Happy Two Friends

  • Hallo!
    Da ich gerade über etwas Zeit verfüge möchte ich ein Geständnis ablegen
    Wie in einigen meiner vorherigen Beiträge schon beschrieben, hege ich seit langer Zeit den Wunsch einen eigenen Plattenspieler für meine Monoplatten, Schellacks und frisch gefundene Flohmarktplatten zu besitzen.
    Auf einem Flohmarkt, letztes Jahr, fand ich bei einem Händler aus der Kategorie "Osteuropa" eine Schachtel mit zwei alten Plattenspielern.
    I`s Schrott, kannst du billig kaufen, sagte der Händler zu mir noch bevor ich genau sehen konnte was drinnen ist. Obenauf lag in einem wilden Durcheinander ein Elac 770h in weißer, nein gelber Nikotinlackausführung und der Untere könnte vielleicht ein alter Dual sein. Das Gehäuse und die Haube vom Elac waren zerbrochen und zwischen den einzelnen Teilen steckten zusammengerollte Zeitungen die dem Ganzen einen Halt geben sollten.
    5 Euro und du nimmst ganze Schachtel, sagte der Händler jetzt und ich nahm!
    Zuhause wurde dann ausgepackt. Der Elac wurde von den Resten seines Gehäuses befreit und siehe da, das Chassis war unbeschädigt, ohne Kratzer oder Fehlteile. Ein kurzer Test und der Elac lief sofort los. Zu diesen Zeitpunkt beschloss ich den Elac auferstehen zu lassen und aus ihm meinen Zweitplattenspieler zu machen.
    Aus dicken Spanplatten habe ich ein neues Gehäuse gebaut und mit Furnier überzogen.
    Alles schien in bester Ordnung und hier im Forum habe ich schon Anfragen gestartet welchen Tonabnehmer ich für Mono verwenden soll. Bei einem weiteren, intensiven Funktionstest hat sich herausgestellt das der Tonarm einen kleinen aber schwerwiegenden Defekt hatte. Jemand hatte den Arm einmal mit Gewalt herumgebogen und so den unteren Steuerteil beschädigt. Beim Test ohne TA war das nicht aufgefallen aber jetzt zuckte der Arm hin und her und das Lager bremst beim Abspielen minimal den Tonabnehmer. Bei einer genauen Begutachtung musste ich feststellen das die Halterung für den Anschlag etwas abgenudelt war und darunter das Metall einen Riss aufwies. Auch die Steuerstangen waren leicht verbogen. Das hatte ich übersehen.
    Totalschaden, scheiße!
    Frustbeladen stellte ich das Ganze ins Eck und musste erst mal nachdenken. Einen neuen Arm einbauen erschien mir wegen der Steuerung als zu aufwändig und diesen Elac wegwerfen um einen anderen 770er einzubauen wollte ich nicht.
    Nach mehreren Monaten hin und her bin ich hier im Forum auf einen Beitrag über einen Dual Prototypen gestoßen der einen zweiten TA an der Rückseite montiert hat.
    Das ist es! Ein Plattenspieler mit zwei Armen. Einen für Schellacks und einen für den Rest.
    Ich beschloss den Elac auszuschlachten und die ganze Automatik auszubauen.
    Weg mit der unnötigen Beeinflussung und freie Fahrt für den Tonarm war jetzt das Motto! Der originale Arm wurde ausgebaut und durch einen Arm ersetzt den ich schon lange rumliegen hatte. Ich glaube er stammt von einem AKAI. Die ausgebaute Startautomatik wurde durch eine Eigenkonstruktion ersetzt die aber die mechanischen Abläufe, wie das zurückziehen des Laufrades und die Bremse, beibehält. (Funktioniert schon fast perfekt)
    Für die Arme habe ich aus dicken Alu TA Halterungen gebaut und das Alu wurde dann noch „gebürstet“
    Der hintere Arm für die Schellackplatten stammt von einen alten Sansui SR 222 den ich ebenfalls als Schrott bekommen habe. Ich glaube das könnte sogar ein Jelco sein, bin aber nicht sicher. Wenn es einer hier genau weis, bitte melden.
    Als Tonabnehmer verwende ich einen Elac 344 mit spezieller Schaltung und einer Schellacknadel.
    Für die Einbaugeometrie habe ich die Maße von dem alten Sansui benutzt.
    Beide Arme wurden nach Schablonen genau eingestellt.
    Der erste Test verlief sehr gut. Schellacks werden problemlos und in nie gekannter Qualität wiedergegeben. Auch der vordere Tonarm funktioniert gut. Keine Verzerrungen und ein guter Klang obwohl ich nicht genau weis wie man diesen Tonarm mit den beiden verschiebbaren Gewichten genau einstellt. Mal sehen was passiert wenn einmal ein guter TA montiert wird. Wer hier einen passenden Link zu einer Anleitung über die Einstellung eines baugleichen TA. parat hat, bitte melden.
    Sobald es richtig warmes Wetter hat werde ich das Ganze nochmals zerlegen und dann bekommt das Gehäuse noch die entgültige, schwarze Lackierung und die Metallteile eine Politur. Obwohl die Geschichte für meinen Teil gut ausgegangen ist bleibt ein Rest von Unbehagen. Mir ist ein Happy Elac 770h in den Brunnen gefallen und als schwarzes Monster wieder auferstanden.
    Mit freundlichen Grüßen Otacustes
    PS: Titel und Text auf vielfachen Wunsch geändert da er zu Söderistisch war.............................

  • Hast du schön gemacht, Neid.

    2 Mal editiert, zuletzt von outis ()

  • ich finde auch, dass es sehr gut aussieht, was du da gemacht hast. Großer Respekt von mir allein dafür, dass du solche Änderungen ausführen kannst.
    Eine gelungene ELAC Montage ... bekommt das Stück noch eine Typen-Bezeichnung :D


    Grüße
    stiensel


    p.s. den Titel fand ich auch recht unpassend. Habe ihn nun angepasst.

    ELAC ... nordisch by nature ...

    2 Mal editiert, zuletzt von stiensel ()

  • Ich hab' mich ja lange zurückgehalten, jetzt muss ich es aber doch mal sagen: ich finde den Thread-Titel alles andere als lustig ! Egal, was danach kommt, das wäre dann ungefähr so, wenn ich einen Thread als "Blubb" betiteln und dann über einen verschmutzten Dual Plattenspieler berichten würde, der zB. mal Blobb gehört hat.


    Ist jedenfalls meine Meinung, sorry, aber wenn man sich hier im Forum an anderer Stelle darüber unterhält, dass wir hier öffentlich sind und dementsprechend auftreten wollen, dann kann man auch darüber nachdenken, ob so ein Titel für ein Posting nicht bei manch unbeteiligtem seltsame Assoziationen weckt.


    Um es noch mal klarzustellen: meine Meinung, sonst nichts. Würde mich trotzdem interessieren, wie die anderen das sehen.


    Gruß


    Stefan


    EDIT: Namen im Vergleich geändert, da Titel des Threads geändert wurde.

    "I'm a german record-player" Lothar Matthäus
    "Can I have everything louder than everything else ?!" Ritchie Blackmore
    "Kannnicht wohnt ja nun meistens in der Willnicht-Straße!" Bernd Stromberg
    "If you listen to fools, the mob rules" Black Sabbath, Ronnie James Dio

    2 Mal editiert, zuletzt von rastafahnda ()

  • Hallo,


    ich finde den Thread-Titel auch zu heftig, zumal er als Überschrift kontextfrei steht und per se negativ belegt ist. Ein Sinnzusammenhang erschließt sich erst, wenn man den ganzen Beitrag durchgelesen hat.
    Sicherlich hatte Otacustes keine böse Absicht, und der Zwei-Arm-Dreher kann sich sehen lassen. Otacustes, wenn´s noch irgendwie geht, ändere bitte den Thread-Titel. Dann kann auch niemand mehr sagen: "Thema verfehlt!"


    Danke
    Patrick

    Viele Grüße

    Patrick

  • Hallo Miteinander,


    ich war auch etwas irritiert über den Titel des threads. Mit dem neuem Titel schafft er auf jeden Fall mehr Neugier als der alte Sensationslust erweckte.
    Man sieht das die Community hier funktioniert, nur jetzt müssen outis und stiensel auch noch ihren Titel anpassen.

    Bis bald


    Andreas


    Hört mit CS731QMC und 721 über Canton-Lautspr. oder mit CS2235 über Denon Surround-Anlage mit Canton GLE100.

  • echo $mittäglicher_Blödsinn >/dev/null

    Einmal editiert, zuletzt von outis ()

  • Hallo!
    Ein Danke für den Zuspruch auf technischer Seite und auch den Kritikern an meiner Titelwahl!
    Vergewaltigt und ermordet war sicher ein heftiger Titel und wurde geändert! Aber, auch ohne direkten Kontext, in einem Technikforum sollte Er im richtigen Zusammenhang zu sehen sein.


    Mein Vater sagte immer! Wenn es am Männerklo grummelt und brummt nimmt auch keiner an dass da jemand großen Hunger hat.


    Die Aussage von rastafahnda, das neutrale „ vergewaltigt und ermordet“ in Vergleich mit „ dreckiger Jude“ und „ Kelvin Klein“ zu stellen, lasse ich unkommentiert!
    Also nochmals Mea Culpa für die bamsmäßige Überschrift und ich hoffe, ich habe einen eloquenten Titelersatz gefunden.
    MfG. Otacustes

    Einmal editiert, zuletzt von otacustes ()

  • Dein jetzt gewählter Titel wird dem sehr schönem Ergebnis deiner sicherlich langwierigen Umbauarbeit gerecht.
    Als Modellbezeichnung wäre mein Vorschlag ELAC 770 DA (Doppel/Dual-Arm).

    Bis bald


    Andreas


    Hört mit CS731QMC und 721 über Canton-Lautspr. oder mit CS2235 über Denon Surround-Anlage mit Canton GLE100.

    Einmal editiert, zuletzt von aschuma ()

  • Gute Güte, seid ihr humorlos.
    Ich fand den Titel eher nicht ganz zutreffend. Schließlich lebt der Gute noch und wurde umfassend prothetisch versorgt - was will er mehr?
    Daß das nicht mehr der Originalzustand ist, liegt in der Natur der Sache. ;)

  • Zitat

    Original von stiensel
    ... bekommt das Stück noch eine Typen-Bezeichnung :D


    Grüße
    stiensel


    Edit: Unsinn geschrieben... :evil:

    Glück Auf, Markus.


    Ein paar Duals


    Ein Leben ohne Musik ist möglich, es ist aber nicht Sinnvoll! [frei nach Heinz Rühmann]

    Einmal editiert, zuletzt von MaHa ()

  • Hallo aschuma.
    Über einen Namen habe ich noch gar nicht nachgedacht!
    ELAC 770 DA klingt gut aber vielleicht fällt mir noch was besseres ein.
    Am Samstag frage ich unseren Schustermaxl (MM) ob er auch Schilder graviert. Momentan löte ich gerade ein altes Shure System probeweise auf Mono um. Bin gespannt ob das trotz der Stereonadel etwas bringt.
    Auf längere Sicht kaufe ich sicher ein richtiges Monosystem.
    Ein netter Nebeneffekt meines Totalumbaues ist die Tatsache, dass ich endlich ein Headshell zum wechseln habe. An meinem Hauptplattenspieler kann man die TA nur schwer tauschen und so musste ich mir Experimente mit Abnehmern bisher verkneifen.
    MfG. Otacustes

  • Soso, Dein Titel war also neutral, das lass ich jetzt mal unkommentiert ;)


    Sei's drum, der Zweck meines Postings ist erfüllt, ich finde es übrigens Klasse von Dir, dass Du den Titel geändert hast. Da ich den nun nicht mehr sehen muss, will ich auch meinen provokanten aber vielleicht deshalb wirksamen "Vergleich" nicht mehr sehen und werde ihn entsprechend editieren.


    Danke Dir :)


    Gruß


    Stefan

    "I'm a german record-player" Lothar Matthäus
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    "If you listen to fools, the mob rules" Black Sabbath, Ronnie James Dio

    Einmal editiert, zuletzt von rastafahnda ()

  • Als Tip amRande:
    Ich schreibe meine Beiträge/posts immer erst runter und korrigiere sie dann solange, bis sie nach meinem Dafürhalten von Niemanden beanstandet werden können.
    Wenn ich meine "Ergüsse" sofort versenden würde hätte ich sicher schon ein paar Entgleisungen gehabt. Deshalb sollte jeder seine Beträge schon selbstkritisch betrachten und erst nach vollzogener Selbstzensur einstellen.

    Bis bald


    Andreas


    Hört mit CS731QMC und 721 über Canton-Lautspr. oder mit CS2235 über Denon Surround-Anlage mit Canton GLE100.

  • Hallo aschuma.
    Meinen ursprünglichen Titel habe ich durchaus überlegt gewählt. So fühlt der Liebhaber wenn ein altes Gerät entgültig aus dem Dasein scheidet und als Österreicher wählt man dann die etwas drastischere Formulierung. Schließlich nuckelt man hier das Zynische schon mit der Muttermilch ein. Alternativ hätte ich nach meinen Gefühlszustand auch noch " verstümmelt und zerstört" titulieren können denn mein ursprüngliches Streben war ja einen voll funktionsfähigen Elac 770h zu besitzen.
    Daher kann ich auch den Einwand ,von Fritz the Cat, dass der Elac ja noch am Leben sei, so nicht gelten lassen. Übrig ist nur mehr der Motor, etwas Blech und einige Kleinteile. Die wesentlichen Dinge wie der Tonarm, die Automatik und der Wechsler sind unwiederbringlich verloren und auferstanden ist nicht ein restaurierter Elac sondern eine Art monophonischer Frankenstein!


    Trotzdem macht mir meine Neuschöpfung Tag für Tag mehr Freude und überrascht mit positiven Eigenschaften. Der umgelötete Mono-Tonabnehmer aus einem alten Shure hat keine guten Ergebnisse gebracht aber das selbe Verfahren mit einem Philips 400 hat sich gelohnt.
    Meine Test-Mono, eine zerkratzte Brunswick wird mit viel weniger Rauschen abgespielt und auch das Knistern hat sich stark reduziert. Auch die Stereowiedergabe an dem AKAI-Arm ist auf einen gutem Niveau und die Unterschiede zwischen dem „ELAC“ und meinem Plattenspieler Nummer 1 werden geringer.
    Die Schellackwiedergabe ist ebenfalls sehr gut und daher habe ich die Idee mit einer Typenbezeichnung, die Stiensel hatte, wieder aufgegriffen und werde ihm ein schönes Aluschild verpassen.
    Den Text habe ich schon auf zwei Formulierungen reduziert.
    Entweder nenne ich den Plattenspieler in Memorandum seiner ursprünglichen Herkunft


    ELAC Prometheus
    770h Duo


    oder nur


    ELSAAK 770h
    MfG Otacustes
    PS: ELSAAK setzt sich aus Elac, Sansui und Akai zusammen, die Hauptlieferanten der Teile für den Plattenspieler.

  • Zitat

    So fühlt der Liebhaber wenn ein altes Gerät entgültig aus dem Dasein scheidet


    ;)
    Ich hätte den Titel zutreffend empfunden, wenn du das mit einem intakten Gerät gemacht hättest.
    Aber ich hab das so verstanden, daß die irreparablen Verletzungen dich veranlaßt haben, den verbleibenden Rest würdig zu verwerten, was ja wohl auch gelungen ist.

  • Hallo Fritz the Cat!
    Na ja, mein Geständnis bezog sich auch auf das „ ermordet“
    Da war ich definitiv der Schuldige!
    Lassen wir die alten Schandtaten ruhen und wenden uns der Zukunft zu.
    Ich habe noch einen alten Dual 1229 der unter dem Elac in der Flohmarktkiste gelegen hat.
    Ich überlege gerade was ich mit ihm mache da mich scheinbar die Experimentierlust gepackt hat.
    Plattenwaschmaschine vielleicht????
    MfG. Otacustes

    Einmal editiert, zuletzt von otacustes ()

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