RIFA / WIMA / 'Knallfroschfrage'

  • Hallo zusammen,


    in einem meiner Dreher habe ich einen RIFA PME 271 M mit 0,033µF (also 33nF).


    Auf ihm ist folgendes aufgedruckt:



    Da ich nicht genau weiss, wie gut der ist, ob der auch mal 'knallt' und raucht, würde ich ihn ersetzten wollen - nur gegen was?


    Ich habe hier entweder einen



    Zitat

    RIFA Y2 PME 290MB 40/100/56/C 15nF M4 250V~SH

    oder einen



    Zitat

    WIMA MP3-X2 0,047 275~ 40/110/56°C 0µ047


    Ich habe herausgefunden, dass der RIFA PME 290 nicht mehr produziert wird und ein Ersatz für diesen der RIFA PME 271 sein kann, aber ob das auch umgekehrt gilt, habe ich nicht herausgefunden.


    Ist der 271 ein Knallfrosch? Wenn ja, gegen was kann ich ihn tauschen?


    Gruss aus HB

    .JPeter.

  • Hallo


    Ich würde den erst genannten von Andreas nehmen, habe ich auch, bei dem zweiten steht nichts von Funk-Endstör-Kondensator, den würde ich nicht nehmen.


    Bei welchem Gerät hast Du denn den 33nF gefunden, wäre mal interessant zu wissen, da meistens die 10nF, 47nF oder 68nF verbaut sind.


    Viele Grüße
    Jürgen

  • Andreas: Danke für die beiden Links!


    Jürgen: Ist in diesem Fall kein DUAL, ist ein Hitachi PS-48. Aber als ich den gestern mal aufschraubte um ihn wieder gangbar zu machen, fiel mir der o.a. gleich in's Auge und ich dachte: "So was kennst Du doch irgendwie...?!" Da ich gerade alle Knallfrösche vom 714, 626 und vom 601 austauschte, wollte ich da auch gleich rangehen, hab' aber eben wegen der 33nF gestutzt, da ich eben nur die beiden 15nF und 47nF habe. Interessanterweise ist der 33nF nicht ganz so nackt, wie in unseren Duals, sondern wohl noch mit einer etwas dickeren durchsichtigen Schicht überzogen. Er sieht eigentlich auch noch ganz gut aus:



    Auf jeden Fall DANKE! für Eure Infos! :thumbup:

    Gruss aus HB

    .JPeter.

  • Hallo,


    also wenn der C noch astrein aussieht (keine Risse) besteht eigentlich keine Notwendigkeit ihn zu tauschen. Der wird ja auch nich ohne Grund knallen, ich vermute daß bei den alten Exemplaren die Weichmacher aus dem Kunststoff ausdiffundiert sind, was mit Rissbildung einhergeht, irgendwann schlägt halt die Spannung durch und dann knallts.


    Jürgen:
    Bei dem zweiten Kondensator steht MP3-X2, das ist doch eine Funkentstör-Kennzeichnung?! ;)

    Gruß
    Christoph


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  • Hallo zurück :D ,


    an der Stelle sieht er verdächtig nach Knallfrosch aus (ohne den Schaltplan und/oder die Stromlauf zu erkennen). Man sieht "AC-in" usw...


    Es schadet jedenfalls nicht, den zu tauschen. Wer weiß, wie lange der es noch tut oder wie lange der schon insgesamt in Betrieb war? Risse sind schon ein gutes Indiz, aber wenn du ruhig schlafen willst,...


    Bei Conrad gibt's sog. "Snubber" (von Rifa, ist ein MP-Kondensator, der intern mit einem 100 Ohm Widerstand in reihe verschaltet ist; sieht aus wie unsere Knallfrösche), ich würde hier in diesem Fall von dem die Finger lassen, da hinten im Bild noch ein Widerstand zu sehen ist, von dem man nicht erkennen kann, ob er nicht ebenfalls in Reihe zum C liegt.


    Also: Einfach neuen Wima rein und gut.


    EDIT: Die FKPs von Wima kann man getrost nehmen. Selbstheilend, spannungsfest und "schnell". Der hält noch länger.

    Beste Grüße,
    Andreas


  • Jürgen:
    Bei dem zweiten Kondensator steht MP3-X2, das ist doch eine Funkentstör-Kennzeichnung?! ;)

    Hallo Christoph


    Das steht beim ersten Link von Andreas, beim zweiten steht FKP-1 33N Impuls-Kondensator, den würde ich nicht nehmen :rolleyes: .


    Gruß
    Jürgen

  • Das steht beim ersten Link von Andreas, beim zweiten steht FKP-1 33N Impuls-Kondensator, den würde ich nicht nehmen :rolleyes: .

    Oh entschuldige Bitte! Ich hatte das auf den ersten Beitrah von Jotpewe bezogen :rolleyes:


    Es muss aber denke ich nich genau dieselbe Kapazität sein, der zweite (aus dem ersten beitrag ;)) hätte es sicher auch getan ;) btw: hab kürzlich mal einen ausgetauschten 0,047er Rifa nachgemessen, der hatte schon um 0,06.

    Gruß
    Christoph


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  • ... ist die ungefähre Kapazität (ob 33, 47 oder 68nF, spielt keine Rolle), und vor allem die Netzspannungsfestigkeit. Spezielle Entstörfilterkondensatoren sind entgegen der Meinung vieler Menschen hier im Forum nicht nötig und wurden auch von Dual nicht verbaut. Wo ich auch drauf achten würde (wegen der Berührungssicherheit) ist eine Bauform, die exakt in die Platine passt. Aufbauten mit in Reihe geschalteten Widerständen (um einen Entstörfilter nachzuahmen) machen keinen Sinn, erhöhen aber durch die blanken in der Luft hängenden Drähte die Gefahr des Körperschlusses.


    Man muss auch immer überlegen, dass Knallfrösche nur dann zur Gefahr werden können, wenn sie während der Abwesenheit hochgehen, UND dabei noch Feuer fangen, was eher selten der Fall ist. Bei Plattenspielern besteht überhaupt keine Gefahr, weil sie sich nach Gebrauch von selber ausschalten. Bei Verstärkern, Tunern, Heimanlagen etc. würde ich die Knallfrösche aber auf jeden Fall austauschen, weil man das Ausmachen vergessen kann, und das Gerät dann unbeaufsichtigt u.U. tagelang am Netz liegt - besonders beliebte Aspiranten sind hier Verstärker mit defekter Netzkontrolleuchte.


    Gruß Frank

  • Natürlich macht es Sinn, Snubber zu verwenden, statt reine Kondensatoren.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hi Zivi,


    (das wir uns bei den "Snubbern" wieder treffen... :D ).


    Ich meine, auf dem Photo einen Widerstand gesehen zu haben. Dieser könnte bereits in Reihe zum C geschaltet sein. Wenn jetzt noch der Widerstand im Snubber dazu käme... wenig sinnvoll.


    Frank: Bei den Snubbern sind die Widerstände im Bauteil integriert. Das ganze geht zusammen auf die Platine und nix ist mit frei verlegten Drähten usw. Einwandfrei, denke ich.

    Beste Grüße,
    Andreas

  • Ich meine, auf dem Photo einen Widerstand gesehen zu haben. Dieser könnte bereits in Reihe zum C geschaltet sein. Wenn jetzt noch der Widerstand im Snubber dazu käme... wenig sinnvoll.

    Der R, den ich sehe (braun, weiß, braun oder welche komische Farbe), der hat 2 Watt oder so. Für den Snubber braucht man eigentlich nicht so eine hohe Leistung. Ich vermute, daß der Widerstand nicht vorm Kondensator liegt. Aber der jotpewe kann das ja selbst nachschaun.


    Noch eine Anmerkung: Nur weil die Rifa-Kondensatoren abrauchen, muß man doch jetzt nicht sämtliche Entstörkondensatoren tauschen. Der auf dem Bild sieht doch völlig ok aus. Es ist glaub ich weniger ein elektrisches Problem, wieso die hochgehen, sondern ein Materialproblem der Rifa-Teile.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Zitat

    Es ist glaub ich weniger ein elektrisches Problem, wieso die hochgehen, sondern ein Materialproblem der Rifa-Teile.


    Ja, das würd ich auch denken.
    Mir ist in meinem ganzen langen Leben noch nicht ein hochgegangener Knallfrosch begegnet!

  • ich tippe auf das ausdiffundieren nidermolekuler Weichmacher (oder wie die hiessen, Klausur ist schonwieder so lange her) aus dem Kunststoff, das bedeutet auch schwund und (eventuell) Änderung der Dielektrizitätskonstante - des Materials - weswegen die Kapazität sich vergrößert, eventuell dann Risse im Kunststoff, dort schlägt irgendwann die Spannung durch und dann Peng!!! :wacko:


    Edith meint: Es könnte auch mit Spannungsrissbildung des Kunststoffes zutun haben, das hängt aber stark vom Fertigungsverfahren ab... ob die Teile wohl spritzgegossen wurden???

    Gruß
    Christoph


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    KA 50, 31
    CT 1641, 1440, 1150
    C 830, 820


    Technics: SL-PG 440 A, SL-PG 4
    Muvid: IR-850


    Ehemalige: CS 510

  • ... der Zustand der Kondensatoren allgemein ist besonders schlecht bei Kellerleichen, die lange Zeit stark schwankenden Luftfeuchtigkeiten und Temperaturen ausgesetzt sind. Röhrenradios, die immer im Wohnzimmer gestanden haben und regelmäßig benutzt wurden, haben bis heute ihre Originalkondensatoren. Nimmt man hingegen einen Kellerfund einfach in Betrieb, fliegen einem innerhalb der ersten Minuten mehrere Kondensatoren um die Ohren.


    Bei den Dual-Geräten beschränkt sich das Explodieren auf die knallfrösche, weil alle restlichen C's mit Kleinspannung betrieben werden. Die Tendenz ist aber die selbe. Regelmäßig benutzte Wohnzimmergeräte haben keine Probleme, Restaurierungsobjekte vom Keller oder Dachboden hingegen schon.


    Wenn ich einen alten Dual für den Alltagseinsatz flott mache, würde ich die Dinger einfach tauschen, egal, wie gut sie noch aussehen. Man schläft einfach ruhiger, und jeder Zimmerbrand wegen eines nicht getauschten Pfennigbauteils ist einer zuviel. Gleiches gilt übrigens auch für hart gewordene Netzkabel und Innenverkabelungen, sowie alle Lötstellen im Netzspannungsbereich. Originalität hin oder her, Schwelbrände in Elektrogeräten sind nach Brandstiftung die häufigste Ursache für Wohnungsbrände.


    Gruß Frank

  • Hallo!


    Brennen sollte da eigentlich nichts, normal sollten die Knallfrösche auf einer Platine sein und nicht am Holzgehäuse. Es stinkt halt nur grausam, aber in dem Moment fliegt sowieso die kleine Feinsicherung (außer beim 741 ;( ). In meinen Augen kann ein modernes Gerät (wie auch schon ein CV 1700 usw.) gar nicht brennen. Oft brennen ja Fernseher, ich weiß nicht, wieso. Vielleicht Pfusch bei der Reparatur, oder Uralt-Gerät aus den 70ern, oder Decke drauf gelegt, die Feuer fängt.


    Aber das mit den Kellerfunden ist mir auch schon aufgefallen: Alle Geräte von uns zu Hause, die oft im Betrieb sind, sind noch nicht explodiert. Ich weiß nicht mal, ob ich da bei allen die Knallfrösche getauscht hab.


    Überhaupt explodierte mir erst ein Knallfrosch, und zwar in einem Ebay-Kassettendeck, das schon Spuren von Feuchtigkeit gezeigt hatte und ewig unbenutzt schien.


    Naja, ich kann mir durchaus vorstellen, daß durch die Risse Feuchtigkeit ins Dielektrikum gerät und dieses dann leitend wird, dann dampft es beim Einschalten, und der Kondi explodiert heiter. Wird das Gerät dagegen dauernd benutzt, ist es grundsätzlich warm und trocken.


    Allgemein kommen mir lang gelagerte Geräte suspekt vor. War rostet, der rastet.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo Leute


    Ich wollte bei meinem Plattenspieler auch den Knallfrosch austauschen und habe hier lange gelesen aber so richtig weiß ich noch immer nicht welchen Kondensator ich nehmen kann. ?(
    Auf meinem steht Rifa 0,01uF. So und dann war ich bei Conrad und habe den -> Wima MKS4 0,01/1000- bekommen.
    Kann ich den jetzt nehmen :?:


    Zitat

    Das Einzige, was man beim Tausch von Knallfröschen beachten muss ...



    ... ist die ungefähre Kapazität (ob 33, 47 oder 68nF, spielt keine
    Rolle), und vor allem die Netzspannungsfestigkeit. Spezielle
    Entstörfilterkondensatoren sind entgegen der Meinung vieler Menschen
    hier im Forum nicht nötig und wurden auch von Dual nicht verbaut.


    Oder nicht :?:


    Gruß
    Thomas

    Eigentlich wollte ich nur Platten hören :!:

  • Hallo Thomas,


    ja, den kannst du bedenkenlos nehmen. 1000 V Gleichspannungsfestigkeit entsprechen mindestens 250, eher 400 V Wechselspannungsfestigkeit.
    Ich habe auch schon solche Typen eingesetzt, die Geräte funktionieren alle noch und knallen nicht!


    Gruß Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

  • Hallo Thomas


    Ist das überhaupt ein Funkentstör-Kondensator, eigentlich müßte doch ein X oder Y für die entsprechende Klasse darauf stehen ?( ?


    Ich würde Dir den Wima MP3-X2 10N empfehlen ( http://www.reichelt.de/?;ACTIO…386c1d499b20151d43095ea6c ). Edit: Diesen nur nehmen wenn ein X auf Deinem stand, bei der Y Variante, den auf der nächsten Seite von mir verlinkten.....


    Natürlich waren die Kondensatoren die Dual verwendet hat, spezielle Funkentstör-Kondensatoren und ich würde auch auf die genaue Kapazität achten und nicht nur ungefähr, außerdem ob X oder Y Klasse.


    Gruß


    Jürgen

    2 Mal editiert, zuletzt von Jürgen N. ()

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