Antiskating beim MCC 110 / 731Q

  • Hallo, Forum!


    Folgendes Problem:


    An meinem 731Q war ursprünglich das übliche ULM-System angebracht, bei dem ich hervorragend das Antiskating einstellen konnte.


    Mittels der Testplatte konnte ich sehen, dass der Tonarm genau auf der Stelle stehen blieb. (Ich weiß, dass diese Messmethode nicht 100% exakt ist, sie gibt jedoch einen vernünftigen Anhaltspunkt).


    Nachdem ich das MCC 110 angebracht habe, spinnt der Arm - was das Antiskating angeht. :(


    Vorweg: Anti-Resonator ist natürlich nach Werksvorgabe eingestellt, Auflagegewicht ebenfalls, und der Arm ist natürlich auch korrekt ausbalanciert.


    Auf jeden Fall zieht der Arm immer nur in eine Richtung (ich meine nach innen, kann aber auch nach außen sein), egal welche Einstellung ich wähle. Nur, wenn der Markierungsstrich ganz rechts (als sozusagen auf "Viertel nach") und somit außerhalb der Skalenbereiche (!) steht, steht der Tonarm auf der Stelle.


    Ich kann mir dieses Phänomen nicht erklären, habe jedoch Angst, mir die Nadel und die Platten zu zerstören.


    Hat hier jemand eine Idee, woran's liegen und insbesondere, was ich tun kann?


    Gruß!
    Michael

    Viele Grüße!

    Michael


  • Hallo,


    die Antiskatingeinstellung auf einer glatten Fläche (ich denke das meinst Du mit Testschallplatte) ist nicht nur nicht exakt sondern regelrecht FALSCH! In einer Rille wirken ganz andere Kräfte als auf einer glatten Fläche, und wenn der Tonarm auf einer glatten Fläche nicht wandert, ist die Antiskatingeinstellung in der Rille garantiert nicht richtig.
    Es ist völlig unverständlich, wie hartnäckig dieses Gerücht in Foren vermittelt und sogar auf Testplatten (vermutlich nur als Showeffekt) verwirklicht wird.


    Gruß


    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

    Einmal editiert, zuletzt von Patrick ()

  • Hallo,


    zur Bestimmung des korrekten Antiskatingeinstellung am besten eine mit 300 Hz modulierte Testplatte verwenden und bei den verschiedenen Auslenkungsstufen (zumeist 50 - 90 Mikrometer) das Antiskating so einstellen, dass beide Kanäle sauber abgetastet werden, bzw. beim Überschreiten der Abtastfähigkeit, die hörbaren Verzerrungen in beiden Kanälen gleich hoch sind (am besten natürlich per Oszilloskop nachvollziehbar).


    Vorraussetzung ist jedoch immer eine einwandfreie Nadelspitze und Nadellagerung.


    Gruss
    Norbert

  • Hallo, Norbert!


    So eine Testplatte habe ich leider nicht.


    Kann ich bedenkenlos auch bei dem MCC nach der Faustformel Auflagekraft=Antiskatingwert vorgehen, oder gibt es da bei dem System evtl. Probleme?


    Gruß!
    Michael

    Viele Grüße!

    Michael


  • Hallo Michael,
    die Einstellung für das MCC 110 sollte nach Werksangabe sein: Gewicht auf 1,5, Antiskating ebenso und der Tuningantiresonator auf 12,5.
    Ich habe bei meinem aber das Gewicht auf 1,2 und die Antiskating auf 1,3 und habe damit keine Probleme.
    Gruß Thomas

  • Hallo,


    Die exakte Bestimmung der Anti-Skating-Kraft ist nach wie vor problematisch. Die in High-End-Kreisen und Fachzeitschtriften (hahaha) empfohlene Methode, die Nadel auf einer planen Fläche (Ein- und auslaufbereich einer Platte) in Balance zu halten ist falsch, da nach eigenen Messungen die Reibungskräfte einer Nadel auf einer solchen planen und glatten Fläche etwa ein Drittel höher liegt als in der Rille!


    Auch das von Noko angegebene Verfahren mit der Meßschallplatte funktioneirt nach meiner Erfahrung leider nicht immer unproblematisch, stellt jedoch für "Otto-Normalverbraucher" das einzig praktikabele Verfahren dar. Solche Meßplatten sind teuer und nicht immer zuverlässig, da sie für andere Systeme konzipert sind, als wie sie üblicherweise an unsere Duals montieren.


    Von Dual gab es früher das Skate-O-Meter. Weis jemand, wie das funktionierte?


    Zur Antiskating-Einstellung des MCC 110: Ich würde zunächst, wie von Dual empfohlen die Antiskatingkorrektur auf 0,5 stellen und beobachten, ob der ausbalancierte Arm nach außen gleitet (Vorsicht, auf die Nadel achten!). Anschließend würde ich das Chassis von unten inspizieren und den Federmechanismus einer Sichtprüfung unterziehen. Viel mehr kann man wohl nicht machen.


    ralph

  • Hallo Ralph,



    Übrigens ist es verdammt schwer, die glatte Fläche im Bereich der Auslaufrille horizontal zu halten. Platten sind leider zu oft minimal konvex. Legt mal eine Libelle auf die Platte! Einstellungsfehler sind auch aus diesem Grund vorprogrammiert.


    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

    Einmal editiert, zuletzt von Patrick ()

  • Hallo Patrick,,
    ad 1. Mit einem speziellen Meßgerät, das eigentlich zur Ermittlung der nadelabnutzung konzipert wurde und hierfür die Ermittlung der Reibungskraft ermöglicht.


    ad 2. Habe ich mich auch gefragt, scheint aber so zu sein! Habe bisher noch keine plausible Erklärung!


    ralph

  • Hallo Ralph,


    warum die Nadel auf der glatten Oberfläche eine größere Skatingkraft erfährt liegt vielleicht daran, daß die Spitze der Nadel einen deutlich kleineren Radius hat wie die Nadelflanken ( es drückt ja jetzt die Spitze ns Vinyl). Bei gleicher Auflagekraft erzeugt ein "spitzerer" Gegenstand eine höhere Reibung. Irgendwo in Dual-unterlagen (zum 1219?) gibt es ein Diagramm, was belegt, je kleiner die Nadelverrundung, desto höher die Skatingkraft.


    Gruß Hubert

  • Hallo! Das Skate-o-meter wurde statt des Systems am Tonarm angebracht. Es besitzt eine Nadel. Genaueres weiß ich nicht, aber ich habe gehört, daß es eine Spezialnadel ist. Die Skatingkraft wird dann in mg angezeigt. Wie man aber damit genau mißt, weiß ich auch nicht.


    Ein RF-Techniker sagte mir, es sei selten benutzt worden, um die Antiskatingeinrichtung abzugleichen. Gerade eben ist eines auf ebay verkauft worden.


    MfG
    Stefan

  • Hmm, die Einstellung der Antiskatingkraft mittels einer planen Fläche in der Mitte der Platte ist also falsch.


    Kann mir dann vielleicht jemand erklären, warum bei allen meinen Duals die gemessene Einstellung (DHFI-Messplatte 2) immer identisch mit der empfohlenen des Einstellrades ist, jedenfalls plus/minus 0,2...


    Andererseits hat mir aber auch mal ein HiFi-Händler erklärt, dass die Antiskating Drehregler von Dual "nach dem Mond" gehen, da sie auf Federkraft beruhen, die sich im Laufe der Zeit verändert. Dies scheint sich nach meinen "Messungen" aber nicht zu bestätigen, aber wenn ihr alle recht habt.... dann... hat das vielleicht ja gar nichts miteinander zu tun. Wären aber arg viele Zufälle auf einmal...


    Gruß


    Stefan

    "I'm a german record-player" Lothar Matthäus
    "Can I have everything louder than everything else ?!" Ritchie Blackmore
    "Kannnicht wohnt ja nun meistens in der Willnicht-Straße!" Bernd Stromberg
    "If you listen to fools, the mob rules" Black Sabbath, Ronnie James Dio

  • Bezüglich der masselosen Auflagekraft mittels Feder haben die Dual-Dreher, die oft 30 Jahre und mehr auf dem Buckel haben bisher immer Bestnoten gekriegt, was die Genauigkeit anbelangt.


    Warum sollte das beim Antiskating anders sein, zumal man bei manchen (bin jetzt nicht genau auf dem Laufenden, bei welchen) Drehern, zumindest wie beim 704 das Antiskating auf null eichen kann.


    Gruß Peter

    And in the end the love you take is equal to the love you make

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.