Edelzarge für 1229 / 721

  • Willi:
    dann sieh Dir mal eine sog. Japaner High-End Zarge aus den 80ern an. Da wirst Du feststellen, Daß auch MDF schwindet...
    Und MPX schwindet auch....etc.
    Es kommt auf die Bauweise an !
    Wie gesagt, Schwundmaße und Schwundrichtung berücksichtigt, kannst Du jedes Material verwenden, auch Vollholz.
    Da gehört eben etwas Gehirnschmalz dazu ;)
    Die Schreiner, seit es die Plattenmaterialien gibt, machen sich immer weniger Gedanken, leider.
    Und dann heißt es halt immer: Vollholz, geht nicht, weil`s arbeitet....
    Der Niedergang der Schreinerzunft schreitet immer weiter voran !!! :(


    Zum Leim noch : wer nicht vier Hände zu verfügung hat, und schwierige Verleimungen vorzunehmen hat, der nimmt besser nicht Express-Weißleim! Sondern eben, wie gesagt einen Weißleim der eine lange offene Zeit hat.
    Das heißt, man hat genügend Zeit ,die Zwingen anzusetzen und beim Zwingen anziehen, die Maße zu Kontrollieren.


    @ Cord:
    30 Jahre abgelagertes Holz dürfte sich hervorragend eignen!
    Bei Rüster ist es aber so, daß Du hier nur schwer eine geschlossene, glatte Oberfläche hinbekommen wirst.
    Am ehesten noch mit Schellack, und hier schön sorgfältig mit Bimsmehl die Poren füllen...
    falls Hochglanz erwünscht.
    Ansonsten sieht Rüster ganz toll geölt aus, aber halt sehr rustikal ;)

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • Hallo Ralph,


    es erstaunt mich sehr was Du in Bezug auf die Japan-Zargen schreibst. Das habe ich bisher weder bei Denon noch bei Pioneer oder Kenwood gesehen. Die Furniere waren immer erstklassig i.O. Sollten die "toten Hölzer" tatsächlich schwinden (was ich bisher noch nicht erlebt habe) dann auf jeden viel weniger als Massivholz.


    Na ja, vielleicht hängt es auch mit dem Aufstellungsort und der Luft-/Raumfeuchte zusammen.


    Bei meiner Zarge habe ich sowohl den normalen als auch den Expreß-Weißleim verwendet, je nach dem, wieviel Zeit zum zwingen nötig war. Und meine Frau hat im Bedarfsfall die Hand 3 + 4 gestellt :)


    Gruß


    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • Hallo,


    da ich mir auch gerade eine Zarge selbstgebaut habe, möchte ich kurz einen Tipp zum Verleimen loswerden.


    Wenn man die Zargenteile auf Gehrung zugeschnitten hat, kann man diese sehr gut ohne Zwingen nur mit Klebeband verleimen.


    Ich habe mal ein paar Bilder angehängt, wie ich das Verleimen auf Gehrung in meiner Ausbildungszeit gelernt habe.



    Nach dem Verleimen, aber noch in der offenen Zeit, die Zarge auf einen planen Untergrund legen und überprüfen, ob beide Diagonalen übereinstimmen. Dann ist alles im Winkel und nicht verzogen.



    Ich habe für meine Zarge Eiche-Leimholz verwendet, da ich davon ein paar Reste hatte. Der Nachteil bei Leimholz ist, daß man keine durchgängige Ansicht hat. Der Vorteil ist, daß es nicht ganz so stark arbeitet wie Vollholz. Wenn Vollholz bei der Verarbeitung die richtige Holzfeuchte hat, ich glaube es waren 8-10 % für den Wohnbereich, sollte dies aber auch keine Probleme machen.


    Meine Zarge habe ich mit farbigem Hartöl gestrichen und anschließend klar lackiert.


    Um eine Haubenaufnahme habe ich mich nicht gekümmert, da mein Wohnzimmerdreher eigentlich immer offen steht.
    Sollte ich mir nochmal eine bauen, würde ich wohl hinten mit einer Nut arbeiten, um die original Haube auflegen zu können ohne das diese verrutschen kann.


    Gruß Jan

  • Bei meiner Zarge habe ich sowohl den normalen als auch den Expreß-Weißleim verwendet, je nach dem, wieviel Zeit zum zwingen nötig war. Und meine Frau hat im Bedarfsfall die Hand 3 + 4 gestellt


    Hallo Willi und ein weiteres Hallo den übrigen PU-Leim-Skeptikern,


    mir geht's gar nicht um's Recht behalten, vielmehr tauschen wir ja hier Erfahrungen aus, um die anderen an den eigenen (gelungen oder nicht) teilhaben zu lassen.


    Unzweifelhaft ist es eine ziemliche Fummelei, vier auf Gehrung gesägte Leisten so zusammenzuzwingen, daß die Ecken am Ende plan liegen, die Teile nicht durchbiegen und das Ganze auch noch rechtwinklig ist. Da habe ich halt mit PU-Leim gute Erfahrungen gemacht, weil man sich die Zwingerei sparen kann. Daß der spaltüberbrückend ist, habe ich nur als Zusatzinformation angemerkt. Die Gehrungen habe ich ja nicht mit einer Holzlehre geschnitten sondern vermittels einer Festo-Kappsäge - da passt kein Haar dazwischen.


    Die Befürchtung, das Zeug könnte beim Auschäumen die Verbindung wieder aufdrücken, ist nicht zutreffend, habe ich extra nachgefragt, da mir ebenfalls sofort die Parallele zu Bauschaum einfiel. Und wie gesagt, ich hab's ausprobiert.


    Grüße Cord

  • Hallo Jan,
    Dein Beitrag kommt genau richtig. Genau so hat's mir Tischlermeister Hatscher auch gezeigt.
    Cord

  • Hallo Cord,


    ich habe genau deine Meinung zum Forum! :thumbup: Sonst würde ich mir die Mühe mit der ganzen fotografiererei und schreiberei nicht machen. Ich habe hier und auch anderswo schon viel gelernt und gebe gern meine Erfahrungen weiter.


    Meine Erfahrungen mit den PU-Klebern sind, daß das Zeug stark quilt und im Nachhinein abgeschnitten und gefeilt wird. Klar spaltfüllend.... aber bei einer Zarge m.E.(!) nicht das richtige Mittel. Das soll aber jeder so machen wie er will. Ich habe damit echt kein Problem^^


    Ich kann Dir und allen Anderen noch einen alternativen Tipp zum Verleimen von Gehrungen geben:


    Zunächst sägt man sich 8 quaderförmige Holzklötzchen mit möglichst gleichen Maßen zurecht. Dann werden die Gehrungsflächen mit normalem Holzleim eingestrichen und der Rahmen lose zusammengesteckt auf eine plane Fläche gelegt. Am besten ist, eine oder gar zwei Leisten mit einer Zwinge auf der Fläche zu fixieren. Anschließend einen Spanngurt um das gesamte Viereck legen und anziehen. Nun kommen die Holzklötzchen zum Einsatz: Die Klötzchen zwischen Spanngurt und Rahmen klemmen und zu den Ecken hinschieben, dann werden die Klebeflächen zusammengepresst. Diagonale überprüfen und ggf. korrigieren. Insbesondere bei Verleimungen von Kopfholz m.E. die bessere Variante.


    Diese Methode müßte dem Tm Hatscher auch bekannt sein..... ;)


    Nochmals gutes Gelingen! :thumbup:


    Beste Grüße


    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • Moin,


    schöner Erfahrungsaustausch hier.
    Der mit dem Spanngurt ist gut. Und wenn man mal in einem Baumarkt schaut, findet man, meißt in der "1,- 5,- 10,- €-Ecke" Spanngurte an denen 4 90°-Plastikecken dran sind, die dann beim zusammenziehen die Zargenteile zusammenpressen.
    Diese Spanngurte sind also genau für diesen Zargenbau konzipiert.
    Es gibt sie auch mit 60°-Ecken, aber wer will schon ne 6-eckige Zarge? Obwohl :) :) :)


    Gruß Tom

  • Hallo Tom,


    die Baumarkt-Geschichte macht die Sache natürlich noch einfacher resp. professioneller!


    Guter Hinweis! :thumbup:


    Gruß


    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

  • Hallo Jan,


    ich verleime Rahmen auch immer auf diese Weise, mit Klebeband...aber mit ein wenig mehr Leim ;)
    Besser ist das mit Gehrungszwingen auch nicht hinzubekommen, hab ich auch schon alles ausprobiert...


    Leim soll jeder nehmen welchen er möchte, aber mir geht es auch ein bischen darum, wie man es handwerklich gut macht.
    Wenn gut zugeschnitten, dann ist Weißleim einfach das Beste.
    Ich kann auch ein Briefkuvert mit Sekundenkleber zukleben...aber wozu?

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • Hallo Jungs,<br>interessant, welche Vorurteile man hier im Forum hört. Ich habe meinen alten Sansui SR-717 von 1976 immer noch in Betrieb, der Dreher läuft tadellos und ich kann keinen Schwund am Holz feststellen. Die "Badewanne" meines 721 hat mir auch nicht gefallen, als Alternative habe ich mir eine Ebel-Holzzarge (Olivenholz) ausgesucht. Bilder von beiden Geräten habe ich angefügt.<br><br> Patrick: für die Befestigung der Ebel-Holzzarge am Gehäuse habe ich mir in der Bucht eine eloxierte Aluschiene besorgt (L-Form, siehe Foto)., die ich mit Silikon an der Zarge angeklebt habe. Die Haube liegt damit "bombenfest" in der Schiene und kann nicht nach hinten verschoben werden. Ein seitliches Verschieben läßt sich verhindern, wenn an beiden Enden der Schiene ebenfalls ein Alu-Profil angeklebt wird. <br><br>Grüße<br>Ernie

  • Hallo Jungs,
    interessant, welche Vorurteile man hier im Forum hört. Ich habe meinen alten Sansui SR-717 von 1976 immer noch in Betrieb, der Dreher läuft tadellos und ich kann keinen Schwund am Holz feststellen.


    .....Vorurteile...tss, tss....Ernie, wie willst Du auch an einem furnierten Brett Schwund feststellen...?
    Das widerlegt nun mal gar nicht meine These :P

    Grüßle Ralph



    "Ein Moderator (lat. moderare ‚mäßigen‘) dient dazu, freie Neutronen, die bei ihrer Freisetzung meist relativ energiereich, also schnell sind, abzubremsen."

  • Tach Ernie,
    schicke Zarge - insbesondere die Füße haben es mir angetan. Verrätst Du mir deren Herkunft?
    Ich wollte eigentlich die abgeschraubten Gerätefüße von 'nem alten Tapedeck verwenden, sieht aber wenig elegant aus.
    Gruß Cord

  • Hallo Ernie,
    ach, der 721 hat auch Füße? Diese PU-Leim-Dämpfe haben's echt in sich.
    Hab mal bei Ebel-Holztechnik nachgeschaut, einzeln hat der die Dinger nicht im Sortiment und im Komplettpaket waren die 16 EUs wahrscheinlich der geringste Posten. Da werde ich mal im ortsansässigen Fachahndel recherchieren ...
    Aber danke für Deine Antwort.


    Grüße Cord

  • Hallo Cord,


    schau mal hier Ebel Spikes
    Ich habe mich für die Dynavox Spikes entschieden Dynavox Spikes
    Gibt es auch in chrom oder schwarz


    Meine Ebel Zarge ist noch im Bau, ich poste Bilder sobald sie fertig ist.


    Gruß
    Thomas

    We learned more from a three minute record than we ever learned in school

  • Hallo Thomas,


    die Dynavox Spikes habe ich aktuell auch montiert, bin aber nicht so recht glücklich damit. Die Dinger sind irgendwie zu hoch. Wenn ich mir die Bilder der Ebel-Spikes ansehe, glaube ich, daß die auf Grund der geringeren Höhe besser unter eine Zarge passen. Wirklich wichtig ist aber allein die Verstellbarkeit in der Höhe. Nach meinem Empfinden sind 10mm für die Spikes die max. Höhe. Das werde ich wohl bei Zeiten noch ändern. Mal sehen...


    Gruß


    Willi

    6.1 Home-Cinema-Studio:

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