Fragen zum 741Q

  • Hallo zusammen,


    wie ich meinem entsprechenden Suche-Thread bereits hervorging, bin ich mittlerweile mehr oder weniger stolzer Besitzer eines 741Q. Allerdings hat dieses tolle Gerät ein paar Eigenheiten, die mich etwas stutzig machen.
    Zum einen wäre das die Tatsache, dass der Antiresonator beim Auspacken total mit Öl verschmiert war. Ist da irgendwas ausgelaufen und wann ja, ich das arg schlimm? Der Tonarm schaukelt sich außerdem gelegentlich stark auf, kann ich den (Anti-) Resonator auch irgendwie stilllegen? Im Gegensatz zum 721 sehe ich da nichts wabbeliges, das man festklemmen könnte.


    Trotz des offensichtlichen Gewichtsverlustes durch das ausgetretene Öl kann ich den Tonarm nur dann ausbalancieren, wenn ich das Gegengewicht bis zum Anschlag in den Tonarm reinschiebe. Ist das normal?


    Die Endabschaltung setzt sehr früh ein, bei einer Single oft vor deren Ende. Beim schnellen Einschwenken des Tonarms bereits vor der Hälfte der Single. Vielleicht kann man das aber noch etwas justieren, dazu muss ich die Serviceanleitung nochmal genauer anschauen, weil das ist denke ich mal nicht normal, oder?


    Der Lift hakt öfters. Ich vermute, dass der Schieber aus Plastik nicht mehr richtig in der Führung läuft, denn beim Abnehmen des Gehäuses um den Liftmagneten fällt dieser einfach heraus. Ist das normal oder ist da was abgebrochen (kleine Plastik-Haltenase oder so)?


    Alles in allem finde ich ist der 741Q nicht zu Unrecht das damalige Topmodell von Dual, in zusammengebauten Zustand macht er durchaus einen sehr hochwertigen Eindruck. Aber wehe man nimmt die Bodenplatte ab, da graust's einem bei so viel Plastik. :rolleyes:


    Gruß
    Patrick

  • Zitat

    Trotz des offensichtlichen Gewichtsverlustes durch das ausgetretene Öl kann ich den Tonarm nur dann ausbalancieren, wenn ich das Gegengewicht bis zum Anschlag in den Tonarm reinschiebe. Ist das normal


    Zumindest wenn du die angesprochene OMB10 Nadel nimmst - zu leicht !

  • Zitat

    Original von Dennis.Rollinger


    Zumindest wenn du die angesprochene OMB10 Nadel nimmst - zu leicht !


    Das bezog sich (leider) auf die DN155. Mit der Nadel 10 geht's überhaupt nicht, da muss ich die Auflagekraft entsprechend höher einstellen damit's hinhaut.


    Gruß
    Patrick

  • Könnte es sein, daß hinten am Gewicht noch das schwarze Zusatzgewicht (dünne Scheibe) eines 1/2" Adapterkits drauf ist? Anders kann ich mir das fast nicht erklären... Lagerspiel ist in Ordnung?

    Wer will sucht Wege. Wer nicht will sucht Erklärungen.
    Hungarian Proverb: It is not enough to be impolite, you must be wrong, too.


    Dual 505-3, 601, 701, 704, 721, 741, 1019, 1219, 1229, 1249, 5000... Thorens TD 224, Toshiba SR-510 u.a.
    Living population: irgendwas > 34

  • Nö, da hängt nichts dran und Lagerspiel ist auch in Ordnung, der Arm ist in alle Richtungen sehr leichtgängig wie sich das gehört. Allerdings könnte ich mir vorstellen, dass das TKS55 vielleicht im Vergleich zum originalen TKS60 ein bisschen leichter ist?


    Gruß
    Patrick

  • Das muß aber dann um einiges leichter sein... kann ich mir fasst nicht vorstellen. Ist vielleicht der Lift an dem Spuk beteiligt?


    (Abgesehen davon - nachträglich noch Gratulation, ein superfeiner Dreher, technisch wohl einer der perfektesten DUALS überhaupt)

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    Living population: irgendwas > 34

  • >>Alles in allem finde ich ist der 741Q nicht zu Unrecht das damalige Topmodell von Dual, in zusammengebauten Zustand macht er durchaus einen sehr hochwertigen Eindruck. Aber wehe man nimmt die Bodenplatte ab, da graust's einem bei so viel Plastik.<<


    Moin,
    es sollte sich herumgeschwiegen haben, Plastik ist nicht gleich Plastik.
    In seiner noblen Erscheinungsform heisst das "Chemiewerkstoff" und wurde hier verwendet, um einen hochwertigen Plattenspieler zu einem guenstigen Preis in Grosserie herstellen zu koennen.


    Klopf mal an das Gehaeuse. Ein aehnliches Daempfungsverhalten laesst sich mit anderen Materialien nur zu hoeheren Kosten realisieren, ausserdem sind einige nicht "grosserientauglich".


    Also, wenn man von "Plastik" spricht, genau ansehen, was fuer ein Material das ist.


    Es muss ja nicht so sein, wie es bei meinem ersten (einigermassen brauchbaren) Plattenspieler, einem Nikko P60 war.
    Der hatte ein Gehaeuse aus schlichten Polystyrol, das Resonanzverhalten war aehnlich dem der Klarsichthaube eines ueblichen Plattenspielers.
    Es liess sich verbessern. Das Gehaeuse hatte innen 5mm hohe Versteifungsrippen, die Kaestchen bildeten. Die habe ich mit einem Gemisch aus Kunstharz und Sand ausgegossen. Der Anklopftest wandelte sich darauf von einem "Plonk" zu einem trockenen "Knock".


    Nun ja, als der P60 "getuned" war, bekam ich den CS741Q mit defekter Elektronik (und neuer Originalnadel). Teile fuer 12,-DM machten ihn wieder munter und seitdem war der P60 etwas ueberfluessig. Das war vor etwa 20 Jahren. Vor einigen Jahren konnte ich den P60 noch gut verkaufen. Vorteil der Direkttriebler: sie ertragen auch jahrelange Nichtbenutzung ohne grosse Probleme..
    Was auch der Dual beweist. Soviele Platten habe ich nicht und im Moment dient er dazu, die sporadischen Flohmarktfunde an LPs in das autofreundlichere CD-Format zu wandeln ;)


    73
    Peter


    (741Q, 1019, 1224)

    Einmal editiert, zuletzt von hf500 ()

  • Der 741 Q muß sich auch mit dem TKS 55 E normal ausbalancieren lassen.
    Das TKS 55 E ist genau so schwer wie das TKS 60 E.


    Den Antiresonator kann man übrigens stillegen, indem man ihn in Transportstellung dreht, d.h. über die 15 hinaus bis zum Anschlag.


    Der 741Q ist übrigens auch im Detail hochwertiger aufgebaut als seine kleinen Brüder. So ist z.B. die Alufrontblende doppelt so dick wie bei der 6er und 5er Serie.


    Grüsse
    Roman

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Moin,
    und alle Schalter sind Microschalter, die sind strenggenommen unkaputtbar.


    Hier ist es die offene Ausfuehrung. Bei Problemem damit reicht es, einen mit Kontakt 61 getraenkten, rauhen Papierstreifen durch die geschlossenen Kontakte zu ziehen.
    Besonders nach langer Standzeit kann das erforderlich werden.


    73
    Peter

  • Und die Mikroschalter sind Standardteile und problemlos im Elektronikladen erhältlich.
    Bei meinem 741Q waren davon 2 defekt.
    Ersatz gabs im örtlichen Elektronikladen für 1,- Euro pro Stück.

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Moin,
    gut, dass es Standardteile sind. Ich hatte jedenfalls sehr selten Aerger mit diesen Dingern, es sei denn, sie waren wirklich mechanisch defekt.
    (Man kann sehr leicht die Feder "ausbauen")


    Und gut, dass auch die Elektronik des 741 aus Standardteilen besteht.


    73
    Peter



  • Hi Patrick,


    da die Funktion des Antiresonators beim 741 auf einer Viskosotätsdämpfung beruht, ist diese nicht mehr vorhanden, wenn die viskose Flüssigkeit, in diesem Falle das Dämpfungsöl, sich verflüchtigt hat. Der Antiresonator fungiert also in Deinem Fall noch als Ausgleichsgewicht, eine weitere Funktion hat er nun nicht mehr. Das innere Gewicht liegt jetzt wahrscheinlich auf dem äusseren auf, da "wabbelt" dann nix mehr. Wenn Du den Antiresonator ein wenig schüttelst (ohne Plattenspieler dran :D), solltest Du das Klacken des inneren Gewichts aber hören, wenn's nicht jemand ausgebaut hat ;)


    Stell' ihn also in Transportsicherungsstellung, wie schon vorgeschlagen, dann ist der Antiresonator ausser Funktion. Über die Wichtigkeit des Teils lässt sich sowieso trefflich streiten. Die Transportsicherung dient übrigens genau dazu, einen Ölverlust beim Transport zu verhindern. Das Teil ist nämlich recht empfindlich.


    Gruß


    Stefan

    "I'm a german record-player" Lothar Matthäus
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    "Kannnicht wohnt ja nun meistens in der Willnicht-Straße!" Bernd Stromberg
    "If you listen to fools, the mob rules" Black Sabbath, Ronnie James Dio

    Einmal editiert, zuletzt von rastafahnda ()

  • Hallo Stefan,


    weist du oder irgendwer welches Öl da verwendet wurde und wie man da Neues hinein bekommt? Silikonöle verschiedener Viskosität gibt es nämlich im Modellbauhandel. Diese Öle habe ich nämlich auch noch hier stehen und könnte dann gegebenenfalls nachfüllen.

    Bis bald


    Andreas


    Hört mit CS731QMC und 721 über Canton-Lautspr. oder mit CS2235 über Denon Surround-Anlage mit Canton GLE100.

  • Ob das so funktioniert, wage ich zu bezweifeln. Meines Erachtens liegt das Auslaufen an einer zerstörten Dichtung, die zu ersetzen nicht ohne weiteres möglich ist. Hatte sogar mal eine Anfrage an dss gestellt, die mir antworteten, dass eine Überholung des Teils grundsätzlich nicht "vorgesehen" sei, sondern der Tausch gegen ein Neuteil erfolgt (19,80 Euro oder so).


    Aber vielleicht geht's ja doch irgendwie, wenn ich mir den Aufbau aber so anschaue; das Zeug, das da drin ist, ist jedenfalls recht dünnflüssig.


    Gruß


    Stefan

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  • Dann werde ich mich dem Auslaufmodell mal bei Zeiten annehmen.
    Ist irgendwo ein Schnittmodell des Gewichtes, damit ich nicht ganz im Dunkeln tappe? Öle sollte ich wohl haben.

    Bis bald


    Andreas


    Hört mit CS731QMC und 721 über Canton-Lautspr. oder mit CS2235 über Denon Surround-Anlage mit Canton GLE100.

  • Zitat

    Original von aschuma
    Ist irgendwo ein Schnittmodell des Gewichtes, damit ich nicht ganz im Dunkeln tappe? Öle sollte ich wohl haben.


    Es gibt so etwas doch im Prospekt.


    Gruß


    Uli

    CS: 505-4, 2x 731Q, 750-1
    CT: 441 RC, 450M, 1240

    CV: 1200, 441 RC, 450M

    C: 450M, 820
    CD 130, 1025, 1030 RC, 1040
    CL: 231, 710
    und: DK170, MC2555, Rack 3020

    ...sowie Nubert NuBoxx B-60, Nordmende Audio Digital System 2003 (wie Dual CD 130)

  • Genau das hatte ich mir damals auch angesehen; zäh' waren die Flüssigkeiten aber nie, die sich aus dem Teil ergossen hatten, eher so wie Nähmaschinenöl...


    Stefan

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  • Ich würde meinen, ohne die exakten Eigenschaften des Öls zu kennen verschlimmbesserst Du da höchstens was.

    Wer will sucht Wege. Wer nicht will sucht Erklärungen.
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    Dual 505-3, 601, 701, 704, 721, 741, 1019, 1219, 1229, 1249, 5000... Thorens TD 224, Toshiba SR-510 u.a.
    Living population: irgendwas > 34

  • Hallo,


    ich denke nicht, dass ein ausgelaufener Antiresonator seine Funktion gänzlich verliert. Eher sollte sich das Ausschwingverhalten vielleicht etwas ändern. Der Antiresonator des 731Q/714 hatte ja auch keine Öldämpfung, war mechanisch jedoch ähnlich aufgebaut - bis auf das Öl eben. Ich würde das Gewicht weiter nutzen und seine Schwingungsdämpfende Wirkung zunächst anhand einer Messplatte prüfen.


    ralph

  • Zitat

    Original von Ralph
    Hallo,


    ich denke nicht, dass ein ausgelaufener Antiresonator seine Funktion gänzlich verliert. Eher sollte sich das Ausschwingverhalten vielleicht etwas ändern. Der Antiresonator des 731Q/714 hatte ja auch keine Öldämpfung, war mechanisch jedoch ähnlich aufgebaut - bis auf das Öl eben. Ich würde das Gewicht weiter nutzen und seine Schwingungsdämpfende Wirkung zunächst anhand einer Messplatte prüfen.


    ralph



    Ich hab' zwei ausgelaufene hier, da schwingt definitiv gar nix mehr. Kann aber sein, dass das Zufall ist und hier zwei Fehler zusammenkommen. Das innere Gewicht liegt jedenfalls auf...


    Stefan

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