Dual CS 731 Q: Motorgeräusche

  • Guten Tag die Damen & Herren aus diesem schönen Forum!



    Mein Name ist Reiner. Ich komme aus der Nähe von Frankfurt
    a.M.





    Nachdem mich jahrelang meine alten Platten anlächelten ohne
    dass ich im Besitz eines Drehers war, fasste ich vor ca. 4 Wochen den Entschluss,
    dass ein Nostalgie-Dreher Typ CS 731 Q ins Haus muss.



    Also 3 … 2 … 1 … Meins!



    Natürlich aus einem Nichtraucherhaushalt … aus dem Nachlass
    des Vaters … top gepflegt/gewartet vom Fachmann … und in Schuss! … haha …



    5 LP´s lang war ich im Himmel des audiophilen Hörgenusses …
    doch dann ... schwang sich die Drehzahl in ungeahnte Höhen und meine Laune sank
    in reziproker Relation …



    Aufgeben? … ich? … nie und nimmer! … mein Ehrgeiz war
    geweckt …



    Was mich nach dem Öffnen des Gerätes erwartete, schenke ich
    mir jetzt mal.



    Nur so viel … ein Pferd hätte ich in diesem Moment
    erschossen!



    Dank dieses Forums, den Plänen, zahlreichen Tips &
    Tricks, einigen Bauteilen und nicht zuletzt eines Steuer-Pimpels vom dual-fred
    … dreht der Teller nun friedlich seine Runden und alle mechanischen
    Justierungen sind vorgenommen, so dass alle Automatik-Funktionen viel fein
    sind!





    Nun zu meinem eigentlichen und letzten Problem:



    Die Motorachse hat ca. 1-3mm mechanisches Spiel in Richtung
    Lagerpfanne.



    Daraus resultierend ein schabendes Geräusch des großen
    Zahnrades am Motorgehäuse, welches sich verstärkt, wenn das Kurvenrad
    eingekoppelt ist.



    Durch diesen mechanischen Widerstand knickt die Ist-Drehzahl
    ein wenig ein und es dauert einen kurzen Moment bis das der Teller auf
    Soll-Drehzahl ist. Das wiederholt sich so alle 1-2 Sekunden.



    Nach dem Öffnen der Motorabdeckung und drehen der Achse von
    Hand stellte ich fest, dass das große Zahnrad auch eine leichte Unwucht
    aufweist.



    Drücke ich die Achse von Hand diese ca. 1-2 mm nach oben,
    kann das Große Zahnrad wieder frei drehen und das Geräusch ist weg.



    Die Artikel von hevo zu „EDS 920 Motor öffnen/Achse
    reinigen“ und ralphs Workaround zu „Motorgeräusche EDS 920/930“ hier im Forum
    habe ich mir bereits reingezogen.



    Bevor ich jedoch den Sprengring von der Motorachse entferne,
    wollte ich mir hier die Meinung der Profis einholen, denn ich bin der Meinung,
    dass ich mein Problem dadurch in den Griff bekommen könnte, wenn ich die große
    mittlere Schraube der Motorabdeckung - welche die Lagerpfanne beinhaltet – um
    diesen Betrag von 1-2mm weiter rein drehe, damit die Achse hochkommt und so
    mein mechanischer Hänger eliminiert ist.





    Was ratet ihr mir?



    Achse reinigen/Zahnrad fixieren?



    Schraube drehen?



    Oder gibt es einen bisher undokumentierten Windows-Befehl,
    der das Problem beseitigt? :thumbup:






    Liebe Grüße



    Reiner

  • an der großen Schraube drehen!
    Das geht nicht gut aus (sagen die Experten, die es schon mal versucht haben)
    Grüße, Mike

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
    "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!"

  • Alternativ könnte ich auf der Innenseite der großen Schraube die Lagerpfanne um 1-2mm auffüttern ...
    Irgendeiner eine schlaue Idee wie ich so etwas bewerkstelligen könnte?

  • "
    Blos nicht...





    an der großen Schraube drehen!
    Das geht nicht gut aus (sagen die Experten, die es schon mal versucht haben)
    "




    Welche "Experten" bitte? Hat es überhaupt schon mal einer fertiggebracht diese extrem festsitzende Schraube auch nur 1 mm zu bewegen?


    Die Lagerkonstruktion mit der nicht sehr alterungsbeständigen Kunststoffpfanne in der Bodenplatte des EDS 920 ist in der Tat nicht das Gelbe vom Ei! Allerdings waren die Motoren, wie ich hier schon öfters erwähnte, nur für eine ca. 7-jährige Lebensdauer ausgelegt. Dass die Geräte nach mehr als 30 Jahren immer noch laufen, hatte damals wohl kaum einer geplant............ Wen man allerdings bedenkt, welchen Aufwand die sog. "High-End"-Hersteller bei der Lagerkonstruktion ihrer Spieler betreiben, wird man schon etwas neidisch...
    ralph

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph ()

  • 1. Motor:
    Variante in silbernem Stahlblech ohne(!) die berühmte Mutter in der Mitte:
    Hier ist im Gehäusedeckel ein schwarzes Stück Kunststoff allerbilligster Machart als Gegenlager für die Motorachse verbaut.
    Dieses Kunststoffstück befindet sind in einer Art runder Vertiefung.
    Workaround: Gewebeklebeband mit einer Stärke von ca. 1mm drüber geklebt und eingefettet. Gehäusedeckel verschraubt.


    2. Motor:
    Variante mit goldfarbenem Stahlblech mit(!) der berühmten Mutter in der Mitte
    Workaround: Unterlegscheibe mit ca 1mm Stärke in die Mitte der Schraube eingelegt und gefettet. Gehäusedeckel verschraubt.


    In beiden Fällen führte diese "Unterfütterung" des Deckels dazu, dass die Motorachse um ca. 1mm weiter nach oben in Richtung Plattenteller "wandert"
    Dadurch kann das untere Zahnrad nicht mehr am Motorgehäuse schleifen, hat aber immer noch ca. 2/10mm bis 3/10mm Spiel, so dass die Achse frei und leichtgängig drehen kann.


    Also bei mir hat´s auf diese Weise 2 x geholfen!


    Liebe Grüße
    Reiner

  • Kannst Du mal ein Foto von Variante 1 machen?
    So ein Ding habe ich noch nie gesehen!
    Kann es sein dass da ein Deckel vom EDS930 drauf ist?
    Schau Dir mal diese Bilder an:
    Link: EDS930 Nabelschau
    Anmerkung zu Deinen Reparaturen, aber bitte nicht sauer sein, sind nur Überlegungen:
    M.E. sind die Lösungen nicht nachhaltig genug
    -> Variante 1: das Klebeband scheuert früher oder später durch, aber vor allem: das läuft zu unsauber auf den Gewebefäden.
    Ich würde versuchen das Gegenlager selber höher zu setzen indem Du das Klebeband drunter legst (wenn das geht),
    aber Vorsicht mit dem kleine Draht, der wegen der statischen Aufladung eigentlich Kontakt mit der Motorachse haben sollte...
    -> Variante 2: Je nachdem wie Du das ausgeführt hast(?) wäre ich in größerer Sorge dass die Motorachse in der Unterlegscheibe Schaden nimmt, die kriegt Riefen und frisst sich fest oder läuft dann unsauber...
    So wie Du das beschreibst, deucht mich, dass das Gegenlager aus Kunststoff fehlt,
    Kannst ja zur Orientierung mal hier vorbeischauen:
    Link:EDS 920 Motor öffnen
    aber leider ist da kein Bild von der Lagerschale dabei, vielleicht sollte man das nachtragen?
    Ohne zu wissen wie Du es genau gemacht hast: Ich würde die Motoren nicht so laufen lassen ;(
    Grüße, Mike

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
    "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!"

  • hallo, ich hatte vor ca. 1/2 jahr das gleich problem, seitliches spiel der lagerachse und daraus resultierend hat
    der teller geflattert und genussvolles abspielen der platten war nicht möglich.


    dachte auch ans anziehen der großen schraube, aber das funktioniert auch mit gewalt nicht.
    hab dann versucht den lagerspiegel mit einem stück plastik zu erhöhen, aber das ist ein geduldsspiel und im endeffekt schleifts dann woanders...motor blockiert und dreht dann unendlich hoch. lösung war bei mir der ausbau des motors, zerlegen reinigen, ausrichten der scheibe unter den spulen. beim zusammenbau hatte ich dann kein spiel mehr und alles war ok. irgendwo ist eine anleitung zum ausbau/zerlegen des motors, undbeding vorsichtig vorgehen und mit passendem werkzeug, dann ist es machbar.


    romme

  • Servus Mike!


    Nööö ... bin absolut nicht sauer ...
    Wir reden ja hier über die Restauration von absoluten Oldtimern.
    Solange es konstruktiv ist, bin ich jedem halbwegs vernüftigen Vorschlag gegenüber aufgeschlossen.


    Zu meinem Silberling (EDS 920):
    Ich bin verwirrt!
    Der schaut genauso aus, wie deine Bilder vom EDS 930
    Silberner Stahlblechdeckel - ein schwarzes Rechteck aus Kunststoff als Lagerpfanne im Deckel - 4(!) Anschlussdrähte vom Motor abgehend zur Anschlussplatine.
    Ist aber definitiv aus einem 731 aus der Bucht - mit "EDS 920-Aufkleber" auf dem Deckel.
    Ich habe daran nix verändert - schwört !!!
    Lediglich das bissl Gewebeband auf die schwarze KunststoffLagerpfanne draufgeklebt und das ganze "halbflüssig" mit Kupferfett geschmeidig gemacht (die goldfarbene Pampe).
    Da der Motor mit "Deckel nach unten" eingebaut wird, hat das Kupferfett immer das Bestreben nach unten zu fließen und somit sollte immer eine Schmierung zwischen Achse und Lagerpfanne gegeben sein, ohne dass das Klebeband zu warm wird und sich zu schnell durchscheuert o zumindest meine laienhafte Überlegung ...


    Liebe Grüße
    Reiner

  • Hallo Mike,


    anbei die Bilder zu meiner Variante 2.
    Der schaut aus wie alle bisher geposteten Bilder eines EDS 920.
    Große Schraube in der Tellermitte - 2(!) Kabel vom Motor zur Anschlussplatine.
    Dieser Kamerad ist aus einem 714-er (mein Organspender) und läuft auch tadellos in einem 731.
    Inwiefern die Lösung mit der U-Scheibe praktibale ist (deine nicht von der Hand zu weisenden Bedenken) wird die Zukunft zeigen.


    Liebe Grüße
    Reiner

  • ...Dein Motor scheint eine "offizielle" Mischform vom alten EDS920 und dem EDS930 aus dem CS741 zu sein 8o
    Die Motoren sind sich ziemlich ähnlich, nur die Wicklungen im Inneren sind anders angelegt.
    Vom aufgedruckten Datum her scheint Dein Motor einer der letzten/jüngsten EDS920 zu sein,
    Ende 1980 oder Anfang 1981 kam ja dann schon der CS741 mit EDS930 raus.
    Übrigens weiß ich auch beim EDS930 nicht wozu das zweite Paar Drähte ist, das aus dem Motor rauskommt :wacko:
    Vielleicht konnte man da was nachmessen bei der Fertigung oder im Abnahmetest...?
    Grüße, Mike

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
    "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!"

  • Hallo Leute,


    wenn die untere Lagerscheibe nicht wirklich deutlich eingelaufen ist, gibt es da nix zu justieren oder gar unterzulegen. Damit verändert man sonst die Lage der Motorspulen zwischen dem Magnetring und der magnetischen Rückschlussplatte ;) . Das "Spiel" in axialer Richtung ist normal. Der Plattenteller mit seinem Gewicht drückt die Motorachse ja immer auf die Lagerscheibe.


    Das schabende Geräusch kommt ja von der Zahnscheibe des Generators die radial am magnetischen Ring im Gehäuse streift. Es ist also eher die Problematik, wie diese Zahnscheibe genau zentriert und dann in der Lage fixiert wird.


    Gruß Alfred

  • Zitat Alfred:


    "Das schabende Geräusch kommt ja von der Zahnscheibe des Generators die radial am magnetischen Ring im Gehäuse streift. Es ist also eher die Problematik, wie diese Zahnscheibe genau zentriert und dann in der Lage fixiert wird."


    Nein mein lieber Alfred, da stimme ich Dir nur bedingt zu! Mit der Geräuschentstehung hast Du zwar recht, aber warum "dezentriert" sich die an sich fest montierte Zahnscheibe von alleine? die Ursache scheint mir - zumindest teilweise - auch in Alterungsprozessen der Lagerpfanne zu liegen, die letztlich zu einem exzentrischen Lauf des Rotors führt.
    ..by the way: bei mir läuft seit einigen Wochen auf dem "Versuchstisch" ein 731Q mit "gepimpter" Lagerpfanne. Kein Schleifgeräusch, strobo wie festgenagelt und Nachlaufzeiten zwischen 2 und 3 Minuten......



    ralph

    Einmal editiert, zuletzt von Ralph ()

  • Wie pimpst Du die Lagerpfanne?
    Das will ich auch ausprobieren, will mal einen CS714 oder 731 mal mehr als meine 35s nachlaufen sehen.
    Was hast Du da eingebaut? Hast Du einen Kupferspiegel zugeschnitten?
    Gesapnnte Grüße, Mike

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
    "Wer Ohren hat zum Hören, der höre!"

  • die Ursache scheint mir - zumindest teilweise - auch in Alterungsprozessen der Lagerpfanne zu liegen, die letztlich zu einem exzentrischen Lauf des Rotors führt.

    Hallo Ralph,


    der Lagerspiegel ist ja das Axiallager. Fürs radiale Spiel wäre die Lagerbuchse zustandig. Wenn also die Zahnscheibe durch Exzentrizität schleift müsste die Lagerbuchse ausgeschlagen sein ?( .


    Bei dem Kandidaten den ich hier mit schleifender Zahnscheibe habe, ist die Buchse, sprich das Radialspiel, in Ordnung. Mir scheint hier ist aber das Loch der Zahnscheibe etwas zu groß. Das Spiel zwischen Loch und Motorachse reicht aus, dass die Zahnscheibe schleift.


    Gruß Alfred

  • @ All:


    Beide Motoren heute live getestet:
    Der Silberne läuft 40 Sekunden nach - der Goldene läuft 32 Sekunden nach.
    Meine "Lagerung" kann also nicht sooo schlecht gewesen sein ... :thumbup:


    Bin schon sehr auf die Lagerung von Ralph gespannt !!! 8o


    By the way ...
    Hatten im Testgerät beide Motoren weiterhin sooo alle 2 Sekunden einen kurzen Hänger verbunden mit einem "komischen" Geräusch ...
    Dies äußerte sich dahingehend, das nach dem ominösen Geräusch der Motor gaaanz kurz Gas gab ... und die Leuchtbalken nach links wanderten.


    Die Ursache hierfür war aber elektrischer Natur.
    Auf Modul 3 waren 2 Kondensatoren mechanisch gebrochen - C9305 und C9314


    Da war wohl schon einmal ein Bastler dran ... :cursing:


    Was mal halt nicht alles so in der Bucht angedreht bekommt ... ;(


    Liebe Grüße
    Reiner

  • mike



    "Wie pimpst Du die Lagerpfanne?
    Das will ich auch ausprobieren, will mal einen CS714 oder 731 mal mehr als meine 35s nachlaufen sehen.
    Was hast Du da eingebaut? Hast Du einen Kupferspiegel zugeschnitten?
    Gesapnnte Grüße, Mike"



    Hallo Mike,



    ich verstehe Deine Neugierde. Wenn sich meine Konstruktion als langzeitstabil erweist und den ersten Hörtest bestanden hat, will ich gerne in Wort und Bild berichten. Ich möchte aber vermeiden, dass jemand eine funktionierenden EDS 920 irreversibel zerstört durtrch unbedachtes Nachbauen! Ich wollte mit meiner Andeutung zunächst ja nur die bedeutung der lagerpfanne unterstreichen!






    alfred
    "Bei dem Kandidaten den ich hier mit schleifender Zahnscheibe habe, ist die Buchse, sprich das Radialspiel, in Ordnung. Mir scheint hier ist aber das Loch der Zahnscheibe etwas zu groß. Das Spiel zwischen Loch und Motorachse reicht aus, dass die Zahnscheibe schleift."
    Dann tausche doch mal die Zahnscheibe aus. Du hast doch in Deinem Fundus bestimmt Ersatz!!




    Ralph

  • Hallo!
    Ich kenne das Schleifproplem bei diesem Motor auch.
    Mein Verdacht ist, daß die Vergußmasse, in der die Tachospule eingegossen ist, im laufe der Zeit verläuft.
    Ich habe den Motor meines 714 schon mehrmals zerlegt und etwas von dem Zeug abgekratzt.Als ich das Gerät bekommen habe, lief der Motor manchmal nicht an, so stark wurde er blockiert. Natürlich war der Gleichlauf unbrauchbar.
    Meine beiden 731 und 741 haben das Problem (noch?) nicht.



    Helmut

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