dual 1212 dreht unregelmäßig/ leiert

    Hallo,
    ich bin seit neuestem im Besitz eines Dual 1212 Plattenspieler. Der Spieler funktionierte anfangs auch einwandfrei.
    Als ich vom Antriebsrad /Motor ein leises Schleifgeräusch wahrgenommen hatte, habe ich den Plattenteller abgenommen. Daraufhin wurden die Platten nicht mehr gleichmäßig abgespielt, d.h. leiern.
    Fazit: Finger weg von der Technik... :S


    Inzwischen weis ich, das es am Reibrad und am "Schlupf" liegt...habe das Reibrad, Plattenteller und Antriebsrad bereits mit Alkohol gereinigt. Leider nichts geholfen.
    Welche Möglichkeiten gibt es noch die Haftung von Reibrad, Teller und Antrieb zu erhöhen? Kann ich den Anpressdruck vom Reibrad erhöhen...bzw, gibt es eine Feder o.ä. die ausgeleihert sein kann? Hilft ein gebrauchtes (neues) Reibrad weiter?


    Besten dank und Gruß,
    Yorck

    Hallo Yorck
    zieh mal das Reibrad von seiner Achse ab , reinige sie und ein paar Tropfen Öl drauf,
    die beweglichen mechanischen Teile des Reibrades müssen alle leichtgängig sein, das heißt ebenfalls
    das alte Fett entfernen und neu fetten.
    das Reibrad gründlich an der Kante mit Alkohol säubern und die Reibfläche anschließend mit feinem
    Schmirgelpapier abschleifen.
    entweder spannst du das Reibrad zum schleifen zb in einen Akkuschrauber oder
    du steckst es auf seine Achse ,stellst auf die 78er Geschwindigkeit und drückst das Schleifpapier
    gegen das Reibrad
    Albert

    Gruß
    Albert

    Zitat von padouk

    Anpressdruck vom Reibrad erhöhen...bzw, gibt es eine Feder o.ä. die ausgeleihert sein kann? Hilft ein gebrauchtes (neues) Reibrad weiter?


    Manchmal liegt es am Schwenkhebel (Nr. 142) bzw.dessen verbackener und verharzter Schmierung. Schau dir die Ecke mal genauer an.


    Vom 1212 finde ich auf die schnelle kein Serviceheft, aber der 1215 ist recht ähnlich:


    http://dual.pytalhost.eu/1215s/1215-15.jpg

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

    Hallo,


    der 1210 ist noch ähnlicher (http://dual.pytalhost.eu/1210s/). Insgesamt ist der 1212 einer der seltensten und kuriosesten Duals. Er wurde nur für ein Jahr für die HS34 gebaut. Er ist also ein absolut erhaltungswertes Gerät mit einzigartigem Design.


    Ich würde erst alles im Bereich des Reibrades entharzen und neu schmieren. Das Reibrad abschleifen wäre meine letzte Maßnahme, es sei denn die Oberfläche ist hart und wenig gummiartig.

    Gruß
    Thechnor

    Zitat von Thechnor

    Er wurde nur für ein Jahr für die HS34 gebaut.

    Weil es gerade in einem anderen Thread erwähnt wurde : er wurde auch in Kompaktanlagen von Rosita verbaut. Falsch - war der 1222 (danke für die Korrektur)

    Grüße,
    Albert


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~


    If I'm writing nonsense - simply forget it :whistling:

    Einmal editiert, zuletzt von Albert W. ()

    Zitat von padouk


    Welche Möglichkeiten gibt es noch die Haftung von Reibrad, Teller und Antrieb zu erhöhen? Kann ich den Anpressdruck vom Reibrad erhöhen...bzw, gibt es eine Feder o.ä. die ausgeleihert sein kann? Hilft ein gebrauchtes (neues) Reibrad weiter?


    Besten dank und Gruß,
    Yorck

    Naja, Smirgln ... :D ... je feiner das Schleifpapier desto mehr Grip hat das Reibrad. Wie in der Formel 1. Vorher natürlich den Schwenkmechnismus sauber reinigen. Entweder zerlegen oder aber meine Schnellmethode ... ohne Gewähr ... Motor abbauen und das Chassis mit der vorderen linken Ecke in heiße Seifenlauge halten und den alten Siff mit einem Pinsel o. ä. gründlich entfernen. Letzteres ist nicht 100% aber vieleicht 60-70% erspart aber i.d.R. eine aufwendige Komplettzerlegung. Danach natürlich gut trocknen und einölen.


    VG Martin

    Zitat von Albert W.

    Weil es gerade in einem anderen Thread erwähnt wurde : er wurde auch in Kompaktanlagen von Rosita verbaut.


    Hier geht es um den 1212. In der Rosita geht es um den 1222. Der ist nur ein abgespeckter 1225 und damit langweilig im Vergleich zum 1212.





    OK,

    Zitat

    Der 1212 ist ein Hifi-Plattenwechsler mit der gleichen Grundplatine wie der 1210 und einem Profiltonarm mit verstellbarem Gegengewicht und gekoppelter Anti-Skating Einstellung. Von Dual nur in der Heimanlage HS34 angeboten, wurde das Laufwerk verstärkt an Industriekunden geliefert.

    Gruß
    Thechnor

    Einmal editiert, zuletzt von Thechnor ()

    Zitat von hetasa

    zieh mal das Reibrad von seiner Achse ab , reinige sie und ein paar Tropfen Öl drauf,
    die beweglichen mechanischen Teile des Reibrades müssen alle leichtgängig sein, das heißt ebenfalls
    das alte Fett entfernen und neu fetten.
    das Reibrad gründlich an der Kante mit Alkohol säubern und die Reibfläche anschließend mit feinem
    Schmirgelpapier abschleifen.

    Hab das Reibrad von der Achse abgezogen...alles entfettet und anschließend die Achse mit ein paar Tropfen Nähmaschinenöl wieder gefettet. Läuft leicht. Trotzdem die selbe leier... Mit Schleifpapier habe ich mich noch nicht getraut...welche Körnung würdet ihr mir empfehlen? An der Mechanik war ich noch nicht bei...welches Öl/Fett eignet sich für die Gelenke? (..Nähmaschinenöl ist ja sehr flüssig und an einigen Stellen daher ungeeignet..)


    Mir ist auch aufgefallen, dass das Reibrad auf der Achse in der Höhe knapp 1mm Spiel hat . Ist das normal oder können die Lagerringe (sind ja auch aus Kunststoff) ausgelutscht sein und das leieren auch daher kommen..?


    Vielen Dank für Eure ganzen Ratschläge und Beiträge!!

    Zitat von padouk


    ... Mit Schleifpapier habe ich mich noch nicht getraut...welche Körnung würdet ihr mir empfehlen? An der Mechanik war ich noch nicht bei...welches Öl/Fett eignet sich für die Gelenke? (..Nähmaschinenöl ist ja sehr flüssig und an einigen Stellen daher ungeeignet..)

    Ich würde sagen nicht unter 1000er. Den Drehmechanismus des Reibrades nicht unterschätzen. Muss alles leichtgängig sein. Ich würde nicht sagen das das Teil Fett braucht. Obwohl Dual welches dran gemacht hat. Öl würde ich sagen ein paar Tropfen normales Motoröl o.ä.. Mir kommen gerade diese 20ml Fläschen zum mischen für 2-Takt-Sprit in den Sinn. Müsste auch gehen habe ich aber selber noch nicht ausprobiert.


    VG Martin

    Hier findest du die Schmieranweisung eines ähnlichen Spielers: http://dual.pytalhost.eu/1215s/1215-22.jpg


    Alvania ist ein Schmierfett. Vaseline geht auch.
    10W30 ist ordinäres Motoröl


    Das Reibrad sollte oben mit einem ganz kleinem Plastikring gesichert sein. Ist der Antrieb eher kräftig oder bleibt der Teller bei leichter Berührung schon stehen?

    Gruß
    Thechnor

    Zitat von padouk

    Läuft leicht. Trotzdem die selbe leier... Mit Schleifpapier habe ich mich noch nicht getraut...welche Körnung würdet ihr mir empfehlen?

    Hi,
    ich schleife mit 240er Papier.
    Aus diesem Forum hier habe ich vor Jahren den Tip entnommen, das Treibrad 24 Stunden in einer Spüli/Wasser-Mischung zu baden um das Gummi "aufzufrischen".
    Das Schleifen dient dazu, Unwuchten zu entfernen. Ebenfalls vor einigen Jahren hatte ich in in diesem Zusammenhang mal von "Brems- und Beschleunigungs-Platten" gesprochen.
    Die beschriebene Schleif-Methode von Albert (hetasa) wende ich seit knapp 10 Jahren erfolgreich an.
    Wichtig ist, daß man in der Fingerkuppe, die das Schleifpapier gegen das laufende Treibrad drückt, den Rundlauf oder Nicht-Rundlauf spürt. Ich fixiere meine schleifende Hand zusätzlich mit der anderen Hand. Man schleift da im Bruchteil eines Millimeters. Also zunächst ohne Druck und dann ganz leicht steigernd bis die Fingerkuppe einem sagt, das die Oberfläche nicht mehr holpert.
    Du kannst auch vorher mit normalem Schreibmaschinen-Papier(=Druckerpapier 80g/qm) an der Fingerkuppe die Sensibilität überprüfen. Einen unrunden Lauf kannst Du so erkennen.
    Taste Dich beim Schleifen "sanft" heran und verlasse Dich alleine auf Deine Fingerkuppe.


    Gruß,
    Dirk


    PS: 1000er Schleifpapier kenne ich nicht.
    In der Firma haben wir 400er, welches dort mit Wasser für weisse Acryl-Scheiben verwendet wird.


    PPS:
    Achja, und der Innenrand des Tellers sollte blitzeblank sein.
    Da drückt schließlich das Treibrad dagegen und hinterläßt Abrieb.

    "Wo laufen sie denn, wo laufen sie denn... Mein Gott, wo laufen sie denn? Wo laufen sie denn?........“
    Wilhelm Bendow und Paul Morgan

    Marantz 2270 • Dual 701 (Ortofon M20E) • Dual 1219 (Shure V15-III) • Marantz 5220 • Marantz CD-38 • B&W dm-2/a

    Zitat von padouk

    Als ich vom Antriebsrad /Motor ein leises Schleifgeräusch wahrgenommen hatte, habe ich den Plattenteller abgenommen. Daraufhin wurden die Platten nicht mehr gleichmäßig abgespielt, d.h. leiern.

    Was genau hast Du sonst noch gemacht ? (Nur Plattenteller abnehmen und wieder aufsetzen ?)

    Grüße,
    Albert


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    Zitat von Thechnor

    Das Reibrad sollte oben mit einem ganz kleinem Plastikring gesichert sein. Ist der Antrieb eher kräftig oder bleibt der Teller bei leichter Berührung schon stehen?

    Ja, das Reibrad ist mit Plastikring gesichert. Teller benötigt zum stehen mehr als nur leichte Berührung. Inzwischen glaube ich es liegt NICHT an der fehlenden Friktion des Reibrades. Habe nochmals getestet und wenn ich den Teller mit dem Finger stoppe, dann hört auch die Antriebswelle auf zu laufen, d.h. der Motor dreht nicht mehr! Bedeutet das etwa, dass der Motor zu schwach ist oder ist das normal? (..der Motor hat ja keine große Leistung). Jedenfalls liegt es nicht an der fehlenden Reibung das der Plattenteller unregelmäßig läuft. Kann der Motor auch die Schwankungen (leiern) verursachen?
    Habe auch immer noch das Höhenspiel (siehe Bild Anhang Pos.1) der Reibrades in Verdacht(ca. 0,5 - 1mm). Wie sieht es bei anderen Reibrädern aus..haben die auch etwas Höhenspiel auf der Achse?


    Mir ist noch aufgefallen, dass der Motor, wenn der Tonarm in Ruhestellung steht, nicht automatisch abschaltet. Das ist immer bei 33 rpM das Problem. (bei 45rpM selten, bei 78rpM garnicht) Wenn ich dann etwas am Pitch Control drehe oder den Schalthebel (Pos.6) bewege...schaltet der Motor ab. Das was im Bild (Anhang) gelb beschrieben ist, funktioniert also nicht einwandfrei. Woran könnte das liegen?

    Zitat von Albert W.

    Was genau hast Du sonst noch gemacht ? (Nur Plattenteller abnehmen und wieder aufsetzen ?)

    Ja genau...habe sonst nichts gemacht. Danach leierte der Spieler plötzlich. Hatte mit den Fingern das Rad und Antrieb angefasst....daher der Verdacht wegen Fett. Beim ersten wiederaufsetzen des Tellers kann auch sein, dass das Gewicht vom Teller kurzen Moment auf Reibrad auflag. Das Reibrad versperrt dem Teller den Weg und man muss es vorsichtig mit Wattestäbchen o.ä. in Richtung Tellerzentrum drücken und dann erst Teller ganz absetzen. So mache ich es jetzt immer...

    Zitat von padouk

    kann auch sein, dass das Gewicht vom Teller kurzen Moment auf Reibrad auflag.

    Es ist möglich, dass das Reibrad jetzt "trudelt" - einmal höher und einmal tiefer am Konus anliegt (und entsprechend auch die Geschwindigkeit variiert). Versuch mal, das kleine Plastikscheibchen so weit hinunterzudrücken, dass das Reibrad nicht mehr soviel Spiel nach oben hat.

    Grüße,
    Albert


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    Hallo,


    Oder der Metall- Arm auf dem das Rad montiert ist wurde versehentlich beim Teller Auflegen verbogen. Guck Dir dieses noch einmal genauer an.



    Es kann aber auch durchaus am Motor liegen. Gönne den Lagern Mal eine neue Schmierung. Eventuell ist da ja auch schon alles komplett trockengelaufen und bremst sich durch die Erwärmung ab.

    ---------------------------
    MFG: Maico


    ... Die Musik entsteht durch die Pausen zwischen den Noten ...

    Zitat von maicox

    Metall- Arm auf dem das Rad montiert ist wurde versehentlich beim Teller Auflegen verbogen

    oder ein bisschen instabil und wackelig.

    Grüße,
    Albert


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