Beiträge von Turntable

    Hallo Kai,


    ich habe diesen Thread leider gerade erst gesehen, aber vielleicht helfen meine Erfahrungen mit meinem 1249er ja doch noch: Ich habe mir mit einer Revolverlochzange aus einer ca. 5 mm dicken und rund 40 Jahre alten (und damit ziemlich ausgehärteten) Schuh-Kreppsohle ein Stück ausgestanzt und mit einer Nadel auf einer Seite ein Loch in das Teil gebohrt, um die Konstruktion auf den Stift stecken zu können. Damit funktioniert die Automatik (incl. Wechselbetrieb) absolut perfekt. Alle anderen Hilfslösungen für den Pimpel (Koax-Dielektrikum etc.) und auch die ansonsten hervorragenden Teile von richibuty funktionieren zwar bei meinen anderen "Großen" (1229, 701), aber nicht bei meinem 1249.
    Die Schuhsohle hat noch einen anderen Vorteil: Sie dürfte faktisch unzerstörbar sein. Diesen Pimpel muss man nicht mehr tauschen.


    Grüße


    Michael

    Danke Tilmar,


    Du hast mir weiter geholfen. Im Sammelthread hat nur ein einziger berichtet, er sei zum Zoll zitiert worden (passiert wohl nur, wenn die Bedenken an der Deklaration [unklare Rechnung] haben).


    Vielleicht habe ich ja Glück und der zuständige Beamte ist Shure-Fan :) .


    Nadel ist bestellt.


    Grüße


    Michael

    Hallo Tilmar,


    ich bitte um Nachsicht, wenn ich mich hier einfach so einblende, aber ich suche auch nach einer Ersatznadel für mein Shure V 15 III, weil meine Originalnadeln wohl am Ende sein dürften (s. hier). Da kommt mir Dein Hinweis auf die JICO SAS für ca. € 130,00 gerade recht. Ich nehme an, Du meinst diese Nadel (VN35 SAS). Die würde ich mir auch kaufen. Williamthakker will dafür aktuell € 199,50 zzgl. Versand (VN35E SAS). Das finde ich ein bisschen viel.


    Hast Du Erfahrungen mit der Direktbestellung bei JICO? Wie machen die das mit dem Zoll? Muss ich das Päckchen persönlich beim Zoll gegen Barzahlung einlösen (dazu habe ich überhaupt keine Lust und Zeit) oder bekomme ich eine Rechnung vom Zoll?


    Viele Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    ich hoffe, ich nerve nicht (sonst bitte ich um einen kurzen Hinweis)?


    Aber ich wollte noch einmal auf das Thema des Threads zurückkommen:


    Ich habe die Spiegereflex an das Mikroskop bekommen. Alle nachfolgenden Bilder sind gespiegelt, weil das Mikroskop auf dem Kamerasensor ein Spiegelbild liefert. Die Nadeln sind so gedreht, dass die (nicht sichtbare) Kante des Nadelträgers oben liegt. Die Fotos sind bezüglich der Lage der Nadeln daher direkt vergleichbar mit den Bildern, die ich mit dem Retroadapter gemacht habe (Post #63). Live sind die Bilder durch das Okular des Traveler gesehen wesentlich besser, weil auf dem Kamerasensor nur noch sehr sehr wenig Licht ankommt.


    Das Shure von 1976:

    Das Shure von 1979:

    Das VM red:

    Das ADC-TRX1:

    Das AT-VM3:


    Kann man mit diesen Bildern etwas anfangen?


    Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    Ich habe (auf Wunsch von Hermann) in die erste Grafik die Plattenrille und die Lage der Nadel zur Tellerachse eingezeichnet.

    Es geht bei dieser Grafik zunächst ja nur einmal darum, eine Verständigung darüber herbeizuführen, wie der Schliff der Nadel unter optimalen Bedingungen (Tangentialtonarm, perfekt eingestelltes Tonabnehmersystem) aussehen müsste. Dieser "Abschliff" ist ja nicht auf einem Plattenspieler erzeugt worden, sondern in Photoshop. Und ich meine, die Grafik sei richtig (Hermann scheint der Ansicht zu sein, die zweite Grafik in meinem vorletzten Beitrag wäre korrekt). Nach dieser Verständigung kann man dann darüber nachdenken, ob die Abweichungen, die eine reale Nadel von diesem Idealzustand aufweist, prinzipbedingt unvermeidlich sind (z.B. wegen der von Kurt erwähnten höheren Laufleistung der Nadel an der äußeren Rillenwand oder wegen des bei Radialtonarmen unvermeidlichen Spurfehlerwinkels) oder ob ein vermeidbarer Fehler vorliegt (falsch justiertes Tonabnehmersystem, falsch eingestelltes Antiskating usw.).


    Ich kann Benjamin bei seiner Einschätzung, es sei ein weit verbreitetes Gerücht, richtig eingebaute Nadeln hätten "Null Verschleiß" nur beipflichten: Ich habe einen befreundeten Techniker, der seit Jahrzehnten Hifi-Geräte (auch sehr alte und auch Plattenspieler) repariert und dessen Auffassung ich normalerweise auch schätze, zu seiner Meinung befragt und nahezu die gleiche Antwort bekommen wie Hermann: "Wir prüfen bei den Nadeln unter dem Mikroskop immer nur, ob da etwas abgebrochen ist. Wenn nicht, ist die Nadel in Ordnung, denn so weiches Material wie Vinyl kann einem Diamanten gar nichts anhaben." Ich konnte dann nur noch erwidern: Steter Tropfen höhlt den Stein. Diskutieren macht keinen Sinn. Es gab in der Tat einmal einen Thread in diesem oder in einem anderen Forum, in dessen Verlauf jemand die Strecke ausgerechnet hat, die ein Diamant beim Abspielen einer einzigen LP zurücklegen muss. Man ist erschüttert.


    Meine Fotos mit dem Retroadapter bitte ich, zunächst zurück zu stellen, weil ich glaube, dass eine "unglückliche" Beleuchtung durch die Punktstrahler das Ergebnis verfälscht. Man kann es vielleicht mit folgender Situation vergleichen: Jeder wird es vermutlich schon einmal erlebt haben, dass man bei strahlend blauem Himmel durch die Landschaft spaziert und plötzlich von einem Spiegel geblendet wird, der uU auch sehr weit weg sein kann, weil plötzlich die Winkel zwischen Sonne, Spiegel und Spaziergänger perfekt passen. Aus der Größe des Lichtpunktes auf die Größe des Spiegels zu schließen, dürfte schon mit bloßem Auge mehr als schwierig sein; ein Kamerasensor ist schon allein wegen der enormen Helligkeit völlig überfordert und verfälscht weiter. Deshalb hat ja Shure beim SEK-2 keine Punkt-, sondern Flächenstrahler verbaut.


    Die von Jörg nachgefragte Messlupe 100x halte ich (abgesehen von der nach mA etwas zu geringen Vergrößerung) im vorgesehenen Zustand wegen der punktförmigen Taschenlampenbeleuchtung für nicht geeignet. Da sich links und rechts vom Objektiv auch noch Begrenzungen befinden, wird es auch mit der seitlichen Beleuchtung (wie beim SEK-2) schwierig. Man könnte darüber nachdenken, den Bereich um das Objektiv mit dem von Kurt erwähnten Polystyrol auszukleiden und einen Flächenstrahler vor das Gerät zu stellen (das müsste man aber ausprobieren).


    Mein momentaner "Versuchsaufbau", mit dem ich einigermaßen zufrieden bin, sieht wie folgt aus:

    Die Lampen könnten durchaus noch etwas schwächer sein. Die Kunststoffscheiben vor den Lampen habe ich aus einem Quark-Becher ausgeschnitten (Quark vorher abmachen). Vorsicht: Das geht nur mit Lampen, die keine nennenswerte Wärme entwickeln. Wenn ich meine Spiegelreflex an das Mikroskop bekomme, folgen Bilder von den Nadeln.


    Auch bei der Verwendung eines Blitzgerätes wäre ich vorsichtig: Grundsätzlich ist es natürlich nicht falsch, Spitzlichter bei einem Bild zu erzeugen, weil man mehr Dynamik bekommt. Für unsere Zwecke könnte das aber genau kontraproduktiv sein (müsste man auch ausprobieren).


    Hermann:
    Der Verstellmechanismus mit der Schraube wird schwierig. Wir bewegen uns in derart kleinen Dimensionen, bei denen schon allein das Berühren, erst Recht aber das Drehen der Schraube zu Verschiebungen führt, die die Software nicht mehr ausgleichen kann. Außerdem ist ja der Verstellmechanismus für den Objekttisch nichts Anderes als eine (zudem noch übersetzte) "Schraube". Statt die Schraube 1/12 zu drehen, kann ich auch das Drehrad am Mikroskop verwenden.


    Wenn man zum Perfektionismus neigt, müsste man wohl tiefer in die Bastelkiste greifen:

    Man müsste sich z.B. ein Mikroskop mit einem sensibleren Verstellmechanismus besorgen, an das Drehrad dieses Mechanismus einen Stepper-Motor (z.B. aus einem ausgeschlachteten Scanner oder Tintenstrahldrucker) anflanschen, sich ein Steuermodul für den Stepper-Motor kaufen (z.B. Arduino Uno) und den Motor computergesteuert drehen. Als nächstes könnte man sich an die Programmierer von Helicon focus wenden mit der Bitte um Übermittlung der Daten, die erforderlich sind, damit das Steuermodul auch aus diesem Programm heraus bedient werden kann. Sollte das gelingen, hätte man natürlich einen Mikroskop-Makro-Schlitten der Luxus-Klasse. Man braucht Helicon focus nur noch die gewünschte oberste und unterste Schärfeebene und die Anzahl der Zwischenaufnahmen anzugeben; den Rest macht das Programm. Wenn man dann noch eine Kamera mit LifeView hat und sich Alles auf dem Computermonitor ansehen kann, ein Traum: Man fährt optisch auf der eigenen Tonabnehmernadel Schlitten.


    Völlig Besessene gehen weiter:

    Diese besorgen sich einen zweiten Stepper-Motor und montieren ihn unter dem Objekt-Tisch des Mikroskops, um damit die Nadel computergesteuert um 360° zu drehen. Aus den so gewonnenen Serien kann man ein 3D-Bild der Nadel erzeugen.


    Man sieht: Es gibt viel zu tun.


    Viele Grüße und ein schönes Wochenende


    Michael

    Hallo Kurt,


    schön, dass Du Dich meldest. Ich hatte mir auch schon überlegt, ob ich mich mit Dir - wie von Hermann vorgeschlagen - in Verbindung setzen soll.
    Inzwischen bin ich mit meinem "Versuchsaufbau" für ein selbstgebautes "Nadelprüfgerät" aus einem (bezahlbaren) Mikroskop auch schon ein bisschen weiter. Der Fehler bei meinen Fotos mit dem Retro-Adapter lag, wie in meinem letzten Beitrag bereits vermutet, in der Beleuchtung (und dieser Fehler setzt sich auch bei der Begutachtung unter dem Mikroskop fort). Ich hatte (ebenso wie Stefan) USB-LED-Schwanenhals-Lämpchen (also im Grunde Punktstrahler) verwandt. Das führt zu erheblichen Verfälschungen und Irritationen. Ich benutze jetzt meine GorillaTorchs (von Joby), vor deren Linse ich allerdings Diffusoren geklebt habe. Darauf bin ich gekommen, nachdem ich mir einmal Bilder vom Shure SEK-2 genauer angesehen habe (Shure SEK-2, 9. Bild von oben). Shure benutzt auch relativ starke Lampen, hat aber auch solche Diffusoren (es sieht aus wie Kunstoffstreifen) eingesetzt. Mit einem solchen Diffusor werden die Bilder viel besser.


    Im Moment bin ich bemüht, mir einen T-Adapter zu besorgen, um die Spiegelreflex ans Mikroskop zu bringen.


    Hast Du irgendeine Idee, wie man sich die von Dir erwähnte Drehscheibe mit vertretbarem Aufwand selbst basteln kann? Das Problem ist ja, dass es mit normalen Mitteln schon relativ schwer ist, die Nadel einigermaßen mittig unter die Linse zu bekommen und dann auch noch die passende Schärfe-Ebene zu finden. Wenn man jetzt irgendeine "schwabbelige" Drehscheibe unter die Nadel packt und die Scheibe auch nur berührt, stimmt nichts mehr.


    Glaubst Du, dass es mit dem Stacken der Nadel funktionieren kann oder kann ich mir entsprechende Versuche sparen? Ich habe kein Helicon focus und wollte es mir (allein für die Nadelprüfung) auch sparen. Ich müsste mit Photoshop CS5 arbeiten. Ich weiß auch, wie das funktioniert. Das Problem ist: Wenn ich am Antrieb die Objekt-Tisches auch nur ein bisschen drehe, bekomme ich im Grunde nicht das gleiche Foto mit einer anderen Schärfe-Ebene, sondern (das muss man wohl in dieser Härte sagen) ein ganz anderes Foto (der Antrieb ist eben ziemlich grob). Ein Mensch kann das vielleicht noch gedanklich verarbeiten. Aber auch PhotoShop?


    Viele Grüße


    Michael

    Hallo Hermann,


    Deine Bilder haben mich etwas verwirrt:


    Ich bin bislang davon ausgegangen, dass eine Nadel in einem optimal eingestellten Tonabnehmer (vorzugsweise in einem Tangential-Tonarm) wie folgt angeschliffen wird (wobei die hellroten Flächen den Anschliff markieren):

    und nicht etwa so:

    Verdrehe ich nun den Tonabnehmer um 10° in Richtung Tellerachse, so sieht der Anschliff wie folgt aus (und kommt damit meinen Fotos schon ziemlich nahe):

    Ein Verdrehen um 10° in die andere Richtung, also zum Tellerrand, bewirkt folgenden Anschliff:

    Sind diese Annahmen nicht richtig?


    Wenn meine Annahmen richtig sind, stellt sich natürlich die (auch von Dir aufgeworfene) viel wichtigere Frage: Wie ist so etwas möglich und warum haben alle Nadeln quasi "system- und menschenübergreifend" die gleiche Asymmetrie?


    Die Shure-Nadel war ja immer mit meinem CS701 im Einsatz und der Tonabnehmer im Dual-Systemträger eingebaut (dieses System habe ich nie ausgebaut oder justiert). Das VM und das ADC laufen im TD126 und das AT hat ein Freund von mir (angeblich) in einem anderen TD126 verwandt.


    Natürlich habe ich das ADC und das VM nochmals neu vermessen, nachdem die Unregelmäßigkeiten aufgefallen sind, diesmal mit der Schön-Schablone: Kröpfung und Überhang sind perfekt (im Thorens-Forum hat jemand behauptet, die Schön-Schablone sei für die Thorens-Tonarme nicht optimal, da sie zu Messfehlern führe). Azimuth habe ich bei beiden System jetzt doppelt kontrolliert (mit Spiegel und Geo-Dreieck): Auch fehlerfrei. Beim ADC könnte es noch eine Erklärung geben: Die Schön-Schablone habe ich erst zusammen mit dem VM gekauft, sie stand also bei der Erst-Montage des ADC nicht zur Verfügung. Dieses System habe ich zunächst mit dem Spiegel justiert. Denkbar wäre, dass dieses System einige Jahre mit falscher Einstellung gelaufen ist und die Einstellung von mir korrigiert wurde, nachdem ich die Schön-Schablone hatte (erinnern kann ich mich daran nicht mehr).


    Ich kann auch nicht mehr ausschließen, dass das Fotografieren der Reflexionen mit dem Retro-Adapter zwar grundsätzlich funktioniert, ein Rechts-Links-Vergleich der beiden Nadelseiten aber nur unter optimalsten Bedingungen klappt (absolut gleiche Lichtstärke der beiden Lampen, in Höhe und Winkel exakt gleiche Ausrichtung dieser Lampen usw.).


    Um in der Sache jetzt weiterzukommen und ermutigt durch die Fotos von Stefan, habe ich noch einmal das Aldi-Traveler-Mikroskop (Traveler-Manual) meines Sohnes herausgesucht. Über dieses Teil gibt es sogar einen "Test". Dieser Test könnte auch allgemein für alle "Mikroskop-Sucher" (und damit sind wir wieder bei der Ausgangsfrage dieses Threads) interessant sein, weil hier ein Fachmann ziemlich vorurteilsfrei beschreibt, mit welchen Einschränkungen man leben muss, wenn man ein "Spielzeug-Mikroskop" statt eines "richtigen" Einsteiger-Mikroskops der bekannten Marken (Leitz, Zeiss usw.) benutzt (und eben nicht einfach schreibt: Alles Mist!). Leider hat der Autor seine Idee, das Traveler mit einem Bresser der 100€-Klasse zu vergleichen, nicht umgesetzt (wäre interessant gewesen). Manche Beschränkungen der "Spielzeuge" sind für unsere Zwecke unerheblich: Farbabweichungen dürften keine Rolle spielen. Die etwas zu grobe Mechanik wird jemanden, der den ganzen Tag Proben begutachten muss, in den Wahnsinn treiben, für die gelegentliche Untersuchung einer Tonabnehmer-Nadel kann man damit leben.


    Ich glaube inzwischen, dass man tatsächlich auch mit einem Gerät wie dem Traveler klar kommt (für ein endgültiges Urteil muss ich mir noch bessere Lampen besorgen). Den Tisch braucht man nicht umzubauen, die Nadel passt darunter. Als totaler Mikroskop-Neuling habe ich einen dummen Fehler gemacht: Ich habe versucht, die Nadel bei 160facher Vergrößerung zu positionieren. Man macht das mit der kleinsten Vergrößerung (beim Traveler 40fach) und stellt erst dann das Objektiv um. Das Scharfstellen ist eigentlich einfacher als das Positionieren und klappt (die Schärfentiefe ist allerdings denkbar gering).


    Die ersten Ansichten vom Shure bestätigen Benjamins Verdacht: Die Nadeln sehen schlimm aus (also bin ich jetzt auf der Suche nach Ersatz, JICO ist mir bekannt, für "Geheimtipps" bin ich natürlich dankbar).


    Viele Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    vielen Dank für die Hilfe.


    @Benjamin: Mit den Aussagen kann ich etwas anfangen.


    Jörg:
    Bei den Mikroskopen sind wir völlig einer Meinung (ich werde mir wohl auch eins von den Einsteiger-Dingern von Bresser kaufen). Wenn man für unsere Zwecke deutlich mehr Leistung haben will, wird es richtig teuer. Vom Kauf eines gebrauchten Mikroskops (z.B. eines Zeiss Standard) in der Bucht rät z.B. das mikroskopie-forum aus genau den von Dir genannten Gründen (Mechanik verharzt, Linsen mit den falschen Mitteln gereinigt usw.) dringend ab. Hier müsste man sich schon an einen Fachhändler wenden und dann ist man wieder bei 400-500 € für ein Gebrauchtgerät.


    Hermann
    Dein Foto im Post #66 gibt den Verlauf der Plattenrille falsch wieder. Richtig ist das 2. Foto im Post #70. Ich hatte auf meinen Fotos mit Absicht die Kante des Nadelträgers im Bild gelassen. Gespiegelt ist da nichts. Um es ganz deutlich zu machen: Wenn man vor dem Plattenspieler steht und den Arm senkrecht nach oben klappt (das ist hier nur bildlich gemeint), dann hat man die Aufnahmesituation.


    Das AT habe ich nie verbaut, beim ADC muss mir ein Fehler unterlaufen sein, obwohl ich mir eigentlich sicher bin, dass ich auch damals schon einen speziellen Spiegel mit eingezeichneten Linien zur Tonabnehmer-Justage hatte. Interessant ist nur, dass dem Vorbesitzer des AT und mir offenbar derselbe Fehler unterlaufen ist.


    Das VM ist scheinbar richtig justiert. Der Helligkeitsunterschied zwischen links und rechts zieht sich durch alle Bilder. Ich vermute auch eine etwas unzulängliche Antiskating-Einstellung. Das ist auch wieder kurios, denn das Antiskating habe ich nicht nur nach Skala, sondern mit einer speziellen Testschallplatte eingestellt.


    Die Kanten sind zumindest z.T. der jpg-Komprimierung geschuldet. Deshalb hier nochmals ein Bild vom VM in extremer Vergrößerung (bitte nochmals bedenken: Ich habe keine Ahnung, wieviel Spiegelfläche hinter den Bildpunkten steckt. Ich weiß nicht, welche Form diese Fläche hat bzw. inwieweit eine Überstrahlung eine Rolle spielt.)

    Die Einblendung eines Maßstabes ist sicher eine gute Idee, die aber nicht "aus dem Handgelenk" umzusetzen ist. Ich müsste ein Referenzbild machen (z.B. mit einem Testchart nach ISO 12233) und könnte damit feststellen, wie groß der abgebildete Bereich auf dem Foto in der Realität ist.


    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende


    Michael

    Hallo zusammen,


    zunächst einmal bedanke ich mich für die umfassenden Antworten.


    Ich habe natürlich von allen Nadeln nicht nur ein Foto, sondern mindestens ein Dutzend (gelungene) Fotos gemacht (über die misslungenen schweige ich hier :) ), und dabei auch immer wieder die Position der Nadeln und der kleinen LED-Leuchten geringfügig verändert. Die Position und Größe der Lichtreflexe ist auf allen Bildern identisch; selbst der geringfügige Unterschied zwischen linker und rechter Seite bleibt konstant. Ich bin mir daher ziemlich sicher, dass die abgeschliffenen Stellen zuverlässig wiedergegeben werden, und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass die Nadeln nicht stärker abgeschliffen sind, als auf den Fotos ersichtlich. Leider gilt das nicht umgekehrt: Ich kann kaum beurteilen, ob und wieviel die polierten Flächen überstrahlen. Hierzu müsste man noch mehr Aufwand betreiben, z.B. die Lämpchen - wie von Jörg vorgeschlagen - dimmbar machen oder abkleben oder mit kürzeren Belichtungszeiten/kleineren Blenden experimentieren.


    Ich wäre Benjamin dankbar, wenn er doch einmal einen Kommentar zu den letzten drei Nadeln abgegeben könnte: Angenommen meine Bilder geben die Position und die Größe des Abschliffs richtig wieder, wie wären die Nadeln zu beurteilen (neuwertig, leicht gebraucht, zur Hälfte/zu drei Viertel verschlissen oder am Ende)?


    Wenn Benjamin nämlich zu dem Ergebnis käme, die Nadeln seien noch zu gebrauchen, muss ich nicht weiter experimentieren: Der Abschliff kann nach meinen Überlegungen nur kleiner, nicht aber größer sein, als auf den Bildern erkennbar. Umgedreht gilt das dann aber nicht: Sollte ein erfahrener Fachmann aufgrund der Bilder zum Ergebnis kommen, die Nadeln seien fertig, muss man sie genauer untersuchen, weil dieser Eindruck auch durch eine Überstrahlung hervorgerufen sein kann.


    Die Shure-Nadeln haben mich an den Rand der Verzweiflung gebracht: Obwohl ich von diesen mehr als viermal so viele Bilder wie von den anderen Nadeln gemacht habe, bekomme ich die Reflexionen nicht in der gleichen Deutlichkeit abgelichtet. Ich grüble noch, woran das liegen kann (vielleicht sind die einfach nur schüchtern :) ). Vielleicht kann mir auch hier noch einmal jemand helfen: Die Nadeln sind nicht ausschließlich, aber ganz ganz überwiegend nass gelaufen (Lenco Clean L mit Quadro dest). Ich bin bis jetzt davon ausgegangen, dass dies den Verschleiß mindert, sich aber irgendwann auch die gleichen Schleifspuren bilden wie bei einer "Trocken-Nadel". Oder irre ich mich hier?


    Zum Mikroskop:
    In meiner verzweifelten Suche nach einem "Nadelprüfgerät" habe ich mir einmal die Daten der Spitzen-Objektive für Mikroskope von der Zeiss-Homepage besorgt. Dabei handelt es sich um Teile, die einzeln (also nur Objektiv, ohne Mikroskop) im vierstelligen Euro-Bereich liegen. Zeiss gibt für die Objektive, die für uns interessant sind (also 200fache Vergrößerung, 20x) eine Auflösung von rund 0,5 µm an. Die Linsen können also ca. 10mal so viele Linien/mm auflösen wie ein Kamera-Objektiv der Top-Klasse. Trotzdem: Wenn der Radius der Kontaktfläche des Diamanten zur Platte gemäß Shure-Datenblatt nur 5 µm beträgt (Durchmesser also 10 µm), dann kann ich diesen Kreis von 10 µm bei einer Auflösung von 0,5 µm auf 20 x 20 Bildpunkten abbilden (berichtigt mich, wenn ich einen Denk- oder Rechenfehler mache); HD ist anders. Hinzu kommt die - von Jörg bereits erwähnte - mangelnde Tiefenschärfe und noch ein anderer Punkt: Wenn ich die Nadel in einem solchen Mikroskop exakt von oben betrachte, dann blicke ich auf einen Kegel, d.h. der Hintergrund der Kontaktfläche hat nicht nur die gleiche, sondern genau dieselbe Farbe wie der Bereich, auf den ich scharf stelle (es ist ja derselbe Diamant). Das sind denkbar ungünstige Kontrastverhältnisse. Natürlich hätte mich einmal interessiert, welches Auflösungsvermögen man von einem Einsteiger-Mikroskop (wie z.B. den Teilen von Bresser) erwarten kann. Zuverlässige Informationen dazu habe ich nicht gefunden. Dessen ungeachtet, hatte ich an dieser Stelle resigniert aufgegeben, bis Stefan noch einmal neues Leben in die Diskussion gebracht und klar gemacht hat, dass es um die Reflexionen geht. Die oberste Spitze der Nadel wird man auch mit einem Mikroskop der absoluten Spitzenklasse (solange es mit dem sichtbaren Licht arbeitet) nicht "sehen" können.


    Hermann (741ForEver):
    Du bist ein Fuchs und ich fühle mich ertappt :huh: : Die Bilder sind selbstverständlich nicht gespiegelt. Über das AT-VM3 kann ich nichts sagen. Es soll aber in einem Thorens TD 126 MK3 mit dem Tonarmrohr TP 63 eingebaut gewesen sein. Das ADC-TRX1 habe ich selbst in ein solches System verbaut (das ist aber über 25 Jahre her, damals war ich jung, pingelig bin ich erst später geworden). Daher: Man kann offenbar ein System tatsächlich derart verdreht einbauen!
    Das Vinyl Master läuft derzeit ebenfalls im Thorens; dieses habe ich selbst exakt (und offenbar auch richtig) vermessen und eingebaut.
    Die Frage nach der "Größenordnung" verstehe ich nicht: Die Bilder sind selbstverständlich nicht mit irgendeiner Software gezoomt (dies hätte völlig unkalkulierbare Manipulationen zur Folge). Es sind Ausschnitte aus dem Gesamtbild.
    Könntest Du erläutern, was Du mit "Zacken" meinst? Möglicherweise hast Du das Bild so weit vergrößert, dass die einzelnen Pixel erkennbar sind. Ich kann hierzu nur noch einmal auf die obigen Berechnungen verweisen: Wir bewegen uns in einer Dimension, die im Bereich des sichtbaren Lichts an die Grenzen kommt (eine Auflösung von ca. 0,2 µm ist aufgrund der Wellenlänge dieses Lichts das Maximum). Die Bilder sind mit einem Sigma Weitwinkelzoom mit einer exzellenten Auflösung im Zentrum der Linse aufgenommen; an die oben angenommenen 5 µm für ein Objektiv der absoluten Top-Klasse kommt diese Linse aber nicht heran.


    Viele Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    ihr seid ja wirklich klasse. Mit diesen Infos kommt man weiter. Zunächst einmal vielen Dank an Stefan (wega) für die tollen Bilder und an Technor für den Link zur Shure-Anleitung.


    Ich habe noch eine Frage an Jörg (Jockel_1970): Würdest Du das von Dir empfohlene Bresser Duolux dem Bresser Biolux (Bresser Biolux) vorziehen?


    Ich habe jetzt endlich begriffen, dass es nicht darauf ankommt, ein scharfes Foto von der obersten Nadelspitze zu machen, sondern die Reflexionen einzufangen. Also habe ich meine Apparatur mit dem Retroadapter, die ich (leicht frustriert) schon weggeräumt hatte, noch einmal zusammengebaut und Fotos gemacht (nicht "schön", aber vielleicht zweckdienlich):


    Zunächst mein Shure von 1976:


    Das Shure von 1979:

    Ein Vinyl Master red, welches wenig gelaufen ist (sicher unter 1000h):

    Ein ADC-TRX1; etwas mehr gelaufen, aber vermutlich auch unter 1000h:

    Zum Schluss ein AT-VM3. Dieses System habe ich gebraucht geschenkt bekommen. Es hat bei mir nie eine Platte berührt, weil ich bislang keine Möglichkeit gefunden habe, die Nadel zu prüfen. Über die Vorgeschichte weiß ich nichts:


    Kann man mit diesen Bildern etwas anfangen?


    Viele Grüße


    Michael

    Hallo Roland,


    vielen Dank für die umfassende Antwort. Du hast völlig Recht: Meine Idee kann physikalisch nicht funktionieren. Weil es nicht meine Art ist, einfach "kampflos" aufzugeben, habe ich im Netz noch einmal recherchiert und mir insbesondere das komplette Datenblatt für die VN-35E besorgt ( Datenblatt).


    Darin sind folgende Werte angegeben:


    Frontal Radius 18 microns (18 µm, 0,0007 inch) = 0,018 mm
    Kontakt-Radius an den Seiten: 5 microns (5 µm, 0,0002 inch) = 0,005 mm
    Radius an den Kontakt-Punkten zur Platte: 25 microns (25 µm, 0,001 inch) = 0,025 mm


    Die Werte werden hier sehr schön erläutert: Spezifikationen einer LP


    Als ich diese Zahlen gelesen habe, war mir klar: klein, sehr klein und winzig sind vielleicht für das menschliche Augen kein großer Unterschied (das Auge sieht diese kleinen Dinge einfach nicht), in der Realität ist der Unterschied aber gewaltig.


    Aktuelle Digitalkameras haben eine Pixel-Größe von 5,7µm (EOS 400D) oder 6,25µm (EOS 5 Mark III), erstklassige Objektive liefern 100 lp/mm (entspricht 5 µm). D.h.: Sowohl der Kamera-Sensor als auch das Objektiv können - optimalste Bedingungen vorausgesetzt - die Kontaktfläche zur Vinyl-Platte nur auf einem einzigen Pixel wiedergeben und damit die alles entscheidende Frage nicht beantworten: Ist diese Fläche plan geschliffen oder nicht?


    Und es sieht wohl auch so aus, dass die oben angegebenen Werte für Sensor und Objektiv physikalisch nicht ohne Weiteres überwunden werden können, ohne andere schwerwiegende Probleme (Beugungsunschärfen, Rauschen) heraufzubeschwören.


    Mit anderen Worten: Das Fotografieren der Nadel wird auch in den nächsten Jahren nicht klappen. Schön wäre es gewesen!


    Viele Grüße


    Michael

    Mich würde dann aber doch einmal interessieren, was nach Eurer Auffassung "der Begrenzer" ist. Bekommt man die Spitze der Nadel trotz aller Hilfsmittel deshalb nicht ausreichend scharf, weil das Auflösungsvermögen (selbst der besten) Objektive nicht reicht? Dann bräuchte man wohl auch in Zukunft nicht weiter zu experimentieren, denn es dürfte sehr unwahrscheinlich sein, dass in diesem Bereich in Zukunft für vertretbares Geld noch Quantensprünge kommen. Die Kamera-Sensoren bekommen ja immer mehr Pixel (die Frage ist, ob dies unter Berücksichtigung der Optik eben Sinn macht). Meine EOS 400D ist schließlich auch schon etwas älter. Der aktuelle Nachfolger (angekündigt ist die 700D) hat fast die doppelte Pixel-Zahl. Die "großen" Canons mit Vollformat-Sensor schaffen noch mehr. Gibt es denn keine Hoffnung?


    Grüße


    Michael

    Hallo Benjamin,


    vielen Dank für die Antwort. Ich mache noch Fotos in Draufsicht, will dann aber in jedem Fall warten, bis die Anpassungsringe da sind, damit ich meine besseren Objektive einsetzen kann, um auch noch das letzte Quäntchen herauszuholen.


    Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    es folgen die versprochenen Beispielfotos, wobei ich mir ziemlich sicher bin, dass ich noch bessere Fotos machen kann, aber im Moment kann ich nur das Billigste meiner Objektive (das so genannte Kit-Objektiv) mit dem Retro-Adapter einsetzen, weil die bestellten Anpassungsringe für meine größeren Objektive noch nicht angekommen sind. Es sind zwei unterschiedliche Original-Nadeln für mein Shure V 15 III aus den Jahren 1976 und 1979.



    Reichen die Bilder, um den Zustand der Nadeln zu beurteilen?


    In meinem laienhaften Verständnis würde ich sagen, die erste Nadel (von 1976) ist im Eimer: Sie ist auf der rechten Seite stark eingeschliffen (wie kommt so etwas?).


    Die zweite Nadel scheint mir in Ordnung zu sein (erste Schleifspuren zeigen sich auch hier auf der rechten Seite).


    Für Kommentare bin ich sehr dankbar (auch negativer Art; ich halte was aus).


    Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    selbstverständlich melde ich mich mit Beispielfotos, sobald die Teile da sind (auch dann, wenn nur Mist dabei herauskommt; dann kann man die Idee wenigstens feierlich begraben).


    Mit dem umgebauten Aldi Traveller Durchlicht-Mikroskops meines Sohnes habe ich auch keine überwältigenden Erfahrungen gemacht: Absplitterungen und andere echte Beschädigungen wird man wohl erkennen können. Die Schärfentiefe ist aber derart gering, dass jedenfalls ich mir nicht zutrauen würde, irgendeine auch nur grobe Einschätzung hinsichtlich des Zustandes der Nadel-Verrundung abzugeben.


    Grüße


    Michael

    Hallo Simon,


    jetzt bin ich aber wirklich sehr gespannt!


    Ich nehme an, Du hast gesehen, dass die Fachleute hier im Board immer Frontalaufnahmen (genau auf die Nadel) haben wollen, um etwaige Schleifspuren sehen zu können, also nicht die seitlichen Aufnahmen, die Karl-Gustav gemacht hat.


    Wenn wir wirklich zu dem Ergebnis kommen, dass ein bezahlbares (z.B. Dual-)Mikroskop auch nicht viel mehr bringt als der Retro-Adapter, besorge ich mir die Teile auch sofort.


    Melde Dich, wenn ich noch irgendwie behilflich sein kann.


    Viel Erfolg


    Michael

    Hallo Simon,


    Du kannst die Blende sehr wohl auch bei dem normalen Retro-Adapter verstellen, allerdings nicht mehr, wenn dieser bereits montiert ist. Du musst zunächst das Objektiv in der normalen Position an die Kamera schrauben, die gewünschte Blende einstellen und dann das Objektiv aus der Kamera nehmen, während die Abblendtaste gedrückt gehalten wird:
    Schärfentiefe fixieren


    Hierdurch wird die Blende fixiert.


    Das Ausleihen eines Mikroskops wäre natürlich eine Idee. Je länger ich aber im Internet nach einer Lösung suche, um so mehr drängt sich mir der Verdacht auf, dass auch nur einigermaßen bezahlbare Mikroskope für eine zuverlässige Beurteilung nicht reichen. Ich erinnere mich an einen Thread in einem anderen Forum, den ich im Moment nicht finde (ich meine, es sei das hifi-forum gewesen). Hier hatten die Beteiligten ein ziemlich teures Auflichtmikroskop aus der Medizin missbraucht und waren (verkürzt) zu folgenden Ergebnissen gekommen:


    1. Alles unterhalb der Auflösung eines Rasterelektronenmikroskops bringt nichts.
    2. Dem Laien nutzt auch ein Rasterelektronenmikroskop nichts, weil er gar nicht weiß, wie die Nadel "richtig" aussehen muss (es sei denn, er hat ein nagelneues Vergleichsexemplar als Referenz).


    Gegen die Behauptungen wurde natürlich heftig protestiert, wie das ja auch Sinn eines Forums ist.


    In der Tendenz in die genau andere Richtung geht dieser Thread hier im Board:
    Dual-Nadelmikroskop


    Irgendwann wird man verrückt.


    Über den 2. Punkt käme man ja noch weg, weil man davon ausgehen kann, dass einem die Spezialisten hier im dual-board helfen. Ein REM wird man aber wohl nicht so ohne weiteres geliehen bekommen.


    Deshalb bin ich dann eben auf Idee gekommen, die grobe Einschätzung mit dem Retro-Adapter zu versuchen; den Rest muss dann mein Gehör erledigen.


    Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    ich bin also doch nicht der Einzige, der auf diese "verrückte" Idee gekommen ist. Die Aufnahmen von Karl-Gustav finde ich doch schon einmal sehr interessant. Das ist jedenfalls viel besser als das, was ich mit einem Aldi Traveller Durchlichtmikroskop , das ich mir einmal von meinem Sohn ausgeliehen habe, mit unendlich viel Gefummel hinbekommen habe. Echte Beschädigungen der Nadel müsste man also doch eigentlich mit dem Retroadapter sehen können. Wenn man jetzt die Nadeln, die Karl-Gustav fotografiert hat, genau von oben fotografieren würde, könnte man dann nicht doch auch die Verrundung der Nadel abschätzen?


    Mir ist doch völlig klar, dass ich mit einem "richtigen" Mikroskop viel viel weiter komme. Aber ich wollte eben auch nicht € 12.000,00 für ein gebrauchtes Zeiss Trinocular ausgeben:
    Hifimuseum


    Simon:
    Die Helligkeit kann nicht das Problem sein, denn die "Fliegenbilder" sind ja auch ausreichend ausgeleuchtet. Man braucht eben Stativ, Spiegelvorauslösung, Fernauslöser, eine lange Belichtungszeit und Licht, Licht, Licht (Ringleuchte, mehrere LED-Taschenlampen etc.). Auf der Traumflieger-Seite hat Stefan Gross ja eine detaillierte Anleitung.
    Wegen der Schärfentiefe muss man mit der Blende experimentieren. Evtl. kommt man doch mit einem Foto aus, weil die Schärfentiefe ja nur den Bruchteil eines Millimeters betragen muss. Notfalls würde ich mich aber auch noch in das Image Stacking einarbeiten.


    Grüße


    Michael

    Hallo zusammen,


    nachdem ich gerade meinen 701er restauriert habe, bin ich auch sehr daran interessiert, eine einigermaßen finanziell erträgliche Möglichkeit zu finden, meine Nadeln zu prüfen. Hat eigentlich schon einmal jemand versucht, die Nadel mit einer Spiegelreflexkamera und einem so genannten Retro-Adapter zu fotografieren? Ich meine so ein Teil:
    Retroadapter
    Oder ist das eine Schnapsidee von mir? Mich wundert, dass ich im Internet zwar jede Menge Fotos mit den Augen von toten Fliegen finde, die mit einem solchen Adapter aufgenommen wurden, aber keine mit Tonabnehmer-Nadeln.
    Hier sind Beispielbilder:
    Fliegenaugen
    Achtung: Bei allen Beispielbildern im Internet muss man vorsichtig sein: Viele dieser Bilder sind gestapelt, d.h. aus einer Vielzahl von Einzelbildern mit unterschiedlichen Schärfe-Tiefen zusammengesetzt. Das ist dann schon ein gewisser Aufwand.
    Der (relativ) günstige Preis des Adapters sollte auch nicht blenden: Man braucht wohl zumindest noch einen Makroschlitten (sonst wird das Scharfstellen sehr schwierig) und möglichst auch noch eine Ringleuchte (könnte sich insoweit aber wohl auch mit LED-Taschenlampen behelfen).
    Mir ist klar, dass ich mit einem solchen Adapter keine Aufnahmen wie mit einem REM machen kann, aber könnte er nicht zumindest für eine grobe Beurteilung ausreichen?


    Für Alternativvorschläge bin ich natürlich auch dankbar.


    Viele Grüße


    Michael