Wie gut ist der CS 750

  • Hallo, Forum!


    Habe einen CS 750 (1. Baureihe) gekauft.


    Leider kenne ich dieses Gerät so gar nicht, und in Norberts Buch steht auch nicht viel dazu, nur, dass er eine Weiterentwicklung des CS 5000-Prinzips (bzw. der entsprechenden "Ableger") ist.


    Da ich das Gerät sehr hübsch finde, würde ich ihn gerne mit einem guten TA ausrüsten. Welcher TA eignet sich hier?


    Welche Erfahrungen habt Ihr mit diesem Gerät gemacht?


    Kommt der CS an den Klang des 731Q dran? Wie zuverlässig ist der quarzgesteuerte Riemenantrieb?


    Und was gibt es sonst noch über das Gerät zu sagen?


    Freue mich auf Eure Antworten.


    Gruß!
    Michael

    Viele Grüße!

    Michael


  • Also,


    Der CS 750 und CS 750-1 sind relativ puristisch gehalten.


    Klanglich harmoniert der CS 750 gut mit Tonabnehmern mittlerer Nadelnachgiebigkeit auch MC Systeme lassen sich gut daran fahren. Ist halt kein reiner ULM mehr.


    So hat ein OM 20 von Ortofon fast schon zuviel Nadelnachgiebigkeit.



    Statt der Automatikfunktion schiebt man Tonarm einfach über die Einlaufrille und hat noch Zeit auf dem Sofa Platz zu nehmen, denn erst nach ca 5-7 Sekunden senkt sich der Tonarm dann automatisch ab.


    Die Endabschaltung funktioniert optoelektronisch und damit reibungsfrei im Vergleich zu sonstigen Dual Geräten (Thorens hatte dies jedoch schon in den sechziger Jahren realisiert)


    Der Quartzgesteuerte Riemenantrieb läuft bei mir (Golden Stone) seit einigen Jahren problemlos. Manche Schwachpunkte des CS 5000 (Regelkreis der Servosteuerung) sind beim 750 verbessert worden.


    Klanglich kann sich das Gerät durchaus sehen lassen. Ich würde es nicht schlechter als einen 731Q einstufen, allerdings habe ich noch keinen Hörvergleich mit identischen Systemen durchgeführt.


    Die Preise erscheinen mir allerdings in ebay in der Regel etwas zu hoch (meit etwa 250 Euro).


    Gruss
    Norbert

  • Naja, ich hab' 30,- EUR bezahlt, dafür konnt' ich ihn nicht stehen lassen...


    Das OM 20 mag ich übrigens überhaupt nicht - überhaupt stehe ich gar nicht auf Ortofon OM/OMB-Systeme.


    Deshalb musste für den 731Q auch schnellstmöglichst das MCC 110 her, damit ich mich von dem ollen ULM 60 trennen konnte.


    Vielleicht wär ein Vinylmaster das richtige für den 750?!


    Gruß!
    Michael

    Viele Grüße!

    Michael


  • Hallo,


    Beim der Auswahl eines tonabnehmers für den 750er ist zu bedenken, daß dueser Arm leider keinen Antiresonator besitzt, so daß in Anbetrachte der Tonarmmasse Systeme mit nieriger Nadelnachgiebigkeit zu bevorzugen sind.
    Ein objektiver Vergleich mit dem 731Q ist schwer zu realisieren. Man müßte diesen mit verschiedenen Tonabnehmern durchführen, um herauszufinden, welches System im jeweiligen Spieler am besten harmoniert. Dann erst sollten beine Spieler gegeneinander antreten, wobei eine Klangbeurtteilung immer subjektiv ist. Allderdings bezweifle ich persönlich, daß der 750 mit welchem System auch immer einen 731QMC toppt!
    In den einschlägigen Tests der Fachzeitsachriften schnitt der 750er in Punkti Klang nicht besonders gut ab, in den entsprechenden "Hitlisten" rangierte er im hinteren Drittel etwas besser als der 505 jedoch vielfach hinter den Rega- oder Project-Geräten. Freilich ist die Objektivität dieser "Testberichte" sehr zweifelhaft. Die Spitzenstellungen, die wir einst vom 721 und 731Q kannten wurden jedoch nicht erreicht.
    Wenngleich die heutigen (angeblichen) Top-Geräte fünfstellige Europreise haben und somit ein mehrfaches des Kaufpreises eines 750er kosten war es doch früher immer spektakulär, wenn ein Dual einen wesentlich teueren Konkurrenzspieler erreichte oder sogar in den Schatten stellen konnte! Ich erinnere an die einschlägigen wesentlich objektiveren Testberichte aus den siebzigern. Dies jedoch ist dem CS 5000 und seinen Artverwandten nicht mehr gelungen.



    ralph

  • Hallo Ralph,


    grundsätzlich hast Du recht, ich muss aber Deine Auffassung ein bißchen (aber nicht belehrend) korrigieren.


    Selbstredend waren 721 und 731 in den Testberichten immer Spitzenklasse vor den allermeisten Konkurrenzfabrikaten. Allerdings beschränkten diese Testberichte (Hifi Stereophonie oder auch Stereo) diese Spitzenstellung immer in einem Nebensatz für die Kategorie der vollautomatischen Spieler. Es gab daher sicher auch schon in den siebziger Jahren Fabrikate, die einem Dual klanglich ebenbürtig oder diesen sogar übertroffen haben (preisklassenunabhängig).


    Man muss - wie Du auch richtig anmerkst - die unterschiedlichen Zeiten berücksichtigen. Während heute Meßwerten nur noch sekundäre Bedeutung beigemessen wird und man in diesen Berichten im Regelfall nur "das Gras wachsen hört", waren die siebziger Jahre sehr technikorientiert. Die Messungen zur Abtastfähigkeit oder zur Ermittlung der Laufwerkeigenschaften wurden damals auf die Spitze getrieben . Hier konnten die Duals wirklich viele auch teuerere Konkurrenzfabrikate auf die Plätze verweisen.



    Ein Nachteil des 750 ist tatsächlich der fehlende justierbare Antiresonator, aber mit den heute angebotenen TA´s mit mittlerer Nadelnachgiebigkeit müsste er auf jeden Fall problemlos zurechtkommen.


    Die Aussage zu den Testberichten kann ich nicht ganz nachvollziehen. Im Test von Hifi Vision im Herbst 1991 erhielt der 750 eine ausgezeichnete Bewertung und unter Würdigung der Klangeigenschaften den Status "Oberklasse Referenz".


    Gruss


    Norbert

  • Hallo Norbert,
    Danke für Deine Antwort


    Ich möcht mich nochmals äußern. In den Siebziger- und frühen Achtziger-Testberichten wurden die Duals m. W. auch mit wesentlich teueren manuellen Einfachspielern verglichen (oder hatte Thorens damals Automatikgeräte angeboten?)- und konnten diesen nicht selten Paroli bieten.
    Ich habe mir vor 2 Jahren zum letzten Mal eine Hifi-Zeitschrift, ich glaub es war die "Stereo", aber nagele mich nicht fest, gekauft. In der Rangliste rangierte der 750-1 ziemlich hinten, deutlich hinter Rega Planar und Konsorten. Ich weis aber nicht wie objektiv man einem Dual als Tester gegenübersteht, ich glaube aber die machen ihn häufig schon runter bevor sie ihn ausgepackt haben, da er nicht dem typischen Brettspieler- oder verchromten Baugerüst-Stil entspricht...
    Auf eine Besonderheit des 750er möchte ich noch hinweisen: er besitzt einen Frequenzgenerator zur optischen Drehzahlerfassung an der Tellerachse, ähnlich wie die Phillips-Spieler früher. Das hat die einschlägige Konkurrenz bis heute noch nicht realisieren können...



    Grüße nach Passau


    ralph

  • Hallo Ralph,


    danke für Deine Replik. Ihr ist nichts hinzuzufügen.


    Noch ein schönes Wochenende


    Gruss
    Norbert

  • Noch eine kleine Frage:


    Harmoniert das Ortofon MC 200 (in der "kurzen" Version) mit dem Tonarm des 750?


    Wie gut ist dieses System einzuschätzen? Lohnt sich der Kauf? Wann wurde es gebaut? Kann man noch Ersatznadeln kaufen?


    Gruß!
    Michael

    Viele Grüße!

    Michael


  • Zitat

    Original von noko
    ... (das) man in diesen Berichten im Regelfall nur "das Gras wachsen hört" ...


    Es ist sehr beruhigend, eine solche Aussage in einem "Plattenspieler" - Forum zu lesen!


    Beste Grüße
    hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

  • Zitat

    Original von hevo


    Es ist sehr beruhigend, eine solche Aussage in einem "Plattenspieler" - Forum zu lesen!


    Beste Grüße
    hevo


    Dual-Freunde hören eben nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen! ;)


    P.

    Viele Grüße

    Patrick

  • Zitat

    Original von Patrick
    Dual-Freunde hören eben nicht nur mit den Ohren, sondern auch mit dem Herzen...


    ...und vergessen (zumindest HIER und) beim "mit Herz hören" auch nicht die Gesetze der Physik. ;)


    bfn hevo

    Die junge Generation hat doch noch Respekt vor dem Alter, hauptsächlich beim Wein, Whisky und den Plattenspielern.:D

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