Lautstärke leise und plötzlich klarer Klang

  • Hallo,

    ich bin seit etwa 10 Jahren im Besitz eines Dual 701 Schallplattenspielers, mit abwechselnder Nutzung vom original Shure V 15 Tonabnehmer und Nadel und Ortofon 2m Black und Blau. Am Schallplattenplayer ist noch das original DIN Kabel und die Verbindung zum Pioneer SA-408 Verstärker ist über einen DIN 5 pol auf Cinch Adapter mit Massekabel an dem dafür vorgesehenen Phono Eingang + Masse angeschlossen. Klipsch RP-280F als passive Lautsprecher.

    Nun habe ich neben Brummgeräuschen (die dann irgendwann verschwinden) folgende Beobachtung: die Lautstärke ist an einem der Boxen zu Beginn des Schallplatten-Abspielens recht leise. Die Lautstärke ist vorhanden, aber im vergleich zum anderen Lautsprecher recht leise. Zunächst hatte ich das Problem auf die Verbindung DIN + Cinch - Adapter (+Masse) zurückgeführt. Wenn ich die Cinch Anschlüsse umdrehe, ist dann der andere Lautsprecher leiser. Also Lautsprecher sind ausgeschlossen. Auch wegen der folgenden Beobachtung...

    Alle Anschlüsse hatte ich daraufhin mit Kontaktreiniger 60 und WL Sprühwäsche gereinigt. Erstaunlicherweise ist unmittelbar danach die Lautstärke optimal. Ein anderes Beispiel ist, dass ich die Schallplatte laufen lasse und nach ca. 15-20 Min die Lautstärke auf beiden Lautsprechern ausbalanciert ist und "optimal" klingt. Einmal in diesem Modus (nach ca. 20 Min. Laufzeit) ist die Lautstärke optimal.

    Nach zwei Tagen Pause ist allerdings das Problem erneut da. :cursing:

    Bevor ich mich an den Umbau DIN auf Cinch mache (was ja bei vielen unterschiedliche Störgeräusche gelöst hat), habt ihr eine Idee woran es liegen könnte, denn offensichtlich verursachen die Kontakte ein Problem und die Lautstärke ist plötzlich "normal".

    Falls ein Thread zu dieser Beobachtung existiert, dann bitte ich es zu entschuldigen. In dem Fall einfach den Link reposten.

    Ich ergänze hier was ich alles gereinigt/gemacht habe:

    Poties (Function Switch Tuner/Phono/Aux),

    Lautstärkeregler,

    TK federnde Kontakte und Gegenstücke

    DIN pol PINs

    DIN zu Cinch Adapter - die Kneifkontakte etwas ausgepickt (weil ich dachte, dass diese nicht korrekt am PIN anliegen)

    Phono Eingang am Verstärker

    Unter Annahme, dass die Reinigung korrekt gemacht wurde, fällt mir nichts mehr ein was ich machen könnte, bevor ich mich an den DIN Umbau ran mache. Allerdings kann ich mir diesen ersparen wenn es gar nicht daran liegt...Der Umbau ist doch mit Aufwand verbunden und damit, dass es danach zu anderen Störungen kommen kann.

    3 Mal editiert, zuletzt von feisberg (11. April 2025 um 11:29)

  • Hallo,

    wie sehen die Stirnseite der federnden Kontakte an den TKs aus? Federn die auch brav?

    Wie die "Gegenstücke" im Tonarm? Die sind versilbert und sollten schön blank sein. Mit Kontakt 60 würd ich die allerdings nicht reinigen...

    Peter

    Die Leute blicken immer so verächtlich auf vergangene Zeiten, weil die dies und jenes ›noch‹ nicht besaßen, was wir heute besitzen.
    Es ist nicht nur vieles hinzugekommen. Es ist auch vieles verloren gegangen, im guten und im bösen. Die von damals hatten vieles noch nicht. Aber wir haben vieles nicht mehr.
    (Tucholsky)

  • Hallo 8erberg,

    hatte ich vergessen zu erwähnen: federnde TKs sind Intakt, auch die Gegenkontakte. Diese habe ich nicht mit den erwähnten Mitteln gereinigt. Dort scheint aus meiner Sicht alles in Ordnung zu sein.

    Den Phono Eingang im Verstärker hatte ich auch gereinigt. Vermutlich ist dort die Störquelle. Bloß ich kann es mir nicht erklären, weshalb die Lautstärke dann plötzlich normal ist. Als ob vielleicht etwas nicht mehr gutangelötet ist und durch die Nutzung des Schallplattenplayers die Kontakte "warm" werden und dann alles wieder in Ordnung ist.

    Aber wie gesagt, es könnte auch das original DIN Kabel sein. Kann ich schlecht sagen...

  • Ich würde mir mal die Schaltkontakte des kleinen Pioneers anschauen.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Jup, exakt das. An meinen alten Pioneers und anderen sind die ein stetiger Anlass zur Freude ...

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Thorsten R

    Alle Poties gereinigt. Mir war nicht bewusst, dass ich sowas alles hätte erwähnen sollen - sorry. Das ist aber auch das letzte was ich nicht erwähnt habe.

    Also, folgendes wurde gereinigt:

    Poties (Function Switch Tuner/Phono/Aux),

    Lautstärkeregler,

    TK federnde Kontakte und Gegenstücke

    DIN pol PINs

    DIN zu Cinch Adapter - die Kneifkontakte etwas ausgepickt (weil ich dachte, dass diese nicht korrekt am PIN anliegen)

    Phono Eingang am Verstärker

    Unter Annahme, dass die Reinigung korrekt gemacht wurde, fällt mir nichts mehr ein was ich machen könnte, bevor ich mich an den DIN Umbau ran mache. Allerdings kann ich mir diesen ersparen wenn es gar nicht daran liegt...Der Umbau ist doch mit Aufwand verbunden und damit, dass es danach zu anderen Störungen kommen kann.

  • Na ja, einfach Cinch - Stecker anzulöten ist nun wirklich ein Klacks. Lass´ die Finger von irgendwelchen Brücken im Gerät! Bei keinem der Dutzenden Duals, welche ich in meiner beruflichen Praxis und auch privat umgelötet habe, musste ich irgendetwas im Gerät ändern!

    Die Buchsenplatte des Pioneers nachzulöten könnte zielführend sein.

    Ach ja, Nachtrag: Solange das Originalkabel noch intakt ist, lass es dran! Löte einfach die RCA - Stecker dran (Grundregel: Rechts ist rot).

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Thorsten R

    Ja, danke für den Tipp. Ich möchte so gut wie möglich identifizieren woran es liegt und bestimmte Sachen ausschließen.

    Die Cinch Stecker an das Originalkabel anzulöten ist natürlich kein Akt. Ich hatte aber auch das Kabel an sich teilweise im Verdacht und hatte angenommen, dass ich das Kabel komplett austauschen muss - und das wäre für mich als Leihen mit Aufwand verbunden. Bin halt Hobbylöter und kein Profi 😉


    Das mit der Buchsenplatte kann ich sicherlich gut machen.
    Vermutlich fange ich mit der quick n Dirty Lösung an und löte Cinch an das Originalkabel an. Danach die Buchsenplatte. Und wenn das nichts bringt, tausche ich das komplette Kabel aus (Umbau aus dem Gehäuse).

    Mich stört an der ganzen Geschichte, dass es keine durchgängige Störung ist, sondern nach einer Nutzung verschwindet.


    Eine (blöde) Frage noch: wenn ich nur die RCA anlöte, was mache ich mit der Masse? DIN Adapter hat noch Masseekabel dran…kommt die Masse separat wie bei einem DIN zu Cinch Adapter?

  • Jeder Cinchstecker hat 2 Pole: Der Stift führt das Signal, der Kragen ist der Gegenpol. Und weil wir sogenannte unsymmetrische Anschlüsse haben, ist der Gegenpol identisch mit der Masse. Beim DIN - Stecker gibt es eben nur einen Masseanschluss, aber im Kabel selbst, zumindestens in dem, welches Dual einsetzt, hat jeder Kanal seine eigene Masse, nämlich das Abschirmgeflecht. Die werden beim DIN - Stecker halt nur am Stift 2 zusammengedröselt. Bei Cinch passiert das eben 1 cm weiter, an der Buchsenplatte.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Abgesehen von den gegebenen Ratschlägen und durchgeführten Reinigungen würden mir als mögliche Ursache noch die Steckerchen am TK und deren Crimpkontakte einfallen. Vielleicht dort nochmals versuchen zu reinigen und die Crimpungen etwas nach quetschen.

    Viele Grüße

    Roman

  • Thorsten R

    Danke für die Erklärungen. Ich habe schon 2RCA Kabel bestellt und werde dann zunächst nur den DIN Anschluss mit Cinch tauschen. Danach schaue ich weiter. Wenn ich demnächst etwas Zeit habe mache ich mich ran und berichte davon.

    Danke für den Tipp mit „Finger weg“ von den Brücken im Gerät. Bei vielen Beschreibungen dieses Umbaus aus dem Gerät heraus, hatte ich mich immer gewundert warum das sein muss und das immer laienhaft als zusätzliche Störung empfunden. Gut dass ich mit meinen Problem länger gewartet habe 😀

    Einmal editiert, zuletzt von feisberg (12. April 2025 um 08:11)

  • Aber sei vorsichtig! Sind das ausgewiesene Phonokabel mit niedriger Kapazität? Die brauchst Du nämlich an dieser Stelle. 100 pF pro Meter ist hier eigentlich schon viel. Zudem: Du brauchst doch eigentlich nur RCA - Stecker, keine Kabel.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Tornadone

    Auch eine Idee - die Crimpkontakte hatte ich mir angeschaut und glaube nur gesprüht, weil sie mir ordentlich angebracht zu sein erschienen. Und da sie sehr filigran sind, wollte ich daran nicht ziehen um sie komplett zu reinigen. Das prüfe ich aber erneut.


    Danke euch allen für die Unterstützung bisher! 🙏


    Thorsten R

    Alles nach Vorschriften Mmn bestellt! Doch RSA und nicht 2RSA Kabel😀 Aber hier, kannst du vielleicht sagen ob das Kabel passen würde für die Variante wenn ich aus dem Gehäuse das Kabel komplett tauschen müsste.

    Die Variante 1 kaufe ich noch die Stecker.

    2 Mal editiert, zuletzt von feisberg (12. April 2025 um 08:04) aus folgendem Grund: Ein Beitrag von feisberg mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • hi, mit Verlaub, das Meiste was hier vorgeschlagen wird ist unfachmännisch. Die einzige Aktion die zum Erfolg führt ist die Messung des Widerstands. Dazu bedient man sich des Schaltplans der Tonarmverkabelung in den Service Unterlagen.

    Für mich deutet das Fehlerbild zu den crimps der Tonkopfkäbelchen hin, davon gibt es 8 Stück.

  • Danke auch für den Hinweis. tubesaurus
    Es lohnt sich einfach darüber zu reden. Ich werde das demnächst alles prüfen. Habe sogar einen Freund, bei dem ich das Messgerät leihen kann. Ein nicht Fachmann, wie ich, hat nicht alle Geräte da.
    Auf der anderen Seite könnte ich das alles einfach an ein Service übergeben, der sich damit gut auskennt. Aber ich bin da immer misstrauisch, geizig und leider selber daran interessiert Sachen zu lösen. 😵‍💫😉

  • Also, dieses Pro-Ject Kabel ist - sagen wir - für mich hart an der oberen Grenze. Sollte das Shure - System aber locker wegstecken.

    Früher mal Fachmann für´s Thema, heute nur noch Hobbylöter. Mit Hang zu Plattenspielern mit AC -Motoren.

  • Ich bin sehr glücklich über die Antworten. So habe ich mir das vorgestellt - Sachen auszuschließen und die Ursache möglichst einzugrenzen. Die Messung finde ich natürlich auch spannend, weil ja da der Widerstand genau gemessen werden kann.

    Gerade eben geprüft und ich dachte auf einer heißen Spur gewesen zu sein, aber am TK135 scheint auch alles in Ordnung zu sein. Habe aber nun die Kontakte auch gereinigt. Ich nahm an, dass das weiße Kabel ggf einen Knick und fast durchtrennt war. Ich hatte dadurch angenommen, dass die Störgeräusche deshalb kommen. Aber dem war nicht so.

    Die Abdeckkappe über den Stiften ist wieder dran. Habe sie abgenommen um ein Foto zu machen*

    Bleibt spannend.

    Vielen Dank euch allen! Thorsten R  tubesaurus  Tornadone

  • Ups, bei dir fehlt am TK die Abdeckplatte für die Kontaktstifte. So können die natürlich verrutschen wenn sie einfedern und haben dann uU keinen vernünftigen Kontakt mehr. Da wäre ein neues TK das Mittel der Wahl.

    Viele Grüße

    Roman

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