2020 aka Telefunken W250 MKI

  • Hallo zusammen,


    auch wenn das Thema restaurieren des 2020 zur Gänze schon erläutert ist, muss ich hier mal ein paar Eindrücke und lustige Fehlfunktionen loswerden. Der W250 MKI ist das schönste was ich bisher in den Fingern hatte, ich wollte ja schon lange einen 2020 und Dank eines Boardmitglieds hab ich jetzt einen zu einem NICHT Mondpreis bekommen (danke nochmal an dieser Stelle).
    Er kam hier bestens verpackt an. Von den Transportschäden an der Haube, die der Vor-Vorbesitzer verbockt hatte wusste ich schon, war aber alles kein Thema.
    Zunächst mal einen kpl. Samstag damit zugebracht den Nikotingilb runter zu bekommen. Ging ganz gut bis auch einen leichten Gelbschleier an der Tonarmbasis. Der silberne Knopfaufsatz des Antisaktingrades fehlte, aber da dacht ich mir, dass ich auch noch irgedenwie einen Ersatz finde.
    Restliche Fehler:
    Verharzung: nix ging mehr, aber wirklich nix. Ich hatte schon ein paar kleinere PEs in der Mache und kenn das schon, aber so dermassen zugeschnoddert, das hab ich noch nicht erlebt. Also alles zerlegen.
    Der Hebel mit der Rolle von der Wechslermechanik war völlig verbogen und blockierte zusätzlich das Kurvenrad.
    Pimpel: natürlich wie gehabt, danke für die Schrauben Lutz, ich hab sie ohne Unterlegscheibe eingebaut und bin sehr zufrieden.
    Überraschung beim Entfernen des vollständig verklebten Kurvenrades, kein wunder klemmte das, da liegt doch tatsächlich der silberne Knopf vom Antiskating und blockiert alles...wie auch immer der da hingekommen ist.
    Das Treibrad ist schön fluffig und wie neu, hat aber keinerlei Gripp. Sandpapier im Normallauf dranhalten? Keine Chance, ich musste zu erstem mal ein Reibrad in die Bosch einspannen, gefühlte 1,5 mm Später...jetzt lüppt es.
    Die Auflagekrafteinstellung hat wohl auch nur Vorschlagscharakter, bei angezeigten 4 hab ich dann mal endlich tatsächliche 2p erreicht^^. Da muss ich nochmal ran.
    Nachdem ich mit fast allem fertig war, zerfielen dann noch die Tonarmkabel beim Wiederanlöten zu Staub. Weniger als 20 Ohm pro Kanal hab ich nicht mehr geschafft, also alles nochmal raus und neue Kabel in den Tonarm.
    Apropos: der, der diese dämlichen Tonarmlager mit den Loosen Kugeln konstruiert hat: er schmore auf ewig im Fegefeuer :cursing:
    Ach ja, das Headshell war dann auch noch loose, ich muss jetzt warten bis der Kleber aushärtet bevor ich weiter machen kann.
    Nächste Woche kommt noch die Zarge dran und dann gibts auch Bilder.


    Ich hab jetzt schon so einige Duals und PEs hergerichtet, aber der 2020 war mit Abstand die größte Herausforderung bisher...und die schönste. Wenn er jetzt auch noch gut klingt, muss der 1019 wohl leider gehen.......


    Ich hoffe ich hab Euch mit meiner Begeisterung jetzt nicht zu sehr gelangweilt, aber es musste mal raus :D :D :D


    Grüße und schönen Sonntag,
    Kai

    VG

    Kai








    Einmal editiert, zuletzt von tpl1011 ()

  • Wenn er jetzt auch noch gut klingt, muss der 1019 wohl leider gehen.......

    Ich versteh Deine Begeisterung. Der 2020 / W250 ist tatsächlich einer der wunderschönsten seiner Zeit - und auch noch für die Zeit danach. Dass der 1019 gehen müßte - das würde mich wundern. Zumindest bei mir hat er den volleren und dynamischeren Klang.


    Viel Spaß weiterhin bei der Restaurierung !


    Albert

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

  • Hallo Kai,


    liest sich schön, dein kleiner Bericht!
    Welche Farbe hat dein Reibrad? Schwarz oder eher gelblich?



    Kurz zur Auflagekraft:
    Stelle erstmal sicher, ob bei Nullanschlag der Zeiger tatsächlich auf die Null des Auflagekraft-Knopfes zeigt. Ansonsten, Knopf nach vorn abziehen und versetzt an die richtige Stelle wieder aufstecken.


    Unter dem Knopf findest du auch eine Korrekturschraube für die Auflagekraft:




    Schönen Sonntag und Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*


  • Moin zusammen,


    ist das gelbliche. Macht eigentlich fast neuwertiger Eindruck.
    Die Exzenterschraube zur Einstellung hatte ich schon gefunden, musste aber noch warten bis das Headshell getrocknet war.
    Die Einstellung des Rädchens auf Null hatte ich schon gemacht.


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • Toller Bericht Kai,
    ich wusste das er bei dir in proffessionelle Hände kommt ! :thumbup: Man liest den Spass immer zwischen den Zeilen mit den du hattest. :P Freu mich auch schon auf Bilder von dem seltenen Stück ein W250 MKI, gibts nicht so oft. 8o
    Wenn ich es so lese bin ich eigentlich froh, daß ich nicht grossartig angefangen habe mit diesem Dreher. Zu schade das er bei mir mit Transportschaden gelandet ist, sonst wäre die eigentlich gute Haube richtig klasse.
    Grüsse Lutz

  • Hallo nochmal,


    das mit der Auflagekraft wird tatsächlich zum Problem. Ich bekomme es im Idealfall so hin, dass die tatsächliche Kraft der auf dem Rädchen angezeigten ziemlich genau 1gr hinterher hinkt, d.h. angezeigt 1- gemessen 0,12, angezeigt 2- gemessen 1,05 und so weiter. Ich meine es ist kein Thema die Kraft mit der Waage einzustellen, aber ich wenn ich schon alles auseinander nehme, will ich es auch perfekt machen :D .


    Jemand einen Tip?


    Danke und Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • Hallo Kai
    eine andere Feder ? Irgendwo schlachten. Ich habe noch einen W230 mit gleichen Arm als Schlachtmodell. Den Arm stifte ich dir... :thumbup:


    Grüsse Lutz

  • Hallo Kai,


    stelle auch sicher, dass du halbwegs genau auf Schallplatten-Höhe misst. Die Auflagekrafteinstellung per Feder ist da recht empfindlich, was Abweichungen nach oben oder unten betrifft. Wird der Tonarm angehoben, steigt die Auflagekraft.


    Evtl. kannst du versuchen, die einfache Feder ein Stück zu kürzen, um höhere Auflagekräfte zu erziehlen. Ist vielleicht mal überdehnt worden.
    Ansonsten, Lutz' freundliches Angebot annehmen ;)



    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo Ihr zwei,


    der Tip mit der richtigen Höhe hat es gebracht. Ich liege jetzt noch so ca. 0,1-0,15 danneben, das ist innerhalb meiner Toleranz.


    lutz: danke fürs Angebot ich beobachte es mal weiter die Tage sollte sich da kurzfristig wieder eine Abweichung zeigen, melde ich mich wegen der Feder. Apropos, was machen die AW´s funktioniert alles?


    Jetzt hätte ich gerne noch einen Tip wie ich das Chassi etwas stabiler bekomme, momentan wackelt es in der Zarge wie eine Dackelschwanz. Die Schaumstoffdämpfer sind drin, aber irgendwie bewirken die nicht wirklich viel.


    Insgesamt läuft er aber traumhaft ruhig, auch wenn ich mit dem Reibrad immer noch nicht wirklich zufrieden bin. Man hört weder den Motor noch das Tellerlager.


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • Hallo Kai,
    das ist traditionell so eingestellt als "wackelpeter" bei Telefunken. Also original. Mann kann es etwas dämpfen, indem man in den Schlitz an allen 4 seiten etwas Schaum reinsteckt. Sieht aber sch....e aus und habe ich schnell wieder gelassen.
    Aber wenn du ein anderes Reibrad raufmachst, das Schwarze habe ich auch noch neu da, ist der Motor minimal zu hören nach meinen Erfahrungen. Das einzig totenstille ist das helle.
    Ich kann dir aber gerne mal mein neues unbenutztes schwarzes zukommen lassen. Ist originalverpackt zum testen.
    Dummerweise bin ich da noch nicht zu gekommen Kai. Die eine sieht perfekt aus, werde ich nächste Woche mal testen.


    Grüsse Lutz

  • Aber wenn du ein anderes Reibrad raufmachst, das Schwarze habe ich auch noch neu da, ist der Motor minimal zu hören nach meinen Erfahrungen. Das einzig totenstille ist das helle.


    Hallo Kai,
    das ist traditionell so eingestellt als "wackelpeter" bei Telefunken. Also original. Mann kann es etwas dämpfen, indem man in den Schlitz an allen 4 seiten etwas Schaum reinsteckt. Sieht aber sch....e aus und habe ich schnell wieder gelassen.
    Aber wenn du ein anderes Reibrad raufmachst, das Schwarze habe ich auch noch neu da, ist der Motor minimal zu hören nach meinen Erfahrungen. Das einzig totenstille ist das helle.
    Ich kann dir aber gerne mal mein neues unbenutztes schwarzes zukommen lassen. Ist originalverpackt zum testen.
    Dummerweise bin ich da noch nicht zu gekommen Kai. Die eine sieht perfekt aus, werde ich nächste Woche mal testen.


    Grüsse Lutz


    Hi,


    sowas in der Art hatte ich mir schon gedacht, also lass ichs wackeln ;) . Das Reibrad ist soweit schon in Ordnung, ist wirklich totenstill. Ich bin nur noch nicht so recht mit dem Gripp zufrieden, aber das krieg ich auch noch hin. Ein Schwarzes hatte ich selbst noch da, aber das ist wirklich einen Tick zu hören.


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • hallo,



    der wackeldackel-effekt läßt sich aber auf wunsch durch entsprechende schaumstoffdämpfer in den chassisfedern beheben.
    dann sieht man´s nicht und der dreher faßt sich auch edler an. nachteile konnte ich keine feststellen...



    grüssle henner

    Musik??? ...ist das nicht das Geräusch, das aus den Lautsprechern kommt, wenn ich meine Anlage teste?

  • Hallo Henner,


    die original Telefunken-Pfropfen sind noch drin, helfen aber nicht viel. Ich schau mal ob ich einen adäquaten Ersatz finde, weil irgendwie nervt mich das schon ein bissl :whistling:


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • Hallo zusammen,


    die Zarge ist gerichtet und ich stell jetzt Bilder im Forum ein. Ich bin nach wie vor begeistert von der Optik und fasziniert von der Mechanik. Allerdings muss ich sagen, dass ich das Reibrad nicht in den Griff bekomme (ich hab es jetzt mit zwei versucht) aber bei beiden wird die Automatik gebremst und sobald der Lauf freigegeben ist läuft er immer zu langsam. Ich hab schon alles justiert was geht. Ist echt ein zäher Gegener :D .
    Das Gewackel ist nach Einbau von neuem Schaumstoff etwas besser geworden, aber eine sichere Bedienung ist immer noch nicht gewährleistet.
    Klanglich bin ich mit dem Philips GP 400 II sehr zufrieden (abgesehen davon das er etwas zu langsam läuft).


    So schnell geb ich nicht auf, aber so langsam frag ich mich schon ob wir Freunde werden..........


    Grüße und schönes Wochenende
    Kai

    VG

    Kai








  • Moin Kai
    ...ich vermute das es an der beim Transportschaden gequetschten Tellerbuchse liegt. Die war am unteren Rand stark eingedrückt. Ich habe mit allen Tricks aus meinem Schrauberleben die Buchse wieder rundgetrieben. Ich bin sicher das es da noch nicht genug wieder aufgerieben ist. Da solltest du dich nochmal dran machen. Ansonsten hilft nur noch ein anderer Teller. Gibts da nicht noch was von dem Schlachtmodell bei Jürgen ? :rolleyes:
    Grüsse Lutz

  • Moin Kai
    ...ich vermute das es an der beim Transportschaden gequetschten Tellerbuchse liegt. Die war am unteren Rand stark eingedrückt. Ich habe mit allen Tricks aus meinem Schrauberleben die Buchse wieder rundgetrieben. Ich bin sicher das es da noch nicht genug wieder aufgerieben ist. Da solltest du dich nochmal dran machen. Ansonsten hilft nur noch ein anderer Teller. Gibts da nicht noch was von dem Schlachtmodell bei Jürgen ? :rolleyes:
    Grüsse Lutz


    8o gut zu wissen, das hatte ich noch gar nicht gesehen, denn das eigentliche Tellerlager war nur völlig versifft läuft aber jetzt absolut geräuschlos. Der Teller hat auch eine sehr lange Nachlaufzeit.
    Da geh ich doch mal direkt dran morgen.
    Und gegen das Gewabbel schraub ich ihn irgendwann noch fest :D :D :D :D (nein, nicht wirklich)


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • Hallo,


    also die Buchse hab nochmal ein bisschen nachgerichtet, obwohl das nicht wirklich notwendig war. Ich hab das gute Stück danach einfach mal die kpl. Nacht durchlaufen lassen, jetzt erreicht er die Geschwindigkeit.Das schönste, er läuft absolut Geräuschfrei 8) .
    Insgesamt sind es jetzt nur noch ein paar Kleinigkeiten die ich feinjustieren muss, aber dafür ist es mir nun wirklich viel zu heiss :thumbup:


    Grüße und schönes Wochenende,
    Kai

    VG

    Kai








  • Hallo zusammen,


    jetzt muss ich mal ein bisschen meinen Frust los werden. Das gute Stück ist jetzt kpl. aufgearbeitet, alles arbeitet schön sanft. Nur zwei Dinge bekomme ich nicht in den Griff:
    1. ich kann nicht betriebssicher auf den Lift umschalten, es gibt da einen ekligen Widerstand der beim Überwinden das ganze Schwabbelchassi zu, Beben bringt.
    2. Ich komm bei 33 wieder nicht auf Touren. (der Teller ist ok. läuft ruhig, lange nach und ohne Schlag) es kann eigentlich nur das Reibrad sein. Ich hab jetzt die ganze Zeit versucht das vorhandene hinzubekommen, das es schöne helle ist, das eigentlich absolut geräuschlos läuft. Es hat erst eine Kur in Ballistol bekommen, das war aber nicht sehr erfolgreich. Danach drei Tage in Glycerin. seither äuft er immerhin wieder einergermassen. Lass ich den Dreher eine Stunde laufen, schafft er es. Am nächsten Tag ist wieder Essig.
    Die Feder hab ich auch schon ziemlich stramm nachgezogen.


    Ich glaube ich hab hier meinen Meister gefunden. Hab echt keine Idee mehr.


    Im Moment macht im Bastelzimmer der 1010 Dienst. Klingt toll und läuft einfach....das würde ich mir mal vom 2020 wünschen :D


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








  • 1. ich kann nicht betriebssicher auf den Lift umschalten, es gibt da einen ekligen Widerstand der beim Überwinden das ganze Schwabbelchassi zu, Beben bringt.
    2. Ich komm bei 33 wieder nicht auf Touren. (der Teller ist ok. läuft ruhig, lange nach und ohne Schlag) es kann eigentlich nur das Reibrad sein.


    Zu Pkt. 1
    da mußt du mal in der Mechanik schauen was passiert wenn du den Lift aktivierst, es kann praktisch ja nur irgendwas haken wenn es verharzt oder beim basteln dejustiert wurde...


    Zu Pkt. 2
    Treibrad mit der Laufbuchse in einen Bohrstock einspannen und abdrehen - fertig. Problem hatte ich auch öfters bei Dual/PE Treibrädern -> sehen gut aus und sind weich, wenn ich jedoch die Lauffläche akribisch betrachte sind alternde Stellen bemerkbar und die müßen eben weg...

  • Zu Pkt. 1
    da mußt du mal in der Mechanik schauen was passiert wenn du den Lift aktivierst, es kann praktisch ja nur irgendwas haken wenn es verharzt oder beim basteln dejustiert wurde...


    Zu Pkt. 2
    Treibrad mit der Laufbuchse in einen Bohrstock einspannen und abdrehen - fertig. Problem hatte ich auch öfters bei Dual/PE Treibrädern -> sehen gut aus und sind weich, wenn ich jedoch die Lauffläche akribisch betrachte sind alternde Stellen bemerkbar und die müßen eben weg...


    Hi Dennis,


    zu 1: es hakte schon vor dem entharzen und ich geb nicht auf bevor ich es gefunden hab ;) .
    zu 2. ich hab jetzt sicher schon 2-3mm abgeschliffen, aber es wird nicht besser. Das ist das erste Reibrad bei dem ich solche massiven Probleme hab. Ich trau mich einfach nicht noch radikaler abzuschleifen. Wie sind denn Deine Erfahrungen, wieviel kann man dennn abnehmen?


    Grüße
    Kai

    VG

    Kai








Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.