Newbee mit Fragen zum CS 704

  • Hallo 3rd Ear,


    jau, ein Bild sagt mehr als 1000 Worte. Ich habe mal ein paar Bilder angehängt. Meiner Laienhafte Meinung nach ist da nicht viel dran zu verbessern.


    Ich finde übrigens trotz aufwendiger Suche keinen Thread über den Austausch des "Knallfrosches". Ich meine immerhin das Bauteil auf einer Abbildung vom Netzteil in der Bedienungsanleitung gefunden zu haben.

  • Moin Waldi,


    auf den Bildern sieht Du die beiden Knallfrösche, einer sitzt am Netzschalter. der andere versteckt sich unter dem großen schwarzen Deckel am Trafo.



    Die Kontakte auf Deinen Fotos sehen gut aus ;)

  • Es mag täuschen - hat die Nadel 'n Knick weg? Zumindest sitzt sie nicht exakt mittig. Hab die bisherigen Beiträge nicht in Erinnerung: Ist das eigentlich eine Originalnadel?


    Ach ja, wir gehen jetzt mal davon aus, dass die Kabelschuhe von innen auch so hübsch blank sind. ;)

  • Vorsicht, es folgt ein längerer Tatsachen-Roman. 8)


    So richtig weiter kommen wir jetzt eigentlich nur durch Gebrauch eines MESSGERÄTES (ein böses Wort, ich weiss, aber jeder Roman braucht einen fiesen Schurken, um die Handlung voranzutreiben. :D ).


    Ein ganz billiges Digital-Multimeter, für'n Fünfer oder Zehner, reicht aber allemal dafür aus. :)


    Den Widerstands-Meßbereich auf z.B. 20 kOhm einstellen. Dann ist der vom Messgerät in den Tonabnehmer fliessende Strom (10µA) auf jeden Fall so gering, daß der Tonabnehmer garantiert keinen Schaden nehmen kann.


    Der Widerstand der beiden Spulen im Tonabnehmer sollte ca. 1300 Ohm beim Shure V15-III sein.
    Beim Messwert kommt es nicht auf 10% an!!!


    Man mißt jeden Kanal einzeln.


    Zwischen "R" (rot) ud "RG" (grün) wird es bestimmt in Ordnung sein, da Dein rechter Kanal einwandfrei funktioniert. Trotzdem mal für den Vergleich mit dem linken Kanal messen.


    Interessant wäre für Dich vor allem der Messwert zwischen "L" (weiss) und "LG" (blau)


    1. Direkt an den Kontakten am Tonabnehmer messen


    - Bei "unendlich" oder "fast null" ist der Tonabnehmer vermutlich hinüber. Die Original-Nadel allein ist aber auch sehr gesucht!


    Wenn das nun soweit OK ist, dann:


    2. An den Stift-Kontakten des Tonkopfträgers messen


    - Ein eventueller Kontaktfehler an der TK-Verdrahtung Stelle sollte sich nun offenbaren.


    Wenn das nun auch OK ist, dann


    3. An den Kontakten des DIN-Steckers messen


    - Linker Kanal: Zwischen Kontakt Nr. 3 und Nr. 2 messen
    - Recher Kanal: Zwischen Kontakt Nr. 5 und Nr. 2 messen


    Das geht zumindest bei meinem 704 auch, wenn der Tonarm in Ruhelage auf der Stütze liegt. Der Kurzschliesser tritt erst bei derautomatischen Endabschaltung in Aktion (gerade nochmal nachgemessen.)


    Wenn nun soweit alles in Ordnung ist:


    Es könnte auch noch sein, daß der DIN-auf-Cinch Adapter Deines Nachbarn falsch beschaltet ist, dieses aber mit dem Dual 1234 nicht auffällt:


    Möglicherweis hört er seine Platten sogar nur in Mono, aber aufgrund einer Drahtbrücke im DIN-Stecker des 1234 auf beiden Lautsprechern. :rolleyes:


    Ich hatte auch mal einen falsch belegten Adapter in den Fingern:


    Da war am einen Cinch-Anschluß der linke Wiedergabekanal der DIN-Kupplung dran (Kontakt Nr. 1), am anderen der rechte Aufnahme-Kanal (Kontakt Nr.5). :rolleyes:


    Das funktionierte dann natürlich weder für Aufnahme noch für Wiedergabezwecke in Stereo... Der einohrige Taiwanese, der das Dingens in der chinesischen Sonderwirtschaftszone fabrizieren ließ, konnte sich vermutlich weder für die eine noch die andere Überspielrichtung entscheiden. :D


    Richtig wäre aber Kontakt Nr. 3 für links und Kontakt Nr. 5 für den rechten Kanal.


    Doch die erste Norm für die Belegung der DIN-Stecker am Plattenspieler war in den sechzigern irgendwann mal anders:


    Die alte Norm benutzte nämlich Kontakt Nr. 3 für links, aber Kontakt Nr. 1 für rechts.


    Deshalb gab es von Dual eine Zeit lang bei einigen Geräten eine kombinierte Belegung am DIN-Stecker, damit der vom Kunden neu erworbene Plattenspieler sowohl an einem alten, als auch an einem neuen Verstärkern funktionierte. Dazu waren dann im DIN-Stecker die Kontakte N1. und Nr.5 miteinander verbunden. Die gleiche Drahtbrücke findet man aus dem gleichen Grund auch an einigen Dual-Vorverstärkern, z.B. dem TVV46.


    Das betraf sinnvoll meistens nur Geräte mit Keramik-Tonabnehmer-System, also z.B. gehört auch der 1234 Deines Nachbarn in den Kreis der Verdächtigen.


    So... Magen knurrt - Mittach ist fertig. Muß deshalb erstmal ein Päuschen machen. :)

  • Zitat

    Original von outis
    Es mag täuschen - hat die Nadel 'n Knick weg? Zumindest sitzt sie nicht exakt mittig. Hab die bisherigen Beiträge nicht in Erinnerung: Ist das eigentlich eine Originalnadel?


    Jupp, ist eine Originalnadel und sie sitzt im echten Leben da, wo sie vermutlich hin gehört. Das Foto ist im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hand geschossen und ich habe den Tonkopf nicht genau von oben fotografiert.


    @3rd Ear: vielen Dank für die tolle Anleitung! Nächste Woche ist ein Freund von mir in der Stadt, der momentan in "Schturgard" wohnt und sich ein bisschen auskennt, ich denke mit Deiner Anleitung und seiner Hilfe werde ich den Apparat durchgemessen bekommen. Der Kollege will sich auch mal des alten Rank-Arena-Verstärkers annehmen, den ich mit dem DUAL verheiraten möchte.


    Da das alls aber eine ganze Weile dauern kann, würde ich den Plattenspieler gern erstmal provisorisch über meine Billig-Kompaktanlage betreiben (sorry :D) und benötige dazu einen Adapter und einen Vorverstärker. Habt ihr einen Hinweis auf ein günstiges Gerät? Ich habe hier im Forum eine Empfehlung gefunden (Pro-Ject Phono Box), das ist mir für den Übergang zu teuer (zur Beruhigung: ist ja nur für den Moment; falls der alte Verstärker nicht repariert werden kann, gibts was anderes vernünftiges).


    LG


    Waldi

  • Zitat

    Original von Waldi
    ... einen Vorverstärker. Habt ihr einen Hinweis auf ein günstiges Gerät? Ich habe hier im Forum eine Empfehlung gefunden (Pro-Ject Phono Box), das ist mir für den Übergang zu teuer


    Schau dir doch mal diesen Thread an. Das beschriebene Teil (Dynavox TC-750) gibt es ab ca. 20€. Ist nichts, was irgendwie begeistern würde, aber als Interimsgerät sozusagen das einäugigste unter den Blinden. Achte aber darauf, dass du ein aktuelles Gerät mit 15V-Spannungsversorgung erhältst (ältere Versionen erkennst du am 12V-Netzteil).


    ;)


    Klaus - der ewige Zweite :D

    Klangtuning? Ein trockener Sherry oder a Hefewoiza.

    Einmal editiert, zuletzt von rollin_on ()

  • Zitat

    Original von rollin_on
    Das beschriebene Teil (Dynavox TC-750) gibt es ab ca. 20€


    Mann, Mann, Mann, das ist mir ja fast peinlich! Genau das hatte ich gesucht. Ihr seid wirklich spitze, vielen Dank!


    LG


    Waldi

  • Zitat

    und ich habe den Tonkopf nicht genau von oben fotografiert.


    Genau daran liegt es, daß der Eindruck entsteht, sie sei nicht mittig.

  • Hallo zusammen,


    an dieser Stelle erstmal nochmals vielen Dank für Eure tolle Unterstützung!


    Inzwischen bin ich stolzer Besitzer eines nigelnagelneuen Adapterkabels (mit Erde) und eines gleichfalls nigelnagelneuen Entzerrer-Vorverstärkers (Dynavox TC-750). Daran habe ich gestern den Plattenspieler angeschlossen und ihn mit meiner Kompaktanlage verbunden.


    Ergebnis: linker (!) Kanal: prima, rechter: nur Brummen. ;(


    Das das Ergebnis vertauscht ist, schiebe ich jetzt mal auf das merkwürdige Adapterkabel, das ich bei den ersten Versuchen benutzt habe, oder ich habe aus versehen die Boxen falsch angeklemmt, die ich für einen anderen Versuch (im Boxenbau...) abgeklemmt hatte.


    Dann werde ich mir wohl mal ein Multimeter leihen oder kaufen und das Messprotokoll von 3rd_ear durchgehen. Vielleicht habe ich ja Glück und es liegt nur an irgendeinem Kabel (am liebsten das DIN-Kabel :rolleyes:).


    Was mache ich eigentlich, wenn der Tonabnehmer hinüber ist? Gebe ich dann besser den ganzen Dreher zurück (die Möglichkeit habe ich noch...)?


    LG


    Waldi

    Einmal editiert, zuletzt von Waldi ()

  • Zitat

    Original von Waldi
    Was mache ich eigentlich, wenn der Tonabnehmer hinüber ist? Gebe ich dann besser den ganzen Dreher zurück (die Möglichkeit habe ich noch...)?


    Unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten, wäre das dann warscheinlich das beste, ein "vernünftiges" Neues System kostet sicherlich nochmal das Doppelte bis Vielfache (nach oben gibts eigentlich keine Grenzen) vom Plattenspieler...
    Aber! Wenn der 704 ansonsten funktioniert, würde ich den lieber mit nem neuen System bestücken, als das Risiko einzugehen einen neuen Plattenspieler mit andern wehwechen zu ergattern...


    P.S. in der Bucht gibt es des öfteren auch mal günstig gute gebrauchte Tonabnehmer... falls du nicht allzuviel ausgeben willst.

    Gruß
    Christoph


    ------------------------------------
    CS 2x 621, 1229, 1226, 1225, 1218
    CV 1400, 2x 1200, 1100
    KA 50, 31
    CT 1641, 1440, 1150
    C 830, 820


    Technics: SL-PG 440 A, SL-PG 4
    Muvid: IR-850


    Ehemalige: CS 510

  • Hatte ich schon erwähnt, daß ein Digital-Multimeter zum Durchmessen der Kontakte und Kabel sehr viel weniger kostet, als ein Tonabnehmer (der vermutlich NICHT defekt ist) ? ;)


    Es tut bestimmt auch nicht weh, und wir helfen Dir alle gern bei Unklarheiten, wie man so ein Dingens benutzt. :)

  • Zitat

    Original von 3rd_Ear
    Es tut bestimmt auch nicht weh


    Wenn er mit den Meßspitzen vorsichtig ist :D


    stimmt, ausserdem ist ein Digitalmultimeter für alles mögliche sehr praktisch! :)

    Gruß
    Christoph


    ------------------------------------
    CS 2x 621, 1229, 1226, 1225, 1218
    CV 1400, 2x 1200, 1100
    KA 50, 31
    CT 1641, 1440, 1150
    C 830, 820


    Technics: SL-PG 440 A, SL-PG 4
    Muvid: IR-850


    Ehemalige: CS 510

  • Jahaa, ich kauf mir selbst eins! ;)


    Das ich erst messe, bevor ich aufgebe, schrieb ich aber schon (das nicht zu versuchen wäre ja nun wirklich Blödsinn). Ich hoffe ja immer noch auf einen Kabelbruch o.ä., der sich einigermaßen leicht reparieren lässt.


    LG


    Waldi

  • Was lange gärt...


    Hier das niederschmetternde Ergebnis der Messungen:


    Der schöne Shure-Tonabnehmer ist hin. Der rechte Kanal kann mit vorbildlichen 1,35 kOhm glänzen, aber der linke gibt keinen Mucks von sich. Alles andere ist ok (leitungstechnisch).


    1. Frage: Dreher behalten oder zurückgeben (für 30 €)


    2. wo bekomme ich den empfehlenswerten Japanabnehmer und was kostet der inzwischen.


    LG


    Waldi ;(

  • Hallo,


    Zitat

    Frage: Dreher behalten oder zurückgeben (für 30 €)


    Wenn Du den704er so betreiben willst, dass es Freude macht, dann kommst Du um die Anschaffung eines vernünftigen Verstärkers und Tonabnehmer nicht herum, was Dich wohl einige hundert Euro kosten dürfte. Diese Frage musst Du für Dich beantworten. An einer Kompaktanlage kann der sein Klangpotenzial nicht entfalten. Ein 704 ist dies jedoch allemal wert, auch wenn du ihn für 30 Euro erstanden hast....
    Den Verstärker würde ich in jedem fall neu kaufen, sonst hast Du zu viele "Baustellen" was auf Dauer nervt.


    Willkommen im "Club der 7er"


    ralph

    2 Mal editiert, zuletzt von Ralph ()

  • Hallo Ralph,


    Verstärker ist kein Problem, ich möchte den Dreher an einem alten Rank Arena R 1020 betreiben. Ich finde den dafür durchaus brauchbar, zumal er einen eigenen Eingang für MC Tonabnehmer (mit Entzerrung) hat. Irgendwann in ferner Zukunft möchte ich mir einen Röhrenverstärker bauen... .


    Ich frage mich nur, ob ich den Dreher zurück geben soll (das würde gehen) und nach einem anderen, besser erhaltenen suchen soll, oder ob es sich lohnt, die 30 € aus zu geben und einen neuen Tonabnehmer zu kaufen.


    Fragt sich halt, wo ich brauchbaren Ersatz für den Shur 15 herbekomme. Irgendo war hier mal die Rede von einem brauchbaren Nachbau eines jap. Herstellers für um die 100,- €, den man aber nur im Ausland kaufen konnte. Hat jemand die www-Adresse und die Artikelbezeichnung zur Hand (sorry, ich bin da etwas unsicher und möchte nicht in Japan für 100 € den falschen Tonabnehmer ordern).


    Kann mir da jemand mit aktuellen Infos weiter helfen?


    LG


    Tim

    Einmal editiert, zuletzt von Waldi ()

  • Hallo Tim,
    das wird Dir leider nicht helfen, denn der Nachbau beinhaltet nur die Nadel, nicht das komplette System. Ich würde aber einen 704 nicht zurückgeben, nur, weil das System nicht mehr OK ist. Es gibt auch günstige Systeme, die gut klingen, Du kannst ja mal das Tonabnehmer-Board durchsuchen. Eine Möglichkeit wäre: Ein günstiges Shure M75, das bei vielen ohne Nadel brachliegt und auch von Boardmitgliedern zu bekommen ist, und dann bei Creolec eine günstige Nachbaunadel besorgen. Gerade hat darüber jemand ganz begeistert im TA-Board geschrieben. Ich habe neulich ein M75 für 5 Euro gekauft, und die Nadel wird so 15-20 Euro kosten. Wenn, dann würde ich aber nicht die sphärische, sondern die elliptische nehmen.
    Viele Grüße
    Horst

  • Zitat

    Original von HorstM
    ...das wird Dir leider nicht helfen, denn der Nachbau beinhaltet nur die Nadel, nicht das komplette System...


    Ach du ahnst es nicht :(. Das habe ich mißverstanden.
    Die Nadel selbst sieht garnicht so schlecht aus. Ist die allein noch etwas wert? Vielleicht kann ich sie gegen einen günstigeren Tonabnehmer tauschen?


    Werde mich dann mal an das TA-Forum wenden.


    Danke für den Hinweis!


    Waldi


    Edit: Horst: was meinst Du mit Creolec? Die allwissende Müllhalde spuckt dazu nur Unsinn aus.


    LG


    Waldi

    Einmal editiert, zuletzt von Waldi ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.