• Hi Michael !

    hat jemand einen Schaltplan für den Verstärker der SV 500?

    Scheint es nirgendwo was zu geben.

    Ich habe die etwas kleinere Kompaktanlage Compact 20 Quadro (die Nachfolgeversion der alten Compact 20 mit Quadro-Effekt Einrichtung und mit einem 625) und das ist ein vergleichsweise simpel aufgebautes Gerät. Ich denke nicht, daß die SV 500 großartig aufwendig ist.

    Die Angabe "18 Transistoren, 4 Dioden, 1 Gleichrichter" liefert das Bild einer ziemlich sparsam und konventionell aufgebauten Kleinanlage "Plattenspieler mit Verstärker", so wie die HS bei Dual.

    Problem dabei ist: die Elacs sind oft ein Alptraum aus glatten "ROE" Mülltonnen und goldenen Frako Elkos.

    Hier mal ein Bild von der Endstufenplatine meiner Compact 20:

    Da sind sie in ihrer ganzen Schönheit. Dazu vorne noch zwei rote Tantalperlen.

    Ein Rezept für ein Disaster.

    Auf dem Bild ist nur die Endstufenplatine zu sehen. Im Radio- und Vorverstärkerteil verstecken sich noch weitere Exemplare.

    Ich bin inzwischen soweit, daß ich mich gar nicht mehr lange damit aufhalte, die auszubauen und auszumessen, sondern sie rigiros durch neue Elkos ersetze. Auch die Tantalis, wenn es nicht anders geht.

    So. Dann kommt es drauf an, was die Anlage derzeit noch macht oder ob sie jetzt schon mehr oder weniger tot in der Ecke steht.

    Wie man an dem Bild weiter sieht, sind alle Kabelzuführungen irgendwie gesteckt, wo sich in der Kontakt-Oxydation die nächste Kakerlake in den Cornflakes verstecken kann.

    Und dann kommen wir zu den Schaltern. Da verwendete Elac wie Dual (und andere Hersteller in Deutschland) Drucktastenschalter, die oft nicht mal nur elektrisch zu Störungen neigen, sondern sich auch mechanisch zerlegen und dann z.B. nicht mehr schalten. Also: schalten schon, aber die Rastung funktioniert nicht mehr. Da ist die SV 500 besser davor, weil die nur viele Regler, aber nur ein paar Schalter für Klangfunktionen und Eingangswahl hat.

    Schreib' mal, was mit der Anlage los ist. Oder wo es hapert.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • .. oft ein Alptraum aus glatten "ROE" Mülltonnen und goldenen Frako Elkos ..

    .. das hört sich ein wenig apokalyptisch an, so wie: " .. hier siehst Du den hochempfindlichen Sprengstoff und direkt daneben liegen dann auch schon die zugehörigen Zünder... " .. =O

    Gruß, Micha


    ... übrigens, liegt hier nur so herum : Linn LP12 -> "Hercules II" power supply .. Stamford Audio

    ... komplett und tip-top. Wern's jemand braucht -> PN.

  • Eigentlich geht es um die Quelle-Anlage Universum FV 805, die ich kürzlich erworben habe.

    Ich habe sie noch ohne Lautsprecher eingeschaltet: Das Stroboskop des 819 leuchtet, sonst sagt der Plattenspieler trotz richtig aufgelegtem Riemen nichts. Am Verstärker leuchten alle Output-LEDs, unabhängig der eingestellten Lautstärke bzw Quelle.

    Ich vermute stark, dass der Verstärker ein leicht modifizierter aus der SV 500 ist. Die Eckdaten stimmen überein! Und als die Anlage 1980 bei Quelle incl. 2-Weg-Boxen für 498 DM verscherbelt vertrieben wurde, ging es ELAC sauschlecht. Der modern wirkende Pickelteller konnte da auch nicht mehr helfen.

    Viele Grüße

    Michael

  • Hi Micha !

    .. das hört sich ein wenig apokalyptisch an,

    Nicht wirklich.

    Man kann das alles ignorieren und die Anlage erstmal einstöpseln. Gucken bzw. hören, was sie noch macht.

    Im Falle des Knalli wird der sich schon melden, wenn er gar ist. Er gibt dann weiße Rauchzeichen, die nach Essig riechen und ein Geräusch, wie Popcorn in der Mikrowelle - ohne abschließendes "Ping!". Bei einigen Konstrukten, vor allem von Dual, liegt die Netzsicherung *vor* dem Kondi und in der Regel ist dann bei dem Gerät alles duster, weil es die mitgerissen hat. Bei Braun ist es umgekehrt: die Netzsicherung liegt *hinter* dem Kondi und der kann richtig schön aufkochen und räuchern. Zuletzt erlebt bei einem Braun C301 Cassettendeck. Das ist schon spektakulär.

    Die Roedersteins und Frakos *können* unter Umständen sogar noch einigermaßen gut sein. Bei Geräten mit nur einer Hauptspannung und Ausgangselkos würde *ich* es aber nicht darauf ankommen lassen, das auszuprobieren. Die Elkos können im Defektfall die Endtransistoren mitreißen und dann ist sehr schnell der Punkt erreicht, wo eine Reparatur einfach nicht mehr wirtschaftlich ist - außer es ist ein "Familien-Erbstück" oder man hat andere sentimentale Verbindungen dazu. Dann sollte man sowas aber nicht jahrelang irgendwo rum oxydieren lassen, sondern nutzen und zyklisch warten.

    :)

    Peter aus dem Lipperland

    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Es gibt ein MISSVERSTÄNDNIS bei den Roederstein-Elkos im Kunststoffbecher.

    Es ist nämlich überhaupt nicht so, dass die Roederstein-Elkos im orangenen Kunststoffbecher ein hohes oder erhöhtes Ausfallrisiko darstellen würden - im Gegenteil! Sie sind sogar meist (ich möchte sogar sagen heute fast immer noch besser als neue Elkos heutiger Herstellung. Das gilt auch für die noch älteren Roederstein Elkos im grauen Kunststoffbecher.

    Es ist allerdings allgemeiner und unbestrittene Tatsache, dass Roedersteinelkos im weinroten (dunkelroten) Kunststoffbecher, eine hohe Ausfallrate haben, wenn sie im Gerät nahe an warmwerdenden Bauteilen stehen oder mit hohem Ripple belastet sind, also erhöhter Eigenerwärmung unterliegen (sonst nicht).

    Ihr denkt, was'n Schmarrn, wieso soll die Farbe einen Unterschied machen?

    Da hättet Ihr Recht - die Farbe selbst macht auch nicht den Unterschied! Es ist nur so, dass bei der Umstellung von orangefarbenen auf weinrote Kunststoffbecher das Kunststoffmaterial selbst geändert wurde. Der Kunststoff (ein Bakelit-Harz) im weinroten Material enthält (anders als der graue und der orangene Kunststoff) zusätzlich noch Füllstoff (zu der Zeit war dafür Sägemehl üblich), was die mechanischen Eigenschaften (Elastizität und Integrität) beeinträchtigt hat, insbesondere bei Wärmebelastung und die Bildung von Mikrorissen befördert hat, durch die wiederum Feuchtigkeit eindringen konnte. Das wiederum führt aufgrund einer chemischen Reaktion zur Gasbildung und steigendem Innendruck, wodurch die Rissbildung beschleunigt wird. Mit der Lupe kann man auch das Füllstoffmaterial an der Inhomogenität im roten "Plastik" sehen, wogegen der orangene und der graue Kunststoff völlig homogen war/ist.

    Das Ausfallbild der weinroten Roederstein-Elkos ist praktisch immer durch Rissbildung und aus den Rissen ausgetretenem gelblich hellen (eingetrocknetem) Elektrolyt gekennzeichnet. Dagegen ist so etwas bei den orangenen und noch älteren grauen Bechern nicht bekannt.

    Ich rate deshalb, die orangefarbenen Roderstein Elkos (und auch die grauen), nicht präventiv zu ersetzen. In den Testfällen, wo ich das mal gemacht habe, waren die Neuelkos (Nippon Chemicon und Panasonic) den alten Roederstein unterlegen, und zwar sowohl bei ESR als auch Kapazität und auch im Leckstrom waren sie noch untadelig. Seitdem lasse ich das.

    Wenn Ihr mit ESR-Meter etc. ausgerüstet seid, prüft das nach - Ihr werdet zum gleichen Ergebnis kommen!


    Goldgelbe Frakos ...das ist so eine Hassliebe meinerseits. In den meisten Fällen sind sie auch heute noch tiptop. Ich hatte aber auch schon böse Überraschungen. Wenn sie ausfallen, gerne auch mal mit Schluß.

    Gruß

    Reinhard

    Einmal editiert, zuletzt von oldiefan (15. Juni 2024 um 01:45)

  • Ergänzung:

    Die Endstufen unterscheiden sich erheblich voneinander. Sie ist bei der SV 500 diskret aufgebaut und bei der FV 805 ist der TDA2030 Herzstück.

    Viele Grüße

    Michael

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