731Q Motor startet nicht

  • Hallo!


    Leider habe ich eine schlechte Nachricht. Der Motor meines 731Q startet nicht mehr. Auf Knopfdruck bei Start geht das Strobo an, wenn ich den Plattenteller bewege funktioniert auch die Automatik und es kommt von der Nadel auch ein Signal. Aber der Motor macht keinen Mucks. Er ruckelt nicht mal ein wenig, wie ich anderen Fehlerbeschreibungen hier gelesen habe. Und den Dreher händisch zu betreiben ist ja auch keine Lösung. [Galgenhumor]


    Das Problem hat sich schon am Vorabend angekündigt, da zeigte er erst das identische Problem, anschließend spielte er aber noch ein paar Platten. Aber jetzt ist gar nichts mehr. Es ist, als wäre ein Bauteil nicht rauchend aberauscht, sondern als wäre ihm langsam die Puste ausgegangen.


    Ach ja, als ersten Versuch habe ich Bauteil C9004 ausgetauscht. Da hatte ich erst mal den alten wieder eingelötet, nachdem ein Ersatzteil zu groß war. Aber das hat nichts gebracht.


    Mehr kann ich dazu erst mal nicht sagen. Ich vermute fast, dass ich mit meinen Kenntnisse nun ein wenig an die Grenzen stoße. Ich hatte ja zuletzt mehrere Bauteile ausgetauscht, die schaue ich mir mal näher an. Aber seither hat der Dreher ja ordentlich funktioniert, glaube darum nicht, dass es daran liegt.


    Hat jemand schon mal etwas ähniches erlebt und eine Lösung gefunden? Es finden sich hier ein paar Fäden, aber leider auch stets mit der Unart, dass die Fragesteller im thread nicht mitteilen, welches bei Ihnen letztlich das Problem war oder ob sie es vielleicht auch aufgegeben haben. Hier bspw: Dual 731 Q - Problem: er läuft nicht an...


    LG an alle!

    Hans

    Einmal editiert, zuletzt von hans100 ()

  • Hallo Hans,


    es tut mir Leid von Dir zu hören, dass Dein CS731Q (schon) wieder Probleme macht. Das muss ärgerlich sein für Dich, wo Du ihn doch erst kürzlich auf dem Reparaturtisch hattest. Eventuell hängt einfach der mechanische weiße kleine Netzschalter am KS4 fest? Der ist nämlich dafür bekannt manchmal zu klemmen, wenn da etwas leicht verharzt ist.

    Es gilt ja, wenn es nichts Mechanisches ist, dann muss es natürlich etwas Elektrisches sein, dass das Problem verursacht. So oder so muss der Dual wieder aus der Zarge. Wenn Du von der Unterseite ein paar Bilder machen möchtest, würde das sicherlich beim Helfen helfen. :)


    Gruss,

    Thomas

  • Hi Hans !


    Wenn das Strobo angeht, ist die Elektronik auf jeden Fall noch unter Strom und es hat nicht die Sicherung gefetzt.

    Dann *sollte* aber auch der Motor anlaufen. Manchmal - wenn der Schalteratismus eine Macke hat - geht alles wieder aus, wenn man den Startknopf losläßt.

    Das scheint hier nicht der Fall zu sein, also deutet das auf einen Fehler in der Motor-Elektronik selber.


    C9003 ist der Auskoppelkondensator für die Dioden-Kondensatoren Spannungsumkehr für den -5V Kreis. Gut, das ist ein Bauteil, was sich gerne mal die Karten legt.

    Wenn dann die -5V weg sind, funktioniert von der Motorsteuerung nichts mehr richtig und der 741er OpAmp, der die Stromregelung steuert, rührt sich nicht mehr.

    Du solltest bitte mal die Spannungen messen.


    Von Masse aus gegen das eine Ende von R9002 sollten +15V zu messen sein. Am anderen Ende +5V. An der Z-Diode D9008 ist am Ende mit dem Ring 0V, am anderen -5V zu messen. Wenn das alles gegeben ist, ist zumindest die Stromversorgung raus aus der Show.


    Dann rückt bei einem "Standgerät" der 741er Opamp ins Visier. Wir hatten das neulich schon mal, daß es den gerissen hat. Allerdings ist da der Teller immer alleine losgelaufen und hat erstaunliche Drehzahlen erreicht ... auch wenn die restliche Regelelektronik (Module 1 und 2) gar nicht mehr im Dreher steckten.


    :/

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Danke lieber Peter!


    Das werde ich mir mal anschauchen. Leider komme ich dieses Wochenende nicht mehr dazu, und unter der Woche schon gar nicht. Erstens wegen des so langam ob zu langen Rumtüftelns in Schieflage geratenden Haussegens und zweitens, weil jetzt ein paar Hammerwochen im Job auf mich zukommen. Vielleicht habe ich den Faden darum auch zu früh gestartet. Ich hoffe aber, Du und die weiteren hier befindlichen kompetenten Forenmitglieder bleiben mir wohlgesonnen und helfen mir weiter, wenn ich wieder ein wenig Luft habe;-)


    Liebe Grüße!

    Hans

  • Hi Hans !

    Ich hoffe aber, Du und die weiteren hier befindlichen kompetenten Forenmitglieder bleiben mir wohlgesonnen und helfen mir weiter, wenn ich wieder ein wenig Luft habe;-)

    Wette drauf.


    Da hast du aber schon mal einen Ansatz, wo mit der Suche anzufangen ist.

    Fröhliches Schaffen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Lieber Peter,

    Liebe Alle!


    Ich bin da recht unerfahren und weiß auch nicht, wie gut mein Multimeter ist. Bei R 9002 meintest Du, schwarz sollte Kontakt zur Masse des Drehers haben, rot jeweils an eines der Beinchen von R 9002, korrekt? Dabei messe ich zwei Mal +5-5,5 V, was recht stark schwankt. An keinem Ende messe ich die von Dir erwähnten +15V


    - an D9008 bräuchte ich eine Tipp, wie ich da rankomme. Die liegt zentral unter dem Anschluss der Platine, die ich ja nicht ausbauen kann, wenn ich da Strom messen will. Oder doch? So verhält es sich ja mit einigen Bauteilen auf dieser Platine.


    Vielen Dank!

    Hans

    3 Mal editiert, zuletzt von hans100 ()

  • Hi Hans !


    Gucken wir mal nach anderen Meßpunkten. Schwarzes Meßkabel an Masse ist wieder klar, nicht ?


    Auf der Hauptplatine sitzt das IC9001 - 741 OpAmp.

    Der hat im Urzustand das 14-polige Gehäuse.

    Pin 11 = +15V

    Pin 6 = -5V


    Da wo die Kerbe im Gehäuse ist, ist nach unten in der linken unteren Ecke Pin 1.

    Davon nach rechts weg liegt Pin 6.

    In der oberen Reihe geht es an der rechten oberen Ecke mit 8 weiter - Pin 11 ist dann der 3. von links in der oberen Reihe.


    Da müssen die +15V und die -5V auf jeden Fall zu messen sein. Sonst funktioniert die gesamte Regelung nicht.

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Sorry, wenn ich reingrätsche.

    9002 gibbet nich, aber 9001.

    Die Platine zwar für 14-Füßer gelocht, aber zu 99,9% sitzt da ein 8-poliger drauf

    Locker bleiben, Gruß Jo

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    nix mehr ollen Dual, dafür Yamaha GT-1000 mit AT OC9-XSH 😍

  • 9002 gibbet nich

    Also zumindest laut Service Anleitung ist R9002 ganz rechts außen, oben auf der Hauptplatine zu finden.

    Auch ich hatte bisher lediglich 8-polige IC741 im CS731Q gesehen. Das mag aber bei den ersten produzierten CS731Q eventuell anders gewesen sein und vielleicht waren da noch 14-polige verbaut worden? Kann möglich sein...


    Gruss,

    Thomas

  • ...

    Auf der Hauptplatine sitzt das IC9001 - 741 OpAmp.

    Das ist IC9002 - der 741.

    IC9001 ist der +15V Festspannungsregler auf dem Kühlblech.


    Hab's verschusselt. Sorry.


    8-pin / 14-pin ... die Lochung dürfte noch 14-pin sein, denn auch das SM geht in der Pinbezeichnung noch von der 14-pin-Version aus.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Sorry, komme mir gerade saublöd vor, aber auf der Platine sehe ich zwar IC 9002, aber nicht IC 9001. IC 9001 ist auf der Teileliste drauf, aber nicht auf dem board. Im Belegungsplan ist die Platine leider geteilt, dort wo der Seitenwechsel ist, sieht man nicht alle Teile gut. Aber ich würde sagen, irgendwie ist da keine drauf. Ich hänge ein Foto an.


    Abgesehen davon, kann ich die Teile auch in diesem ausgebauten Zustand messen oder muss die Platine dafür an den Motor angeschlossen sein? So wie sie jetzt daliegt, kommt man einfach besser an alles ran.


    Danke noch mal!

    Hans

  • Schau doch mal Hans... es geht um 2 Dinge:

    1. Den IC741 (I9002) (neben/unter dem roten Kabel)

    2. Den Festspannungsregler (MC7815) links auf dem Kühlblech, neben den 4 Dioden für den Brückengleichrichter nach dem Hauptelko.


    Gruss,

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von vinylfan78 ()

  • Ja, Peter und ich haben zeitgleich gepostet, ich hatte die Aufklärung nicht gesehen, dass er IC 9002 meint. Da der nur achtpolig ist, nehme ich an, dass es jetzt um die Pole 4 und 7 gemeint sind, korrekt?


    Muss ich die Platine wieder an einstecken oder kann ich auch so messen?

  • Mann ist das anstrengend. Ich habe erst mal versucht, an der Platine zu messen, ohne sie einzustecken, da kamen unsinnige Ergebnisse. Einmal eingesteckt habe ich eben noch mal an R9002 messen wollen, sobald ich die Messspitze an eines der Beinchen gehalten habe, begann der Motor wie wild zu drehen. Natürlich kopfüber. Das hat er ein paar Mal wiederholt, sobald er Netz bekam.


    Jetzt habe ich ihn wieder umgedreht und der Motor gibt bei Netz jetzt wieder keinen Mucks mehr von sich, aber das Strobo geht an. Habe ihn dann wieder kopfübergestellt und dasselbe Fehlerbild ist wieder da, Motor macht nichts, Strobo an. Inzwischen zweifel ich am Multimeter.


    Das MM missst schon fast 1V, wenn die Krokodilklemme mit der Masse des Drehers verbunden ist. Wenn ich dann mit dem roten Messstift R 90002 berühre, geht das Multimeter auf 0,0 zurück. Aber gut, da scheint schon irgendwas völlig im Eimer zu sein, sonst hätte sich der Motor zwischenzeitlich nicht doch mal gemeldet. Ach ja, ich messe stets AC, korrekt?


    Übrigens war der Dreher vor einem Jahr in der Werkstatt, da hatte er diesen Schleuderwaschgang auch schon mal. Da sagten sie, dass sie was am Motor machen mussten. Leider weiß ich nicht genau, was. Aber gut, jetzt dreht er ja wieder gar nicht.


    (Ich frage mich, ob das MM vielleicht mal ausgetauscht werden sollte, es scheint stark darauf zu reagieren, was so in der Umgebung steht, reagiert schon auf eine Lampe. Meins habe ich mir mal vor Jahren bei Amazon gekauft, um Batterien zu prüfen, Lomvum, weiß nicht, ob Euch das was sagt.)

    2 Mal editiert, zuletzt von hans100 ()

  • Ich kriege echt Bauchschmerzen. Kopfüber den Motor bitte NICHT drehen lassen, das verträgt der nicht so gut (ist kein EDS-1000).


    Nein, du stellst dein MM auf DC (Gleichspannung), ansonsten wird deine Messerei nix.

    Locker bleiben, Gruß Jo

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  • Danke für den Hinweis, Jo!


    Und sorry für die Bauchschmerzen. Ich weiß auch, dass der Motor das nicht mag. Das ursprüngliche Problem ist ja, dass der Motor sich nicht in Gang setzt, obwohl das Strobo angeht. Er hat nur unvermitttelt trotzdem plötzlich ein paar Mal aufgedreht. Ich hatte die Platine draußen. Als ich sie wieder eingesteckt hatte, drehte er. Logischerweise stand er dabei auf dem Kopf, aber das war ja nicht vorgesehen. Ich muss ja Strom auf der Platine haben, der Arm ist eingeschwenkt, da dreht er plötzlich hoch. Das war aber nicht beabsichtigt. Leider kann ich es nicht reproduzieren, egal ob der Dreher auf dem Kopf steht oder richtig rum.


    DIESER EINTRAG IST EDITIERT. HIER STAND UNFUG DER DEN FADEN UNÜBERSICHTLICH MACHT UND IRRITIERT HAT:


    Ich habe die Masse schlecht abgegriffen (am Massekabel des Drehers) und völlig unsinnige Messergebnisse bekommen. Auf Peters Hinweis hängt die Krodokdilklemme nun am Minuspol des Netzteilelko.


    Der Netzteilelko aht 26,7 V.

    R 9002 hat 14,8 und 5,3 V.


    Das IC9002 gibt folgende Ergebnisse. Da es vierpolig ist, hier mal alle vier:


    unten vlnr: -5,07; 0; 0,8; -5

    oben vlnr: 0; 14,8 ;13,9 ;-5,1;


    Danke an Peter, an alle anderen und sorry für alle verursachten Kopf-, Bauch- und andere Schmerzen.

    Schönen Sonntag!

    Hans

    Einmal editiert, zuletzt von hans100 ()

  • Ich kriege echt Bauchschmerzen. Kopfüber den Motor bitte NICHT drehen lassen, das verträgt der nicht so gut (ist kein EDS-1000).

    Warum verträgt der Motor das nicht so gut, Jo? Was ist anders als beim EDS-1000?


    Gruss,

    Thomas

  • Hi !

    Warum verträgt der Motor das nicht so gut, Jo? Was ist anders als beim EDS-1000?

    Es gibt vom 731-Motor leider kein Schnittbild, daher exemplarisch das vom 704:


    https://www.hifi-archiv.info/Dual/704s/704s-06.jpg


    Da sieht man schon: alles baut von unten vom Drucklager her auf.

    Dazwischen liegt der Tachogenerator, die stählerne Rückschlußscheibe, die Spulen und schließlich der Ringmagnet mit dem Tellrkranz oben drauf.


    Das Problem bei der Kopfüberlage ist die Rückschlußscheibe, die von unten gegen die Spulen laufen *könnte*, wenn sich der ganze Rotor aus dem Lager hebt und im Zusammenbau zum Tachogenerator noch Luft ist. Dann schleift die auf den Spulen - und das ist *nicht* wirklich gut und nicht die empfohlene Diät für den Motor.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Das Problem bei der Kopfüberlage ist die Rückschlußscheibe, die von unten gegen die Spulen laufen *könnte*, wenn sich der ganze Rotor aus dem Lager hebt und im Zusammenbau zum Tachogenerator noch Luft ist. Dann schleift die auf den Spulen - und das ist *nicht* wirklich gut und nicht die empfohlene Diät für den Motor.

    Hi Peter,


    ja, schon, aber ist das nicht auch beim EDS1000 genau so?


    Gruss,

    Thomas

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