Eigentlich hatte Clovenhoof lediglich um Hilfe beim Anlöten eines der Drähtchen an seinem TK gebeten und ich sie ihm zugesagt. Nachdem ich das Teil erhalten und begutachtet hatte sah ich zwei Dinge: zum Einen "hingen" auch die anderen drei Leitungen sozusagen "am letzten Zipfel" und zum Anderen fehlte am Tonabnehmer ein entscheidendes Teil, um es ordentlich in den TK einzuclipsen - es war abgebrochen und der Vorbesitzer hatte das System einfach an den TK angeklebt (Klebestelle hatte sich aber auch gelöst - Sekundenkleber hält da nun mal nicht dauerhaft!). So mochte ich das nicht zurück senden und deshalb ist da eine grössere Reparatur draus geworden.
Zunächst habe ich die Drähte (Litze) wieder angelötet, wozu man am TK eine Abdeckung entfernt, um die Einzelteile herausnehmen und einzeln behandeln zu können. Achtung: hier verstecken sich winzige Sprungfedern! Übrigens sind die Litzen original in den Zuleitungsstiften verpresst, was man bei einer Reparatur leider nicht mehr machen kann - deshalb das Löten. Hiervon gibt es keine Bilder - wenn, dann nur auf Anfrage von meinem eigenen Teil, da ich das Reparierte schon wieder versandt habe.
Das Tonabnehmersystem erforderte mehr Aufmerksamkeit. Da das abgebrochene Teil, selbst bei einem Nachbau meinerseits, nur an zwei winzigen Stellen hätte angeklebt werden können, entschied ich mich zu einem 1/2" - Umbau. Zunächst testete ich, welcher der vorhandenen Kleber das TA-Gehäuse gut anlösen würde; bei mir war es Acrifix 192 von Röhm, der eigentlich UV-härtend ist, aber wenn man ihm Zeit lässt...
Zunächst habe ich einen Ausschnitt im Kunststoffteil des Tonabnehmers eingebracht (roter Pfeil); letzteren kann man übrigens - vorsichtig - in zwei Teile zerlegen, was die Sache vereinfacht. Als Nächstes habe ich zwei verschiedene, in den Ausschnitt passende Teile gefertigt, die sich ebenfalls mit Acrifix anlösen liessen (grüne Pfeile) - ausgewählt habe ich später.
Hier sieht man das Konstrukt vor dem Abtrennen auf eine brauchbare Länge, die in den TK passt und vor dem Anbringen der Bohrungen:
Die Muttern mussten übrigens einseitig bis zum Gewinde abgeschliffen werden, damit der Lochabstand für 1/2" stimmte - danke, Dremel!
Zum Abschluss noch Bilder des fertigen und montierten TK mit Tonabnehmer; jetzt ist Letzterer nicht mehr angeklebt und somit austauschbar, wie es sich gehört. Im linken Bild gut sichtbar: die bearbeiteten Muttern.
Als Letztes noch ein Blick auf den Ort des Geschehens; oben am Rand sichtbar: das Gläschen mit dem endlich eingetroffenen RENEP-Öl...
Ich hoffe, dass ich zumindest die Verzweiflung Mancher habe mindern können, die befürchten, dass einzelne defekte und eventuell nicht mehr beschaffbare Teile das ganze Gerät zum Edelschrott werden lassen könnten: Vieles ist nachbaubar... und mit diesem Gedanken verbleibe ich mit freundlichen Grüssen
Robert