Endabschaltung 1019

  • Hallo,


    meine Tante hat mir neben diversen anderen Gerätschaften auch einen sehr gut erhaltenen 1019 vermacht; mit Shure M75MG und eingebautem TVV 46.
    Nach ein paar Putz- und Einstellarbeiten lief der Spieler sehr gut. Allerdings funktioniert die Endabschaltung nicht, so dass der Motor heute etwa sechs Stunden eine Auslaufrille bearbeiten durfte. Als ich wieder nach Hause kam, hörte ich nur ein merkwürdiges schabendes Geräusch. Der Motor war recht warm geworden und kratzte vor sich hin. Ich hab' dann erst mal den Motor ausgebaut, auseinander genommen und die Lager neu geölt (der konnte wirklich etwas vertragen...).
    Dabei hab' ich mir dann auch den Mechanismus der Endabschaltung genauer angesehen. Allerdings konnte ich nur feststellen, dass dieser lange Aluminium-Bügel, der von dem Arm mitbewegt wird, wohl etwas verbogen war und daher nicht weit genug bis zum Kurvenrad vordringen konnte. Den hab' ich dann wieder entsprechend korrigiert. Allerdings scheint das Mitnahmeblech am Kurvenrad nicht weit genug heraus gestellt zu werden, so dass der Teller ungehindert weiter läuft.
    Witzigerweise funktioniert die Endabschaltung aber auf der 25er Stellung für die Plattengröße...
    Irgendwie blick' ich da nicht mehr durch...


    Swingende Grüsse


    Henning

  • Also, ich würde das Teil, wenns sich noch lohnt, versuchen auszutauschen, bevor noch andere Teile im Bewegungsablauf beeinträchtigt, verbogen oder Kunststoff abgeschabt wird.
    Das ist so ne Sache weswegen ich immer warte bis die Platte zu Ende ist, ehe ich längerfristig weggehe. Könnte mir ja die Bude abfackeln.
    Gruß Ralf

    1019 * 1209 * 1226 * CV 40 * TVV 47 * CL 40 *

  • Es geht wieder... =)
    Das Problem war wohl, dass dieses "Ausstellblech" am Kurvenrad zu leichtgängig geschmiert war. Etwas zäheres Fett dazu und schon schaltet er sich wieder ab. Auf dass meine Bude niemals abfackeln wird...


    Swingende Grüsse


    Henning


    PS: Hallo Ralf, das Teil hatte ich ja schon wieder zurechtgebogen, so dass von dieser Seite aus alles wieder in Ordnung war.

  • Hallo Henning!

    Zitat

    Allerdings konnte ich nur feststellen, dass dieser lange Aluminium-Bügel, der von dem Arm mitbewegt wird, wohl etwas verbogen war und daher nicht weit genug bis zum Kurvenrad vordringen konnte


    Der Arm ist zwar an 2 Stellen gebogen, aber in sich, also als Ganzes muß er gerade sein, denn er kommt vom Tonarm aus unterhalb des Tellers durch das Chassis nach oben, läuft dann auf einer Kugel und geht dann wieder unter's Chassis und bewegt dann den 'Auslöser' oder das Mitnahmeblech, wie Du es bezeichnest. Dieser besteht aus 2 Teilen: einem kupferfarbenen, unteren Teil und einem grauen Teil, das vom Teller mitenommen wird. Das Kupferfarbene Teil muß kurz vor Ende des Automatikdurchlaufs von der Tellerachse zurückgestellt werden. (von oben gesehen in Uhrzeigerrichtung). Dafür gibt es eine Kupfer'nase', die etwas höher liegt, vielleicht muß die etwas nachgebogen werden. Aber versuch erst einmal die Achse, an der der o.g. Alubügel am Tonarm befestigt ist, mit einem Schraubendreher zu drehen. Sie ist excentrisch angebracht, womit man den Abschaltpunkt einstellen kann.
    Einen Zusammenhang mit der 25er Einstellung sehe ich aber definitiv nicht.
    Wenn Bedarf ist, könnte ich auch Fotos machen
    Guss
    Chri

  • Hallo nochmal!
    Während ich meinen Beitrag verfasst habe kam schon die Lösung, aber:

    Zitat

    Das Problem war wohl, dass dieses "Ausstellblech" am Kurvenrad zu leichtgängig geschmiert war. Etwas zäheres Fett dazu und schon schaltet er sich wieder ab


    Eigentlich muß das sehr leichtgängig sein. Wenn das mal nicht jetzt Rumpelgeräusche im Endbereich der Platte macht...

  • Hallo Chri,


    danke für Deine Nachricht. Die Abschaltung funktionierte vorher überhaupt nicht. Selbst, wenn man den Arm anhob und über das Plattenetikett brachte. Auch dann nicht, als ich den Teil des Alubügels, der den Auslöser betätigt, wieder entsprechend gerade gebogen hatte.
    Bei meinem anderen 1019er ist dieser Bereich ausgiebig gefettet, bei dem "neuen" überhaupt nicht.
    Ist es so, dass die "Nase" an dem kupfernen Teil eben dieses zurückschieben soll, das graue Teil aber nicht?
    So ganz ist mir dieser Mechanismus nicht klar. Aber jetzt scheint es ja zu funktionieren. Es rumpelt auch nichts...


    Wie nennt man das nochmal, wenn etwas funktioniert und keiner weiss, warum?


    Henning

  • Schön, daß alles wieder klappt bzw. läuft.
    Welches Schmierfett nimmt man denn für diesen Bereich?
    Ganz normales oder muß das auch wieder hochspeziell sein?

    1019 * 1209 * 1226 * CV 40 * TVV 47 * CL 40 *

  • Zitat

    Original von SwinginPhone


    Wie nennt man das nochmal, wenn etwas funktioniert und keiner weiss, warum?


    Henning


    War es so :
    Der Laie staunt und der Fachmann wundert sich.. :D


    Das mit dem Abschalten ist etwas kompliziert. Soll heißen, wenn der Tonarm sich langsam fortbewegt, während der Musik also, darf es nicht abschalten. Daher wird der Mitnehmer bei jeder Tellerumdrehung wieder zurückgestellt (das graue Teil). Bewegt wird dieser Mitnehmer von dem kupferfarbenen Teil, auf dem er liegt. Dieses kupferfarbene Teil wird von dem Alubügel vom Tonarm bewegt. Und je früher es sich bewegt, desto weiter wurde es vorher zurückgestellt. (verständlich?) Wenn die Auslaufrille kommt, bewegt sich der Tonarm ja schneller und die Automatik wird ausgelöst.
    Gruss
    Chris

  • Das Blech wird also schneller herausgestellt, als es zurückgeschoben werden kann in der Auslaufrille?
    Schon ein Wahnsinnsmechanismus...
    Als Fett hab' ich Armaturenfett genommen. Davon ein kleines bisschen an die gemeinsame Ache von den beiden Blechen gespritzt.
    Jetzt hätt' ich nur noch gerne das Tellerlager ein wenig geräuschfreier. Aber dafür gibt's ja schon einen anderen Thread...


    Bis später


    Henning

  • Kurze Ergänzung:


    die beweglichen Teile müßen eigentlich frei von Fett und öl sein... also z.B. säubern mit Waschbenzin, Aceton etc. dann wird der Hebel durch die Reibung mitgenommen...


    Wenn fett dran ist kann der Tonarm bei sehr niedriger Auflagekraft vor der Auslaufrille hängen bleiben!

  • Hallihallo,
    ich habe hier einen 1019er der am ende der Platte
    zwar den Arm zurückfährt (seltsam steil in die höhe gereckt)
    aber dann nicht abschaltet.
    Hätte da einer einen Tipp für mich?

    LG

    Peter

  • Hallo Pitfischpeter,


    Hätte da einer einen Tipp für mich?


    Ja, habe ich. Sollte die Abschaltung nicht durch alte Schmierstoffe gehemmt werden, könnte es am Entstörkondensator liegen. Schau mal hier.


    Gruß und viel Erfolg bei der Fehlersuche, Jörg 8)

    Einmal editiert, zuletzt von Miesgram ()

  • (seltsam steil in die höhe gereckt)


    Das an sich ist völlig normal. Schließlich ist der 1019 ein Wechsler. Da muß der Arm einen ganz schön hohen Plattenstapel überwinden können. Sollte es dich stören, läßt sich die Lifthöhe im Automatikbetrieb, durch die Schraube auf dem Tonarmlager, verändern.

    2 Mal editiert, zuletzt von Miesgram ()

  • Hallo Jörg,
    besten dank erstmal.
    Jau das mit dem Wechsler hatte ich gar nicht mehr auf dem Radar....
    Zum abschalten;
    den Kondi hab ich mal getauscht, aber leider ohne erfolg.
    Es fehlt einfach das befreiende "Klick" am ende,
    wenn du verstehst was ich meine. ;)
    Es wird also eher ein mechanisches prob. sein.
    Nur blicke ich durch die menge an Schwarzwälder Feinmechanik
    nicht genügend durch um die stelle welche zu finden.

    LG

    Peter

  • Hi !


    http://dual.pytalhost.eu/1019s/1019-15.jpg


    Schau' mal bitte nach dem Hebel, der quer unter dem Teller durchgeht und auch unter dem Motor noch einen Bogen schlägt.
    In der Mitte ungefähr wird er vom Hebel gequert, der vom Start/Stop Hebel betätigt wird. Genau dort ist der Drehpunkt und wenn der so richtig schön verklebt ist, reicht die Federspannung der Rückzugsfeder nicht mehr, den wieder auf Neutralstellung zu bringen.


    Das war bei meinem letzten "Puzzle-1019" auch so. Einmal eingeschaltet, lief das Ding immer lustig weiter. Da ich den aber sowieso komplett zerlegt habe, habe ich das beseitigt. Manchmal hilft schon etwas Nähmaschinenöl oder WD40-Sprühol beim Dreher in Kopflage (= mit der Mechanik nach oben) zwischen die Hebel gesprüht und dann von Hand ein paarmal betätigt. Der Hebel muß sich schön locker betätigen lassen und er schleppt am hinteren Ende den Netzschalter und den Schwinghebel mit, der das Treibrad gegen den innneren Tellerrand drückt.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi !

    Na sowas,
    endlich mal ein Peter. :thumbup:
    Das werde ich später gleich mal testen.

    Jaha ... ich bin der "Schwarze Peter" ... :D


    Und da ist meine Bilderkiste:
    http://www.mcamafia.de/images/


    Der erwähnte Hebel ist auf dem "Dual 1019 Puzzle" links oben neben dem Chassis zu sehen, seine Achse liegt in dem Bogen.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.