Hallo Kai, hallo Roland Monadjemi !
Wälzlagerfett ist für die offenen Kugellager der Wechslermodelle 1229 etc. gedacht.
Vielleicht kam ich auch so auf die Idee das Wälzlagerfett in den 701 und 510 zu tun, nachdem ich das Lager meines 1218 geschmiert habe. Aber gut, jetzt weiß ich ja Bescheid, wie es richtig sein sollte, danke sehr !
Du brauchst Gleitbahnöl, das nach der Norm CGLP ISO VG 68 spezifiziert ist.
Vielen Dank! Ich habe nach etwas Suche nun 3 Liter von dem Öl bestellt. Geringere Mengen waren nur 1-2€ günstiger.
Also falls jemand noch etwas von dem Öl benötigt, gerne melden!
Das alte Schmierfett aus dem Lager am besten mit dünnflüssigem Haushaltsöl in mehreren Spülungen herausholen (dazu einfach Wattestäbchen verwenden, z.B. Q-Tips).
Auf keinen Fall scharfe Lösungsmittel verwenden, damit machst Du das Lager kaputt. Es soll Leute geben, die kippen Reiniger für Fahrradketten in das Tellerlager
und wundern sich, wenn dann der Lagerdorn trotz Öl Rillen und Kratzer bekommt. Wenn das Lager frei von Schmierfett ist, mit reinem Isopropylalkohol kurz auswischen, trocknen
lassen und das Haftöl einfüllen (bei meinem Lager 5-6 Tropfen). Der Lagerspiegel am Boden der Lagerhülse (bei mir ein Sinterlager) muss sich erst mit Öl füllen, deshalb den
Teller vor dem ersten Abspielen Deiner Platten etwa 30 min. laufen lassen.
Danke sehr für die sehr genaue Anleitung. Ich bin gestern Abend genau so vorgegangen, am Ende aber eine Stunde laufen lassen, jeweils 30 Minuten mit 33,33 U/min und dann 30 Minuten mit 45 U/min. Heute morgen dann auch noch einmal den Plattenspieler laufen lassen und anschließend gemessen.
Die Werte liegen nun bei 0,08% - 0,11% (2-Sigma) und 0,05% - 0,06% (RMS). Allerdings gibt es weniger Ausreißer als vorher. Da waren ab und zu Werte von 0,17% dabei, jetzt habe ich solche Werte nicht mehr gesehen.
Kann es sein, dass sich die Gleichlaufschwankungen mit der Zeit noch verbessern? Oder habe ich eventuell zu viel Öl hineingetan (zunächst 6-7 Tropfen und nach dem ersten Einlaufen noch einmal 2-3)?
Zu Deiner Frage, ob mit hoher Viskosität das Lager nicht eventuell besser "geschmiert" wird:
Haftöl hat die Eigenschaft, an Gleitflächen (besonders an senkrechten Flächen) einen sehr stabilen Film zu bilden, der gut halten muss und nicht abreißen darf. Deshalb ist die richtige
Viskosität für unsere Tellerlager sehr wichtig, denn bei zu niedriger Viskosität reißt der Schmierfilm ab (Reibungsruckeln mit Lagerschaden), bei zu hoher Viskosität ist die Belastung des Plattenspieler-Motors sehr hoch mit der Folge, dass der Riemen vibriert und dadurch das Rumpelverhalten schlechter wird. Also die Vorgaben von Dual genau einhalten.
Super, auch hier vielen Dank für die tolle Erklärung!
Eine Frage hätte ich nun noch, der eingebaute Motor SM 860 wird nach einer Stunde warm. Wie warm ist in Ordnung? Ich würde die Temperatur auf ca. 40 bis maximal 45 Grad schätzen. Ist das noch im Rahmen?
Viele Grüße
Alexander