Reibrad Original?

  • Hi !

    Das linke Rad macht Probleme. Es rumpelt enorm. Ich habe
    es noch nicht abgezogen mit Schmiergelpapier. Was meint
    ihr von den Bildern her ist das linke Rad auch Original?

    Also hinsichtlich der Tatsache, daß es gar keine Beschriftung hat und auch das Dual-Logo fehlt, würde ich annehmen, daß es ein Nachbau-Ersatzteil ist.


    Ich denke auch nicht, daß Du mit Schmirgelpapier allein viel bewirken wirst, außer es noch schlimmer zu machen.
    Dafür aber mit mehr Grip ... :D


    Vielleicht hilft ja der alte Trick, mit dem ich früher immer die Andruckrollen von Bandmaschinen wieder hingekriegt habe.
    Das Rad in einem Topf mit viel Wasser - mindestens 1 Liter auskochen. Dabei darf das Gummi selber natürlich keinen Kontakt zum Topfboden haben, am Besten mit dem ganzen Hebel zusammen in den Topf legen. Und das Wasser wirklich kochen lassen, nicht nur warm machen. Dann den ganzen Pott über Nacht abkühlen lassen. Der Sinn der Übung ist, Druckstellen "weichzukochen", bis die Spannungen im Material sich ausgeglichen haben. Durch das langsame Abkühlen wird verhindert, daß sich neue Spannungen bilden. Und - Nein - vom Gebrauch einer Mikrowelle würde ich abraten. Zuviel Metall in dem Teil.


    Versuch ist es ja wert, oder ?


    Wenn es dann immer noch rumpelt, wirst Du nicht drumrumkommen, das Teil mal ein eine Drehbank oder eine fixiert angebrachte Bohrmaschine einzuspannen und mit einem Schleifklotz *langsam und vorsichtig* die unrunden Stellen zu finden und dabei runterzuschleifen. Dabei bringst Du den Klotz gaaaaanz vorsichtig an das schnell drehende Rad, bis Du siehst - oder fühlst - daß die beiden Teile so gerade eben kurzen Kontakt haben. Das sind dann die Unrundungen. Du verlierst dabei vielleicht einen halben Millimeter am Durchmesser, aber das kann man ja über die Höhenkorrektur der Drehzahleinstellung wieder ausgleichen, damit der Pitch um den Nullpunkt gleichmäßig groß ist.


    .
    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Du verlierst dabei vielleicht einen halben Millimeter am Durchmesser, aber das kann man ja über die Höhenkorrektur der Drehzahleinstellung wieder ausgleichen, damit der Pitch um den Nullpunkt gleichmäßig groß ist.


    Der Treibraddurchmesser hat keinerlei Einfluss auf die Drehzahl, weil lediglich eine Kraftübertragung stattfindet aber keine Drehzahlübersetzung. Natürlich darf für eine einwandfreie Funktion das Treibrad nicht zu weit abgeschliffen werden.
    Allerdings dreht scih das Treibrad umso schneller, je kleiner sein Durchmesser ist. Fehler in seiner Beschaffenheit können sich dann öfter pro Minute bemerkbar machen; aber das ist schon fast Erbsenzählerei. ;)

  • Moin,


    sorry @ Bandmaschine, das dort jetzt kein Geschwindigkeitsunterschied stattfindet, mußt du mir jetzt aber näher erläutern.
    Im Endeffekt ist das egal, ob ich in einer Übersetzung einen Krfatschluß habe oder Zahnräder. Wenn eines davon im Durchmesser ab- oder zunimmt, ändert sich die Übersetzung und somit auch die Geschwindigkeit des Tellers.


    Anders wäre es, wenn eine Abtastelektonik, die Drehzahl des Tellers erfasst und demnach den Motor steuert. Dann müßte der Motor bei kleiner werdendem Reibrad einfach schneller laufen. Aber Tellergeschwindigkeit messen gabs noch nicht beim Reibrad.


    Ein Freund erzählte mir, das sie früher die Reibräder immer mit Ether "weich" gemacht haben. Man mußte bloß immer dem Apotheker erzählen, für was man den Ether braucht.
    Ich weiß aber nicht, ob es das heute noch in der Apotheke gibt.
    Deswegen massiere ich Amor-All ins Reibrad, bzw. lass es darin einweichen.


    Gruß Tom

  • Die Geschwindigkeit ändert sich sehr wohl. Wird der Durchmesser des angetriebenen Rades kleiner(Reibrad) dreht es sich schneller, wodurch auch letztlich der Teller schneller dreht! ;)

    Am CR1780/CV1700 mit CL730/CLX9200 drehen/erklingen wahlweise:
    Dual 1219 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1228 mit Shure M91 MG-D
    Dual 1239A mit Shure M75 Type D
    Dual 714Q mit Ortofon Vinylmaster Blue
    Dual 704 mit Shure V15 III (Jico SAS)
    Dual 455-1 mit Ortofon OMB30
    Dual 1019 mit Shure M44MG
    Dual C830
    Dual CD100RS
    Dual DK710

  • Moin,


    falsch. Nach kurzem Nachdenken hat Bandmaschine Recht. Der Motor macht Drehzahl X und somit auch Strecke (Umfang) Y in der Minute. Das bleibt konstant. Diese Strecke Y wird auf das Reibrad übertragen und von dort auf den Teller.
    Es ändert sich also lediglich die Drehzahl des Treibrades.


    Gruß Tom

  • Naja, letztlich tragen zum Übersetzungsverhältnis beim RR-Plattenspieler nur der Pulleydurchmesser und der innere Plattenspielerdurchmesser bei. Das Reibrad dient dabei nur dem Kraftschluss. Dabei ist der Durchmesser des Reibrades unerheblich.
    Wenn du die Drehzahl des Plattentellers mit dem Pitchregler verstellst, bewegst du das Reibrad an dem konischen Motorpulley hinauf und hinunter. Du veränderst also das Übersetzungsverhältnis indem du eineren größeren oder kleineren Umfang des Pulleys "anwählst".


    Angenommen der Motorpulley hätte ein Umfang von 10mm, der Umfang des inneren Tellerrandes betrüge 400mm, dann hättest du ein Überstzungsverhältnis von 1:40. Der Motor würde sich 40x drehen damit sich der Teller 1x dreht.


    Jetzt überträgst du die Kraft mit einem Reibrad. Das soll den Umfang von 100mm haben.
    Wenn sich der Motor 40x dreht, dreht sich das Reibrad 4x. Das Reibrad treibt innen den Teller an. Bei einem Verhältnis von 100mm zu 400mm = 1:4 muss ich also das Reibrad 4x drehen damit sich der Teller 1x dreht.
    Also kein Unterschied zu dem Übersetzungsverhältnsi ohne Reinbrad.


    Nun soll das Reibrad den Umfang von 200mm haben.
    Der Motor dreht sich wieder 40x, das Reibrad dreht sich nun 2x. Bei dem jetzigen Verhältnis RR zu Teller 200mm zu 400mm = 1:2 dreht sich der Teller wieder genau 1x.


    Puhh, ich hoffe das war jetzt halbwegs verständlich. Jedenfalls habe ich mir zu später Stunde alle Mühe gegeben. :wacko:
    Ansonsten einfach mal die guten alten Legotechnik Zahnräder oder fischertechnik ausgraben. ;)

  • Moin,


    @ Bandmaschine


    Danke nochmal für die ausführliche Darlegung. In knapp, hatte ich das ja auch geschrieben.
    Die Erleuchtung kam halt später :)
    Der erste Gedanke war, das sich die Tellergeschwindigkeit ändern muß, hab halt an Zahnräder gedacht (ex Masch.bauer halt).


    Mein Vater lehrte mich: "Vor Inbetriebnahme des Mundwerkes, Gehirn einschalten".
    Von Tastatur hat er damals nichts erwähnt :sleeping:
    Sonst hätt ich direkt nachgedacht und dann erst geschrieben.


    Gruß Tom

  • Der Motor ist übrigens festgeschraubt und dreht sich deshalb überhaupt nicht, nur die Welle...


    Nur so nebenbei bemerkt. ;)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Zitat von »phonesmoke«



    Der Motor ist übrigens festgeschraubt und dreht sich deshalb überhaupt nicht, nur die Welle...


    :D:D:D


    Ich hab letzten auch mal wieder das original Reibrad an meinen 1218 drangemacht. Vorher lief daran das Treibrad vom 1226, da das vom 1218 rumpelte.


    Ich konnte keinen Beulen sehen, aber das Gummi war schon etwas härter als das vom 1226, deswegen hab ich dann mal das Gummipflegemittel rausgekramt, mit dem ich auch letzten die Sicken meiner Lautsprecher wieder weichgekriegt hab.


    Auf der Flasche steht "Gummipflege" , ist von Kaufland's Hausmarke K-Classic, hat einen roten Deckel und einen Schwamm zum auftragen. Ähnlich wie bei einem Schuhpflegemittel.


    Das Zeug hab ich dann dick auf das Reibrad aufgetragen und über Nacht draufgelassen, das gleiche noch zwei Tage wiederholt. Also eingeschmiert und über Nacht einwirken lassen.


    Danach abgewischt und die Ränder vom Reibrad mit Spiritus etwas abgewischt, sowie den Plattenteller von innen auch.


    Und siehe da, das Ding hat Grip und läuft wieder Rumpelfrei.



    Nur so ein Tip nebenbei, villeicht hilfts ja bei Euch auch :)


    Liebe Grüße
    Marvin ;)

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