Restauration von Abdeckhauben

  • Hallo,


    viele ältere Dual-Spieler sind gut erhalten - nur leider nicht die Haube! Ich würde gerne einmal Eure Erfahrungen in Punkto Abdeckhaubenwiederherstellung hier als eigenen Themenpunkt sammeln. Vereinzelt haben wir im Forum ja schon darüber diskutiert.
    Gut wäre eine möglichst detaillierte Beschreibung zur Vorgehensweise (z. B. Polieren womit? wie lange?).
    da die Hauben, wie die CH 6, ja nicht mehr erhältlich sind, halte ich diesen Punkt für wichtig.


    Gruß
    ralph

  • Hallo,


    das Thema gab es schon einmal.
    Aber ich will gerne noch mal etwas dazu schreiben.


    Ich habe sehr gute Erfahrungen mit Auto Polituren und insbesondere der von Sonax für matte Lacke gemacht.


    Gerade die älteren noch deutlich massiveren Hauben, wie z.B. die des 1219 kann man damit wieder in einen absolut neuwertigen Zustand versetzten.
    Außer der Politur benötigt man gute, weiche Baumwolltücher und ca. 60 bis 120 min Zeit, je nach Zustand der Haube.


    Die Haube meines 505-2 hab ich mal vor Jahren an einer Stelle mit Aceton versaut.
    Das hat zwar bestimmt zwei Stunden gedauert, es ist aber absolut kein Fehler zurückgeblieben.
    Sie sieht auch heute noch wie neu aus.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,
    wie "Weich" meinst Du?
    Ich habe eine Zeitlang in Neckarsulm im Lidl Fleischwerk gearbeitet und da mußten wir auch oft die Hauben der Maschinen Polieren, damit diese überhaupt noch "Durchblick" hatten.
    Leider hatten wir dort nur die Berühmten Lappen aus Restfasern.
    Welches Mittel wir da benutzt haben weiß ich nicht mehr. Ich habe meinen damaligen Chef diesbezüglich mal angemailt, aber noch keine Antwort erhalten.
    Ich weiß aber noch zu gut, wie wir aus der Technik immer geflucht haben, die Wutausbrüche der Metzger zu beseitigen.
    Die Hauben der Maschinen haben wir natürlich nicht auf Hochglanz Poliert, aber wenn da mal wieder einer durchgedreht ist und mit dem Messer Katschen ohne Ende in die Hauben gehämmert hat, dann war man schon lange beschäftigt.
    Natürlich wurden für einen solchen Zweck keine Maschinen angeschafft!
    Meines erachtens nach waren die Lappen, die wir hatten zu weich. Jeansstoff stelle ich mir aber zu hart vor.
    Deshalb meine Frage, welchen Stoff empfiehlst Du Wolfgang?
    Oder soll man lieber mit weicheren Lappen arbeiten und etwas mehr Gedult aufbringen?
    Dann würde mich etwas in der Richtung interessieren, ich besitze einen Hitachi Spieler, den ich mit einer Schrotthaube versehen habe.
    Nachdem ich es Leid war, den Deckel immer abzunehmen und neben das Gerät zu legen, habe ich dafür Scharniere gebaut. Das funktioniert ganz gut, aber der Deckel hat auch schon mal Verdünnung oder ähnliches Erlebt.
    Nach Deiner Erklärung hier, dachte ich, wenn ich die Stelle mit feinstem Schmirgel Schleife, könnte ich den Deckel auf die Art mit Autopolitur ja vielleicht auch wieder hin bekommen. Mit dem Mittel, daß wir bei Lidl hatten, konnten wir solche Schäden zumindest nicht beseitigen.
    Hast Du so etwas schon Probiert? Der Deckel ist an einer Stelle sehr Dünn durch dieses Lösungsmittel, weshalb da Schleifen und Polieren ohne Ende wohl nur zur Perforation führt.
    Fakt ist, daß ich zum einen zu Faul bin, die Scharniere an einen anderen Deckel anzubringen, den ich ja noch nicht mal habe und auch keinen Bock habe mir die Arbeit an dem Teil zu machen, wenn ich ihn am Ende durch geschliffen/poliert habe.
    Aber ich hätte es einfach gerne, meine Eigenbauscharniere weiter zu nutzen.
    Gruß Thomas

  • Hallo,


    mit weich meine ich wirklich weiche flauschige reine Baumwolllappen, kann z.B ein 100 mal gewaschenes T-Shirt sein.
    Das A und O bei dem Polieren von Hand ist Geduld.


    Wenn eine Haube wirklich in einen schlimmen Zustand ist können schon mal zwei Abende draufgehen.
    Du merkst das dann wirklich in Deinen Armen.
    Weniger geduldige versuchen es auch mir Poliermaschienen - ich halte nichts davon da die nicht feinfülig kontroliert werden kann.


    An dem Plattenteller meines Thorens TD 320 MK II habe ich schon fünf abende poliert und so langsam wird es was.



    Bis denne


    Wolfgang

  • Hallo,


    meine Erfahrungen beschränken sich auf:
    1) Sonax Schleifpaste mit Autopolierwatte in "Handarbeit" aufgetragen (für die groben Kratzer) und danach
    2) mit einer Autopolitur unter Mithilfe einer Poliermaschine auf Hochglanz gebracht


    Ergebnis je nach Länge des Poliervorgangs ganz o.k. - aber vielleicht gibt es noch was besseres.


    siehe auch: http://www.acrylglasprofi.de


    Wie funktioniert das denn bei dir Wolfgang mit dem Mittel für matte Lacke von Sonax (feste Paste oder flüssige Politur?). Hilft das auch bei tieferen Kratzern?


    Gruß Rainer

    das dreht sich bei mir:
    Dual: 1019, 1219, 721, 731Q, 741Q, 750, Golden One
    dazu noch schmückendes Beiwerk von Thorens, Luxman und Pro-Ject

  • Hallo Rainer,


    es ist eine flüssige , wenn auch dickflüssig, Politur.
    Wirklich tiefe Kratzer bleiben, aber es wir deutlich erträglicher.
    Ich hab aber bislang auch ziemliches Glück mit den hauben gehabt.Wirklch schlimme Exemplare konnte ich austauschen.


    Bis denne


    Wolfgang

  • Zitat

    Original von wolfgang-dualist


    Wenn eine Haube wirklich in einen schlimmen Zustand ist können schon mal zwei Abende draufgehen.
    Du merkst das dann wirklich in Deinen Armen.


    Du meintest wohl zwei Tage Muskelkater! :D
    Aber es wird was!
    Ich muß mir das jetzt nur richtig einteilen, da sind nämlich jetzt etliche Hauben zu Polieren. :rolleyes:
    Danke für den Tip!
    Gruß Thomas

  • Hallo,


    @ Bigtoby


    mit Muskelkater sind wir dann schon bei vier abenden ;)
    Vielleicht empfehlen deshalb ja einige, daß völlige weglassen der Abdeckhauben.


    Aber tröste Dich irgendwann gewöhnen sich ja Deine Muskeln daran, und vielleicht kannst Du Dir so ja auch noch den Weg in die Muckibude ersparen :D


    Bis denne


    Wolfgang

  • Hallo Ralph,
    ich habe jetzt wieder zwei zu klebende Hauben anstehen. Geklebt wird mit Pattex Plastikkleber (der in der kleinen roten Flasche), der hält ganz gut. Hiemit kann man auch Krater auffüllen, ggf. mehrfach nach jeweiligem Trocknen in die Löcher tropfen lassen. Dann wird geschliffen. In jedem Fall erst mal mit 400er Papier (Autozubehör) naß beginnen. Wenns nicht reicht mit 150er oder 220er trocken vorschleifen. Nach dem 400er gehts weiter mit 800er und 2000er. Nicht drücken! Zwischendurch imer mal abwaschen. Dann sauber abwaschen, trocknen und am Schluß Autopolitur oder auch nur Autohartwachs behandeln. Das langwierigste ist das Schleifen, dies kann aber in einer Stunde (Haube außen) erledigt sein, ist aber nach oben hin ausbaufähig. Bei stark beanspruchten Hauben geht dies schneller als rein mit Autopolitur, das der Materialabtrag damit zu gering ist.


    Für kleine Stellen hilft auch der CD-Reparaturkit.


    Risse verschwinden durch das Kleben und Polieren zwar weitgehend, kennt aber jemand eine Methode diese auch im Licht möglichts vollständig unsichtbar zu machen (vielleicht anderenr Kleber)?


    Gruß Hubert

  • Ich habe nun einige Hauben wieder ganz gut hinbekommen. Außer der poliererei habe ich jetzt auch einige Hauben repariert. Dazu werde ich in kürze einige Bilder anbieten. Dazu werde ich allerdings unter Fragen und Antworten einen neuen Tread mit Reparaturtips einrichten. Das ist dann sicher auch im Sinne der Dennise und der Forenuser.
    Anfangen werde ich erstmal mir dem polieren einer Haube. Dank Wolfgang Dualist ist es nicht bei einer Haube geblieben, aber die in der kommenden Bilderfolge war ein sehr schwieriger Kandidat.
    Da kann Wolfgang nichts dafür, aber er hat mir den entscheidenden Tipp gegeben!
    Außerdem stelle ich die diversen Reparaturen an Hauben vor, die ich so gemacht habe.
    Aber das kommt erst in den nächsten Tagen!
    Gruß Thomas

  • Hallo,


    es gibt spezielle Polituren für Motarrad-Helme und Kunststoffbrillen. Die sind gut für die üblichen Putzspuren!


    Tschüß, M!

    Meine Duali's: CV441, CT441, CD40 und CS5000, außerdem 1019, 1209, 1219, 1229, 1249, CS505-4, 601, 604, 701, C901, C839RC, CTG29, CR230, CV120, CT18, CL180, CL271 und PE2020.

  • Ich arbeite nun schon eine weile daran, alles auf der Basis, was ich hier im Forum gehört habe, dazu sind Reparaturen an Hauben dazu gekommen. Einiges gabe ich auch einfach mal selber Probiert.
    Matthias, stell mal Deine erfahrungen hier mit rein.
    Erste Bilder meiner Hauben Aktionen kommen hoffentlich nächste Woche, aber das steht noch nicht fest.
    Gruß Thomas

  • Hallo.


    Ich habe mir gerade die zweite Abdeckhaube mit Sonax Autopolitur und Polierwatte nach lesen dieses Threats blind gemacht.
    Mache ich jetzt nie wieder...


    Mein Tipp: Displaypolitur fürs Handy und ein weiches Baumwolltuch zum einarbeiten und eins zum Nachpolieren!


    Sieht nach gut einer Stunde aus wie neu.


    Grüße, Henning

  • Hallo Henning,


    das hört sich nicht gut an, ist für mich aber nicht ganz nachzuvollziehen.


    Ich hab mit der Politur schon mehr als 10 Hauben behandelt, blind ist keine geworden. Ich habe aber auch nie Polierwatte genommen sondern immer sehr weiche Baumwolltücher. Aber daran kann es doch nicht liegen?


    Bin etwas ratlos und fühl mich für Deine blinden Hauben irgendwie verantwortlich :(


    Bis denne


    Wolfgang


    Nachtrag:


    Meine Hauben sind nicht nur nicht blind geworden sondern teilweise sehen sie wieder wie neu aus. Hast Du vielleicht die Politur zu lange einwirken lassen? Oder nicht genug poliert?


    Bin jetzt etwas ratlos

  • Hallo, um Wolfgang´s Gewissen zu beruhigen kann ich nur zustimmen das
    etwas schiefgelaufen ist ...... Stark angekratzte Hauben poliere ich mit
    Lackreiniger der normalerweise gröber und agressiver ist als "normale"
    Politur und es ist noch keine auch nur ansatzweise blind geworden. Mit
    etwas Mut funktioniert sogar Chrompolitur die nochmals mehr Schleifmittel
    enthält. Um Kraft zu schonen :) benutze ich eine Bohrmaschine mit 115 mm
    Klett-Teller und Lammfellscheiben, man muß nur aufpassen das die Drehzahl
    niedrig ist, die Reibungstemperatur könnte den Kunststoff sonst beschädigen.


    Gruß, Frank

  • Also ich habe da auch noch nie Probleme gehabt.
    Ich mache es meißt so, daß ich die Hauben erst mit Lampenöl abwische und dann mit normaler Lackpolitur poliere. Bei heftigeren Kratzer arbeite ich zunächst mit Lackreiniger und in ganz schlimmen Fällen kommt wie bei Frank auch, die Chrompolitur als erstes zum Einsatz.
    Wenn man viel Gedult hat, kann man so selbst die blindesten Hauben wieder Hinbekommen. Lediglich eine Haube, die wohl mit Lösungsmittel konfrontiert wurde, habe ich nicht mehr hinbekommen.
    Anbei eine Haube nach dem zweiten Polierdurchgang. Die Haube war ziemlich Verkratzt.


    Gruß Thomas

  • Hallo Wolfgang!


    Ist ja kein Problem, die erste habe ich vor ca. vier Jahren poliert (für die bist Du also schon einmal nicht verantwortlich :)) und habe sie mit Hilfe von Herrn Lützenberger (phonophono) mit der besagten Displaypolitur wieder hinbekommen.


    Von da an habe ich mir gedacht, nie wieder Autopolitur. Bis zum lesen dieses Threats... :(


    Jetzt glänzt die Haube wieder dank Displaypolitur und ich habe mir erlaubt, diesen Threat mit meinen Erfahrungen zu ergänzen...


    Ich weiss auch nicht, was da falsch gelaufen sein könnte. Ich habe allerdings so vier Polierdurchgänge gemacht. Richtig schlim wars erst zum Schluß.


    Aber alles ok, keiner brauch sich zu grämen.


    Ein schönes Wochende, Henning aka seoman

  • ... und ich befürchtete schon, daß Wolfgang einen Rechtsanwalt braucht. :D
    Übrigens danke für die Ausführungen; habe ein wenig mitgelesen, auch wenn ich nichts beitragen konnte. Wäre ich nicht so ein oller Feigling, hätte ich schon längst eine meiner Hauben poliert; die hätten's (bis auf eine) alle nötig!
    Gruß
    Heinz

  • Ich hätte da was für ehrgeizige Haubenrestaurierer:


    Vor einiger Zeit ersteigerte ich einen Dual-Dreher, der Beschreibung nach in gutem Zustand. Auch die Haube habe nur einen ca. 3cm langen Riss an der Hinterseite, sei ansonsten gut erhalten.


    Nun, der Plattenspieler erwies sich als wirklich sehr brauchbar, das mit dem einzigen kleinen Riss an der Haube stimmte auch. Allerdings sieht sie aus, als wäre sie zunächst partiell mit relativ grobem Schleifpapier behandelt worden, danach mit einem Lösungsmittel 'geglättet' - komplett innen wie außen. Naja, von weitem sieht sie sogar recht interessant aus, aus der Nähe stört allerdings die ungleichmäßig raue Oberfläche.


    Sollte einer von euch seine masochistischen Neigungen hier offenlegen wollen und Lust haben, diese Haube wieder blank zu rubbeln, so soll er sie haben. Ich könnte mir allerdings vorstellen, dass sie danach einiges an Material und Masse verloren haben würde - und der Restaurateur einiges an Schweiss.


    Bösartig grinsend :D


    Wilbur



    PS: Der Umstand, dass sich unter der Haube beim Abfotografieren ein recht buntes Kissen zum Abstützen befand, zeigt, wie 'blickdicht' die Haube ist.

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