Dual 1229: Blende restaurieren

Hallo Gorbi,

vielen Dank für das Kompliment!

Die Restauration der Blende hat nur 1€ für das Nassschleifpapier gekostet, Drucken und Folie waren kostenlos da in der Firma erledigt.

Ansonsten hat es natürlich eine Menge Zeit und Arbeit gekostet (durch die viele Herumprobiererei). Aber da das mein Hobby ist, zählt das für mich nicht als Kosten sondern eher als Zeitvertreib.

Übrigens habe ich heute festgestellt, dass der Kleber unter der Blende noch gar nicht richtig trocken ist. An einer Stelle hatte sich eine winzige Luftblase gebildet (kaum zu sehen), und als ich die glattstrich (Folie in Richtung Rand gestrichen), kam etwas Kleber herausgequollen.
Ich hoffe mal, dass sich das optische Ergebnis nicht irgendwie verändert, falls der Kleber irgendwann mal aushärten sollte.

Ansonsten ist mit der Folie aber noch alles i.O.

Gruß
Benjamin

Hallo,

leider gibt es Negatives zu berichten - ein schwerer Rückschlag

Unter der geklebten Folie haben sich in der Zwischenzeit mehrere hässliche Flecken gebildet
Es sieht so aus, als ob der Kleber überhaupt nicht trocknet, es ist lösemittelfreier, weil ich Bedenken hatte, dass welcher mit Lösemitteln die Folie angreifen könnte.

Nun reagiert der Kleber anscheinend mit dem Aluminium der Blende.

Tja, das sieht jetzt alles andere als schön aus. Muss also nochmal gemacht werden, entweder versuche ich es mit anderem Kleber oder besorge mir gleich selbstklebende Folie. Schade - denn jetzt ist die Blende schon fest auf dem Chassis drauf...

Nun ja, mit sowas muss man immer rechnen, kann ja nicht alles auf Anhieb klappen. Ich schmeiß die Flinte deswegen noch nicht ins Korn und probiere weiter.

Etwas entschädigt bin ich dadurch, dass der 1229 nun ansonsten so gut wie fertig restauriert ist und sich prima macht. Auch der Antrieb läuft recht leise für einen Reibradler (nach umfangreicher Lager- und Reibradkur).
Die Zarge muss noch neu lackiert werden, vorher natürlich komplett geschliffen.

Ich hänge mal zwei Bilder der Blende an; im nächsten Beitrag dann vom gesamten Plattenspieler in der unrestaurierten Zarge. Etwas stolz bin ich auch auf die Haube, die zum Plattenspieler dazu war. Sie hatte vorn einen recht großen, hässlichen Brandfleck oder sowas in der Art, sah ganz schlimm aus. Ging aber glücklicherweise nicht tief ins Material, sodass ich den fast komplett rausschleifen konnte. Die gesamte Haube habe ich dann oben überschliffen und poliert.
Ist jetzt meine erste Dual-Haube ohne Riss oben, nur hinten ist einer.

Frank:
Trotzdem danke für's Kompliment.

Gruß
Benjamin

Hier die versprochenen restlichen Bilder.
Noch in wilder Umgebung und die Transportsicherungsschrauben fehlen noch.

Nicht erschrecken, das erste Bild ist vom Ursprungszustand des Dual wie er zu mir kam

Gruß
Benjamin

Hi Seb,

eine Variante wäre, die Blende vor dem Kleben mit Klarlack zu behandeln. Dann würde sie nicht mehr mit dem Kleber oder anderen Umwelteinflüssen reagieren.
Ja, das der Kleber langsam trocknen würde durch die Folie, hatte ich mir schon gedacht - aber so langsam...

Für die Tonerexperimente müsste ich die Blende ja wieder runterhebeln - fürs Lackieren idealerweise allerdings auch...
Das mit dem Toner hatte mich am Ende etwas frustriert, weil es einfach nicht besser werden wollte, obwohl ich zig Versuche gemacht hatte.

Na mal sehen, vielleicht fällt mir noch was ganz anderes ein.

Gruß
Benjamin

Hi Richi,

hm, eine Folie aufschrumpfen...
Ähnliches kam mir schon in den Sinn, aber die genaue Umsetzung müsste überlegt werden.
Des weiteren würde sich höchstwahrscheinlich auch die Schrift verziehen beim Aufschrumpfen, müsste man ausprobieren.

Ideal wäre wirklich, man hätte eine Art Folieschlauch, in den man dann die Blende reinschiebt und das ganze dann aufschrumpft.
Aber wie bedrucken?

Oder Schrumpffolie, die um die Blende schlagen und hinten den überlappenden Stoß zukleben, dann aufschrumpfen.

Ich hatte mir auch schon überlegt, die Folie nur aufzulegen (evtl. hinten umschlagen?) und dann zu laminieren...

Wollen mal sehen was draus wird.

Jedenfalls danke für den Vorschlag, ich bin natürlich auch noch für weitere Ideen offen.
Irgend etwas wird ganz sicher funktionieren.

Gruß
Benjamin

Hallo,

das mit dem Gravieren wäre natürlich schon richtig toll. Wenn das einmal drin ist, bleibt's auch drin. Und edel aussehen würde es noch dazu.

Einfärben kann man es ja selbst, wäre kein Thema.

Habe selbst einen 701 der 1. Generation, die eingefräste Schrift hat was.

Ronny, hast du gleich einen Ansprechpartner parat, wo man sich das mal anschauen kann? Ansonsten schaue ich mich mal selbst im Netz um.

Nichtsdestotrotz versuche ich es erstmal noch weiter mit den (fast) kostenlosen Methoden.

Gruß
Benjamin

Hallo,

solche Schlüsseldienste kenne ich. Einen gibt's z.B. hier in Zwickau im Globus
Müsste man mal nachfragen, ob die auch so feine Schriften und nach Datensatz gravieren können oder wie das aussehen soll. Ist ja dann doch was anderes, als einen Schlüssel nach Originalvorlage nachzufertigen.

Ansonsten kenne ich auch 1,2 richtige Schlüsseldienst-Geschäfte, an denen ich sogar fast täglich vorbeifahre. Bei Gelegenheit frage ich einfach mal nach.

Gruß
Benjamin

Hallo allerseits,

nach langer Pause melde ich mich mit neuen Ergebnissen zurück.

Wollte es noch einmal mit der Folien-Methode probieren.
Das Problem war ja, dass der Kleber offensichtlich mit dem Alu der Blende reagiert hatte und es so zu hässlichen Flecken kam.

Da ich in der Zwischenzeit gute Erfahrungen mit Zapon-Sprühlack (Sprühdose) sammeln konnte (Plattentellerrand), wollte ich das nun auf die Blende anwenden.

Also hieß es nun: Blende wieder vom Plattenspieler ablösen, Folie runter, Blende waschen, schleifen. Der Kleber (auf Wasserbasis) hatte sich tatsächlich teilweise ins Alu gefressen (nicht tief).

Dann die Blende mit Zaponlack übersprüht. Er soll sie nun vor Reaktion mit dem Kleber schützen.

Die Folie war noch brauchbar, wurde also auch gewaschen und wiederverwendet.

Die nächsten Bilder zeigen die Blende nach dem Schleifen und Lackieren.

Weiter geht's im nächsten Beitrag.

Fortsetzung.

Beim Aufkleben der Folie habe ich nun darauf geachtet, dass sich nur noch so wenig Kleber wie möglich unter der Folie befindet. Also habe ich den Kleber mit einer alten Plastik-ADAC-Mitgliedskarte und viel Druck unter der Folie herausgestrichen.

Dann kam die Blende samt Folie noch in eine "Pressvorrichtung": Unten ein gerades Brett, dann die Blende, darüber eine Lage sehr fester Schaumstoff (ähnlich Styropor), darüber wieder ein Brett. Das ganze in 4 Schraubzwingen eingespannt und 1 Tag liegen gelassen.

Das Ergebis kann sich wirklich sehen lassen (Leim an den Rändern lässt sich abwaschen). Die Blende ist jetzt 2 Tage alt und sieht noch fast perfekt aus. Sie hat sich seit der Entnahme aus der Pressvorrichtung nicht mehr verändert. Ich bin guter Dinge, dass das jetzt auch das Endergebnis sein wird.

Ich lasse die Blende nun noch ca. 1 Woche so liegen und beobachte die Sache. Sollte alles gut bleiben, kommt sie wieder (und diesmal hoffentlich endgültig) auf den 1229.

Gruß
Benjamin