Kurzschluß im Netzteil des CV80

Hallo zusammen,

ich habe hier seit einiger Zeit einen CV80 in der Mache. Hier hatte einer der Vorbesitzer schon ziemlich drin rumgelötet. Vor allem die Kodensatoren auf der Endverstärkerplatine mit kalten Lötstellen von oben verklebt, geflickte Sicherungshalter, in einem Kanal die Endstufenkondensatoren gewechselt etc. Die Fehlerbeschreibung war, dass der Ruhestrom nicht mehr einstellbar war. Fakt war es ging gar nichts mehr. Zu erst mal hatte ich die Endstufenplatine ausgebaut und alles vernünftig verlötet, die Sicherungshalter, Trimmpotis und vier Roedersteinelkos noch getauscht. Hier sollte soweit alles ok sein. Die Sicherungen habe ich noch nicht eingesetzt, da die 800mA Sicherung am Netzteil leider immer noch beim Einschalten den Abflug macht. Sobald ich die Sekundärstromanschlüsse ablöte bleibt sie drin und die Netzlampe leuchtet (ok. die bekommt Ihre 7V eh separat vom Trafo).
Auch die Netzteilplatine wurde wohl schon mal überarbeitet, bzw. es wurde mindestens ein Elko ausgetauscht und der dicke 5000er Netzelko wurde gegen 2x2200µ paralell ersetzt.

Mir gehen grade die Ideen aus wo ich die Suche ansetzten soll. Wenn ich die Spulen sekundärseitig messe bekomme ich auf allen dreien Durchgang (lt. meinem Schäzteisen 1-2V) Wobei das eigentlich nicht sein kann, da zumindest der Anschluss für die Anzeigenlampe ja zu funktionieren scheint. Ich bin mir jetzt grade nicht ganz sicher ob ich hier irgendwo mächtig auf dem Schlauch stehe

Hallo Peter,

die Teerbombe sah in der Tat nicht gut aus, hatte aber keinen Durchgang. Das ist aber auch schon ein neuer drin.
Verdrahtung ist soweit ich sehe korrekt, aber prüfe ich nochmal. Den Gleichrichter kann ich ggf. gegen einen Handelsüblichen Brückengleichrichter tauschen? Ich müsste da noch ein paar in runder Bauform liegen haben.

Zitat von Shibamata

Ich würde wohl mal die Stromversorgung der Endstufe abklemmen und dann alle Sekundärspannungen checken, um das Problem einzugrenzen.

Gute idee, mach ich auf jeden Fall noch (hätte ich jetzt auch selbst drauf kommen können - naja, Mechaniker halt)
Aber ich wollte ja was zu basteln und üben, von daher passt das schon. CV120 habe ich schon einige wieder zum Leben erweckt, CV80 war mal was neues für mich. Immer nur PEs entharzen ist auf Dauer auch öde

Auf jeden Fall scheinen die Bauteile auf der Netzteilplatine soweit ok zu sein. Bei den ausgewechselten Elkos waren noch ein paar Löststellen kalt, aber der Gleichrichter, Dioden und die Wiederstände sind ok. Die Transen werde ich die Tage mal noch prüfen wenn die Platine eh schon raus ist.

So, den Kurzen habe ich im Griff. Die Bauteile waren soweit ok, aber ich habe alles Löstestellen auf der Netzteilplatine gesäubert und neu verlötet. die ein oder andere ziemlich kalte war da auch dabei. evtl. hatte sich da irgendwo ein Krümel überflüssigens Lötzinn quergelegt auf jeden Fall sind die Spannungen jetzt im Normbereich und ich habe bei der Stromversorgung der Endstufe jetzt exakt die gewünschten 51V.

Nach erfolgter OP wollte ich mich jetzt um den Ruhestrom kümmern. Ich hatte das schon zig mal bei älteren HS oder auch CV120/121 gemacht und dachte mir, sollte hier genauso funktionieren. Leider scheint dem nicht so zu sein. Ich nehme die Feinsicherung raus und schalte das Multimeter zur Amperemessung in Reihe ein. Leider zeigt er mit hier auf beiden Kanälen 0mA an.
Die Spannungen mit Sicherung an den Endstufentransen sind da, wenn sie auch links etwas unter und rechts etwas über den Normangaben sind, so sollte sich doch irgendetwas tun.
Da stellt sich doch glatt die Frage was ich Elektronikallergiker jetzt schon wieder falsch mache. (der größte Bug sitzt ja immer 50cm über dem Gerät ).
Ne im ernst: Defekt oder Dusseligkeit... das ist hier die Frage. LS und eine Quelle anzuschliessen habe ich mich noch nicht getraut.

Hallo zusammen,

danke für die Tipps. Ja das mit dem Umstecken ist so ein Thema, habe ich auch schon vergessen. Aber diesesmal sollte es passen. Auch die Sicherung ist heil, habe ich gestern schon getestet.... das Problem hatt ich nämlich auch schon mal.
Ich gehe aber trotzdem das alles noch mal durch.

das mit dem Ruhestrom habe ich jetzt erst mal gar nicht weiter verfolgt. Ich hab einfach mal getestet. Ergebnis ist, linker Kanal mit Top Klang da. Rechts ist tot. Mono sind beide da, dabei ist es egal ob über KH oder LS. Die Spannungen an den Endstufenkondis sind etwas höher als links aber vorhanden. Halbe Spannung am Ausgangselko ist auch da. Wo setzte ich die Suche an?

Zitat von wacholder

Dann liegt Dein Problem *nicht* an den Endstufen.
Der Monoschalter brückt den Vorverstärker sehr, sehr weit vorne: unmittelbar hinter dem Eingangs-Umschalter.

gut zu wissen, ich dachte das wäre später der Fall.
Ich habe das mit dem Monitorschalter getestet. Ich bekomme hier auf beiden Boxen ein schwaches Signal. Links klar, rechts etwas leiser und verbrummt.
Bisher hatte ich mich um die Klangstufe noch gar nicht groß gekümmert (bis auf einen ROE Elko den ich vorsichtshalber getauscht hatte.( Deshalb viel mir wohl nicht auf, dass hier ein Draht nicht angeschlossen ist. Allerdings hing er dort aufgewickelt in der Landschaft rum als wäre es so gewollt.

Vermute ich richtig, dass dies evtl. das Problem sein könnte und wenn ja, wo zum Geier gehört der hin?

Sorry für die lausigen Bilder, aber Sonntags Morgens um halb neun kreige ich das noch nicht besser hin

Hallo Hajo,

super, danke Dir! Das hilft mir mit Sicherheit weiter.

Zitat von HaJoSto

M.M.n. gehört der gelbe nicht angeschlossene Draht da nicht hin.

Du meinst, da hat jemand versucht zu brücken? Der defekte Schalter kann einen Kanal lahmlegen?
Ich komme wohl erste ende der Woche wieder dazu mich um die Kiste weiter zu kümmern. Aber so langsam sehe ich Licht am Tunnelende

Zitat von wacholder

Aufpassen, daß das kein entgegenkommender Zug ist ...