Dual CV1700 Vorstufe Nachbau

  • Hallo zusammen,
    Ich überlege mir die Vorstufe des Dual CV1700 nach Zubauen. Ich hatte mal einen Dual CV1700 gehabt und fand den Klang sehr gut. Bis jetzt habe ich keinen Verstärker gehört der an den Klang des CV1700 rankommt. Der Verstärker hat für mich richtige Hochtöne und Bässe. Ich denke wenn ich die Vorstufe nachbaue dann müsste der Klang mit anderen Verstärkern sich auch so ähnlich wie mit dem CV 1700 anhören.
    Ich habe die Dual Service Anleitung aber in dieser Anleitung gibt es keine Bauteilliste wo die Spannungsfestigkeit der Kondensatoren drinstehen oder die Genauigkeit der Widerstände sowie deren Max. Belastung.
    Meine Frage ist, gibt es eine Bauteilliste für den CV1700 oder kann mir jemand eine Schaltung für eine Vorstufe empfählen die sich ähnlich anhört wie die vom CV1700?

  • Oder kann man einfach davon ausgehen das in einer Vorstufe keine hohen Spannungen auftreten dürfen theoretisch knapp über einem Volt und als Spannungsfestigkeit für die Kondensatoren knapp über 10 V wählen und für alle Widerstände 1/4 Watt mit 2% Genauigkeit?

  • Hi !

    Oder kann man einfach davon ausgehen das in einer Vorstufe keine hohen Spannungen auftreten dürfen theoretisch knapp über einem Volt und als Spannungsfestigkeit für die Kondensatoren knapp über 10 V wählen und für alle Widerstände 1/4 Watt mit 2% Genauigkeit?

    Wie formuliere ich es diplomatisch ?


    Meinst Du, daß Deine E-Technik Kenntnisse für so ein Projekt ausreichend sind ?
    Ganz ehrlich ?


    Aber gut. Jeder muß selber wissen, was er sich zumuten möchte und ich wäre der Letzte, der die Leute nicht ermutigen würde, mal was zu versuchen.


    Dann hierzu eine sinnvolle Antwort:


    Die Vorstufe wird mit plus / minus 15VDC an den Operationsverstärkern betrieben. Dazu mußt Du eine symmetrische Stromversorgung mit zwei Festspannungsreglern aufbauen. Die Spannungen der Haupt-(Filter-) Elkos richtet sich nach der Spannung *vor* den Reglern. Die brauchen so vier, fünf Volt Überschußspannung um sauber ausregeln zu können. Bei 15V Nennspannung pro Zweig sind wir da schon bei knapp 20V. Bedeutet ca. 14V Wechselspannung von jeder der zwei Trafowicklungen. 40V-Typen sollte es tun.


    Die Elkos im eigentlichen Vorverstärker *sollten* so ausgelegt sein, daß die maximale Gleichspannung ihnen nicht schadet. Bedeutet bei einer symmetrischen +/-15V Versorgung 30V Gleichspannungsfestigkeit. Ich würde für alle Elkos 35 oder 40V wählen, weil das die heutzutage gebräuchlichen Spannungsfestigkeiten sind und man alle Werte gut und günstig für 35 oder 40V kriegt.


    Bei den Folien- und Keramikkondis ist die kleinste Spannungsfestigkeit m.W.n. 40V. Man kann die auch höher, z.B. 63V nehmen und dann wird's gut.


    An jedem Operationsverstärker findet man 100nF (0.1µF) Keramikkondis an den Pins 8 (+15V) und 4 (-15V) als lokale Puffer / Fein-Entstörung. Die müssen räumlich so dicht wie möglich an den OP heran und mit so kurzen, wie möglichen Verbindungen an der anderen Seite gegen Masse geführt werden. Und es lohnt sich nicht, gerade an der Stelle "Planet Billig" Kondis aus oskuren Quellen zu nehmen - genausowenig, wie für die Koppel-Kondensatoren zwischen den einzelnen Verstärkerstufen. Dort kann man ruhig was aus der MKS-Kiste von Wima nehmen. ("Die Roten")


    Soweit okay ?


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Und als Ergänzung zu Peters Hinweisen ist die Masseführung und die Wahl der Erdungspunkte von äusserster Wichtigkeit. Sonst bilden sich Brummschleifen den nicht beizukommen ist.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Eine andere Fragestellung wäre doch ... warum nicht einen CV 1700 im Original nehmen ... auch die Endstufe trägt ja auch etwas zum Klang des Gerätes bei...
    Wenn ich da falsch liege, bitte korrigieren ...


    Das Ganze macht doch den 1700er aus .. nicht nur die Vorstufe ...


    Vg
    Ludger

  • Und man kann Vorstufen und Endstufen beim 1700er trennen und einen Test mit anderen Endstufen/(Voll-)Verstärkern machen.
    Dann weisst Du ob der Klang so ist wie Du ihn in Erinnerung hast.
    Also kauf Dir wieder einen CV 1700 und Du hast keine Probleme.
    Ich bin da bei Peter und HaJo und frage mich ob Du einen Selbstbau nur der Vorstufen versuchen solltest.


    Viele Grüße
    Frank

  • Frank ...


    .... ich möchte ja keine Unken hervorkramen ... aber die Hardwarearchitekten bei Dual hatten schon was drauf .. ohne den ganzen neumodischen Kram, den man heute für die Planung eines solchen Gerätes hat.


    Ich vermute mal, dass der Junge Mann da schon an die Grenzen kommen wird, wenn er eigene Platinenlayouts anfertigen möchte ...


    Schaun mer mal...


    Ich, für meinen Teil, würde mir da einen originalen 1700er zulegen und Punkt.
    Endstufentrennung hat ja auch schon was.. aber ob eine Andere da besser klingt wie das Dualenseble ...


    Vg
    Ludger

  • Danke für eure Tips. Für mich ist das ein Bastel Versuch :-). Ich bin mir auch nicht sicher ob ich das auch so hinbekomme das die Vorstufe auch so funktionieren wird wie bei dem originalen Verstärker. Ich könnte mir vorstellen das das layouten nicht so einfach wird.


    Ein bisschen Elektrotechnik Kenntnisse habe ich als Elektroingenieur :) . Aber ich habe keine Erfahrungen mit Audio Schaltungen. Ich bin in der Probier Phase und will einfach ein bisschen rumbasteln und dabei Spaß haben.


    Den Versuch den Streamboy beschreibt habe ich wirklich mal gemacht. Ich hatte die Vorstufe vom CV1700 an einen kräftigen Akai Verstärker angeschlossen gehabt und tatsächlich hat sich der Akai Verstärker in Verbindung mit der Dual Vorstufe wesentlich besser angehört als der Akai Verstärker mit seiner eigenen Vorstufe. Die japanischen Verstärker können auch gut verstärken aber die hören sich für mich etwas zu neutral an.


    Ich glaube es gibt viele Verstärker oder besser gesagt die Endstufen die gut verstärken können aber deren Vorstufen sind nicht so gut. Ich denke die Vorstufe macht sehr viel aus. Ich werd’s mal ausprobieren und schauen was dabei rauskommt.

  • Den Versuch den Streamboy beschreibt habe ich wirklich mal gemacht. Ich hatte die Vorstufe vom CV1700 an einen kräftigen Akai Verstärker angeschlossen gehabt und tatsächlich hat sich der Akai Verstärker in Verbindung mit der Dual Vorstufe wesentlich besser angehört als der Akai Verstärker mit seiner eigenen Vorstufe. Die japanischen Verstärker können auch gut verstärken aber die hören sich für mich etwas zu neutral an.

    Auch wenn ich mich hier auf hauchdünnes Eis begebe: Ich bin der Meinung, dass die teutonischen Verstärker der damaligen Zeit als einzige die Loudness-Funktion korrekt implementiert hatten. Einer hatte es sogar zur Perfektion vollendet. Nämlich im Sinne einer gehörrichtigen Lautheitsanpassung von Tiefen und Höhen. Mit der Betonung auf "richtig". Bitte drei Mal nachsprechen: Richtig, richtig, richtig. Alle anderen habe nur den Frequenzgang mehr oder weniger spekulativ verbogen gehabt. Und somit klang es immer falsch. Bitte dreimal nachsprechen: Falsch, völlig daneben, örks!


    Nicht umsonst finden sich in den damaligen Lautstärkepotis zwei Anzapfungen zur Frequenzgangkorrektur. Wer ständig in Stadionlautstärke hört, dem ist sowas natürlich schietegal und bevorzugt daher natürlich optisch ansprechendere Geräte aus japansicher Produktion. Wer aber nur daheim seine Musik hören will...

    Gruß,

    Michael



  • Hallo,


    Ich glaube es gibt viele Verstärker oder besser gesagt die Endstufen die gut verstärken können aber deren Vorstufen sind nicht so gut.


    Probiere es einfach für Dich aus.


    Ich denke die Vorstufe macht sehr viel aus.


    Es kommt halt immer darauf an wie der eigene Geschmack ist. Der eine mag eine Klangregelung, die ja auch durchaus praktisch sein kann. Zum Beispiel wenn man ein wenig an "den Raum und/ oder Deinen Ohren "anpassen" möchte.



    Der andere mag es halt nicht.



    Auch hier: Probiere es für Dich aus! Erlaubt ist was Spaß macht.



    Ich persönlich habe verschiedene Kombinationen hier stehen (Lautsprecher, verschiedene Mono- Endstufen, Vorvorverstärker, Vorverstärker, Vollverstärker, Röhre). Da kann ich "Spielen" wie ich mag.


    Momentan höre ich am liebsten ohne Klangregelung und/ oder Filter. (Selbst ein Balance- Regler ist nicht vorhanden. Zumindest nicht von außen zugänglich.)


    Ein- Aus, Quelle, Lautstärkeregelung - Mono-Endstufen- Lautsprecher - und gut.



    Meiner Meinung nach machen die Lautsprecher eh am meisten aus. Passen die gut zum Raum und Deinen Ohren (Deinem Hör- Geschmack), kann man auch gut ohne Klangregelung leben. Das kann klappen, muss aber nicht.


    Alles eine reine Geschmacksache.


    Ich werd’s mal ausprobieren und schauen was dabei rauskommt.


    Genau! Guter Plan. Probiere es einfach für Dich aus.


    Lochraster- Platine kann klappen. Musst halt ein wenig Ausprobieren. Du kannst ja auch was mit Akkus aufbauen, dann kannst Du erst einmal auf einen Netzbetrieb verzichten.


    Wenn Du dann soweit bist, kannst Du Dir ja noch immer ein Netzteil aufbauen.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

  • Auch wenn ich mich hier auf hauchdünnes Eis begebe: Ich bin der Meinung, dass die teutonischen Verstärker der damaligen Zeit als einzige die Loudness-Funktion korrekt implementiert hatten. Einer hatte es sogar zur Perfektion vollendet. Nämlich im Sinne einer gehörrichtigen Lautheitsanpassung von Tiefen und Höhen. Mit der Betonung auf "richtig". Bitte drei Mal nachsprechen: Richtig, richtig, richtig. Alle anderen habe nur den Frequenzgang mehr oder weniger spekulativ verbogen gehabt. Und somit klang es immer falsch. Bitte dreimal nachsprechen: Falsch, völlig daneben, örks!

    Mal einfach unwissend nachgefragt welcher Verstärker das war
    Ich tippe auf einen der Grundig Baureihe???

    Gruß aus dem Taubertal
    Helmut


    Höre mit:
    1237A und Shure M75 MG-D, Grundig PS 4300 mit EPC P23
    In der Bastelecke: -derzeit nichts-


    In Reserve: CV 120, CV 60, HS 130 ohne Dreher in Nußbaum

    verlässt die Sammlung:

    - derzeit nichts -

  • Mal einfach unwissend nachgefragt welcher Verstärker das war

    OK, ich habe geflunkert, als ich es auf einen reduziert habe. :P Ich habe natürlich auch noch nicht alle Geräte gehört... Am ausgewogensten in den niedrigen Lautstärken finde ich den Saba 9140. Grundig R2000 hat mich dagegen weniger beeindruckt. Schlimm fand ich einen Denon DRA825R mit variabler Loudness, was eigentlich optimal sein sollte, um die Anpassung zB auch mit den Lautsprechern abzustimmen, um unterschiedliche Wirkungsgrade auszugleichen. Mein Dual CV40 hat eine viel zu starke Lodnesskorrektur. Ein Nikko STA-8080 klang mit Loudness auch unnatürlich.

    Gruß,

    Michael



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