Dual Monosystem mit Schellacknadel

Genau! ?

Ein M75 mit passender 65mju-Nadel, für ganz alte vielleicht noch eine dickere, den Rest machen die Klangregler und Filter. Das reicht eigentlich. Auch ein 1214 ist völlig ausreichend. Es ist übrigens kein Widerspruch, ein Rauschfilter einzuschalten und gleichzeitig die Höhen ein wenig anzuheben, da hier verschiedene Einsatzfrequenzen wirken. Bei Nachkriegsschellacks, also nach 1945, ist eine Anhebung um 7 KHz von Vorteil, was sich mit der reinen Höhenanhebung einigermaßen gut machen lässt. Es gab von Onkyo mal einen Vorverstärker mit einer speziellen Entzerrerschaltung für 78er, da war eine solche Anhebung bei 7 KHz gegeben. Das hatte ein deutscher Ingenieur und Mitarbeiter bei Onkyo Deutschland angeregt, der Fan von alten Platten war.

Für eine Restaurierung und anschließende Veröffentlichung auf CD oder anderen modernen Tonträgern darf man natürlich etwas mehr technischen Aufwand betreiben, aber nur so zum Hören ist das nicht nötig, auch weil man sich ganz schnell an all die Störgeräusche gewöhnt hat.

Der CS 16 ist ein 1214 HiFi in Konsole K14 mit Haube H14:

http://www.hifi-archiv.info/Dual/1973-Gesamt/04.jpg

mit Klangreglern und analogen Filtern spielen ist bei Schellacks ok, wo ich die Finger von lassen würde, sind diese Computerprgramme, die versprechen, aus einer Aufnahme, wo man im Original kaum noch was hört, HiFi Qualität rauszuholen. Zuerst habe ich immer geglaubt, ich sei zu blöde, bis ich dann mal eine CD-Sammlung mit deutschem Vorkriegs-Jazz gekauft habe, die ich nur einmal gehört habe, weil die sich genauso gruselig angehört haben wie meine Retuschierversuche. Die für mich besten Ergebnisse habe ich am Ende erzielt, indem ich die Schellacks einmal richtig sauber gemacht habe ( Vorsicht, die Platten vertragen je nach Alter und Hersteller keine alkoholhaltigen Reiniger wie für die Knosti ) und sie dann einfach 1:1 mit einem Pioneer Audio-CD-Recorder auf CDs überspielt habe. Was dann noch geknistert und gerauscht hat, habe ich knistern und rauschen gelassen.

Das Shure M75 hat sogar mal einer meiner Radiobastler-Bekannten in ein Tefifon eingebaut, um die Bänder zu digitalisieren - ist wirklich ein unverwüstliches Teil das M75, und sehr gnädig mit angeschossenen Medien, die man teilweise mit hochwertigeren Systemen gar nicht mehr spielen kann.

Gruß Frank

Zitat von epoche2

Guten Morgen.

Das hört sich sehr interessant an.

Bei dem 2114 ist ja auch ein Shure M75 D verbaut. Damit kann man ja mal starten.

Ist das eine besondere Nadel oder einfach die Standardnadel, die immer drin ist?

Der 2114 steckt in einem CS 16.

Ist da eventuell ein Vorverstärker drin?

Und wie bekommt man den Dreher vom Chassis?

Irgendwas sperrt da und ich habe hier noch nichts wirklich über diesen CS 16 gefunden.

Grüße

Norbert

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standardmäßig ist da kein Vorverstärker drin - bestimmte Zargen waren für den TVV47 vorbereitet, ob das bei der kleinen CS16 Zarge auch so ist, weiß ich jetzt nicht. Ich habe damals für solche Umbauten immer China-Ware genommen und ggf. das Gehäuse entfernt und die Kabel fest angelötet, wenn es nicht gepasst hat. Am Netzanschluss des 1214 gibt es einen Schaltausgang, über den man den Vorverstärker mit Strom versorgen kann.

Ich gehe mal davon aus, dass Du mit Dreher das Plattenspielerchassis meinst. Der Kasten, wo CS16 draufsteht, ist die Zarge bzw. das Gehäuse. Der Plattenspieler ist mit zwei Transportsicherungsschrauben und evtl. mit einem Metallwinkel im Gehäuse fixiert, hier ist alles erklärt, was Du dazu wissen musst:

http://www.hifi-archiv.info/Du…CS/Dual%201214/index.html

Die Anleitungen findest Du übrigens alle, wenn Du oben im Forumsmenü auf " (ext.) Anleitungen " klickst.

Gruß Frank

Zitat von epoche2

phonesmoke , was ist denn eine 65my Nadel?

60µ/65µ = Schellack

Alles andere = Mikrorille.

Mikrorille hat normales Vinyl.