Hilfe: Kurioser Defekt C 844

  • Hallo liebe Forumsgemeinde,


    mein behütetes C 844 befindet sich zumeist im Dornröschenschlaf. Als ich gestern wieder mal einen Probelauf bei meiner Sammlung startete, war auch die Kombic CV 1450 CT 1450 C 844 an der Reihe. Bereits etwa eine knappe Minute nach dem Einschalten setzte plötzlich der rechte Kanal aus (auch keine Anzeige beim VU-Meter mehr), kurz danach begann das Laufwerk brutal zu jaulen (gr0ße Geschwindigkeitsschwankungen) und etwa 20 sekunden später schaltete das Gerät ab. Auch das danach geteste Umspulen verlief "sinusförmig". Nach dem Ausschalten und kurzer Wartedauer dann dasselbe Spiel. Es war wieder nach etwa einer knappen Minute Schluss. Beim dritten Startversuch reagierten nun auch die Laufwerkstasten nicht mehr inkl. der dazugehörigen LED´s.


    Hat jemand von den Profis unter Euch eine Idee.


    Gruß

    Norbert

  • konkret nicht, erfahrungsgemäß liegt aber die Ursache für solche komischen Kombifehler sehr oft in der Stromversorgung. Ich würde mich als erstes hinsetzen und die Spannungen des Netzteils überprüfen. Der Verlauf Deines Fehlers deutet auch stark darauf hin, dass sich in der Stromversorgung irgendein Bauteil langsam verabschiedet hat.


    Ich werde wohl nächste Woche mit meinem "Kombipaket" aus C828 und C844 loslegen, die Riemen sind heute gekommen. Dann stecke ich auch etwas tiefer im Stoff und kann evtl. mehr dazu sagen. Und noch ein Rat - längsgeregelte Netzteile können auch so kaputtgehen, dass sie Überspannung produzieren. Ich würde jeden Versuch bleiben lassen, das Gerät in Betrieb zu nehmen, bevor Du das nicht sicher ausschließen kannst. Im C844 werkelt in der Laufwerkssteuerung ein 4 Bit Mikrocontroller mit fest eingebautem Betriebsprogramm, wenn Du den durch Überspannung abschießt, hast Du ein ernsthaftes Problem. Wenn meine beiden Decks wieder laufen, wollte ich mich mal auf die Suche nach einem C844 Schrottgerät machen, an dem ich ausprobieren will, ob man die Firmware auslesen kann. Die Prozessoren selber sind wohl noch zu bekommen, man muss sie aber programmieren, sonst tun sie nichts.


    Gruß Frank

  • Guten Morgen.

    Also "Ausfall rechter Kanal" ist verm. der AW-Schalter - die übliche Korrosionsgeschichte.

    Den sollte man zuerst richten.

    "Jaulen" kann dann ds Laufwrk selbst sein, also mechanisch wie Riemen, Fett etc. Dazu muß man es aber zerlegen.

    Die weiteren Symptome: ??

    .... ewige Kleinschreiber sind ausgeblendet

  • sorry, aber schauen, um welches Tapedeck es sich handelt, und ein wenig über den Fehler nachdenken solltest Du schon, bevor Du Universaltipps postest.


    Das C844 ist ein Dreikopfdeck mit vollelektronischer Steuerung, da gibt es keinen AW-Schalter. Und Fett verharzt auch nicht plötzlich und unerwartet innerhalb von einer Minute. Und wenn zwei verschiedene Fehler plötzlich und in Zusammenhang auftreten, gibt es dafür in der Regel eine gemeinsame Ursache, die nicht zwangsläufig da zu suchen ist, wo sich die Fehler zeigen.


    Gruß Frank

  • Stimmt, was rede ich. Alles Quatsch. Ich war wo ganz anders.

    Gruß

    Wolfgang

    .... ewige Kleinschreiber sind ausgeblendet

  • Hallo,

    aber wenn ich mich recht entsinne gibt es ein Relais für die Umschaltung vom Vor- und Hinterbandsignal. Das kann für den Kanalausfall verantwortlich sein. Beim Rest tippe ich auch auf ein Fehler im Netzteil.

    Gruß

    Thorsten

    [size=8]Derzeitige Hauptanlage: CV 1500, CV 1540, C 839, CS 650RC, Heco Aleva

  • Hallo zusammen,


    habe heute nochmals am nachmittag 2 Stunden mich damit beschäftigt. Also Ausfall Rechter Kanal war bedingt durch das Relais, was zwischen Vor- und Hinterbandkontrolle umschaltet.


    Die Stromschwankungen sind nach wie vor da. Ich habe bei zwei Stabilsierungs IC bereits drei Elkos vorsorglich ersetzt ohne Erfolg. ZNach etwa 1 - 2 Minuten Stromschwankungen egal ob Wiedergabe oder Umspulen, der Motor läuft impulsweise immer langsammer bis zum Stillstand, dann schaltet das Deck sich ab. Über einen Trenntrafo bei nur 200V Netzspannung war das Problem fast verschwunden, bzw. der Zeitpunkt bis zum Einsetzen der STörungen betrug 10 Minuten!


    Zudem gab es eine kalte Lötstelle, die beim Druck auf die Platine auch die STromzufuhr unterbrach...


    Alles sehr sehr rätselhaft.


    Einen guten Abend

    Norbert

  • hi Norbert, Du schreibst was von Stromschwankungen. Hast Du das denn mal messtechnisch geprüft, ob und wo eine Spannung schwankt ? Prophylaktisches Bauteiletauschen bringt nicht viel, Du musst wirklich die Spannung(en) ermitteln, die bei Belastung in die Knie gehen.


    Wie sieht es denn bei Dir mit Elektronikkenntnissen und Messgeräteausstattung aus? Ich muss am Wochenende eh das Servicemanual drucken, dann kann ich Dir noch ein paar konkretere Tipps geben.


    Gruß Frank

  • Hallo,


    habe mich nochmals mit dem Gerät befasst. Die Stromversorgung bzw. die Spannungen scheinen bis zur Steuerungsplatine in Ordnung zu sein, sie brechen auch kaum beim Stillstand des Laufwerks ein. Zu den SChwankungen: Ich habe nochmals festgestellt, dass der Effekt etwa zwischen 2 und 5 Minuten nach Einschalten und Inbetriebnahme des Laufwerks (Umspulen oder WIedergabe ist egal eintritt). Im Falle des Umspulens ist es so, dass es zunächst während des Umspulvorgangs zwei oder drei plötzliche Aussetzer gibt, der Motor dann kurz normal weiterläuft ,dann aber ganz schnell langsam wird un stoppt.

    Hmmm... Steuerungselekttronik oder Defekt im Motor selbst?


    Gruß

    Norbert

  • Hallo Norbert,

    Steuerungselekttronik oder Defekt im Motor selbst?

    Die Drehung der Motoren wird über den sogenannten Tape Run Sensor überwacht. Wenn der nicht gleichmäßig rund läuft, egal ob Vor- oder Rücklauf oder Wiedergabe, kann es zu Aussetzern kommen. Das müsste sich über die Steuerspannungen am Prozessor bzw. den dafür zuständigen Transistoren messen lassen. Alles weitere steht im Bereich "Endabschaltung" in der Serviceunterlage.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • hajo, da warst Du schneller als ich, ich lasse es aber trotzdem mal stehen.


    hi Norbert, hast Du das Service Manual vorliegen ? Wenn ja, schau mal auf Seite 4, da findest Du eine Funktionsbeschreibung der Laufwerkssteuerung unter "Capstan Motor, Reel Motor". Ich würde als erstes mal die -16 Volt prüfen, und zwar direkt an den Motoren, denn wenn Du an der Steuerungsplatine misst, besteht das Risiko, dass Du Fehler auf dem Weg zu den Motoren nicht findest.


    So weit ich das erkennen kann, ist die -16 Volt Versorgungsspannung das Einzige, was beide Motoren betrifft. Deshalb würde ich da mal anfangen. Was auch helfen kann - der Fehler sieht ja stark nach einem Thermischen Problem aus - ist eine Dose Kältespray. Was man auch noch machen könnte, ist, die Lötstellen zu prüfen, eine gebrochene oder kalte Lötstelle kann auch thermische Fehler produzieren, ebenso wie Wackelkontakte in den Steckverbindungen.


    Gruß Frank

  • Hallo Hajo,

    hallo Frank,


    danke für Eure Angaben und Infos. Ich werde beide Dinge mal prüfen. Servicemanual ist als must have vorhanden. Ich schaue mal, ob ich im Laufe der nächsten Woche wieder mal Zeit habe für das Gerät.



    Gruß

    Norbert

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