Moin zusammen,
als Besitzer von mehreren 714/731ern habe auch ich das Problem mit den Nadeln.Originale – sofern denn mal eine auftaucht und sich NOS nennt, sind preislich für mich dann doch uninteressant. Zumal nicht sichergestellt, ist, ob es sichum die erste Version – nackter 4-eckiger Stein – handelt.
Möchte man nun aufrüsten, steht man meist vor einem Problem, man braucht einen ½“Adapter nebst Zusatzgewicht und Einstelllehre – das wird inzwischen ja mit Gold aufgewogen. Dann noch nen neuen TA, da sind dann schnell viele 100€ weg.
So ging mein Gedanke in Richtung retippen. Also mal Axel Schürholz kontaktiert. Leiderhatte er noch viele Aufträge abzuarbeiten und dann hört er auf. Zum Glück gibt es hier im Board einen Thread mit den Retippern. Dank SydB (Michael) habe ichMartin Göttmann (der Nadelspezialist) kontaktiert und ihm eine abgerockte original DN160E geschickt. Mein Wunsch war eine Shibata. Nach knapp 4 Wochenwar die „neue“ Nadel da.
Nach Aussage von Herrn Göttmann kann die DN 160 Shibata so eingestellt und gefahrenwerden, wie die originale, also Auflagekraft und AS auf 1,0 – so fahre ich di eNadel.
Ja, also gabs dann auch nen Hörtest, einmal mit der originalen DN160E (nackterStein) und einmal die shibataisierte von Herrn Göttmann.
Kette:
DENON AVR 2700 im Direct Modus über den internen Phono-In. Das Dingen kann dann nur laut – leise und hat noch nicht mal einen Balance Regler.
Als Boxen meine DIY Standboxen, eingemessen und angepasst an das Zimmer
Als Vinyl durften sich drehen:
Lizz Wright – The Orchard = eine Wahnsinnsstimme, Instrumente werden nicht vergewaltigt,sondern gestreichelt
Lizz Wright – Freedom & Surrender = etwas jazziger als The Orchard, aber ebendie Stimme…
Chris Barber and his Jazzband – Live in Hamburg = keiner bläst wohl dreckiger einePosaune
Haydock Male Voice Choir – Haydock Sings = Männerchor aus good old England
Tja, was soll ich schreiben? Wenn die originale DN160E mit dem nackten Stein schon klasse kommt, ist der Unterschied zur retippten DN160 Shibata doch immens. Das ist der erste Abtaster, der die Musik so wiedergibt, wie ich das hören möchte. Pahh, kommt die Stimme von Lizz Wright mit der originalen oder mit nem MCC 110 schon saugeil, ist es mit der shibataisierten Nadel noch mal eine andere Welt. Sowas von natürlich und echt = Hammer. Mit der originalen DN160E als auch mit nem MCC 110 gibt’s bei 3 Liedern des Albums The Orchard eine klassische Gänsehaut. Mit der shibataisierten hingegen durchgehend Gänsehaut. Wat geil.
Habe dann auch mal andere Setups ausprobiert:
Braun Atelier 2 mit Braun LS80 und nem 731
Yamaha RX-450 mit Pilot Boxen und nem 731
Saba 9260 mit Saba AM-130 und nem 731
Dual CV-1250 mit Vifa Impuls (DIY) und nem 731
Fazit für mich: Die shibataisierte DN160 von Martin Göttmann = einfach nur der Hammer. Der Invest hat sich mehr als gelohnt. Mehr brauche ich nicht.
Als einziger Nachteil (für mich) sei erwähnt, dass die Scheiben schon anständig sein sollten, also kein Flohmarktmüll. Selbst bei neuen Scheiben hört man auch schon mal nen Knacker, obwohl nix zu sehen ist. Optisch scheint das Vinyl sauber, selbst unter einer 25x Lupenbrille scheint die Scheibe sauber, trotzdem gibt’s Knackser. Das ist mir aber nur bei einer Scheibe aufgefallen, obwohl neu, knackt selbige an einer Stelle 3x
Abgerockte Scheiben habe ich noch nicht aufgelegt, sondern nur die „besten“ aus derSammlung.
Wer nun einen 714/731 sein Eigen nennt und mit dem Gedanken spielt, eine abgerockte originale von Herrn Göttmann shibataisieren zu lassen, sich aber nicht traut, weil er nicht weiß, ob es seinen Erwartungen entspricht, darf gerne mit seinem Plattenmaterial zu mir kommen und ausgiebig probehören. Kaffee gibbet hier immer. Einzige Bedingung: Gute Laune ist mitzubringen (auf Miesepeter hab ich kein Bock).
Demnächst werde ich mir noch eine abgerockte originale von Herrn Göttmann shibataisieren lassen.
Wenns mich überkommt und ich Klassik auflegen muss, werde ich auch das versuchen zu beschreiben.