Netzschalter am 704: Wie reinigen?

  • Hallo miteinander,


    meinen unrestauriert erworbenen 704 habe ich nun FAST wohnzimmerbereit. Aber nur fast.


    Ich bekomme den Einschaltknacks leider nicht weg. Entstörkondensatoren sind beide getauscht. Irgendwo im Board stand noch: Reinigung des Schalters im Netzteil.


    Das hab ich mit Glasfaserradierer gemacht so gut es geht. Beim kupfernen beweglichen Teil ist das kein Problem. An die feste Andruckplatte kommt man mangels Platz nur mit ner Stecknadel oder so was ran. Dabei kann ich eine rabenschwarze Schicht abkratzen. Ist das Schmodder oder eine Art ... Kohlekontakt??


    2. Möglichkeit: Laut Serviceanleitung hat der Entstörkondi in KS4 die Werte 10nF/1000V. 8o
    Diejenigen, die wir hier alle verbauen, haben aber nur 275V Festigkeit. Ist eher das der Auslöser für den Knacks??


    Danke fürs Helfen
    Harald

    Einmal editiert, zuletzt von hargi ()

  • Die 275 Volt Wechselspannungsfestigkeit sind für Entstörkondensatoren völlig OK. Das kann gleichzeitig durchaus 1000V Gleichspannungsfestigkeit eines impulsfesten Folienkondensators entsprechen. Daran kann es mit dem Einschaltknacks jedenfalls nicht liegen. Vielleicht solltest Du einen Widerstand von so ca. 100Ohm in Reihe mit dem Kondensator schalten. Einige Original-"Entstörkondensatoren" sind eigentlich eine Reihenschaltung aus einem Kondensator und einem Widerstand. Der Widerstand begrenzt die Anstiegsgeschwindigkeit des Ladestroms für den Kondensator und wirkt damit hochfrequenten Störimpulsen zusätzlich entgegen.


    Mein 704 knackst im Moment trotz erneuerter Kondensatoren auch noch ein bisschen - aber nur beim Einschalten, nicht beim Ausschalten. Mal sehen, wann es mich so sehr stört, daß ich mich darum mal kümmere...


    Achso: Der Schmodder ist ein Metalloxid. Hab ich mit der Dreifach-Prophylaxe aus Kontakt 60, Kontakt WL und Kontakt 61 erfolgreich bekämpft. Trotz blitzeblanker Schalt-Kontakte knackst es unverändert beim Einschalten. Daran liegt es also auch nicht .

  • Moin Jungs... ;).


    Mein 701 hat auch diesen Einschaltknacks...stört mich bislang nicht bzw. bin ich einfach faaul...den Fehler zu beheben :D.


    Guats Nächtle.


    Tobi


    @Harald...Päckchen habe ich heute losgeschickt. Grüße. Tobi

    Wenn du verlierst, verliere nie den Lerneffekt. (Dalai Lama)

  • Ich versuchs mal mit 150 Ohm, weniger hab ich nicht da...

    Einmal editiert, zuletzt von hargi ()

  • Nee, hat nix gebracht. Brav gelötet, Lötkontakte geprüft - knackst leider immer noch ganz genauso. :(


    Muss man wohl mit leben...?


    Danke Ihr zwei!


    Guts Nächtle
    Harald

  • Hallo!


    Ich kenn die Schaltung nicht, vermute, der Kondensator liegt parallel zum Schalter.


    Ich würde einen 0,047 uF-Kondensator (300 Volt) mit 100 Ohm in Reihe zum Motor/Trafo (?) parallel schalten.


    Ich hab in einem 731 alle Entstör-Kracher ausgebaut und so einen neuen Rifa parallel zum Trafo. Keine Störung.



    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo Flo,


    ja, der Kondensator liegt parallel zum Schalter.


    Das was Du schreibst hatte ich schon vorher gemacht.


    Erst den 0,047µF am Trafo ausgetauscht. Gegen neuen Rifa mit 100Ohm-Vorwiderstand. Übrigens war das ausgetauschte Exemplar kein knalliger Rifa, sondern ein kleiner runder grüner Kerl ohne Vorwiderstand. Komisch. (Er sah zwar ein bisschen ranzig aus an den Enden, aber man hätte ihn vielleicht noch gar nicht ersetzen müssen.)


    Dann am Netzschalter den mit 0,01 gegen einen neuen Wima ersetzt. Auch hier war das Original ein etwas angeranzter kleiner grüner Kerl und kein rissiger Rifa übrigens... 8o


    Den Knacks hatte ich vorher genau wie hinterher. Null Veränderung.
    Der 150 Ohm Widerstand am Netzschalter in Reihe hat den Knacks unverändert gelassen. Und am Motor ist ja jetzt sogar ein Widerstand wo vorher keiner war...


    Eigentlich müsste das alles darauf schließen lassen, das der Knacks entweder mit den Kondis gar nichts zu tun hat - oder sie falsch dimensioniert sind, oder?


    (Nur einmal hatte ich keinen Knacks: Als ich aus Schlafdummheit gestern zuerst den Widerstand PARALLEL zum Kondi eingebaut hab. Und so den Schalter quasi gebrückt... Da ist der Motor immmer gelaufen. Ohne einschalten ... und ohne Knacks. :D )


    Grüße
    Harald

    Einmal editiert, zuletzt von hargi ()

  • Hallo!


    Naja wenn man der Motor immer läuft (über 100 Ohm), dann kann auch wenig knacksen.


    Ich würde dann halt mal einen 0,1 uF + 100 Ohm _parallel_ zum Motor testen.


    Die Widerstände tragen nicht zum Entstören bei, sondern zur Schonung von Kontakt und Kondensator.


    Ich würde dann mal schaun, ob die Masse ok ist. Vielleicht bringt auch ein Massekabel von Motor zum Chassis was.


    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Aber Zivi! Parallel zum Motor kann man doch beim 704 keinen Kondensator legen, der hat doch Direktantrieb mit einem geregelten Gleichstrommotor! Das hattest du wohl überlesen... ;) :]
    Und auch ein Massekabel vom Motor zum "Schassi" ist nicht machbar.


    Gruß Holgi

    Früher dachte ich, wenn man alt wird, sieht man die Welt mit anderen Augen. Heute bin ich selbst über sechzig und sehe sie noch genau wie vorher!
    Und immer noch analog... ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Hannoholgi ()

  • Ach es handelt sich um den 704??


    Naja... woher soll ich das wissen? Ich dachte, es handelt sich um ein anderes Produkt mit Riemen oder der Fragesteller, dessen Name mir grad auch nicht parat ist, selbst darauf kommt, daß mit Motor allgemein der am Netz angeschlossene Verbraucher ist, also in dem Fall der Trafo (ich weiß, es ist kein Verbraucher). Man muß doch nicht alles immer so genau nehmen im Land der Dichten und Denkenden.


    Dann muß er den Kondi parallel zum Trafo schalten und mal versuchen, ob es was bringt, das Trafogehäuse mit dem Chassis zu verbinden, falls es gummigelagert ist.


    Des weiteren sollte er mal schaun, ob es was bringt, Schaltungsmasse mit dem Chassis zu verbinden, falls nicht schon gesehen.


    Außerdem kann er mal schaun, ob von Schaltungsmasse (Minus) zu beiden Trafo-Anschlüssen kleine Folienkondensatoren geschaltet sind, wenn nicht, auch da mal welche einbauen (parallel zu den Gleichrichterdioden).


    Das muß man doch in den Griff bekommen.



    Gruß

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Zitat

    Original von Zivi
    Ach es handelt sich um den 704??


    Zivi,


    wie bist Du denn heut drauf? Äh, wie ist er denn heut drauf?


    Zitat

    Naja wenn man der Motor immer läuft (über 100 Ohm), dann kann auch wenig knacksen.


    Genau. Drum war das ja auch als Witz gemeint und mit Smiley markiert.


    Aber danke für die Tips. Aber nachdem mich jetzt auch noch das Tonarmlager des 704 ärgert, leg ich ihn erst mal weg. Das wird heut nix mehr. Sonst krieg ich noch nen Anfall und stranguliere den 704. Mit seinem eigenen Riemen!


    (obacht: :D :D :D )


    Gut Nacht
    H.

    2 Mal editiert, zuletzt von hargi ()

  • Och hargi, probier zuerst mal folgende Standard-Prozedur:


    Bei einem Problem drücken Sie einfach für einen Neustart gleichzeitig die drei Tasten START, STOP und LIFT....


    Ooch! Nee! Selbst das funktioniert auch nicht, verflixt und zugenäht! :D



    Beim Durchstöbern der Service-Anleitungen von 704 und 721 ist mir dann noch watt aufgefallen:


    Beim Halbautomat 704 steht - im Gegensatz zum Vollautomat 721 - nur etwas von Ausschaltgeräusch-Unterdrückung durch den Kurzschliesser geschrieben, aber überhaupt nichts von Einschalt-Geräuschunterdrückung! Sollte der Einschaltknacks etwa gar ein den Entwicklern bekanntes "Feature" sein. :rolleyes:


    Ist aber schon irgendwie blöd, dieser Einschaltknacks beim 704, der etwas später entworfene "kleine Bruder" 604 macht nicht soilche Zicken und legt nach getaner Arbeit sogar seinen Tonarm brav auf der Stütze ab..


    Da ich für heute jedoch schon genug an einem 626 (nicht meiner) gelötet und rumjustiert habe, verschiebe auch ich weitere Untersuchungen am 704 auf später.

  • Der Kurzschließer dient m.W. nach nur zur Underdrückung von Automatikgeräuschen etc.


    Gruß

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Zitat

    Original von 3rd_Ear


    Beim Halbautomat 704 steht - im Gegensatz zum Vollautomat 721 - nur etwas von Ausschaltgeräusch-Unterdrückung durch den Kurzschliesser geschrieben, aber überhaupt nichts von Einschalt-Geräuschunterdrückung! Sollte der Einschaltknacks etwa gar ein den Entwicklern bekanntes "Feature" sein. :rolleyes:


    Hallo,


    da habt Ihr beide recht. Der Kurzschließer unterdrückt beim Einschalten nix. Er geht nur an bei der automatischen Endabschaltung.


    Wenn man den Spieler manuell vor Ende der Platte ausschaltet knackst's auch. So ganz scheint diesen Knacks noch keiner weggekriegt zu haben, wenn ich mich so durchs Forum lese. Ich glaube, Dirk, es ist so wie Du sagst, der gehört dazu.


    Ich hatte mich gestern sogar schon mit dem Knacks abgefunden.


    Um den Spieler nach einem halben Tag dann wieder aus dem Wohnzimmer zu entfernen. Ab Plattenmitte bewegt sich der Tonarm nicht mehr frei und es gibt Verzerrungen. :evil:


    Frustrierte Grüße
    Harald

    Einmal editiert, zuletzt von hargi ()

  • Zitat

    Ab Plattenmitte bewegt sich der Tonarm nicht mehr frei und es gibt Verzerrungen.


    Ist das Tonabnehmer-Kabel hinten am Tonarm vielleicht etwas zu kurz/eingeklemmt?
    Wenn Du mal die Aufsetzhilfe-Mechanik ausschaltest, hakt es dann immer noch?

  • Hallo Dirk,
    an das mit dem geklemmten Kabel hab ich auch gleich gedacht. Die sind aber schön locker. Das mit der Aufsetzhilfe werde ich checken! (Allerdings bin ich jetzt 10 Tage unterwegs. Das gibt uns beiden (mir und dem 704) Zeit, uns wieder einander anzunähern, aus der Ferne, seelisch sozusagen :rolleyes: )


    Danke und Gruß
    Harald

  • So, ich hab jetzt am 704 mal die Bewegungsfreiheit der TA-Kabel getestet, und ebenso die Beweglichkeit des Tonarms mit und ohne Aufsetzhilfe. An diesen beiden Sachen liegts schon mal nicht, dass er ab Plattenmitte verzerrt.


    Der Tonarm des 704 hat auf jeden Fall eine Drift nach außen, wenn er ohne Auflagekraft und ohne Antiskating über der Platte schwebt. Wenn ich ihn mit dem Lifthebel auf "oben" in die Nähe der Auslaufrille führe und dann den Tonarm in die Schwebe entlasse, driftet er nach außen, auf eine Position ca. 3cm innerhalb der Einlaufrille.


    Aber: Mein 626 macht ähnliches, nur dass da der "tote Punkt" wohin der Arm driftet, etwas weiter innen liegt. Und der 1219 wiederum driftet ganz nach außen. Der PE 2020 wiederum, den ich seit gestern vom Tobi hab ( :) ), ist zwar in seiner Tonarmlagerung etwas schwergängiger - bleibt aber in jeder Position stehen, wo ich ihn hinstupse.


    Was ist den jetzt normal...? ?(

  • Zitat

    So, ich hab jetzt am 704 mal die Bewegungsfreiheit der TA-Kabel getestet


    Bewegungsfreiheit reicht nicht aus.
    Wenn du mal bei abgenommener Haube und schwebendem Arm mit einem kleinen Schraubenzieher leicht an das Tonarmkabel stubst, direkt am Chassis, dort, wo es unterm Tonarm aus dem Chassis kommt, weißt du, was ich meine.


    So etwas wie Drift, wenn also der Arm sich mit gemächlicher Geschwindigkeit nach außen bewegt, sollte allein nicht ausreichen, um deutliche Verzerrungen zu produzieren, dennn die Kraft, die eine solche Drift bei intaktem Tonarmlager hervorruft, ist normal nicht wirklich stärker als die korrekte Antiskatingkraft bei, ich sach mal, 2p Auflagekraft.


    Da müßte also noch was anderes im Busch sein.

  • Gerade nachgeguckt und dabei den schwebenden Tonarm hin- und her-gepustet!
    Mein 704 macht das ganz ähnlich. Er schwingt von innen auch von selbst auf eine Ruhepostion weiter aussen zurück. Die "Ruheposition" liegt so ca. 6cm nach innen von der Einlaufrille entfernt. Allerdings bewegt er sich von einer Position in der Nähe des Aussenrandes nicht von selbst fort.


    Die Antiskating-Scheibe ist bei Deinem 704 doch nicht etwa eingerissen?


    Hier ein Bild von meinem 604 mit gerissener und daneben bereitgelegter neuer Scheibe. Das sieht beim 704 auch so aus:

  • Zitat

    Mein 704 macht das ganz ähnlich. Er schwingt von innen auch von selbst auf eine Ruhepostion weiter aussen zurück. Die "Ruheposition" liegt so ca. 6cm nach innen von der Einlaufrille entfernt. Allerdings bewegt er sich von einer Position in der Nähe des Aussenrandes nicht von selbst fort.


    Ja, das ist typisch für die durchs Kabel ausgeübte Kraft und wohl auch nicht wirklich zu vermeiden.
    Entscheidend ist, daß diese Bewegung langsam ist und die Langsamkeit nicht etwa durch zu hohe Tonarmlagerreibung bedingt ist. Denn die Geschwindigkeit der Bewegung ist ein Maß für die Kraft, was man leicht durch Betätigung des Antiskatingknopfes überprüfen kann.


    Praktisch muß man (intakte Antiskatingscheibe vorausgesetzt) das Kabel so hinpuzzeln, daß die Bewegung möglichst klein und langsam wird.

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