Problem: Bandlauf und Azimut

  • Hallo,


    hab großes Problem bei C 826: Nachdem ich alle Riemen und Rollen getausch hab und es ausprobierte, bin ich unzufrieden mit der Höhenwiedergabe.


    Das war vor 3 Jahren auch plötzlich mal so, ich stellte dann Azimut, HF-Spannung usw. ein (leider ohne Serviceanleitung) und verzweifelte beinahe daran, daß die Höhenwiedergabe bei jeder Kassette (gleiche Typen natürlich) kanalmäßig unterschiedlich ist.


    Nachdem ich mir Serviceanleitung besorgte, konnte ich es zwar richtig einstellen, aber die Pegeldifferenz beim 10 kHz-Ton blieb trotzdem. War aber nicht soo schlimm.


    Was mich aber wunderte: Der A/W-Kopf ist mit zwei Schrauben befestigt. Azimut stellt man mit der linken ein (links = beim Löschkopf). Aber was macht man mit der rechten?? Bzw. wie soll man die einstellen.


    In der Anleitung steht was von Bandlauf prüfen mit einer Spiegelkassette. Was ist das? Kann man die wo ausleihen? Und was heißt "prüfen"?? Prüfen heißt doch nicht einstellen?


    Langsam wirds mir zu blöd, jeden Tag was anderes, schmeiß bald das ganze Dual-Klump aufn Schrott dann hab ich mei Ruh!

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Na na na - wer wird denn gleich in die Luft gehen?
    Bandlauf einstellen ist echt nicht für jeden einfach. Man sollte sich vor Augen halten: Der Bandlauf ist grob von der Cassette vorgegeben und da sollte der Ton- und der Löschkopf 'draufkommen'. Am A-W-Kopf müsste an einer Seite eine Bandführung sein, und wenn die von der Normallage abweicht, wird das Band an entsprechender Stelle gestaucht und schief geführt. Diese Lage stellt man mit Deiner rechten Schraube (Zitat) ein, und dafür bräuchte man eine Spiegelkassette. Man könnte dann 'um die Ecke' direkt auf's Band und die Köpfe sehen. (=prüfen). Ich habe mir damals sowas aus einer alten Kassette und nem Streifen von einem Taschenspiegel gemacht. Wichtig dabei ist übrigens auch, daß die Fläche vorne am Tonkopf genau senkrecht zur Kassette steht. Das fast noch schwerer festzustellen. Den Azimut stellt man dann mit dem Normband ein. Wenn dann die Höhenwiedergabe noch nicht zufriedenstellend ist, könnte es sein, daß der Tonkopf magnetisiert ist. Vielleicht probierst Du es mal mit diesen Hinweisen. Ich muss gestehen, daß ich noch kein DUAL-Deck repariert habe, ich kenne das von anderen Modellen.
    Gruss
    Chris

  • Danke, mal schauen.


    Hab an diesem Gerät die letzten Jahre schon so viel Zeit und Nerven investiert, weil ich immer der Meinung war, daß man sowas nicht wegschmeißen kann, weil es ja so toll läuft. Aber langsam wird das ein Faß ohne Boden. Ich glaub aber echt, daß es sich rentiert, wenn ich mir ne Spiegelkassette baue und so ein Referenzband kaufe, hab recht viel mit Kassettendecks zu tun.


    Kannst Du das mir mal irgendwie beschreiben, wie man so ne Kassette baut, bzw. was man sehen muß? Und woher bekomm ich ein 10 kHz-Band?



    Schönes WE!

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Hallo!
    Habe leider die Kassette nicht mehr gefunden. Ich habe mal eine Skizze gemacht und sie fotografiert. Der Spiegel (hier grün) ist mit 45° hinter dem Bandlauf eingebaut. Ich hatte dafür eine alte durchsichtige Kassette mit einem Lötkolben 'aufgeschweißt' Aber nicht mit einer Lötspitze, die noch zum Löten gebraucht wird, das geht dann meist nicht mehr! Das Band, besonders das Vor- und Nachspannband sollte drinbleiben, bzw. nachher wieder rein. . Als Refenzband habe ich immer eine gute fertig bespielte Kassette genommen und die dann auf besten Klang eingestellt. Besser wäre schon ein richtiges Normband zu haben, da ist dann auch der Pegelton in einer definierten Lautstärke drauf, so daß man die Verstärkerstufen und Anzeigeinstrumente ordentlich justieren kann.
    Gruss
    Chris

  • Hi!


    Danke, mal schaun, es dürfte doch auch mit ner undurchsichtigen Kassette gehen, oder?


    So wie ich es jetzt sehe, versteht man unter Bandlauf die Lage der Köpfe auf dem Band, sozusagen sollte man das möglichst so hinbekommen, daß jedem Kanal genau 1/4 der Breite des Bandes zur Verfügung steht. Das wird also mit beiden Schrauben eingestellt, sonst würde man den Tonkopf nicht parallel verschieben.


    Azimut ist natürlich dann der Winkel des Kopfes zur Spur.


    Bandlauf stellt man nur so Pi mal Daumen nach Augenmaß ein, Azimut jedoch möglichst präzise mit Hilfe nach der Din-Aufnahme.


    Aber: Was hilfts mir, wenn ich ne tolle Azimut-Einstellung erwische, wenn eine Änderung des Bandlaufs genausoviel auswirkt, den ich aber bei keinem Gerät genau einstellen kann.


    Kann man den Bandlauf nicht so einstellen wie den Azimut? D.h. so lange am Bandlauf und Azimut drehen, bis der 10 kHz-Ton der Referenzkassette am lautesten wiedergegeben wird.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Kann man bei dem Gerät den Tonkopfschlitten per Hand bewegen (keine Ahnung, wie das c826 aufgebaut ist; evtl. Front entfernen)?Wenn ja, dann sollten die Köpfe, wenn man sie zum Band bewegt, schon die 'richtige' Position haben, wenn sie das Band berühren. Wenn das nicht so sein sollte, muss man korrigieren. Für dieses braucht man die Spiegelkassette, weil man damit senkrecht auf die Köpfe mit dem Band schauen kann. Es gibt auch Einstell-Lehren, die man in den Kassettenschacht legen kann und damit die Bandlage der Köpfe feststellen kann. damit läßt ich dann auch die Senkrechtstellung (nicht Azimut!) des Kopfes feststellen. Der Azimut läßt sich nur mit einem laufenden Band einstellen.
    Ist eigenlich unter der rechten Schraube am Tonkopf auch eine Feder?

  • Den kann man per Hand nach oben drücken, nach unten wird er durch ne Feder automatisch gezogen. Bei Betrieb macht das ein Mitnehmer-Zanhrad auf der Capstan-Welle.


    Das heißt, daß ich mal diese Spiegelkassette mit Band einlegen soll, die Köpfe aber kurz vor Berühren des Bandes schon stimmen müssen. Ok!


    Aber noch mal: Warum reicht es, wenn der Bandlauf mit Augenmaß (also vielleicht auf 1/3 mm genau) eingestellt wird, aber für Azimut so hohe Genauigkeit verlangt wird?


    Ist meine Vermtung richtig: Wenn man die Breite des Bandes voll ausnutzt, wäre wäre es prinzipiell nicht tragisch, nicht genau senkrecht zur Laufrichtung aufzuzeichnen, solange man das Band nur mit ein und demselben Kopf abtastet.


    Um aber das Band auf einem anderen Gerät wiedergeben zu können, muß man sich auf einen Winkel einigen, und am einfachsten und besten ist es dann logischerweise, 90 Grad zu nehmen.


    Und der Bandlauf spielt eine Rolle, damit mit Spurlage stimmt, also Kanaltrennung etc..


    Somit ist mir jetzt klar, warum Kassetten bei zwei Geräten nicht unbedingt dumpfer sondern vielmehr leiser sind: Weil Azimut stimmt, aber nicht genau auf der gleichen "Bahn" abgetastet wird.


    Wenn man also mit anderem Azimut abtastet als aufgenommen ist, tastet man im Endeffekt einen zu großen Bereich ab, dadurch wird das Spektrum verschwommen, wie in der Optik, wenn man den Spalt zu groß macht. Nicht wahr??? :-))))))))) *freu*


    Schreibe ich Märchen oder habe ich dieses Forum merklich erleuchtet??? :)


    Soweit das Wort zum Samstag

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Ich glaub' jetzt hat er's!
    Und richtig: der Azimut ist für die Höhenabtastfähigkeit wichtig und zwar muss der für Aufnahme und Wiedergabe gleich sein. Wenn man nur für sich selber auf einem Deck aufnimmt und wiedergibt, ist das -relativ- unwichtig. Zum Abspielen auf anderen Geräten hat man sich auf den Azimut von 90° geeinigt.

    Zitat

    Wenn man also mit anderem Azimut abtastet als aufgenommen ist, tastet man im Endeffekt einen zu großen Bereich ab, dadurch wird das Spektrum verschwommen, wie in der Optik, wenn man den Spalt zu groß macht. Nicht wahr??? :-))))))))) *freu*


    Der Vergleich mit der Optik ist nicht schlecht, aber stimmt so nicht ganz. Man muss sich das bei der Optik so vorstellen, dass man ein Bild von parallelen Strichen durch einen Schlitz betrachtet. Man sieht am meisten von einem Strich, wenn der Spalt genau den Winkel hat wie die Striche. Und noch weiter mit dem Vergleich Optik - Magnetismus: die Strichbreite stellt die Tonhöhe dar, je feiner der Strich, desto höher der Ton. Um einzelne Striche erkennen zu können, muss der Schlitz entsprechend schmal sein; das entspicht dem Tonkopfspalt, der die Feldlinien auf dem Band abtastet. Wir erinnern uns aus der Schule: Elektische Spannung enteht durch Änderung des Magnetfeldes. Wenn man sich ein bewegtes Band vorstellt, dann ändert sich das Magnetfeld des Bandes bei hohen Frequenzen schneller. Damit ein Tonkopf das möglichst genau 'mitbekommt' muss sein Spalt möglichst klein sein.
    Ich hoffe, das war jetzt nicht zu theoretisch, aber etwas Hindergrundwissen erleichtert das Verständnis, glaube ich.

    Einmal editiert, zuletzt von heathkit ()

  • Prächtig prächtig,


    ich bin jetzt mehr als motiviert, alle meine Kassettendecks auf einen schönen Bandlauf und Azimut einzustellen.


    Woher bekomme ich denn ein hochwertiges Azimut-Band? Denn auf eine alte Aufnahme verlasse ich mich nicht, bisher hatten ausnahmslos alle Dual-Kassettendecks unterschiedliche Azimuteinstellungen. Kann aber auch daran liegen, daß ich die alle nur mit meinem verstellten verglichen hab. *g*


    Woher weiß denn der Heathkit das alles mit der Optik? Das wenn ich bei meiner Facharbeit schon gewußt hätte....


    Achja, weil ich grad davon spreche: Ihr kennt doch sicherlich die CD-Cover von Pink Floyd "Dark side of the moon". Da sind zwei Prismen, also auf der Innen- und Außenseite. Meines Erachtens ist das Bild auf der Innenseite falsch, denn da wird das rote Licht stärker abgelenkt als das blaue und nochdazu gehen die Strahlen zusammen... Ich vermute mal, daß da ein Künstler seine Finger im Spiel hatte, damit der Lichtstrahl beim Zusammenrollen des Covers im Kreis läuft.

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

    Einmal editiert, zuletzt von Zivi ()

  • Zitat

    Original von Zivi
    Woher weiß denn der Heathkit das alles mit der Optik? Das wenn ich bei meiner Facharbeit schon gewußt hätte....


    Ich wollte es mal 'anschaulich' machen, und so hatte ich es mir persönlich vorgestellt, als wir das gelernt haben (Radio- Fernsehtechniker), Es gibt übrigens auch optische Tonverfahren, früher beim Film und es gab auch Tonabnehmer für Schallplatten. Aber da hat es mehr mit Lichtstärkeschwankungen zu tun, aber eben Änderungen, genau wie Änderungen des Magnetfeldes.

    Zitat

    Achja, weil ich grad davon spreche: Ihr kennt doch sicherlich die CD-Cover von Pink Floyd "Dark side of the moon". Da sind zwei Prismen, also auf der Innen- und Außenseite. Meines Erachtens ist das Bild auf der Innenseite falsch, denn da wird das rote Licht stärker abgelenkt als das blaue und nochdazu gehen die Strahlen zusammen... Ich vermute mal, daß da ein Künstler seine Finger im Spiel hatte, damit der Lichtstrahl beim Zusammenrollen des Covers im Kreis läuft.


    Hatte mal gegoogelt:
    sieh mal hier

    Zitat

    ...Azimutband...


    Damals in der Firma, wo ich gelernt habe, hatten wir eine Einmessausrüstung von Nakamichi. Das bestand aus einem Pegelgenerator / Meßgerät und diversen Pegelkassetten. Vielleicht gibt es Wekstätten, die einem sowas ausleihen?
    Gruss
    Chris

  • Toenne, dann werd ich da vielleicht mal anfragen.


    heathkit, wie macht man das eigentlich mit dem Zitieren?? Ich weiß nicht, wie, ich schreib halt einfach so:


    Zu dem Prisma: Das was auf der Seite steht, ist mir ja bekannt, das schrieb ich ja auch (blaues Licht wird stärker abgelenkt als rotes). Bei der CD-Innenseite ist es aber umgekehrt.


    Die eine Werkstatt, von der ich die Riemen usw. bekommen hab, ich weiß net, ob die mir sowas ausleihen. Immerhin kaufte ich da nur diese Riemen, da haben die außer Arbeit nichts verdient an mir. Und ich brauch die Kassette ja länger, hab so 5 Geräte einzustellen.


    Aber zu der Spiegelkassette: Da muß schon das Band drin sein. Heißt das also, daß ich die Kassette zerlege, von der Front was raussäge, da einen Spiegel einbaue, und wieder Deckel drauf? Am besten wäre es, wenn ich doch dann gleich eine "BASF CS II" nehme, weil ich nehme ausschließlich auf solche Kassetten auf, oder?

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

  • Servus,


    so, bin wieder da und hab etwas Zeit:


    Nachdem ich da nun angefragt hab zwecks Azimut-Testkassette und Spiegelkassette bekam ich die Antwort, daß aus techn. Gründen oder so keine Kassetten mehr hergestellt werden.


    Frage: Wo zum Geier bekommt man im Jahr 2005 eine Kassette, mit der man die Köpfe anständig justieren kann????

    #allesdichtmachen #blaugelbnervt

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