Welches Mikroskop zum Testen der Nadel?

  • Hallo Benjamin,
    die Nadel in meinem Post 56 habe ich ca. 10 Jahre an meinem 621 benutzt. Damals habe ich sehr viel gehört. Die Nadel ist ganz grob geschätzt ca. 3000 Stunden gelaufen.
    Allerdings waren meine Scheiben sehr sauber und ca. ein drittel nass abgespielt.
    Die Nadel macht auch nur leichte Verzerrungen. Ich lasse sie jetzt nicht mehr laufen.
    Was ich eigentlich schreiben wollte: Jeder Schliff braucht auch unterschiedliche Blickwinkel und Beleuchtung. Anhand eines Bildes kann man eigentlich keine Nadel beurteilen, es sei denn sie hat Absplitterungen.
    Entscheidend ist, was das Auge durch die Linse sieht, und noch wichtiger, was aus den Lautsprechern kommt.

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • Hallo Ralph,


    das stimmt.
    Bei den hier gezeigten Bildern geh ich einfach davon aus, dass sie das tatsächliche Verschleißbild zeigen, so wie es durch Probieren am Mikroskop gefunden wurde.




    Gruß
    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo zusammen,


    ihr seid ja wirklich klasse. Mit diesen Infos kommt man weiter. Zunächst einmal vielen Dank an Stefan (wega) für die tollen Bilder und an Technor für den Link zur Shure-Anleitung.


    Ich habe noch eine Frage an Jörg (Jockel_1970): Würdest Du das von Dir empfohlene Bresser Duolux dem Bresser Biolux (Bresser Biolux) vorziehen?


    Ich habe jetzt endlich begriffen, dass es nicht darauf ankommt, ein scharfes Foto von der obersten Nadelspitze zu machen, sondern die Reflexionen einzufangen. Also habe ich meine Apparatur mit dem Retroadapter, die ich (leicht frustriert) schon weggeräumt hatte, noch einmal zusammengebaut und Fotos gemacht (nicht "schön", aber vielleicht zweckdienlich):


    Zunächst mein Shure von 1976:


    Das Shure von 1979:

    Ein Vinyl Master red, welches wenig gelaufen ist (sicher unter 1000h):

    Ein ADC-TRX1; etwas mehr gelaufen, aber vermutlich auch unter 1000h:

    Zum Schluss ein AT-VM3. Dieses System habe ich gebraucht geschenkt bekommen. Es hat bei mir nie eine Platte berührt, weil ich bislang keine Möglichkeit gefunden habe, die Nadel zu prüfen. Über die Vorgeschichte weiß ich nichts:


    Kann man mit diesen Bildern etwas anfangen?


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo Michael,


    an sich sind die Bilder nicht schlecht!
    Mir bleibt allerdings bei fast jedem die Frage offen, ob die gesehenen Reflexionen den tatsächlichen Zustand wiedergeben. Irgendwie bin ich mir da bei den Bildern unsicher.



    Gruß
    Benjamin

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  • Hallo Ralf,


    ich finde die Fotos wirklich gut, allerdings bleibt ja immer das Problem der Momentaufnahme, was ja beim Durchschauen durch das Okular schon etwas anderes ist, wenn man sich sich das Ganze mit unterschiedlichen Beleuchtungswinkeln anschaut und die Nadel auch mal etwas dreht.


    Ich habe noch eine Frage an Jörg (Jockel_1970): Würdest Du das von Dir empfohlene Bresser Duolux dem Bresser Biolux (Bresser Biolux) vorziehen?


    Eine richtige Empfehlung war das eigentlich nicht, sondern eher eine Idee, wenn man etwas neues kaufen möchte. Das Gerät geht zumindest in die richtige Richtung. Ich habe auch viel gesucht und letztendlich ist die Entscheidung auf ein billiges Schülermikroskop gefallen, weil ich es eben so günstig bekommen konnte (Lippe ist nicht weit von hier). Das Bresser Duolux war nach einer längeren Recherche aber das Gerät, was mir am interssantesten erschien und preislich nicht zu hoch angesiedelt ist, aber schon einige Bastelarbeit erspart. Der Abstand zum Objekt ist bei dem Geräts sehr groß, was es für höhere dreiminensionale Objekte (Mineralien, Edelsteine und damit auch Nadeln) sehr interessant macht. Ansonsten muss man halt so gut wie immer den Tisch tieferlegen - das entfällt damit schonmal. Topqualität ist ein Bresser ja nicht wirklich, aber für den Zweck wohl wirklich in Ordnung (Hobby-Mikroskopierer lachen ja aber wohl eher darüber). Mit dem kleinen Auflicht kommt man aber wohl nicht weit - eine kleine Ringleuchte könnte man basteln, die man über das Objektiv stülpt und/oder eine Schwanenhalsbeleuchtung von beiden Seiten Der Vorteil des kleinen Auflichts des Duolux ist aber, dass es über einen Joystick ausgerichtet werden kann. Das wird wohl zumindest reichen, um die Nadel auszurichten. Das Biolux wird sich rein von der Optik (den Linsen) wohl nicht vom Duolux unterscheiden, wird aber entsprechend häufig und relativ günstig angeboten. Die Biolux haben also den deutlichen preislichen Vorteil und sind schon geeignet, wenn man denn bereit ist, den Tisch zu überarbeiten und es gibt viele davon (aus Aldi-Käufen). Wenn ich mal ein Bresser irgendwo abgreifen kann, werde ich wohl zuschlagen (egal ob Duolux oder Biolux oder gar Erudit). Meine Geräte (habe inzwischen schon mehrere davon) sind alle von der japanischen Firma Tasco (Tasco Deluxe 900-fach), die Optik scheint aber zumindest brauchbar zu sein (die durch das Okulars gemachten Fotos habe ich inzwischen entfernt, weil einfach zu schlecht und mehr Verwirrung stiftend als helfend, aber die Realschau durch das Okular geht eigentlich). Von meinen Bastellösungen, werde ich aber mal ein paar Fotos einstellen. Die Lösung von Stefan (Wega) ist aber wirklich gut (soetwas wird man aber wohl bei fast jedem Gerät im halbwegs bezahlbaren Bereich (<€200,-) machen müssen). Ähnliche Ansätze habe ich auch mal irgendwo von Benjamin( Bepone) gesehen. Mein Optimum sieht derzeit so aus, dass eine Ringleuchte und seitliche nicht zu direkte LED-Beleuchtung eingesetzt wird. Idealerweise müssten man alles auch dimmbar machen (PWM lässt grüßen, und damit meine ich keine Waschmaschine zum Preis eines Dacia) - das habe ich mir bislang gespart, müsste man vielleicht noch nachrüsten.



    Hallo zusammen,



    Ich habe jetzt endlich begriffen, dass es nicht darauf ankommt, ein scharfes Foto von der obersten Nadelspitze zu machen, sondern die Reflexionen einzufangen. Also habe ich meine Apparatur mit dem Retroadapter, die ich (leicht frustriert) schon weggeräumt hatte, noch einmal zusammengebaut und Fotos gemacht (nicht "schön", aber vielleicht zweckdienlich):


    Ganz so ist es natürlich nicht. Nur wird eine wirkliche gute Darstellung im Vergößerungsbereich jenseits von 80-fach sehr schwierig, weil das konstuktionsbedingte Problem der schwindenden Tiefenschärfe zuschlägt. Die Verfahrensweise mit den Reflexionen macht ja eher aus der Not eine Tugend und ist mit Sicherheit nicht als Optimum zu betrachten. Ansonsten braucht man wirklich ein REM oder ähnliches Zeug, was ja nicht jeder sein Eigen nennt.


    Der Bereich Nadelmikroskop ist eine Nische, in der es keine Patentrezepte gibt. Auflichtgeräte habe ja leider nur schwache Vergrößerungen, aber bei 100-fach fängt es langsam an, interessant zu werden. Schäden, die man mit 200-fach sieht, erkennt man danach meistens auch schon mit schwächeren Vergrößerungen. 100-fach würde ich als Untergrenze sehen, wenn man halbwegs Schlüsse ziehen können will - ein guter Kompromiss liegt dann irgendwo bei 120 bis 150-fach (zumindest bei meinen Geräten). Der Idealfall sind dann 200-fach und mehr - Problem ist dann die Beleuchtung und die fehlende Tiefenschärfe. Mal ganz grundsätzlich: Für eine Nadelbeurteilung braucht man entweder sehr viel Geld oder eine gehörige Portion Pragmatismus (die Deutung anhand von Reflexionen gehört in diesen Bereich, ist aber immer noch besser als nichts). Scheinbar ist ja selbst mit einem Shure Nadelmikroskop nicht wesentlich mehr möglich.


    Gruß
    Jörg

    30 Mal editiert, zuletzt von Jockel_1970 ()

  • moin,


    bei den Fotos stellt sich mir zuerst mal folgende Frage, sind die spiegelverkehrt?


    Hier das AT-VM3:
    So wie das hier zu sehen ist schaue ich doch von oben auf die Schallplatte. Links unten würde sich das Tonarmlager befinden, rechts das Zentrum des Plattentellers?
    Da der Nadelträger fast senkrecht auf dem Bild erscheint, habe ich mal die Linie durch die Mitte der vermutlichen Kontaktflächen gelegt. Das wären aber 10°. So verdreht kann man doch fast kein System einbauen?


    Bei dem Vinyl Master red scheint es hingegen ein plausiblen Winkel zu ergeben.


    Gehe ich aber größer in Bild hinein, so zeigt der Rand der Kontaktflächen Zacken auf. Ist das nun vom Licht oder sind es Absplitterungen?


    Was man aus den Bilder auch nicht lesen kann, um welche Größenordnungen handelt es sich?


    Erst neulich habe ich hier in München meine 3 Nadeln in einem HiFi-Geschäft begutachten lassen. Ich habe nicht zu den Nadeln gesagt, wollte eine unbefangene Einschätzung. Aber klar, als Händler kennt der Ortofon-Nadeln und auch das MCC120 kannte er.


    Neue FL-Nadel - keinerlei Kommentar, alles Bestens


    Ortofon CMB30 - die zeigt unten eine Verrundung - Meine Anmerkung: "vermutlich weil sie trocken abgespielt wurde?" - "Wäre denkbar."


    MCC120 - "außergewöhnlich guter Zustand" sonst kein Warnhinweis in irgendeiner Art - Meine Anmerkung: die wurde immer naß abgespielt


    Mit diesen Informationen bin ich persönlich besser bedient


    Genauso wenig wie ich beurteilen kann ob das Taumeln bei meinem 741er gut oder schlecht ist, genauso wenig kann ich beurteilen ob mit obigen Fotos die Nadeln einwandfrei sind.


    Da verlasse ich mich doch lieber auch Fachleute die mehr als eine Nadel gesehen haben.


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Hallo zusammen,


    zunächst einmal bedanke ich mich für die umfassenden Antworten.


    Ich habe natürlich von allen Nadeln nicht nur ein Foto, sondern mindestens ein Dutzend (gelungene) Fotos gemacht (über die misslungenen schweige ich hier :) ), und dabei auch immer wieder die Position der Nadeln und der kleinen LED-Leuchten geringfügig verändert. Die Position und Größe der Lichtreflexe ist auf allen Bildern identisch; selbst der geringfügige Unterschied zwischen linker und rechter Seite bleibt konstant. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass die abgeschliffenen Stellen zuverlässig wiedergegeben werden, und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Nadeln nicht stärker abgeschliffen sind, als auf den Fotos ersichtlich. Leider gilt das nicht umgekehrt: Ich kann kaum beurteilen, ob und wieviel die polierten Flächen überstrahlen. Hierzu müsste man noch mehr Aufwand betreiben, z.B. die Lämpchen - wie von Jörg vorgeschlagen - dimmbar machen oder abkleben oder mit kürzeren Belichtungszeiten/kleineren Blenden experimentieren.


    Ich wäre Benjamin dankbar, wenn er doch einmal einen Kommentar zu den letzten drei Nadeln abgegeben könnte: Angenommen meine Bilder geben die Position und die Größe des Abschliffs richtig wieder, wie wären die Nadeln zu beurteilen (neuwertig, leicht gebraucht, zur Hälfte/zu drei Viertel verschlissen oder am Ende)?


    Wenn Benjamin nämlich zu dem Ergebnis käme, die Nadeln seien noch zu gebrauchen, muss ich nicht weiter experimentieren: Der Abschliff kann nach meinen Überlegungen nur kleiner, nicht aber größer sein, als auf den Bildern erkennbar. Umgedreht gilt das dann aber nicht: Sollte ein erfahrener Fachmann aufgrund der Bilder zum Ergebnis kommen, die Nadeln seien fertig, muss man sie genauer untersuchen, weil dieser Eindruck auch durch eine Überstrahlung hervorgerufen sein kann.


    Die Shure-Nadeln haben mich an den Rand der Verzweiflung gebracht: Obwohl ich von diesen mehr als viermal so viele Bilder wie von den anderen Nadeln gemacht habe, bekomme ich die Reflexionen nicht in der gleichen Deutlichkeit abgelichtet. Ich grüble noch, woran das liegen kann (vielleicht sind die einfach nur schüchtern :) ). Vielleicht kann mir auch hier noch einmal jemand helfen: Die Nadeln sind nicht ausschließlich, aber ganz ganz überwiegend nass gelaufen (Lenco Clean L mit Quadro dest). Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass dies den Verschleiß mindert, sich aber irgendwann auch die gleichen Schleifspuren bilden wie bei einer "Trocken-Nadel". Oder irre ich mich hier?


    Zum Mikroskop:
    In meiner verzweifelten Suche nach einem "Nadelprüfgerät" habe ich mir einmal die Daten der Spitzen-Objektive für Mikroskope von der Zeiss-Homepage besorgt. Dabei handelt es sich um Teile, die einzeln (also nur Objektiv, ohne Mikroskop) im vierstelligen Euro-Bereich liegen. Zeiss gibt für die Objektive, die für uns interessant sind (also 200fache Vergrößerung, 20x) eine Auflösung von rund 0,5 µm an. Die Linsen können also ca. 10mal so viele Linien/mm auflösen wie ein Kamera-Objektiv der Top-Klasse. Trotzdem: Wenn der Radius der Kontaktfläche des Diamanten zur Platte gemäß Shure-Datenblatt nur 5 µm beträgt (Durchmesser also 10 µm), dann kann ich diesen Kreis von 10 µm bei einer Auflösung von 0,5 µm auf 20 x 20 Bildpunkten abbilden (berichtigt mich, wenn ich einen Denk- oder Rechenfehler mache); HD ist anders. Hinzu kommt die - von Jörg bereits erwähnte - mangelnde Tiefenschärfe und noch ein anderer Punkt: Wenn ich die Nadel in einem solchen Mikroskop exakt von oben betrachte, dann blicke ich auf einen Kegel, d.h. der Hintergrund der Kontaktfläche hat nicht nur die gleiche, sondern genau dieselbe Farbe wie der Bereich, auf den ich scharf stelle (es ist ja derselbe Diamant). Das sind denkbar ungünstige Kontrastverhältnisse. Natürlich hätte mich einmal interessiert, welches Auflösungsvermögen man von einem Einsteiger-Mikroskop (wie z.B. den Teilen von Bresser) erwarten kann. Zuverlässige Informationen dazu habe ich nicht gefunden. Dessen ungeachtet, hatte ich an dieser Stelle resigniert aufgegeben, bis Stefan noch einmal neues Leben in die Diskussion gebracht und klar gemacht hat, dass es um die Reflexionen geht. Die oberste Spitze der Nadel wird man auch mit einem Mikroskop der absoluten Spitzenklasse (solange es mit dem sichtbaren Licht arbeitet) nicht "sehen" können.


    Hermann (741ForEver):
    Du bist ein Fuchs und ich fühle mich ertappt :huh: : Die Bilder sind selbstverständlich nicht gespiegelt. Über das AT-VM3 kann ich nichts sagen. Es soll aber in einem Thorens TD 126 MK3 mit dem Tonarmrohr TP 63 eingebaut gewesen sein. Das ADC-TRX1 habe ich selbst in ein solches System verbaut (das ist aber über 25 Jahre her, damals war ich jung, pingelig bin ich erst später geworden). Daher: Man kann offenbar ein System tatsächlich derart verdreht einbauen!
    Das Vinyl Master läuft derzeit ebenfalls im Thorens; dieses habe ich selbst exakt (und offenbar auch richtig) vermessen und eingebaut.
    Die Frage nach der "Größenordnung" verstehe ich nicht: Die Bilder sind selbstverständlich nicht mit irgendeiner Software gezoomt (dies hätte völlig unkalkulierbare Manipulationen zur Folge). Es sind Ausschnitte aus dem Gesamtbild.
    Könntest Du erläutern, was Du mit "Zacken" meinst? Möglicherweise hast Du das Bild so weit vergrößert, dass die einzelnen Pixel erkennbar sind. Ich kann hierzu nur noch einmal auf die obigen Berechnungen verweisen: Wir bewegen uns in einer Dimension, die im Bereich des sichtbaren Lichts an die Grenzen kommt (eine Auflösung von ca. 0,2 µm ist aufgrund der Wellenlänge dieses Lichts das Maximum). Die Bilder sind mit einem Sigma Weitwinkelzoom mit einer exzellenten Auflösung im Zentrum der Linse aufgenommen; an die oben angenommenen 5 µm für ein Objektiv der absoluten Top-Klasse kommt diese Linse aber nicht heran.


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo,


    nun denn versuche ich es mal - allerdings keine Gewähr auf Korrektheit!


    Nadel 1 VN35E: Die sieht mir stark gebraucht und verschlissen aus. Würde ich ohne weitere Untersuchungen (optisch / akustisch) erstmal nicht weiter verwenden.


    Nadel 2 VN35E: Siehe Nadel 1. Die Verschleißmarken scheinen außerdem verdreht zum Nadelträger.


    Nadel 3 Vinylmaster Red: Sieht noch gut aus, wenig bis mittlerer Verschleiß.


    Nadel 4 ADC: Siehe Nadel 3, allerdings scheinen auch hier die Verschleißmarken wieder zum Nadelträger verdreht.


    Nadel 5 AT: Etwas stärker verschlissen, evtl. noch brauchbar. Verschleißmarken verdreht.



    Gruß
    Benjamin

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  • Hallo Michael,


    Benjamin's Einschätzung würde ich auch so unterschreiben, denn die Fotos sind aus meiner Sicht wirklich brauchbar, und dass sie den Istzustand zeigen, davon gehe ich einfach aus. Was ein gutes Mikroskop angeht, so ist das kein finanzieller Spaziergang. Da ist man schnell in Bereichen jenseits der 2-3K EUR. Von der Fotografie kennst du ja auch, dass gute Optik wirklich ins Geld geht. Bei den preiswerten Lösungen muss man immer mit Abstrichen leben, aber es geht eben auch mit ein bisschen Pragmatismus. Generell vermute ich aber mal, dass im Bereich unter € 500,- neu wohl kein großer Stich zu machen ist - ein Billiggerät wie ein chinesisches Novex soll angeblich für diesen Betrag schon recht brauchbar sein mit 160-facher Vergrößerung und Auflicht. Ein Problem, was man aber wohl sehr häufig bei älteren Geräten hat, ist die verdreckte und z.T. verpilzte Optik. Es gibt Anleitungen, wie man den Kleber in den Objektiven löst, um die Linsen zu demontieren und zu reinigen. Das ganze scheint schnell zu einer Lebensaufgaben zu werden. Spezielle Schmiermittel braucht man zur Überholung eines Mikroskopes auch - neeeiiiinnnn, und täglich grüßt das Murmeltier. Ich glaub ich lass es lieber.


    Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
    Jörg

    5 Mal editiert, zuletzt von Jockel_1970 ()

  • moin,


    der Gedanke mit dem gespiegelten Foto kam mir bei dem AT-VM3 mit den extremen 10°.


    Mal anders betrachtet, ich lege mich unter die Schallplatte, die Füsse in Richtung Tonarmlager. Der Kopf liegt unter der Nadel.
    Läuft dann die Plattenrille (gelber Radius) nun über meinen Kopf nach links? Ich denke dem ist so.
    So sind die Flächen halbwegs zu erklären.


    Anders, Nadel gespiegelt, würde es dann so ausschauen. Und das sieht für mich sehr bedenklich bis unerklärlich aus.


    Mit "Größenordnung" meinte ich eine Längenangabe wie nun z.B. in Foto 1. Dadurch bekommt man ein Gefühl wie groß das Motiv ist.


    Zum Vinyl Master:
    Lade ich das Bild runter und lasse es mir mit 100% anzeigen sieht das bei mir so aus, Ausschnitt
    Und die rechte Fläche ich für mich relativ eckig, oben fast abgesägt. Das würde ich runder erwarten. Auch "scheint mir die Fläche kleiner als die andere Seite > Antiskating


    Das sind meine Gedanke zu dem Bild.


    Zu den Nadel-Fotos.
    1. Da kann ich nun nur schemenhaft entdecken dass da eine Nadel sein soll.
    5. Das System würde ich nicht mehr verwenden. Oder nur dann verwenden wenn ich es genau so falsch wieder an das Headshell bringen könnte.
    Wenn diese 10° stimmen sollten, dann haste du bei einem geradem Einbau zwei scharfe Kanten in der Rille sitzen.


    Ich würde mal den Kurt Wirz, von den Stacking-Fotos oben, anmailen. Der gibt sehr gerne Tipps und Auskunft über sein Know-How.
    Der hat mir von ein paar Jahren auch die Einzelfotos von Salamis-Parhassus Klick mich zugeschickt. Der kann bestimmt noch Tipps geben wie man mehr aus den Bildern rausholen kann.
    Wenn man sich mal diese 48 Einzelbilder durch sieht, dann sieht man wieviel Informationen bei der geringen Schärfentiefe fehlen. Erst beim Stacken gibt es diese tollen Bilder.
    Und vielleicht hat der herr Wirz ja auch einen Plattenspieler ;)


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Hilfe.


    @Benjamin: Mit den Aussagen kann ich etwas anfangen.


    Jörg:
    Bei den Mikroskopen sind wir völlig einer Meinung (ich werde mir wohl auch eins von den Einsteiger-Dingern von Bresser kaufen). Wenn man für unsere Zwecke deutlich mehr Leistung haben will, wird es richtig teuer. Vom Kauf eines gebrauchten Mikroskops (z.B. eines Zeiss Standard) in der Bucht rät z.B. das mikroskopie-forum aus genau den von Dir genannten Gründen (Mechanik verharzt, Linsen mit den falschen Mitteln gereinigt usw.) dringend ab. Hier müsste man sich schon an einen Fachhändler wenden und dann ist man wieder bei 400-500 € für ein Gebrauchtgerät.


    Hermann
    Dein Foto im Post #66 gibt den Verlauf der Plattenrille falsch wieder. Richtig ist das 2. Foto im Post #70. Ich hatte auf meinen Fotos mit Absicht die Kante des Nadelträgers im Bild gelassen. Gespiegelt ist da nichts. Um es ganz deutlich zu machen: Wenn man vor dem Plattenspieler steht und den Arm senkrecht nach oben klappt (das ist hier nur bildlich gemeint), dann hat man die Aufnahmesituation.


    Das AT habe ich nie verbaut, beim ADC muss mir ein Fehler unterlaufen sein, obwohl ich mir eigentlich sicher bin, dass ich auch damals schon einen speziellen Spiegel mit eingezeichneten Linien zur Tonabnehmer-Justage hatte. Interessant ist nur, dass dem Vorbesitzer des AT und mir offenbar derselbe Fehler unterlaufen ist.


    Das VM ist scheinbar richtig justiert. Der Helligkeitsunterschied zwischen links und rechts zieht sich durch alle Bilder. Ich vermute auch eine etwas unzulängliche Antiskating-Einstellung. Das ist auch wieder kurios, denn das Antiskating habe ich nicht nur nach Skala, sondern mit einer speziellen Testschallplatte eingestellt.


    Die Kanten sind zumindest z.T. der jpg-Komprimierung geschuldet. Deshalb hier nochmals ein Bild vom VM in extremer Vergrößerung (bitte nochmals bedenken: Ich habe keine Ahnung, wieviel Spiegelfläche hinter den Bildpunkten steckt. Ich weiß nicht, welche Form diese Fläche hat bzw. inwieweit eine Überstrahlung eine Rolle spielt.)

    Die Einblendung eines Maßstabes ist sicher eine gute Idee, die aber nicht "aus dem Handgelenk" umzusetzen ist. Ich müsste ein Referenzbild machen (z.B. mit einem Testchart nach ISO 12233) und könnte damit feststellen, wie groß der abgebildete Bereich auf dem Foto in der Realität ist.


    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende


    Michael


  • Jörg:
    Bei den Mikroskopen sind wir völlig einer Meinung (ich werde mir wohl auch eins von den Einsteiger-Dingern von Bresser kaufen). Wenn man für unsere Zwecke deutlich mehr Leistung haben will, wird es richtig teuer. Vom Kauf eines gebrauchten Mikroskops (z.B. eines Zeiss Standard) in der Bucht rät z.B. das mikroskopie-forum aus genau den von Dir genannten Gründen (Mechanik verharzt, Linsen mit den falschen Mitteln gereinigt usw.) dringend ab.


    Da habe ich ja mit meinem 50er Jahre Leitz-Mikroskop vom Sperrmüll richtig Glück gehabt. Einwandfreie Linsen, Mechanik zumindest nicht so verharzt, dass es die Nutzbarkeit einschränkt, nur der Backelite--Stecker der Beleuchtung war gebrochen. Da es optisch sehr schön erhalten ist, hat es als Deko einen guten Platz im Wohnzimmer bekommen.

    Gruß
    Thechnor

  • Hallo zusammen,


    wer von euch hat denn das Nadelmikroskop gestern in der Bucht gekauft? ;)
    Ist es das wirklich Wert?


    Gruß,
    Joey

    Meine Dreher
    - Dual 701
    - Dual 1219

    - PE33 (in Restauration)


  • Hallo Michael,


    ich komme aus der mechanische Fertigung. Mir ist es unerklärlich wie ich mit der Kreisbewegung aus Foto 2/Post#70 die "Flächen" so verdreht an schleifen kann.


    Ich hab da mal was vorbereitet, vielleicht wird es hier besser sichtbar. Da ist ein Ausschnitt deiner 79er Shure-Nadel.
    Links unten = Draufsicht auf die Platte, also mit Röntgenblick durch die Nadel gesehen. Nadel um 90° nach links gedreht, Mitte vom Plattenteller oben.


    1 So sollte es bei einem Tangentialarm aussehen, Nadel läuft genau unterhalb vom Drehmittelpunkt der Platte.
    2 Überhang vom xmm, durch den Radius der Platte schleifen sich die beiden Flächen um 7° verdreht an.
    3 "negativer Überhang", ebenfalls um 7°, der Anschliff nun in die andere Richtung verdreht.


    Bei 2 und 3 befindet sich eine rote und gelbe Markierung.
    Nun wird über die rote Linie der Tonarm nach oben geklappt (gespiegelt über X und Y ). Also oberhalb der roten Linie sehe ich nun von unten auf die Nadel. Die Markierungen wandern mit und haben die richtige Position!

    Nun würde ich ein Bild der Nadel wie mit der roten Markierung erwarten.
    Gezeigt wird aber die Aufnahme mit der gelben Markierung.



    Jetzt ist noch der Kröpfungswinkel zu berücksichtigen! Somit käme ich bei einem korrekt installierten Radialtonarm bei den beiden Nulldurchgängen wieder auf Position 1 (Tangentialtonarm). Und selbst mit einem Kröpfungswinkel am Radialtonarm würde ich dann eher einen Anschliff wie bei Position 2 erwarten.


    Hier habe ich am CAD mal die Nadelpostion bei 85mm eingeschwenkt. Kröpfungswinkel usw. alles auf Basis 221mm effektive Tonarmlänge, wie beim 741er.


    Würde ich nun statt der Nadel einen 90° Stichel (die zwei dicken senkrechten Linien) der aber Plan ist in die Rille eintauchen und mal 100Stunden drehen lassen. Dann würde der Stichel abgeschliffen an
    - Kante mit erhöhtem Abtrag, und rechte Kante ebenso.
    - oben würde der Einschliff in der Mitte des Stichels erfolgen!



    Würde ich jetzt in Pfeilrichtung mit dem Mikroskop die Nadel ansehen würde ich zunächst den Anschliff auf den dann rechten Seite sehen.


    Möglicherweise sehe ich nach 50 Stunden unter dem Mikroskop drei Anschliffe, zwei auf der rechten Seite und gegenüber einen mittig vom Stichel.


    Nochmal, mir stellt sich nur die Frage was sehe ich auf den Bildern, reine Geometrie die so nicht in meinem Schädel will.


    Und hier noch schöne Bilder mit Text - Klick mich


    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Hallo Hermann,


    Deine Bilder haben mich etwas verwirrt:


    Ich bin bislang davon ausgegangen, dass eine Nadel in einem optimal eingestellten Tonabnehmer (vorzugsweise in einem Tangential-Tonarm) wie folgt angeschliffen wird (wobei die hellroten Flächen den Anschliff markieren):

    und nicht etwa so:

    Verdrehe ich nun den Tonabnehmer um 10° in Richtung Tellerachse, so sieht der Anschliff wie folgt aus (und kommt damit meinen Fotos schon ziemlich nahe):

    Ein Verdrehen um 10° in die andere Richtung, also zum Tellerrand, bewirkt folgenden Anschliff:

    Sind diese Annahmen nicht richtig?


    Wenn meine Annahmen richtig sind, stellt sich natürlich die (auch von Dir aufgeworfene) viel wichtigere Frage: Wie ist so etwas möglich und warum haben alle Nadeln quasi "system- und menschenübergreifend" die gleiche Asymmetrie?


    Die Shure-Nadel war ja immer mit meinem CS701 im Einsatz und der Tonabnehmer im Dual-Systemträger eingebaut (dieses System habe ich nie ausgebaut oder justiert). Das VM und das ADC laufen im TD126 und das AT hat ein Freund von mir (angeblich) in einem anderen TD126 verwandt.


    Natürlich habe ich das ADC und das VM nochmals neu vermessen, nachdem die Unregelmäßigkeiten aufgefallen sind, diesmal mit der Schön-Schablone: Kröpfung und Überhang sind perfekt (im Thorens-Forum hat jemand behauptet, die Schön-Schablone sei für die Thorens-Tonarme nicht optimal, da sie zu Messfehlern führe). Azimuth habe ich bei beiden System jetzt doppelt kontrolliert (mit Spiegel und Geo-Dreieck): Auch fehlerfrei. Beim ADC könnte es noch eine Erklärung geben: Die Schön-Schablone habe ich erst zusammen mit dem VM gekauft, sie stand also bei der Erst-Montage des ADC nicht zur Verfügung. Dieses System habe ich zunächst mit dem Spiegel justiert. Denkbar wäre, dass dieses System einige Jahre mit falscher Einstellung gelaufen ist und die Einstellung von mir korrigiert wurde, nachdem ich die Schön-Schablone hatte (erinnern kann ich mich daran nicht mehr).


    Ich kann auch nicht mehr ausschließen, dass das Fotografieren der Reflexionen mit dem Retro-Adapter zwar grundsätzlich funktioniert, ein Rechts-Links-Vergleich der beiden Nadelseiten aber nur unter optimalsten Bedingungen klappt (absolut gleiche Lichtstärke der beiden Lampen, in Höhe und Winkel exakt gleiche Ausrichtung dieser Lampen usw.).


    Um in der Sache jetzt weiterzukommen und ermutigt durch die Fotos von Stefan, habe ich noch einmal das Aldi-Traveler-Mikroskop (Traveler-Manual) meines Sohnes herausgesucht. Über dieses Teil gibt es sogar einen "Test". Dieser Test könnte auch allgemein für alle "Mikroskop-Sucher" (und damit sind wir wieder bei der Ausgangsfrage dieses Threads) interessant sein, weil hier ein Fachmann ziemlich vorurteilsfrei beschreibt, mit welchen Einschränkungen man leben muss, wenn man ein "Spielzeug-Mikroskop" statt eines "richtigen" Einsteiger-Mikroskops der bekannten Marken (Leitz, Zeiss usw.) benutzt (und eben nicht einfach schreibt: Alles Mist!). Leider hat der Autor seine Idee, das Traveler mit einem Bresser der 100€-Klasse zu vergleichen, nicht umgesetzt (wäre interessant gewesen). Manche Beschränkungen der "Spielzeuge" sind für unsere Zwecke unerheblich: Farbabweichungen dürften keine Rolle spielen. Die etwas zu grobe Mechanik wird jemanden, der den ganzen Tag Proben begutachten muss, in den Wahnsinn treiben, für die gelegentliche Untersuchung einer Tonabnehmer-Nadel kann man damit leben.


    Ich glaube inzwischen, dass man tatsächlich auch mit einem Gerät wie dem Traveler klar kommt (für ein endgültiges Urteil muss ich mir noch bessere Lampen besorgen). Den Tisch braucht man nicht umzubauen, die Nadel passt darunter. Als totaler Mikroskop-Neuling habe ich einen dummen Fehler gemacht: Ich habe versucht, die Nadel bei 160facher Vergrößerung zu positionieren. Man macht das mit der kleinsten Vergrößerung (beim Traveler 40fach) und stellt erst dann das Objektiv um. Das Scharfstellen ist eigentlich einfacher als das Positionieren und klappt (die Schärfentiefe ist allerdings denkbar gering).


    Die ersten Ansichten vom Shure bestätigen Benjamins Verdacht: Die Nadeln sehen schlimm aus (also bin ich jetzt auf der Suche nach Ersatz, JICO ist mir bekannt, für "Geheimtipps" bin ich natürlich dankbar).


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo liebe Freunde der analogen Tonübertragung


    Ich bin der Stacker den Hermann erwähnte
    und durch gehäufte Besuche aus diesem Forum auf meine WebSite,
    nun auf dieses Forum aufmerksam wurde.
    Zufälligerweise stacke ich nicht nur,
    sondern mein eigentlicher Beruf, den ich vor 40 Jahren lernte,
    ist Tontechniker. Also voll auf der analogen Seite.


    Hier nun meinen Kommentar zum Thema,
    Mikroskop und Nadelabnutzung:
    (man verzeihe mir, wenn ich etwas wiederhole, ich habe nicht alle Beiträge gelesen):
    An einer neuen elliptischen Nadel gibt es nur Rundungen.
    Unter dem Mikroskop gibt es somit keine stark reflektierenden Flächen.


    Vor 40 Jahren verwendeten wir zur Beurteilung spezielle Mikroskope,
    die Vergrösserung weiss ich nicht mehr, doch das spezielle und
    entscheidende war, dass die Halterung der Nadel um
    360° gedreht werden konnte.
    So wurde die Nadel in ihrer Abnutzung beurteilt.
    Je grösser die flache reflektierende Fläche war,
    je mehr man geblendet wurde, umso abgebrauchter
    war die Nadel.
    Natürlich kann man mit Focus Stacking, so wie es Hermann beschreibt,
    diese flache Stelle darstellen, doch der Aufwand im Vergleich zum
    Nadel drehen ist extrem höher.


    Natürlich liebe ich Menschen die gerne Stacken,
    doch ich liebe auch Menschen die wissen und hören können,
    was analoge Schallübertragung ist.


    Ich liebe Themen wie:
    Harmonische Verzerrungen, also Röhrenverstärker.
    Elektrostatische Lautsprecher.
    usw.


    So, nun habe ich mich Vorgestellt.


    Ton ab


    Kurt

    Einmal editiert, zuletzt von Guppy ()

  • Hallo Kurt,


    schön, dass Du Dich meldest. Ich hatte mir auch schon überlegt, ob ich mich mit Dir - wie von Hermann vorgeschlagen - in Verbindung setzen soll.
    Inzwischen bin ich mit meinem "Versuchsaufbau" für ein selbstgebautes "Nadelprüfgerät" aus einem (bezahlbaren) Mikroskop auch schon ein bisschen weiter. Der Fehler bei meinen Fotos mit dem Retro-Adapter lag, wie in meinem letzten Beitrag bereits vermutet, in der Beleuchtung (und dieser Fehler setzt sich auch bei der Begutachtung unter dem Mikroskop fort). Ich hatte (ebenso wie Stefan) USB-LED-Schwanenhals-Lämpchen (also im Grunde Punktstrahler) verwandt. Das führt zu erheblichen Verfälschungen und Irritationen. Ich benutze jetzt meine GorillaTorchs (von Joby), vor deren Linse ich allerdings Diffusoren geklebt habe. Darauf bin ich gekommen, nachdem ich mir einmal Bilder vom Shure SEK-2 genauer angesehen habe (Shure SEK-2, 9. Bild von oben). Shure benutzt auch relativ starke Lampen, hat aber auch solche Diffusoren (es sieht aus wie Kunstoffstreifen) eingesetzt. Mit einem solchen Diffusor werden die Bilder viel besser.


    Im Moment bin ich bemüht, mir einen T-Adapter zu besorgen, um die Spiegelreflex ans Mikroskop zu bringen.


    Hast Du irgendeine Idee, wie man sich die von Dir erwähnte Drehscheibe mit vertretbarem Aufwand selbst basteln kann? Das Problem ist ja, dass es mit normalen Mitteln schon relativ schwer ist, die Nadel einigermaßen mittig unter die Linse zu bekommen und dann auch noch die passende Schärfe-Ebene zu finden. Wenn man jetzt irgendeine "schwabbelige" Drehscheibe unter die Nadel packt und die Scheibe auch nur berührt, stimmt nichts mehr.


    Glaubst Du, dass es mit dem Stacken der Nadel funktionieren kann oder kann ich mir entsprechende Versuche sparen? Ich habe kein Helicon focus und wollte es mir (allein für die Nadelprüfung) auch sparen. Ich müsste mit Photoshop CS5 arbeiten. Ich weiß auch, wie das funktioniert. Das Problem ist: Wenn ich am Antrieb die Objekt-Tisches auch nur ein bisschen drehe, bekomme ich im Grunde nicht das gleiche Foto mit einer anderen Schärfe-Ebene, sondern (das muss man wohl in dieser Härte sagen) ein ganz anderes Foto (der Antrieb ist eben ziemlich grob). Ein Mensch kann das vielleicht noch gedanklich verarbeiten. Aber auch PhotoShop?


    Viele Grüße


    Michael

  • Hallo,


    und nun hat sich der Kurt selbst gemeldet, Grüezi. Und richtig, das hatte ich ganz vergessen du bist ja Tontechniker.


    michael, bei deinen Grafiken kann ich nicht entnehmen wo das Plattenmittel/Tonarmlager ist und somit der Rillenverlauf ist. Das wäre sehr hilfreich wenn du das nachtragen könntest. Mir geht es wirklich nur um die Geometrie!


    Ein Gedanke noch:
    Hier die Grafik von Vinylengine
    Grüner Pfeil = 145mm Radius, ab hier beginnt die Musik
    Rote Pfeile = die beiden Nulldurchgänge
    Von 145mm bis zum ersten Nulldurchgang bei ca. 120mm sind es ca. 5:30min Laufzeit. Die Nadel hat bis hierhin einen negativen Überhang.
    Die untere Kurve, da ist der Überhang nun zu groß! Daher meine Annahme die linke "Kante" wird stärker abgenutzt, siehe Grafik oben.


    Alles Theorie!



    Denn,



    gestern hatte ich ein interessantes Gespräch im Fachhandel zum Thema Nadeln.


    Hintergrund einer nochmaligen Nadelesichtung: Auf meinem 741 habe ich ein OMB30 montiert bekommen. Das VMS30 könnte ich eventuell an einen Bekannten verkaufen. Nur wie steht es mit den Nadeln genau?


    Und ich hatte Glück, im Laden war wenig los, einen Verkäufer der Zeit hatte und auch reden wollte.


    Ergebnis der Sichtung, die im selben Laden stattfand wie schon vor x Wochen. Nur anderer Verkäufer.


    Beide Nadeln zeigen Null Verschleiß! Die Verrundung an dem OMB30 konnte er nicht finden!


    Lediglich Dreck würde sich an den Nadeln befinden. Auf Nachfrage konnte er mir dann sehr anschaulich an einer Spraydose erklären was er damit meinte. Also die Spraydüse oben, das ist die Nadel, und der Dreck wäre nun an dem großen Metallzylinder, also oberhalb der Plattenrille. Ich: "Die Nadeln werden Naß abgespielt" Da war für ihn alles klar, und ich bräuchte mir keine Sorgen zu machen.


    So, danach habe ich dann mal nachgefragt wie denn überhaupt Verschleiß zu entdecken wäre.
    Da hat er dann von sich aus ausgeholt:


    - wenn die Leute wüssten mit wie viel Tonnen auf den cm² die Nadel durch die Rille läuft
    - die meisten Nadeln werden totgebürstet, diese Nadeltinkturen usw., das wäre der häufigste Tod der Nadeln die er zu Gesicht bekommen hat.


    Dann habe ich vorsichtig nachgefragt ob er mal was von Aquaplaning der Nadel beim Nass abspielen gehört hat.
    - Ein paar Moleküle werden sich wohl unter der Nadel verirren, aber sonst glaubt er bei den Drücken nicht daran.
    - würde Aquaplaning herrschen, so würden ja die Nadeln nie verschleißen.


    Dann meine Frage wie ich mir dass mit dem Verschleiß vorzustellen hätte.
    Und da zeigt er eindeutig und wieder sehr anschaulich mit den Handfläche die beiden Stellen an der Nadel wo die Abflachung entstehen.
    Ich dann nochmal nachgefragt und auch mit der Hand gezeigt, Karton als Nadelträger, und 90° zum Nadelträger. Ja genau so wie ich zeige.


    Und dann die Gretchenfrage, was ist wenn diese Abflachung unter z.B. um 3° verdreht wäre. Da hat er mich schlagartig angeschaut als hätte ich nicht verstanden was wir vorhin besprochen hätten. Ich nochmal nachgelegt, also ich meine ja nur...... und sein klare Antwort: "Eigentlich unvorstellbar wenn die Nadel korrekt montiert ist"
    Dann habe ich nochmal naiv nachgefragt... "Bei korrekter Montage und korrektem Antiskating sollte beide "Flächen" rechtwinklig zur Nadelachse sein und beidseitg gleichmäßig abgenutzt sein.


    Das alles soweit wie möglich korrekt wiedergegeben. Mit dem (meinem) möglichen Betrachtungsfehler dass der Verkäufer meine eigene Sichtweise bestärkt hat. Da übersieht und vergisst man schon mal auch Punkte die wichtig wären aber nicht zu meinem Standpunkt passen. Nur zu menschlich und sollte nicht verschwiegen werden.
    Ich möchte aber fasst ausschließen, dass sich bei dem Gesprächspart zum Verschleiß an der Nadelgeometrie von mir ein Wiedergabefehler eingeschlichen hat.


    Daher möchte ich wiederholen:
    - "Richtig ist das 2. Foto im Post #70."
    - das sollte nicht Richtig sein > Fachverkäufer
    - das kann mechanisch nicht richtig sein. Rechts Schleifen und dann links eine Fläche haben, das geht nicht


    es sei denn.... ich habe eine falsche Vorstellung und lese was falsches aus den Bildern.


    Und was mir noch eingefallen ist, bei einem AKG, da lag doch vor Zeiten ein feines Schmirgelpapier zum Nadelreinigen in der Verpackung.



    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


    Der "Chilling Effekt" funktioniert wie ein Dual-Dreher - Geräuschlos

  • Hi Michael,


    was die Beleuchtung angeht, teste ich gerade mit Schatten statt mit Lichtreflexionen - da habe ich mit Artefakten weniger Probleme. Es tritt bei meiner Konstellation relativ häufig das Problem auf, dass das Licht Spiegelungen in den Linsen und Grauschleier hervorruft. An die Idee Diffusoren zu nutzen habe ich noch nicht gedacht, ist eigentlich eine ganz hervorragende Idee.


    Hier mal ein paar Bilder, auf denen die Abplattungen an der Spitze dunkel zu erkennen sind - nicht schön und etwas grob (gute Einszuseins-Bilder bekomme ich einfach nicht hin), aber durchaus für jeden zu erkennen. Und auch mal nicht nur von oben, sondern von vorn-oben und oben. Mit Licht und Positionen scheint wohl fast am meisten herauszuholen zu sein, wenn die Optik auch nur einigermaßen brauchbar ist. Das bestätigt ja der Beitrag von Kurt auch.


    Die Bilder sind alle mit einem Spielzeugmikroskop und einer sehr einfachen Kompaktkamera durch das Okular gemacht. Wer also pragmatisch genug ist und mit solchen Ergebnissen leben kann, der braucht nicht viel Geld für Gerätschaften auszugeben.


    Das erste Bild zeigt eine NB71 und die anderen eine Nachbaunadel DN330, die mir hier im Forum als neu verkauft wurde, höhö. Selbst bei relativ schwacher Vergrößerung (Bild 2 u. 3)(ca. 100 bis 120-fach) sind die Abplattungen sichtbar. Der helle Fleck rechts von der Nadelspitze auf Bild 2 ist Schmutz. Beim Arbeiten mit Lichtreflexionen kann man häufig den Schmutz nicht eindeutig von den Lichtflecken unterscheiden. Generell ist das Nutzen des Schattens nach meiner Erfahrung eindeutiger und fotografisch einfacher zu handlen, wenn auch von der Beleuchtungsituation nicht unbedingt einfacher, aber mit einer flexiblen Beleuchtung und ein bisschen Experimentieren bekommt man das schnell in den Griff.


    Gruß
    Jörg


    dual-board.de/core/index.php?attachment/76074/
    dual-board.de/core/index.php?attachment/76075/
    dual-board.de/core/index.php?attachment/76078/
    dual-board.de/core/index.php?attachment/76079/

    49 Mal editiert, zuletzt von Jockel_1970 ()

  • Hallo,


    das Foto vom Jörg, das sieht ja schon mal sehr gut aus.


    Hier noch eine Idee wie man mit dieser geringen Schärfentiefe doch noch Stacken könnte, also für billiges Geld.


    Man nehme ein Brett/Platte, bohre 2 Löcher und ein Gewinde M8x1mm.
    Zwei Nupsies als Aufflage und eine Sechskantschraube M8x1mm


    Wenn man nun den Nadeltraäger bei der 25mm Position hinlegt und ein Foto macht. Dann die Schraube um1/12 verdreht. Das ist leicht zu machen, Gerade, Spitze, Gerade, also den Sechskantkopf als Nonius benutzt, so ist eine Umdrehung diese 0,13mm = 1/12 = 0,01mm Verstellung der Nadel in der Höhe.



    Ich glaube der Winkel von 0,29° mit der sich die Nadelspitze im Bild verdreht kann man vernachlässigen.


    Das als Nachtgedanke



    Gruß Hermann

    DUAL, that's what makes a man ( Vanilla Fudge 1968 )


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