Dual-Stanzerei lebt!

Hallo Rainer,

netter Artikel. Ich sag nur Phoenix aus der Asche.

Das nicht alles unwirtschaftlich und schlecht war an den Duals kurz vor der Pleite, sieht man ja an der ehemalige Stanzerei HMT. Aber jetzt ist es eh zu spät um bei hochwertigen Plattenspieler einzusteigen. Das Knowhow ist verstorben oder vergessen und der Name "ruiniert".

Hallo,

das wusste ich selber gar nicht (mangelnde Recherche). Ein Verweis dazu im Buch hätte sich gut gemacht.

Übrigens auf dem Foto ist in der Mitte Herr Fehrenbacher sen. zu sehen.

Gruss
Norbert

Zitat

Original von noko
Ein Verweis dazu im Buch hätte sich gut gemacht.

Na, da haben wir dann doch gleich ein zukünftiges Argument für die vierte Auflage

meint Matthias,
vom Buch begeistert

Hallo,

auf jeden Fall ein netter Artikel.
Ich bin bis heute der Meinung, dass ein großteil (deutscher) Firmeninsolvenzen hausgemacht ist und auf eklatanten Managementfehlern beruht.
Daher kann ich auch Andreas nicht sooo ganz zustimmen. Ein gut aufgestelltes Unternehmen kann mit dem kleinen 1x1 der Wirtschaftslehre, einer guten Portion fertigungstechnischem Know-How, Motivation und etwas Esprit auch heute noch herausragende Produkte auf einen lohnenswerten (Nischen-) Markt bringen.

Grüße Roland

Zitat

Original von noko
Hallo,

das wusste ich selber gar nicht (mangelnde Recherche). Ein Verweis dazu im Buch hätte sich gut gemacht.

Naja, vielleicht gibt es irgendwann doch noch eine vierte Auflage.

Gruß Peter

Zitat

Original von Badenbaer
.. Ein gut aufgestelltes Unternehmen kann mit dem kleinen 1x1 der Wirtschaftslehre, einer guten Portion fertigungstechnischem Know-How, Motivation ..

Viel zu profan, das große 1x1 sowie höhrere Finanzmathmatische Weihen, siehe aktuelle Finanzkrise, müssen's schon sein, von wegen bodenständig. Nein abgespact muss das heute sein, mit Warp 8 über die Galaxis raus ....und spaciger, wo bekommen wir sonst die Anglizismen unter bzw. leisten uns einen schönen Kauderwelschsprech, wäre ja noch schöner, man verstünde was man macht.

Ein leider zu früh verstorbener Bekannter (only the good die young) war Kaufmann, in mittelständigem Unternehmen und der wusste "wo die Glocken hängen", kein Wunder, hatte er sich "hochgedient" und nicht gleich als Assistant der Geschäfstführung eingestellt.... der wusste wie mit einen Techniker Dinger drehte....

Ein großes Problem stellen leider auch manche Unternehmerfamilien dar, wenn das Unternehmen z.B. zu stark gewachsen ist und keine richtigen Schlüsse hieraus gezogen worden oder viele beteiligt sind oder wenn Erbfolgen anstehen. Aus den Zeitungsberichten bzw. nokos Buch kann man da zart entnehmen, dass die Dual "Führung" angesichts der Größe und den aufziehenden "Konjunkturgewitter", gerade aus den goldenen 70er Jahren heraus, keine glücklichen Hände hatten.

Daneben kamen auf Dual grundlegende Probleme zu, in einem erkennbar wegbrechenden Markt (trotz der richtigen Schlussfolgerung die CDs wird's) eine wichtige Hauptstütze ("der Plattenspielerspezialist") zu verlieren. Dazu die eher ungeliebte "Konkursserie" (ich sagte ja öfters den Kommentar meines Händlers, sie wären damit verdientermaßen in Konkurs gegangen). Nicht nur Dual war gebeutelt, die ganze Phono- und Consumerelektrionikindustrie sah sich z.B. zweier Ölkrisen ('73/'78), hoher Inflation, steigende Kosten, wegbrechende Märke und dem "Großangriff" der Japaner ausgesetzt (der YEN war unterbewertet, die Wechselkurse gingen damals noch unter dem Bretton-Woods-System durch festgesetzte Korridore).

Alles zusammen wäre schon bedrohlich genug, aus fetten Jahren kommend, und ggf. nicht die richtige Unternehmensleitung.

Dual hätte es verdient zu überleben, aber die Banken wollten eben nicht.

ReVox z.B. war fetter im Futter, Willi gab in "die sprechenden Maschinen" zu, a) die MC und b) den Videorecorder unterschätzt zu haben. Dennoch, durch den proffesionellen Teil - den Dual nicht hatte- konnte der Patriach das Unternehmen noch bis die 90er führen, aber hier war die Firmenübergabe das Problem. Thorens konnte sich auch noch halten, hatten sich in eine Nische eingemauert und noch den Profi Teil EMT verbunden im Rücken. Grundig bekam heftigste Probleme, dem Maxem, der Patriach, (passte ihm was nicht, flog das Produkt per Nürenberger Fenstersturz raus), der "Retter" hieß Philips und Chantel freute sich nach seinem Ableben an einem opulenten Erbe.

Man kann die Liste fortsetzen, doch die Symptome sind sich manchmal ähnlich....

Vielleicht hätte Dual sich auf TV, Video etc. weiterenwicklen müssen, das was später Thompson versuchte. Hätte, hat aber nicht. Oder in den Bereich der Spielkonsolen, Heimcomputer oder etwas ganz ganz anderes suchen müssen (so wie Fehrenbacher mit Febalight). Diversifikation war damals Mode... es kann helfen

Was bleibt war: Nur der Premiumbereich widerstand in Nischen, lebt auch heute noch recht gut, bei an sich kleinem Marktanteil. Der "Massenmarkt" ging nach Fernost. Danach kam mit in deutschen ohnstuben die Stunde, z.B. der Briten, die als Garagenfirmen sich hochgekämpft hatten und tatsächlich einen Teil der Wertschöpfungs- und Produktionskette im Royaume Uni halten konnten.

Leider war das manchem deutschen Unternehmen nicht gegönnt.

Viel wichtiger ist der Produktionsstandort St. Georgen und anderer selbst. Da kann man noch -glücklicherweise- sagen, trotz Krisenjahre kamen wieder Leute in Lohn. Ob den nun TZ dransteht, oder Fehrenbacher oder ... nicht so wichtig. Hauptsache keine Krisenregion.. in den 70er gabe es Arbeitslosenzahlen von 300.000, ein Traum heute und es waren überwiegend gute Vollzeitstellen. Es wurde rundrum schwieriger und es immer noch.

Deshalb versuche ich auch heute noch, wo es geht, Made in GERMANY oder made in EU zu kaufen. Dafür lasse ich auch da und dort einen höhreren Preis gelten. Wenn Hifi oder TV von anderen Firmen / Ländern besser ist, na dann kaufe ich halt einen Sony/Panasonic (made in Malaysia ?) oder halt LG, Samsung oder Loewe, Metz oder Technisat. Bis dato habe ich meist europäisch und japanisch gekauft, vor allen Dingen keine gefakten Marken wie AKAI oder die "neuen" wiedererstandenen Marken wie AEG oder wer auch immer das Dualquadrat auf Produkte druckt und ich weiß: Das ist nicht das Dual was ich suche. Beim TFT Monitor nahm ich z.B. LG, made in ROK (Südkorea). Und der ist wirklich gut. War auch etwas teuerer als Mediamarkt, er war's wert (im wahrsten Sinne des Wortes: Preiswert).

Gruß

Wolfgang

Zitat

Original von aschuma
Hallo Rainer,

netter Artikel. Ich sag nur Phoenix aus der Asche.

Das nicht alles unwirtschaftlich und schlecht war an den Duals kurz vor der Pleite, sieht man ja an der ehemalige Stanzerei HMT. Aber jetzt ist es eh zu spät um bei hochwertigen Plattenspieler einzusteigen. Das Knowhow ist verstorben oder vergessen und der Name "ruiniert".

Tach zusammen,
Du meinst doch wohl nicht die Heldener Metalltechnik, oder ?
Gruß vom Lande und vom mattin