Beiträge von lini

    ...ML, MR und SAS z.B. sind alle drei der selbe Schliff, nur von Firmen unterschiedlich benannt, aus reinen Marketig und Patentumgehungs Gründen. (...)


    "Patentumgehungsgründe" hielte ich in diesem Falle für eher unwahrscheinlich - oder wüsstest Du noch eine weitere Quelle für Steine mit MR-Schliff außer Orbray/Adamant/Namiki selbst?


    Und es gab übrigens recht früh auch noch eine weitere Umbenennung von MR - allerdings nur für genau zwei Systeme, nämlich das Technics EPC-100CMK4 und dessen T4P-Schwestermodell EPC-P100CMK4 (mit Nadel EPS-100ED4 bzw. EPS-P100ED4). Die segelten unter der recht unauffälligen Bezeichnung "Linear Elliptical", hatten es aber in sich, denn deren sehr schlanke Steine waren in nur einseitig durchbohrte, konische Bor-Röhrchen eingesetzt - ETM daher nur 0,055 mg. Das waren allerdings auch ziemlich leise MMchen - Generatordaten 30 Ohm DC-Widerstand und 33 mH Induktivität, entsprechend nur 210 Ohm Impedanz bei 1 kHz. Frequenzgangabweichung innerhalb der hörbaren Bereiches maximal +/- 0,3 dB. Top-Klasse-MMs, wie sie heute nicht mehr gebaut werden - schade eigentlich... *seufz*


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    Candela schrieb mir auch mal von Studien von Shure darüber, dass weniger die Auflagekraft der Nadel, als ihr Schliff ausschlaggebend für den Vinylverschleiß seien. Nun ja, an seinem Sachverstand zweifel ich keine Sekunde, aber ob das wirklich so unerheblich ist, ob ein Diamant mit 1,5g oder doppelt so viel durch die doch recht empfindlichen Vinylrillen gezogen wird?


    Naja, eigentlich spielen sowohl die Auflagekraft als auch der Schliff eine Rolle. Diagramme von Shure finden sich übrigens noch dort - im zweiten Teil (Fig. 17 und 18): https://service.shure.com/s/ar…al-seminar?language=en_US


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    Was ich weiter oben zwischen den Zeilen herausgehört zu haben meine: Werden MC-Systeme durchweg mit höheren Auflagekräften betrieben (also ab 20 mN aufwärts) als MM-Systeme? (...)


    Nö, das kann man so nicht sagen - die folgen eher der Tonarm-Mode, wenn man so will. Früher gab's entsprechend 'ne ganze Menge MCs für recht niedrige Auflagekräfte und mit dazu passenden Nachgiebigkeiten. Beim Yamaha MC-3 etwa betrug die empfohlene Auflagekraft 1,2 g - und damit erreichte es eine Abtastfähigkeit von 120 µm. Praktisch dasselbe galt fürs Denon DL-303. Dafür, dass MCs in puncto Abtastfähigkeit im Vergleich zu MMs und MIs a weng schwächeln würden, was ihnen gerne mal nachgesagt wird, gibt's also durchaus auch Gegenbeispiele.


    Und gab's auch MCs für 1 g oder noch weniger? Ja, z.B. das Yamaha MC-2000 mit 1 g (+/- 0,15 g) oder das Denon DL-1000A mit 0,8 g (+/- 0,1 g).


    Die Compliance bei den MCs ist niedrig. Systembedingt eher hart aufgehängte Nadelträger (...)


    Kann man so nicht wirklich sagen - das ist eher eine Frage der jeweiligen Auslegung.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    Ist das mit "früher Abfall bei Normsystem" gemeint?


    Nun, ich weiß nicht, was man bei der Stereoplay an der Stelle als Dummy verwendet - aber womöglich hält man sich an die Messvorschrift der IHF-A-202, die in Kapitel 3.12. zur Messung des Rauschabstands für MM-Eingänge einen Dummy mit 500 mH in Reihe mit 1 kOhm sowie noch 125 pF parallel zu der Reihenschaltung vorsieht.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    (...) Ein MC hat weniger bewegte Masse. (...)


    Nicht zwangsläufig. Soweit mir bekannt, ist der ETM-Rekordhalter noch immer das Technics EPC-(P)100CMK4 mit freundlichen 0,055 mg - allerdings dicht gefolgt vom Yamaha MC-2000 mit 0.059 mg.


    (...) Welchen (generellen?) Vorteil bietet ein MC-System gegenüber einem MM-System? (...)


    Die Hauptvorteile liegen auf der elektrischen Seite. Die Induktivität ist um mehrere Größenördnungen geringer als bei MMs und MIs, und auch der Innenwiderstand ist sehr gering - entsprechend ergibt sich dadurch auch eine zumindest im Hörbereich praktisch so gut wie konstante, niedrige Impedanz.


    Und durch die Umkehrung des Prinzips (also dadurch, dass mit einem vergleichsweise starken Magnetfeld und recht unempfindlicher Sensorik gearbeitet wird statt umgekehrt) sind MCs auch recht unempfindlich gegenüber externen Einsteuungen und können so auch ohne schirmende Generatorhülle auskommen.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    (...) daß durch die Asienfertigung der neuen Dual-Plattenspieler es ja passieren könnte, daß das Know-How und die Entwicklung des der vollkardanischen Armlagerung dieser Modelle damit in die Hände von Billig-Nachahmern aus Asien kommen könnte.


    Wozu sollten die hierfür Dual brauchen? Kardanische Armlagerung gab's bei den Technics-Klonen von Hanpin doch schon vor mindestens 20 Jahren - siehe etwa Audio Technica AT-PL120.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    (...) Übrigens habe ich eine neue Nadel im System, gekauft bei Nadelparadies-Gleich. (...)


    Was für eine Ersatznadel hast Du denn bekommen? Ein, zwei Fotos könnten hilfreich sein...


    (...) Ich habe zu den Angaben zum Übertragungsfaktor auch noch eine Frage: ULM 45E > 0,8mV/ 1cms bei 1KHz, das AT-VM hat 4mV bei 5cms, wie ist das vergleichbar? (...)


    Vorausgesetzt, dass die Angabe-Parameter dieselben sind, was in diesem Fall zutreffen dürfte, kannst Du den Übertragungsfaktor einfach entsprechend hochmultiplizieren - was in diesem Fall zufällig die gleiche Ausgangsspannung wie beim AT ergibt.


    Warum erwähne ich das mit den Angabe-Parametern? Nun, einige japanische Hersteller wie etwa Denon geben zwar auch die effektive Ausgangsspannung für 1 kHz und die übliche Spitzenschnelle von 5 cm/s an - das aber nicht für 45°/Stereo-Modulation, sondern für reine Horizontal/Mono-Modulation. Davon "sieht" ein normaler Stereo-Tonabnehmer aufgrund seiner "Sensor"-Ausrichtung aber nur Faktor 1/(2^0.5) = ca. 0,707. Somit entsprächen dann 5 cm/s in Horizontal-Modulation also lediglich knapp 3,54 cm/s in 45°-Modulation. Ein solcher Ausgangsspannungswert wär dann also zum Ausgleich entsprechend noch mit Faktor 2^0.5 (also der Quadratwurzel von 2) zu multiplizieren, um mit einem Ausgangsspannungswert für 5 cm/s Spitzenschnelle in 45°-Modulation vergleichbar zu werden.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    denn "Spitzenklasse" kann eh nicht objektiv definiert werden.


    Och, man könnte ja bei der hiesigen Fakir-Innung nachfragen. Prophezeites Resultat: Absolute Spitzenklasse = nur für sehr erfahrene Fakire zu empfehlen. :)


    Eine Sache muss man aber bei NOS Nadeln immer bedenken, auch wenn sie von Thakker kommen - die Gummilager des Cantilevers sind auch bei NOS über 40 Jahre alt, manche Hersteller haben keine Probleme mit Verhärtung bzw. Erweichung, manche schon, und es hängt auch noch davon ab, wo die Nadeln in den 40 Jahren gelagert wurden.


    Da hat der gute Romme schon recht: Die DN155E gab's bis vor ein paar Jahren noch neu von Orfoton. Wobei ich jetzt zu faul war, um auf Archive.org nachzusehen, wann genau sie aus der Ersatznadel-Sektion auf der Ortofon-Website verschwunden ist - aber zumindest im gerade versuchsweise aufgerufenen Snapshot vom 8.2.2020 war die DN155E dort noch gelistet.



    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    Nach dem ganzen Popowackel-Gerede musst ich mir jetzt doch glatt mal wieder das Video zu Aphex Twin's "Windowlicker" reinziehen. Da wird's zwar erst zum Schluss hin so richtig wackelig, dafür dann aber gleich sowas von - und das auch noch in Slomo. Ach, ach - ich lieb's immer noch...


    Schmunzelgrüße aus München!


    Manfred / lini

    Hmmm, also generell ist die Ortofon Test Record ein gängiges, aktuelles Produkt und nicht eben schwer zu bekommen. Allerdings schiene die in jener Kleinanzeige beworbene Variante vor Cover her nicht der aktuellen zu entsprechen, sondern eine ältere zu sein.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    Ich frage mich schon lange, warum man dieses Gerätekonzept komplett den Schrott-Herstellern überlässt.


    Also zumindest Pro-Ject offeriert mit den beiden "Juke Box"-Modellen (E1 & S2) ja schon was in dieser Richtung. Beide bieten aber neben Blauzahn nur einen analogen Line-In - das könnte für viele vielleicht ein bisschen zu wenig sein.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    Die Holzversion ist der Hammer, obwohl er in Schwatt auch nicht sooo schlecht aussieht.


    Hmja, die schwarze Variante ist auch nicht übel. Aber wenn man beide im Vergleich sieht (wie etwa bei Alfred im Showroom), macht die Holzfurnier-Variante schon noch ein gutes Stück mehr her.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    > Ortofon OMB Tonabnehmer für ULM-Tonarm


    Seit einigen Tagen habe ich wieder mal meinen Dual 750-1 im Einsatz.


    Äh, öh, öhmmm - ich seh da eine gewisse Diskrepanz. Denn der 750-1 hat ja wie auch schon der 750 eigentlich einen OPS-Arm der zweiten Generation. Und in den Anleitungen zu beiden Modellen findet sich im Abschnitt "Einbau des Tonabnehmers" ein Satz, der eigentlich eher eine effektive Tonarmmasse von 15 g, also gut mittelschwer statt ULM, nahelegen würde, andererseits aber auch etwas eigenartig formuliert zu sein schiene - sodass ich (auch mangels persönlicher Erfahrung mit 750(-1)) nicht so recht weiß, was davon zu halten ist. Will meinen, während der insgesamt relativ kurzen Periode, innerhalb derer sich Dual herabgelassen hat, die effektive Masse in den technischen Daten zu spezifizieren, geschah das ja einschließlich des serienmäßigen Tonabnehmers. Verstünde man den besagten Satz indes in diesem Sinne, schiene er jedoch auch wieder seltsam - einfach weil's nicht sein kann, dass sich an einem bestimmten Arm bei Verwendung desselben Gegengewichts die gleiche effektive Gesamtmasse von 15 g ergibt, egal ob nun ein System mit 5 oder mit 10 g Eigengewicht montiert ist. Und der auf Lulabu's Archiv verfügbare Testbericht zum 750 gibt hierzu leider auch nichts Hilfreiches her.


    Insofern schiene es mir ratsam, wenn Du erstmal abwarten würdest, ob diesbezüglich nicht jemand mit Ahnung und Erfahrung ( dualfred Alfred, Du vielleicht?) was Klärendes beitragen kann. Denn wäre der OPS-Arm der zweiten Generation tatsächlich gut mittelschwer, schiene das weiter oben vorgeschlagene AT-VM95ML tatsächlich eine sehr gut passende Alternative.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

    (...) und Fernschreiber (wer es noch kennt) (...)

    Bis dann das Fax kam - Fax-Humor inklusive. Ich erinner mich immer noch gern an: "Hallo! Dies ist ein Überfax! Faxen Sie uns all Ihr Geld!!!" :)


    Schmunzelgrüße aus München!


    Manfred / lini

    (...) ummantelte Polkerne (...)


    Nur so am Rande, aber ich würde an der Stelle eher den üblichen Begriff verwenden, also "laminierte Polkerne" - oder alternativ von mehrschichtigen Polkernen sprechen. Denn eigentlich geht's genau darum, dass man zwengs Wirbelstromreduktion anstelle von soliden aus zwei oder mehr Schichten zusammenlaminierte Polkerne verwendet (wie man's auch von den Kernen gewöhnlicher Transformatoren kennt...) - außer bei Ortofon natürlich, wo man für denselben Zweck für einige Modelle (5xx(II/P)/Vinylmaster, SuperOM, 2M(R)) die soliden, runden Polpins durch gerollte Exemplare mit Längsschlitz ersetzt hat.


    Achja, und was die Bezugsquellen bei AT betrifft: Zumindest deren aktuelle SLCs schienen mir eher von Ogura zu kommen.


    Und bei Tonar könnt ich mir gut vorstellen, dass da noch immer eine Connection zu Nagaoka besteht.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini