Dual 701 und 721 machen probleme bei Marantz...

  • Hi,

    Das Erdkabel von den späteren Modellen wie 620Q (279 120) hatten ein Durchmesser von c. 0.6 mm:


    Das reicht um diesen Zweck zu erfüllen.


    Als die 601/701 bei uns (Noresco / Dual of Canada) importiert wurden, waren wir auch Importeure von Ortofon.

    Zwischen Elektromagnetischer Wandler (MM - Moving Magnet) und Eletrodynamischer Wandler (MC - Moving Coil) Tonabnehmer Systeme, besteht noch ein Quantensprung, die ein extra Maß von Ärger bereiten kann.

    Zum Beispiel eine Shure V15 produziert zwischen 3.5 und 6.0 mV pro Kannal per Variante, wobei eine Ortofon MC 20 dagegen, nur 0.07mV hergibt.

    Mit solch ein geringes Signal muss an alle Register gezogen werden um Brummen zu vermeiden.

    Bei einer Installation mit MC30 , 701 und ein Top end Japan Receiver mit integrierten und einstellbarem MC Vorverstärker (leider Vergessen welchen Typ es war...) hatte ich einige Tagen ärger bis das Dings kein brummen mehr abgab. Neben alle Erdkabel Auftrennungen und x mal Kabel wechseln, war es auch nötig den Stummschalter außer Gefecht zu ziehen. Nur mit direktem Anschluss zwischen RCA Kabel und Tonarmleitung ohne Stummschalter, wurde das gesamte System Rauschlos.

    Die spätere Tonarm Typs mit Plastik Lagerrahmen sind auch eine Verbesserung, da der gesamte Tonarm von der Chassis Masse getrennt ist. Dadurch kann der Tonarmkopf / System Masse an dem Chassis / Stummschalter Massenpunkt direkt angekoppelt werden. Mit einem Metall Lagerrahmen wie im 701, 1229 etc, hat man eine Erdschleife, da der Tonarm durch die Lager mehr oder minder schon auf Erde liegt. Das Schwarze Erdkabel zwischen Kopf und Massenpunkt bringt dann die Erdschleife, die höchstwahrscheinlich am 701 noch einen Tick mehr zum Brummen ausmachte.


    Als ich noch grüner Student war, wurde mir erklärt dass man mit Erde/Masse so gut wie möglich die Verdrahtung in einer Stern Formation machen soll. Das soll heißen, alle Masse enden, zu einem Punkt am Chassis zusammenlegen um eine Erdschleife zu vermeiden. Das wurde sogar noch mehr kritisch als wir bei Noresco auch CB und FM Sende Radios samt Antennen importierten und auch reparierten. An solchen Bestien ist sogar schon mit einen Zentimeter am Metallchassis mit Massen Differenzen zu Rechnen. Ganz verrückt wird es aber erst mit Antennen.. Glücklicherweise konnte ich mich damals hinter einen Berg Plattenspieler und Tonband/Kassettengeräte verstecken, da ich mit diesen Zeugs von Hi Gain, Fujitsu-Ten National/Matsushita et.al. keine Freude fand und diese gerne andere Techniker in unsere Bude überließ...

    Gruß

    Klaus


  • Bei einer Installation mit MC30 , 701 und ein Top end Japan Receiver

    Moin Klaus,


    Nachdem ich den 721 das brummen und krachen abgelernt hatte, nam ich mir gestern Abend den 701 2e Generation vor.

    Da war schon immer ein ganz leiserer Brumm zu hören in einem Kanal.

    Bei der selben Rezeptur als beim 721 fing der schon an ein stück lauter zu brummen.

    Bin damit (fast) den ganzen Tag beschäftigt gewesen und habe mir buchstäblich "nen Wolf gesucht".

    Alles neu verlötet, das schwarze Tonarmkabel wie es sich gehört usw.


    Nun habe ich die Brücke wieder dazwischen gelötet und nun ist nix mehr zu hören, bis auf das leise gebrumm im

    rechten Kanal, RCA-Stecker sind auch neue dran.


    Das Ding macht mich


    Wenn Du oder ein Mitleser hier noch eventuell eine lösung hättet?



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

  • Hi Ernst,

    Hier ist ein Kabelschema vom 505/2, die ich noch ein bisschen erweiterte:

    An dieser Generation wurde endlich die meisten Massenchleifen entfernt, wenigsten für den Export Markt.

    Die fünf adrige Tonarm Leitung kommt vom Kopf/Kontaktplatte direkt auf eine zweite Platte wo das Endkabel angeschlossen ist. Es gibt keine Massenschleife in der RCA Stecker / Export Variante, nur in der DIN Variante, die eigentlich auch vermeidbar wäre. In der DIN Verdrahtung ist eine Massenschleife entstanden, da die zwei Massenschirme der Zwillingslitze zweimal zusammen schließen, erst an der Chassis Kontaktplatte und danach auf Pin zwo.

    Besser wäre es so wie die dritte Skizze zeigt, da nur eine Sammelstelle auf Pin zwei einsteht, würde aber ein Pfennig oder so mehr gekostet haben, da die extra Massenlitze, wie in der Export Version, noch fehlte.

    Aber zurück zum 701. Die originale Verdrahtung sieht so aus:

    In dieser Skizze sind mehrere Massenschleifen die man entsorgen soll.

    Eine vereinfachte Skizze, fast ohne Schleifen würde so aussehen:


    In diesem Plan können entweder das neuere fünf adrige Kabel oder die ältere zwei abgeschirmte Kabel Variante genutzt werden.

    Es wurde der Massen Knubbel im Stummschalter entfernt und nur die vier Adern vom System zum/durch den Stummschalter geführt. Das Massenkabel vom Tonarm wurde zur Chassis Lötöse gebracht und durch ein separates Kabel zum Receiver heraus gebracht.

    Ein paar Probleme sind aber doch noch zu beseitigen.

    Der 701 Tonarm ist noch komplette aus Metall, wobei das Chassis und kompletter Tonarm, Kopf inklusive, dadurch schon auf Masse liegt. Wie wir wissen, hat der 721 etc. eine Plastik Lagerbrücke die diese Masse in zwei Teilen aufbricht. Da jetzt schon ein neues Masse Kabel im Arm ist, muss auf der Kopf Kontaktplatte, die Brücke zwischen Masse und Rechtem Minus (Grün) separiert werden:

    schonst haben wir wieder eine Erdschleife. Auch die Kupferlasche die vom Metallkopf auf die Kontaktplatte greift, darf diese Platte nicht berühren (etwas Tessafilm..). Das neue Massenkabel darf nur das TK 14 (falls ein Schirmmetall installiert ist) und System, das normalerweise sein Gehäuse schon auf der rechte minus Seite liegt, abschirmen.

    Hoffentlich hilft diese Methode das Brummen zu bändigen.

    Damals fing ich an mit direkte / einfache Verbindung zwischen Tonarmkabel und Ausgangskabel, experimentierte mit Stummschalter etc., bis das Luder kein Muckser mehr machte...

    Fun Fun Fun!!

    Gruß

    Klaus

    Einmal editiert, zuletzt von dualcan () aus folgendem Grund: Erde Schleifen durch Massenschleife ersetzt .

  • Außer dass das "Erdkabel" einfach ein Potentialausgleich ist und nichts mit "Erdung" zu tun hat und deshalb immer wieder zur Verwirrung beiträgt ist das eine sehr gute Beschreibung. Es mag ja Schutzklasse I - Geräte geben (wo es dann tatsächlich einen PE gibt), aber das ist die absolute Ausnahme.

    Was meiner Meinung noch fehlt:

    alle die das Brummen durch eine Brücke am Kurzschließer beseitigen können, vergessen oft, dass das Brummen häufig von einer schlechten Signalmasse eines Kanals kommt und dass mit der Brücke eben einfach die andere Signalmasse die Aufgabe mit übernimmt. Der Fehler wird nur verschleiert ist aber nicht beseitigt.

    PS: das mit dem Querschnitt des Potentialausgleiches war von mir doch nicht ernst gemeint. Hier genügt natürlich auch ein Querschnitt von 0,001 mm² ;)

    Viele Grüße
    Alois



    Dual 721 mit Ortofon OM30, getrennten Massen, quarzgesteuertem Stroboskop, Hitachi HCA 7500, Hitachi HMA 7500, Hitachi D-900, Saba MT201, RFT CD9000, Canton GLE 409

    3 Mal editiert, zuletzt von egal1 () aus folgendem Grund: Rechtschreibfehler beseitigt

  • Hallo Alois

    Danke für Deine Korrekturen die ich jetzt in meinem Text integriert habe. Leider habe ich das ganze Gestern zu spät geschrieben und dadurch ein Bock gebaut. Normalerweise verfasse ich auf Englisch und übersetze danach, dadurch rutschen Fehler manchmal durch.

    Saubere Kontaktstellen vom Tonabnehmersystem bis zum Verstärker sind obligatorisch, sollte eigentlich völlig klar sein aber Deinen Beitrag macht es noch deutlicher.

    Apropos Massekabel; ein dickeres Kabel schadet keineswegs, wollte nur darauf hinweisen das es nicht unbedingt nötig ist.

    Um nochmals Erde und Masse aufzugreifen, dieses extra Massekabel dient ja nur und das Plattenspieler Chassis separat, nicht über Tonleitung, an den Receiver/Verstärker anzuschließen. Es soll also nicht mit elektrisches (Schutzklasse ) Erdungskabel verwechselt werden..

    Hoffentlich habe ich jetzt nicht noch mehr Fehler gebaut, nehme aber Korrekturen immer gerne zur Kenntnis!

    MfG,

    Klaus

  • Um nochmals Erde und Masse aufzugreifen, dieses extra Massekabel dient ja nur und das Plattenspieler Chassis separat, nicht über Tonleitung, an den Receiver/Verstärker anzuschließen. Es soll also nicht mit elektrisches (Schutzklasse ) Erdungskabel verwechselt werden..

    Hoffentlich habe ich jetzt nicht noch mehr Fehler gebaut, nehme aber Korrekturen immer gerne zur Kenntnis!

    Hallo Klaus,

    um diesem Fehler aus dem Wege zu gehen, schreibe ich auch immer
    "das Kabel für den Potentialausgleich".

    Da steht dann nichts von "Erde" oder "Masse"

    Grüße Gernot
    Es soll ja Leute geben, die hören, ob das Lautsprecherkabel rot oder blau ist.

  • Der 701 Tonarm ist noch komplette aus Metall, wobei das Chassis und kompletter Tonarm, Kopf inklusive, dadurch schon auf Masse liegt. Wie wir wissen, hat der 721 etc. eine Plastik Lagerbrücke die diese Masse in zwei Teilen aufbricht.

    Hallo Klaus,


    wie meinst Du das? Ich habe mir vorhin einen Lagerrahmen vom 721 nochmals angesehen und der ist aus Metall (Aluminium?). Die Dual Top 7er Modelle hatte noch alle eine Tonarm aus Aluminium, nur Modelle darunter (z.B. 504,502 usw.) hatten einen Lagerrahmen aus Kunsstoff.


    Die Tonarmköpfe der 7er Modell sind meines Wissens aus einer hochwertigen Magnesium-Legierung wegen höherer Steifigkeit und besseren Dämpfungseigenschaften als z.B. Aluminium. Diese sind dann schwarz übermalt von Dual.


    Gruss,

    Thomas

  • Moin,


    Ein Shure V15-III brummfreimachen beim 701, pfff...

    Auch mal ein AT3200-IIx druntergeschraubt und ist schon fast geräuschlos wenn ich den Marantz

    zu mehr als die hälfte aufdrehe...



    LG, Ernst


    Tja, infiziert mit "Dualitis"


    Im Moment spielt:


    Dual/Marantz/Luxman/Revox Freak! (und neuerdings Quad...)

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