Archie

...
Ich habe mich etwa 1980 für den 714 Q entschieden, weil mir der baugleiche Vollautomat 731 Q zu teuer war und habe mich damit getröstet, daß bei einem Halbautomaten viellecht auch weniger kaputt gehen kann.
...

*grins*
Aus genau den gleichen Beweggründen habe ich mich 1979 auch für den 714 entschieden.
Die 150 DM, die der 731 damals mehr kostete, war mir die Vollautomatik nicht wert.

Gekauft hatte ich ihn übrigens in dem kleinen Elektroladen des Zonenrand-Kaffs, in dem ich damals wohnte.
Die hatten eigentlich hauptsächlich Haushaltsgeräte und so'n Krempel, machten nebenbei aber auch noch ein bischen HiFi (allerdings nur deutsche Hersteller; von denen gab's ja damals noch genug... )

Es gab aber auch noch einen dritten Grund für die Anschaffung des 714:
Die Kohle von meiner Konfirmation aus dem Jahr davor gab nicht mehr her...
Mit der MC-Variante, die 100 DM mehr kosten sollte als mit dem ULM60E, hatte ich nämlich schon geliebäugelt...

Phonohengst:
Mit dem 714 machst Du garantiert nix falsch; meiner hatte in den ganzen 31 Jahren seines Lebens bei mir noch nie eine Macke.
Daß ich ihm schon in seinen ersten Lebensjahren ein neues Phonokabel mit höherwertigen Cinchsteckern verpaßt habe, war eigentlich eher der damals aufkommenden Kabeldiskussion geschuldet als der unbedingten Notwendigkeit.
Falls der, für den Du dich interessierst, noch die Orgenool-Stecker haben sollte, würde ich die gegen was Besseres austauschen.

Zeitlich passende Komponenten sind Verstärker CV 1400, 1600, 1700, Tuner CT 1440, 1640, 1641, Tapedeck C 820, 830, 839 (wobei aber vom Stil auch das ältere 819 paßt, wer lieber die zappelnden Zeigerchen mag :D)

Hallo,

der CR-1780/1750 passt sehr gut zum Gerät:

Cr1780

Klingt sehr schön, wenn ich den Tuner auch nie würdigen konnte, da ich keinen vernünftigen Anschluss hatte. Das Verstärkerteil ist sehr gut. Da ich zur gleichen Zeit einen Rotel BX 980 kann ich sagen, dass ein Vergleich keine großen Unterschiede brachte.

Gruß
Peter

Der 714Q passt auch gut zu silbernen Japsen ...

Gruß Gerd

@ ntv-xj-treiber

Rrrespekt!

Gruß

RD

Hmm, stinken wird er...

Ansonsten werden wahrscheinlich die ganzen silbernen Teile vergilbt sein, in wiefern man das nochmal von den Kunstoffteilen runterbekommt weiß ich nicht, könnte schwierig werden...

Beim verschicken sollte auf jeden Fall de Teller abgenommen und unter das Gerät gelegt werden. Der Tonarm muss gesichert werden, der Tuningresonator muss auf Transportsicherung gestellt und abmontiert werden. Das TK muss auch abgenommen und alles gesondert verpackt werden. Die Haube sollte am Besten seperat verschickt werden, damits keinen Bruch gibt.

Das gesamte Paket muss in einen größeren Karton gelegt werden, der ringsherum 10cm Luft hat. Dieser Freiraum wird mit Styropor oder viel Zeitung gepolstert.
Achso, das wichtigste hätte ich fast vergessen: Die Transportsicherung des Subchassis muss aktiviert werden.

Wenn alles verpackt ist, darf nichts mehr rappeln oder klappern, dann sollte alles sicher sein!

Gruß Jan

Hallo,

das Gehäuse kannst du mit einem Schmutzradierer sauber bekommen. Die Haube solltest du allerdings nicht damit reinigen, die wird blind und du kannst sie anschließend neu polieren. Wenn du das aber ohnehin möchtest, kannst du natürlich auch die Haube damit wunderbar hinbekommen.. Alternativ hilft warmes Wasser mit etwas Allzweckreiniger, um die Oberflächen zu reinigen. Sollte es hartnäckig verschmutzt sein, habe ich bisher mit Isopropanol ganz gute Erfahrungen gemacht.

Gruß
Peter

...ein weiches Tuch und Spiritus. Damit habe ich bisher noch jeden Dreck wegbekommen. Auch und gerade Kondesat. Wo man schlecht in Ecken und Ritzen kommt, können Q-Tips helfen.

Gruß

RD

Hallo,

bei der Haube nur ganz sanftes Spülmittel nehmen, Alkohole oder gar sonstige Lösungsmittel wie Säuren können nur schaden.

Nikotin ist wasserlöslich und leicht basisch, daher lässt es sich eigentlich damit recht gut entfernen. Wenn der Geruch zu stark nach Freiheit und Abenteuer duftet hilft über Nacht ein Schälchen Essig unter die Haube stellen.

Peter Achterberg

Die Hauben bestehen m.W. aus Acrylglas, umgangssprachlich Plexiglas. Das ist auch der Handelsname.

Alkohohl kann tatsächlich Plexiglas angreifen. Aber bei kurzfristiger Einwirkzeit kommt es zu keiner sichbaren Reaktion. D.h. kurzes aber intensives Wischen und danach sofort mit einem mit Wasser angefeuchteten Lappen abwischen. Dann passiert gar nichts, alles schon x-mal gemacht.

Erstaunlicher Weise soll Plexiglas aber gegenüber Benzin und Ölen vollkommen resistent sein. So dass man bei sehr hartnäckigen Verschmutzungen durchaus auch mit Reinigungsbenzin drangehen könnte. Das habe ich aber noch nicht ausprobiert.

Übrigens Säuren- und Laugenresistent ist das Zeug auch....

Gruß

RD

Hallo,

hmmm...
Bei Lösungsmitteln wie Aceton und vor allen Dingen bei Säuren hätte ich meine Bedenken, vielleicht "opfert" mal einer eine kaputte Haube mit einigen Tests...

Peter Achterberg

Aceton soll Plexilgas auch angreifen, genauso wie Benzol...aber es soll tatsächlich säureresistent sein.

Wie gesagt, ausprobiert habe ich das noch nicht. aber mal ehrlich, wer hat solche Hammerchemikalien in seinem Haushalt? Gut, es gibt Acetonhaltige Reinigungsmittel. Aber muss man wirklich alles ausprobieren. Außerdem fängt man mal 'bescheiden ann. Mit einer paar Spritzern Spülmittel in warmem Wasser und einem weichen Microfasertuch. Bei Bedarf kann man danach ja zu härten Mitteln greifen.

Auch könnte man eine stark verschmutze Haube für ein paar Stunden in einer Spülmittellösung Einweichen.

Gruß

RD