Dual 721 merkwürdiges Geschwindigkeitsverhalten

Zitat von Bepone

Hallo,

klärt mich doch bitte einer auf, was “Schwatt“ ist.

Platt für "schwarz"

Schon amüsant, dass ich als Österreicher das versteh... aber gut, ich hab auch Holländisch auf der Uni gelernt.

Hi Jo !

Zitat von dirtiest

Den 8-pol. Sockel werde ich noch ablöten und einen 14er Sockel draufmachen. Dann habe ich gestern, nein, war schon heute morgen, noch im alten Elektroplatinenschrott rumgewühlt und derer 3 von den alten 14-beinigen 741er gefunden. Die werde ich mal auslöten und damit testen.

Das verspricht interessant und spannend zu werden.
Mal gucken, ob sich der Trend bestätigt, daß "neuere" 741 in der Schaltung für Probleme sorgen.

Es wäre dann auch mal interessant, wie sich ein wirklich modernerer Op an der Stelle benimmt.
Mir kommt da der CA3140 oder der TL071 in den Sinn, die beide FET-OP mit ca. 1TOhm Eingangswiderstand sind und die deutlich kürzere Anstiegszeiten haben.

Hallo Jo,
hier einige Schirmfotos von meinem 721 aus Erstbesitz in Originalzustand. Ideal an Punkt 21 wäre ein möglichst gleichmäßiger Amplitudenverlauf. Bei meinem 721 funktioniert es aber auch so (ist möglicherweise der Alterung geschuldet), die Potis sind jedenfalls unberührt seit dem der Spieler das Werk verlassen hat.

Gruss
Richard

Moin,

"es kommt nichts weg"

doch doch es ist sehr richtig diesen Thread auszugraben. Warum? Na weil Jo mir den Schrott Kram vermacht hat und die Platine die auf seinem letzten Bild zu sehen ist nun vor mir liegt (ich habe die schon etwas länger hier, hatte aber keine Muße bei zu gehen).

Als erstes hoffe ich auf viel Hilfe. Denn ich habe zwar schon das eine oder andere gefunden, das nicht ganz richtig ist (zb den schon von Peter angesprochenen R27 der 10k haben soll und immer noch mit 2,2k bestückt ist und die Brücke -15V ist aufgetrennt), aber spätestens beim Einstellen der neuen Trimmer ohne die alten zu haben bin ich aufgeschmissen. Ich habe kein eigenes Oszilloskop aber Zugang zu einem. Erfahrung mit dem Messen habe ich keine, aber wahrscheinlich kann mich ein Kollege einweisen.

Nur wo ich was messen muss weiß der natürlich auch nicht. Das Ganze hier ist nicht dringend und ich will mir Zeit lassen. Aber es wäre schade, wenn deshalb ein ganzer 721 in Einzelteile zerlegt werden müsste. Der sieht sonst noch sehr gut aus...

Also ich werde mal als erstes in den nächsten Tagen alle Bauteile auf der Platine mit dem Schaltplan vergleichen um weiteren Mängel diesbezüglich zu orten. Auch werde ich alle Elkos und Perlen mit Kondensatoren ersetzen die ich schon 3 mal erfolgreich bei 721 Platinen eingesetzt habe. Denn auf dieser ist ein Sammelsurium an Herstellern und auch die Kapazitäten stimmen nicht überall mit den originalen überein (zb C5 ist mit 1µf bestückt soll aber 1,5µf). Danach würde ich dann einen Versuch starten und dann wohl hier wieder fragen.

Ich habe auch den Link von Richard angesehen aber noch kann ich damit nichts anfangen. Also bis bald!

PS: Wenn jemand eine Platine rumliegen hat die noch hauptsächlich original bestückt ist (vor allem die Trimmer in Werkseinstellung) dann würde ich die trotzdem gerne übernehmen. Dazu kommt wohl noch eine Suchanfrage. Denn ein gutes Gefühl habe ich noch nicht bei dieser Sache...

Hallo!

Ich wollte fragen, ob zwölf36 oder Maad schlussendlich zu einer Lösung gekommen sind. Hat schon jemand versucht, D9-D12, also die Germaniumdioden, auszutauschen? Ich habe selbst mehrere Kanditaten mit diesem Phänomen. Sie brauchen alle mehrere Sekunden, bis die Geschwindigkeit steht. Das Oszi zeigt, dass in dieser Zeit die Tachospannugn ca. 3 Vss beträgt. Dann fällt sie ab auf etwa 120 mV und die Geschwindigkeit steht dann erst. Als Laie würde ich sagen, irgendwas regelt da viel zu langsam die Spannung runter. Nur wurde ja schon fast alles ausgetauscht. Also bleiben kaum noch Kandidaten übrig.

Bilder wurden mit 5 V bzw. 0,5 Sek. pro Einheit aufgenommen.

Schöne Grüße

Aaron

Zitat von Rafterstar

Hallo!

Ich wollte fragen, ob zwölf36 oder Maad schlussendlich zu einer Lösung gekommen sind. Hat schon jemand versucht, D9-D12, also die Germaniumdioden, auszutauschen? Ich habe selbst mehrere Kanditaten mit diesem Phänomen. Sie brauchen alle mehrere Sekunden, bis die Geschwindigkeit steht. Das Oszi zeigt, dass in dieser Zeit die Tachospannugn ca. 3 Vss beträgt. Dann fällt sie ab auf etwa 120 mV und die Geschwindigkeit steht. Als Laie würde ich sagen, irgendwas regelt da viel zu langsam die Spannung runter. Nur wurde ja schon fast alles ausgetauscht. Also bleiben kaum noch Kandidaten übrig.

Bilder wurden mit 5 V bzw. 0,5 Sek. pro Einheit aufgenommen.

Schöne Grüße

Aaron

Alles anzeigen

Moin,

nein liegt alles in der Schublade. Da ich den Motor nicht wirklich brauche ist der Leidensdruck zu gering.

Gruß Matthias

Ehrlich gesagt ist es doch so: Die Kondensatortauscher sind hier überfordert und die die es können nicht willens sich das anzutun es bis ins kleinste zu erklären. Und darum sind bisher alle Threads dazu im Sande verlaufen. Das ist dann halt mal so.

An alle EDS1000-2-Bastler, es ist nutzlos, die Einstellung der Trimmer von einer funktionierenden Platine zu übernehmen. Jede Platine muss individuell auf den jeweiligen Motor abgestimmt werden. Ohne Oszi geht es wirklich nicht. Kleine Änderungen bei der Einstellung der Trimmer wirken sich zt erheblich auf die Messwerte aus.

Die Germaniumdioden können nach meiner experimentellen Erfahrung gut durch Schottkydioden ersetzt werden. Diese sind evtl. leichter erhältlich. Ich habe den Typ BAT43 verwendet.

Gruss Richard

Hallo,

ich habe vor etwa 2 Jahren ebenfalls einen 721 erstanden. Grund des Kaufes war die Optik, die mir sehr gut gefällt. Er hatte ein paar elektrische und mechanische Macken. Also fing das Basteln an. Irgendwann lief er einigermaßen. Gestört hat mich aber das geringe Drehmoment. Wenn ich die Platten vorm Abspielen abgebürstet hatte, dauerte es immer gefühlt ewig bis ich die Nadel aufsetzen konnte. Seit ein paar Tagen nehme ich mich dem Problem wieder an.

Nun ist mir beim Rücktausch des T9 (von BC546B auf BC172B) aufgefallen, dass er komplett ohne T9 gleich das Drehmoment beim Start hat. Also der Hochlauf bis das Strobo steht, kommt der Werksangabe von 2-3 s recht nahe. Blöderweise "zuckt" das Strobo nun hin und her, also ganz ohne T9 gehts auch nicht :D.

Aber vielleicht kann einer der Experten den Grund davon ableiten, warum er mit dem T9 so lange braucht um hochzufahren und ohne gehts ganz flott.

An dieser Stelle möchte ich aber erstmal meinen Respekt aussprechen, das einige Forumsmitglieder anscheind nicht müde werden, in den soviel ähnlichen Threads immernoch die Nerven haben, ihr wissen zum wiederholten Male mit einzubringen. Klasse!

schöne Grüße

Micha

Hi Micha !

T9 liefert den Regelwert für den FET T8, mit dem die Verstärkung des OpAmps begrenzt wird.

Die beiden begrenzen damit die Steuerspannung, mit dem der Stromregeltransistor T7 angesteuert wird.

Damit erspart man sich ein weiteres Poti, mit dem der Anlaufstrom des Motors begrenzt wird, wie z.B. beim 704.

Wenn T9 weg ist, kippt der OpAmp ohne Signal von den vier Germaniumdioden (Motor steht) auf Vollschub und bleibt da so lange, bis eine Regelspannung erzeugt wird, die ihn zum Runterdrehen zwingt. Dabei kann aber leicht der zulässige Höchststrom zum Motor überschritten werden, bzw. das Netzteil bricht zusammen, weil der Trafo auch kein Powerwunder ist.

Damit ist vermutlich das Wackeln des Strobos zu erklären, weil der T7 nicht mehr geregelt, sondern nur noch ein- und ausgeschaltet wird und der Motor den Drehzahlwert überschießt.

Danke dir für die ausführlichr Rückmeldung. Weil mich die lange Hochlaufzeit des Spielers irgendwie nervt, habe ich mal weiter "geforscht".

Ich habe irgendwo gelesen, das der Widerstand R29 (22k) eine Art Zeitkonstante darstellt. Diese ist ja direkt mit T8 (BF245C) verbunden.

T8 wurde bei meinem Spieler gegen einen neuen ausgetauscht.

Nun habe ich ja auch schon gelesen, dass es eventuell Änderungen der Spezifikationen der Bauteile über die Jahre Einzug gehalten haben könnten. Hochohmige Eingänge und ähnliches. Jetzt hatte ich mal so Jugend-forscht-mäßig einen zweiten 22k Widerstand an R29 gehlten; also den Widerstand R29 somit halbiert.

Damit konnte ich reproduzierbar die Anlaufzeit von 16 Sekunden auf 10 Sekunden reduzieren.

Ich weiß aber nicht wie sich das auf die restliche Schaltung auswirkt und ob es auf dauert gesund ist.

Edit: An der Stromaufnahme und der Betriebsspannung von 14,4 V hat sich dadurch nichts geändert. Das empfinde ich schonmal als gut

Zitat von Traeger_Dreher

Damit konnte ich reproduzierbar die Anlaufzeit von 16 Sekunden auf 10 Sekunden reduzieren.

Hallo Micha,

der Motor des 721 sollte mit Teller in spätestens etwa 3 Sekunden seine Solldrehzahl erreicht haben. Im Service-Manual steht 2-2,5 Sekunden. Wenn dein 721 erst in 16 Sekunden die Solldrehzahl erreicht, liegt ein Defekt vor, der zu beseitigen ist. Auf keinen Fall würde ich mit anderen Bauteilwerten herumprobieren. Für die Fehlersuche ist m.E. ein Oszi erforderlich, um die Regelspannung zu überprüfen.

Gruss

Richard

Hallo Richard,

danke für die Rückmeldung. An dem Punkt Oszi bin ich mittlerweile auch angekommen. Ist halt eine Anschaffung, deren Wert ich gerade prüfe. Wegen einmal Plattenspieler prüfen lohnt es sich nicht, ich habe aber immer mal etwas zu basteln und messen.

Ich hatte an ein digitales Speicher mit 2 Kanälen gedacht. Sowas ist kompakt und bietet dank PC-Software Verwaltungs und Auswertungsoptionen. Und sollte auf Grund der Möglichkeiten von Firm- und Softwareupdates zukunftsicher sein.

Ich möchte diesen Thread aber nicht in eine Oszi-Kaufempfehlung driften lassen

So, es gibt etwas neues zu berichten. Während ich auf mein Oszi warte, trudelt ein EDS1000-2 zu Hause ein. Den hatte ich bei Kleinanzeigen gefunden. Die Motorplatine ist noch original bestückt. Ein Vergleich der verbauten Halbleiter hat ergeben, das sich die Bestückung in einem Transistor unterschied. Bei der "Kleinanzeigen-Motorplatine" wurde für T9 ein BC238B verbaut, statt dem im Schlatplan angegebenen BC172B. Also habe ich den auf meiner Bastelplatine ausgetauscht, und siehe da, die Hochlaufzeit bis das Strobo steht, kommt jetzt der Werksangabe sehr nahe.

Allerdings ist die Drehmomentschwäche damit noch nicht behoben. Wenn mein Oszi ankommt werde ich mich mal dem Thema Abgleich widmen.

Hallo Micha,

toll, einen Mitstreiter bei dieser Thematik gefunden zu haben. Freut mich für dich, dass der Transistortausch einen Erfolg gebracht hat. Ich hatte den T9 auch schon gegen einen BC546B ausgewechselt, was keine Besserung gebracht hat...

SG Aaron