Drehzahlabfall mit Plattenbesen etc..

  • Zitat

    oder spielt du die Gummimatte ab?


    Natürlich nicht - davon wiurd die Gummimatte ja nicht besser. :D


    Ich hab den Besen halt auf die Gummimatte gesetzt, weil ich dafür nicht extra eine Platte mißbrauchen wollte und man den Effekt wegen der größeren Reibung leichter sehen kann. Aber der muß ja grundsätzlich, also auch mit dem Besen auf der Platte und sogar mit der Nadel auf der Platte vorhanden sein.


    Ich glaub auch nicht, daß der hörbar ist, aber hier geht es ja um ganz grundsätzliche Überlegungen.
    Denn sonst könnten wir den ganzen Fred einstampfen, die 704, 721 usw usf sind ja schließlich ausgezeichnete Dreher, die an sich kein Tuning benötigen. ;)

  • Zitat

    Original von dualfred
    Der Satz nach vorne ist ganz normal . Schließlich möchte der Regler ja unbedingt den Drehzahlabfall ausregeln und gibt mehr Gas. Wenn die Last plötzlich weg ist, äußert sich das eben in einer kurzzeitigen Drehzahlerhöhung. Bis der Regler die geringere Last erfasst hat und wieder zurückregelt.


    Das ist ungefähr so, wenn man jemanden die Tür zuhält und der wie blöde dagegen drückt. Dann lässt man die Tür schlagartig los. Kurzzeitig wird der Typ etwas unkontrolliert agieren


    Zitat

    Original von Fritz the Cat


    Ja, ja, das leuchtet schon ein.
    Aber wünschenswert ist das nicht.


    In der Rästeltechnik heißt das "Störungsübertragung", d.h. auf gut deutsch: Volle Kanne rein. Da riskiert man halt einen "Überschwinger".


    Für den Regelbetrieb heißt der "Führungsübertragung", sprich der Antrieb läuft in seinen Nennparametern. Zivi hat das schon schöne R-Technikbilder geliefert Für R1 sind die noch echt primitiv, ich kenne noch Schlimmeres, das wird schnell richtig strubbelig, teils über mehrere DIN-A4-Seiten die Herleitungen und der Spruch "Durch einfache Umformung sieht man. Nur eine "einfachen Umformung" kosten einen schnelle. ein ganzes Wochenende. Aber er hat ja nun noch ein paar Semester ;)


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

    Einmal editiert, zuletzt von analogi67 ()

  • Zitat

    Original von Fritz the Cat
    ...
    Ich glaub auch nicht, daß der hörbar ist, aber hier geht es ja um ganz grundsätzliche Überlegungen.
    ...


    Genau, es ging mir beim Eingangpost um grundsätzliche Überlegungen;) , gerade in Bezug auf Plattenspieler mit Regelung. Nicht mit dem Klang vermischen;) . Um einen Antrieb zu entwickeln, muss man einfach viel mehr berücksichtigen als dann in der Praxis auftritt. So bekommt man Betriebsreserven.


    Einen kurzen Zappler am Stroboskop, um sagen wir mal ein, zwei Strichbreiten hört man zwar, wenn man Musik mit langen Tönen im kritischen Mitteltonbereich hört. Aber so einen Plattenbesen oder ähnliches legt man ja nicht dauernd unterm Spielen auf und hebt ihn wieder ab;).


    Gruß, Alfred

  • Hallo!


    Also hab mir paar aus der Uni geschwätzt, wird auch Zeit, bald kommt Prüfung. Naja, "bald", d.h. dann hab ich ja eigentlich noch Zeit... :D :D :D


    Also:


    Wie ich schon sagte, ist das Prinzip zu empfehlen, bei dem man alle möglich erfaßbaren Zustandsgrößen dem Regler zurückführt.


    Bei uns wären das Motorstrom und die Drehzahl. Zwischen Drehzahl und Motorstrom besteht ein PT1-Zusammengang, kein Integrierer. Das erklärte ich schon oben. Ist aber auch egal.


    Geregelt wird die Spannung am Motor. Man könnte in der inneren Regelschleife auch den Strom regeln, was sich dann eher auf ein stabiles Drehmoment auswirkt, bei 731 ist das glaub ich so. Erst dann wird die Geschwindigkeit geregelt.


    Das heißt: Wir geben der inneren Regelung Drehzahl und Motorstrom zurück und eine Sollgeschwindigkeit vor.


    Die bisherige Regelung hat aber nur PD-Verhalten (das D kommt aus der Rückführung des Stromes, sonst wäre es nur P).


    Um jedoch ein echtes Integralverhalten zu bekommen, muß man dieser Regelung nun einen I-Regler überlagern, dem nur die Drehzahl zugeführt wird.


    Die andere Möglichkeit mit einem Bypaß-Integrierer hat den Vorteil, daß man dein Einfluß einer Störung im Idealfall komplett ausregeln könnte, da sich mathematisch ein Glied der Regelstrecke wegkürzen läßt. Das geht aber nur dann, wenn man die Parameter richtig wählt. Und das geht nur dann, wenn man die Regelstrecke exakt kennt, was hier vermutlich nicht so der Fall sein wird.


    Möchte man probieren, nimmt man also lieber einen überlagerten I-Regler. Das sollte funktionieren. Insgesamt sollte sich damit eine PID-Charakteristik ergeben.



    Gruß
    Flo

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Zitat

    Die bisherige Regelung hat aber nur PD-Verhalten (das D kommt aus der Rückführung des Stromes, sonst wäre es nur P).


    Um jedoch ein echtes Integralverhalten zu bekommen, muß man dieser Regelung nun einen I-Regler überlagern, dem nur die Drehzahl zugeführt wird.
    ...
    Möchte man probieren, nimmt man also lieber einen überlagerten I-Regler. Das sollte funktionieren. Insgesamt sollte sich damit eine PID-Charakteristik ergeben.


    Jou - so in der Art hatt ich das gedacht.

  • Hallo,


    eine PLL-Schaltung, sozusagen als Feinregler oben drauf, scheint mir auch die beste Lösung für das Ursprungsproblem "null Abweichung von der Solldrehzahl auch bei unterschiedlicher Belastung", zu sein. So lange die PLL-Schaltung eingerastet ist, gibt es keine Abweichung von der Nenndrehzahl.


    Ich habe mich bei meinen Versuchsaufbauten auch auf diese Richtung konzentriert. Seit einigen Tagen bereits läuft mein Antrieb mit PLL:) . Ich kann den Antrieb mit dem Plattenbesen ärgern wie ich will, die Drehzal bleibt.


    Interessant ist auch, dass der Aufwand für die unterlagerte Drehzahlregelung sich dadurch vereinfacht hat. Die zusätzliche Erfassung und Einbeziehung des Motorstromes ist nun nicht mehr nötig;) .


    Gruß Alfred

  • Das Regelverhalten sollte durch Einbeziehung des Motorstroms grundsätzlich besser werden, egal ob mit oder ohne PLL. Im SM vom 741 steht zwar, daß sich die Stromregelung bei PLL negativ auswirkt, aber vielleicht müßte man hier einfach einen anderen Faktor wählen.


    Aber wie rastet denn Deine PLL ein?


    Muß mal meinen Beitrag nachbearbeiten zur PLL:


    Ist es richtig, wenn ich davon ausgehen, daß eine PLL von Natur aus bezogen auf die Geschwindigkeit und dem Phasenwinkel ein Integrierer ist?


    Denn die Momentanposition des Plattentellers ist ja letztendlich das Integral der Momentangeschwindigkeit. Somit ist auch der abweichende Momentanwinkel ein Integral der Geschwindigkeit.


    Angenommen, der Teller ist etwas nacheilend.


    Nun entsteht aus der PLL eine positive Regelspannung und beschleunigt den Plattenspieler.


    Bei P-Verhalten wäre hier nun Ende, die Abweichung wird nur kompensiert, nicht ausgeregelt.


    Bei der PLL geschieht nun aber folgendes:


    Durch die Drehzahlerhöhung dreht sich der Teller konstant schneller, die Phasendifferenz wird dadurch aber kontinuierlich kleiner, da diese das Integral der Differenzgeschwindigkeit ist.


    Somit geht die Phasendifferenz auch bei Belastung immer weiter gegen null, die PLL liefert dann wieder "null Nachregelspannung" und der Teller läuft quarzsynchron.


    Das ist schon toll. Dann hat sich das mit dem Integrator erledigt, da er in der PLL bereits drin ist.


    Dann wundert mich nur, wieso ich bei meinem Gerät eine optische Abweichung feststelle. Vielleicht bremse ich den Teller zu stark.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

    3 Mal editiert, zuletzt von Zivi ()


  • Hallo Flo,


    ich denke die PLL-Schaltung wirkt eher als reiner P-Regler. Je nach Größe der Phasendifferenz zwischen Soll- und Istfrequenz wird einfach eine mehr oder weniger große Spannung ausgegeben. Bei Belsatung zeigt sich auch, dass eine größere Phasendifferenz bestehen bleibt. Das sieht man dann auch am Stroboskop. Die Markierungen wandern kurz um ein paar Milimeter und bleiben dann wieder stehen. Nimmt man die Belastung wieder weg, wandern die Stroboskopmarkierungen wieder in ihre ursprünglich Position.


    Man kann diese PLL-Schaltung innerhalb einer Periodenlänge der Sollfrequenz quasi "aufziehen". Wenn man zu stark abbremst, kann die PLL-Schaltung nicht mehr dagegenhalten und die Stroboskopmarkierungen wandern etwas ruckartig rückwärts.


    Gruß Alfred

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