Was würdet ihr machen? Es geht nur ent oder weder .-)

Ich selbst habe zwei "enge Verwandte".

Den 650 RC (ähnlich 626) hatte ich fast 1 1/2 Jahrzehnte als Hauptdreher bzw. sogar einzigen Dreher, und ich dachte, damit in Sachen Plattenspieler ausgesorgt zu haben.

Dann kam ich eines Tages für ebenfalls sehr kleines Geld per Zufall an einen 721 (also ähnlich 704) - und da brauchte ich gar nicht lange zu überlegen, der 721 löste noch am selben Tag den 650 im Wohnzimmer ab.

Der 650/626 ist zwar ein guter Spieler, aber es geht noch besser!
1) Die 7er sind natürlich eine Klasse höher als die 6er
2) Der 704/721 ist älter, stammt aus der Blütezeit von Dual, während der 626/650 schon aus der Endphase der Steidinger-Ära stammt...
3) ...und das ULM-System ist m.E. der größte Nachteil dieser Serie
4) Das ULM55 war/ist gut, aber das V15-III hat mir selbst mit Nachbaunadel besser gefallen als das ULM

Den 650 habe ich zwar noch, aber seitdem ist er eigentlich nur noch ein "Reservegerät" für mich. Behalten tue ich ihn eigentlich vor allem aus emotionalen Gründen (durch ihn kam ich nicht nur zu Dual, sondern wurde endgültig zum Vinylsammler). Aber er wird doch gehen müssen, sollte ich doch eines Tages mal für kleines Geld per Zufall einen 701 (vielleicht auch 601) in gutem oder von mir reparablem Zustand finden (bin ja Flohmarkt-Fan). Denn fünf Dreher in dauerhaftem Besitz wären in meinem Haushalt einer zu viel, und man muss Prioritäten setzen...

Von daher auch meine Empfehlung: ganz klar 704!

Einziger Nachteil: Leider werden 626/650 derzeit recht niedrig gehandelt, da sie zu den unterbewerteten Drehern gehören.

Aber die Alu-Frontblende hat wirklich etwas...

Gruß
Michael

Kurz und knapp ohne zum 24. mal irgendwelche HiFi Lebensgeschichten zu erzählen: 704

Hi Jürgen,

die Entscheidung solltest Du letztendlich aufgrund Deiner eigenen Höreindrücke treffen.

Wenn Du bisher noch kein DMS 242 gehört hast, gefällt das auch mit original Nadel im ersten Moment oft nicht sehr gut, man ist halt anderes gewohnt.
Aber mit original Nadel und richtig eingestellt sollte das DMS egal an welchen großen Dual besser auflösen als das U.L.M.55.

Mit einem höherwertigen System sollte der 704 allerdings deutlich vor dem 626 liegen, obwohl ein 626 mit U.L.M.60 und DN160E wiederum auch schon sehr gut spielt.

Hallo Jürgen!

Ganz klar der 704! Er ist wertiger, klingt besser und hat Halbzoll! Für mich nach 701, 714Q und 721 der beste Dual DD! Ich würde auch einen 621 einem 626 vorziehen...

Beste Grüße, Markus

Hallo Jürgen.

Ich habe hier den 704 mit Ortofon VMS 30, die Nadel (Fine-Line-Schliff, Original) ist unter dem Mikroskop quietschneu.

Der Dreher klingt mit diesem System einfach nur toll, stellt den 741Q mit OMB 10 (ebenfalls quietschneue Nadel) deutlich in den Schatten (bessere Räumlichkeit, mehr Details, unverkrampfter im Klangbild).
Dieser würde vermutlich in gleicher Liga spielen, hätte ich Nadel 30, das bleibt mir im Moment aufgrund fehlender Finanzen aber versagt.

Der 741 bleibt allerdings an der großen Anlage, da er in die Serie passt und für sich gesehen die technische Spitze der Dual-Dreher markiert.

Ich sehe den 704 auch ganz klar vorne beim Rennen um Deinen Platz 1, allerdings kommts, wie Ronny schon schrieb auf das Hörempfinden eines Jeden an!

Gruß
Markus

Zitat von juergen56

Eben nochmal quer gehört, finde ich plötzlich den 626 total gut und den 704 doch etwas "spitz" in den Höhen und Bassmässig gar nicht soo tief ausladend.
Fast war es so, dass mir die hellen S-Laute vom 704 schon auf den Keks* gingen, jeder Knacks wird deutlich hervorgehoben...

Viele Grüße

Jürgen

Das liegt aber definitiv am System bzw. der Nachbaunadel.
Das DMS 242 klingt grundsätzlich recht schlank.

Kannst Du nicht mal ein M20 oder V15 auf den 704 machen? Dann sieht die Welt schon wieder ganz anders aus

Hallo Jürgen, die Vorredner haben alle Unrecht: Der 704 ist Mist und ich würde dich gerne davon befreien
Viele Grüße Wolfgang
P.S.: Das persönliche Hörempfinden hat immer recht. Das könne Außenstehende nicht beurteilen. Der Tip ein anderes System zu probieren, könnte von mir sein. Das DMS 242 mag ich nicht.

Probiere einfach mal ein bisschen mit vorhandenen Systemen rum und treffe keine kurzfristige Entscheidung auf Grund eines kurzen Hörtests mit einem einzigen System.
Sowas muss mit Ruhe und Muße gemacht werden und dauert eigentlich ein paar Tage, wenn nicht Wochen

Hallo Jürgen, hör dir das Ganze in Ruhe mit einem anderen System an. Sonst darfst du mich jederzeit einbinden, um dein Problem zu lösen
Viele Grüße Wolfgang

Im direkten Vergleich würde ich den 626 vorziehen (ich mag Vollautomatik) - ich denke das deckt sich auch mit Deiner Meinung

Zitat von juergen56

aber ich könnte ein DMS 240 mit Original-Nadel mal testen!?

Hi Jürgen.

Solltest Du unbedingt machen.

Gruß Richi.

Nimm Dir mehr Zeit zum Vergleichen der beiden Laufwerke.

Beachte, daß ein erheblicher Unterschied im Klangbild allein durch Tonabnehmer und Nadel entsteht.

Ich gebe hier keine Prozent-Schätzungen ab, wieviel Einfluß Nadel und Tonabnehmer im Vergleich zum Laufwerk auf den Klangeindruck haben, weil ich diese gefühlsmässig ermittelten, pseudo-exakten Prozent-Schätzungen nicht mal für 0,001% sinnvoll erachte.
Das wäre sowieso, als würde man Äpfel (Frequenzgang, Klirrfaktor, Übersprechdämpfung) mit Birnen (Gleichlauf, Rumpeln) vergleichen. Es geht dabei nunmal um völlig verschiedene Aspekte der Gesamtqualität.

Egal, wie die Entscheidung ausfällt, mit beiden Laufwerken machst Du bestimmt keinen Fehler. Die Werte der beiden Antriebe in Punkto Gleichlauf und Laufruhe sind bereits besser, als die Maschinen, mit denen das Quellmaterial ins Vinyl geschnitten und gepresst wurde. Deshalb wurden seinerzeit, als man feststellte, daß die besten Messschallplatten mehr rumpelten und gleichlaufschwankten, als die besten Plattenspieler, extra neue Messgeräte entwickelt, um die Unterschiede zwischen den Spitzenlaufwerken messtechnisch erfassen zu können.

Mach Dir lieber klar, worauf Du mehr Wert legst:

Der 626 bietet eine komfortable Vollautomatik mit Front-Bedienung bei geschlossener Staubschutzhaube und ein äusserst plattenschonendes und Plattenwelligkeits-unempfindliches ULM-Tonabnehmersystem. Dafür passen dann eben nur die ULM-Systeme dran.

Der 704 bietet die problemlose Montage von jeder Menge heute gängiger und historischer 1/2-Zoll-Tonabnehmer, verbunden mit der Höhenverstellung des Tonarms zur optimalen Anpassung des vertikalen Abtastwinkels. Er hat keinen irgendwann zerbröselnden Steuerpimpel aber dafür auch überhaupt keine Automatikfunktion (ausser der Endabschaltung und dem Rillenfinder).

Und das mit dem nicht-100-Euro-für-einen-Tonabnehmer-mit-Nadel-ausgeben-wollen ist ein Fehler. Es macht - ab einer Mindestqualität des Laufwerks - den grössten Unterschied, finde ich.

Zitat

Und das mit dem nicht-100-Euro-für-einen-Tonabnehmer-mit-Nadel-ausgeben-wollen ist ein Fehler. Es macht - ab einer Mindestqualität des Laufwerks - den grössten Unterschied, finde ich.

Das sehe ich genauso - und möchte noch ergänzen, daß ab einer gewissen Qualität des gesamten Plattenspielers auch die Qualität des Entzerrer-Vorverstärkers sowie die perfekte Anpassung für den letzten Feinschliff an Bedeutung gewinnt. Lohn des Aufwandes ist eine wirklich langfristige Zufriedenheit mit dem erreichten Setup. Und womöglich gehst Du dann auch die Überlegungen, welche anderen Spieler Du als Zweit-, Dritt- oder Viertgerät bereithalten möchtest wesentlich entspannter an. Da könnte dann durchaus eine Kombi bei sein, die Du allein wegen ihrer netten Optik oder der leichten Bedienbarkeit (Ehefrau, Nachwuchs) betreibst.

Gruß Eberhard