Schleiflack weiß, aber wie???

  • Hallo Leute,


    ich möchte eine WEGA Stereobar wieder auf Vordermann bringen und dazu muss sie lackiert werden.


    Welche RAL-Farbe bzw. welche Mischung dieser Farben kommt "Schleiflack weiß" am nächsten?


    Ich hatte an Acrylfarbe gedacht, da diese für mich als Laie am besten auftragbar erscheint, und zwar mit einer Lackierrolle.


    Gruß, Frank

  • Das war jetzt aber echt Gedankenübertragung, wollte mich gerade hinsetzen und fast genau diesen Thread schreiben 8o Bei mir ging die Frage nur nach Ausbesserungsempfehlung/RAL für diesen Lack... aber für DUAL Schleiflackzargen (701)


    "Zwei Narren - ein Gedanke", wie man in hier sagt :D

    Wer will sucht Wege. Wer nicht will sucht Erklärungen.
    Hungarian Proverb: It is not enough to be impolite, you must be wrong, too.


    Dual 505-3, 601, 701, 704, 721, 741, 1019, 1219, 1229, 1249, 5000... Thorens TD 224, Toshiba SR-510 u.a.
    Living population: irgendwas > 34

    2 Mal editiert, zuletzt von Knallfrosch ()

  • Hallo,


    Schleiflack ist kein Farbton, sondern eine Verarbeitungsform.
    Letztlich ist damit gemeint, daß die Oberfäche matt ist.
    Den Farbton kannst Du Dir zb. bei etwas besseren Autolackgeschäften nach einem Muster mischen lassen.
    Die können Dir sogar Sprühdosen mit eienm individuellen Farbton herstellen ;).


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Hallo Pet,


    es ist eine alte Verarbeitungsform, als man noch nicht von modernen Lacken sprechen konnte bzw. eine Auftragung damaliger "Flüssigkeiten" nicht den gewünschten Erfolg - eine homogene Farbschicht - brachte.


    Soviel habe ich über Googeln bereits herausfinden können.


    Das bedeutet, dass "Schleiflack weiß", wie er bei vielen Gehäusen von Audiogeräten der 60er und frühen 70er Jahre verwendet wurde, kein "Schleiflack" im ursprünglichen Auftragungssinn ist, sondern einen Farbton darstellt.


    In Autowerkstätten werden zumeist Kunstharzlacke verwendet, die ich nicht verarbeiten möchte, da das Gehäuse würfelförmig ist und ich mir ein zügiges Lackieren nicht zutraue.


    Gruß, Frank

  • Sollte aber auch bei jedem Farbfachgeschäft gemacht werden können, das eine RAL-Norm-Farbmischmaschine hat.


    Wenn aber jemand die RAL-Bezeichnung ohnehin kennt, wäre das hilfreich. Die Nachmischung nach Optik ist recht aufwändig und muß (nach jeweiliger Trockung der Testfarbe) oft mehrfach wiederholt werden.


    Knallfrosch

    Wer will sucht Wege. Wer nicht will sucht Erklärungen.
    Hungarian Proverb: It is not enough to be impolite, you must be wrong, too.


    Dual 505-3, 601, 701, 704, 721, 741, 1019, 1219, 1229, 1249, 5000... Thorens TD 224, Toshiba SR-510 u.a.
    Living population: irgendwas > 34

    Einmal editiert, zuletzt von Knallfrosch ()

  • Hallo,


    ich bin da nicht näher drauf eingegangen, weil ja wohl keiner einen alten Schleiflack produzieren möchte.
    Ein RAL Farbton nutzt Dir auch nur bei einer Ganzlackierung, ansonsten hat sich der Farbton in 30 Jahren schon deutlich verändert.
    Ich weiß wo von ich rede, ich habe seit über 30 Jahren einen 1228 in Schleiflack weiß.


    Im übrigen wage ich zu bezweifeln, daß überhaupt RAL Farbtöne verwendet wurden.


    Ich würde die betreffenden Teile einfach mal mit in ein Farbengeschäft nehmen, die können dann am ehesten etwas empfehlen ;).
    Ich schrieb etwas bessere Autolackgeschäfte, weil die in der Lage sind die alte Farbe zu messen.
    Anhand der Messung, wird dann die Farbe gemischt.


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Zitat

    Original von beutlin
    In Autowerkstätten werden zumeist Kunstharzlacke verwendet, die ich nicht verarbeiten möchte, da das Gehäuse würfelförmig ist und ich mir ein zügiges Lackieren nicht zutraue.


    Da bist du aber ein paar Jahrzehnte zurück.
    In der Autoindustrie werden Kunstharzlacke schon seit den späten 60er Jahren nicht mehr verwendet, sondern statt dessen Acryllacke. Seit ca. 15 Jahren sogar ausschließlich wasserlösliche Acryllacke.


    Grüsse
    Roman

    Dual: 430/CDS 650, CS 528/TKS55E, CS 617Q/Ortofon OMB10, CS 627Q/Denon DL-110, CS 741Q/Yamaha MC-9
    Sonstige: Grundig PS 6000/OMP10, Yamaha TT-400/AT-95E

  • Hallo Pet,


    war doch keine Kritik von mir ;)


    Mit der Messung des alten Anstrichs hört sich gut an, leider ist die Stereobar auch ohne Geräte sehr unhandlich.


    Hört sich so an, dass sie bestimmen können, welche RAL-Farben und in welcher Zusammensetzung sie vorkommen.


    Danke und Gruß, Frank

  • Hallo Frank,


    ich fühlte mich nur irgendwie mißverstanden ;).


    Einen anderen Tip habe ich aber noch:
    Frag doch mal bei einer Schreinerei nach.
    Weiß, matt ist zb. bei Innentüren immer noch sehr beliebt.
    Es kann sein, daß es unter dem Strich nicht oder nicht sehr viel teurer ist, als es selbst zu machen.
    Du müsstest halt alles vorbereiten, demontieren, abkleben etc..
    Besser wird es auf jedenfall ;).


    Gruß


    pet

    "Wenn du nicht paranoid bist, beweist das nicht, dass sie nicht hinter dir her sind", Terry Pratchett.

  • Hallo Pet,


    war nicht meine Absicht!


    Mit der Schreinerei fasse ich ins Auge und werde berichten. Früher waren die Türen auch nicht reinweiß, sondern immer so ein bisschen Nikotin-getönt. Der Farbton könnte passen.


    Bei einer Ganzlackierung wie in meinem Fall muss ich "Schleiflack weiß" auch nicht exakt treffen.


    Ich dachte, ich sei nicht der Erste, der sich an eine solche Geschichte heranwagt...


    Gruß, Frank

  • Hallo andrebryx,


    nach Googlen:


    altweiss RAL 9352
    hellelfenbein RAL 1015 (bis 2004 Taxifarbe)


    Hast Du Erfahrungen bezüglich des Mischungsverhältnisses?


    Gruß, Frank


  • Hallo Frank,


    ich nehme, was mr visuell gefällt. Je älter, desto dunkler der Ton - ist ja auch im wirklichen Leben so, daß der Lack einfach nachdunkelt.


    Momentan arbeite ich ein paar Nierentischförmige Grundig Raumklang-Boxen aus den 50ern auf und da nehme ich Hell Elfenbein und mischte mir etwas weiteres Reinweiss dazu bis es dem Ton nahekam, den ich haben wollte.


    Schleiflack im handwerklichen Sinn macht auch Sinn, da die normal käufliche Farbe entweder Hochglanz oder Seidematt ist und weder noch erwünscht ist. Ist aber nicht wirklich schwer, nur etwas aufwändiger...

  • Früher wurde geschliffen, weil die "Lacke" von damals keine gleichmäßige Deckung erzielten.


    Das ist heute anders, demnach müsste das "Schleifen" in der Tat einfacher von der Hand gehen.


    Gelesen habe ich, dass man zum Schluss mit 800er Nassschleifpapier arbeiten soll. Wie sieht die Endbehandlung danach aus, oder bleibt die Oberfläche porenoffen?


    Gruß, Frank

  • Nun habe ich mir Farbkarten ausgeliehen und bei meiner Stereobar entspricht der Farbton recht gut "elfenbein hell", also RAL 1015. Sie hat ja auch schon ca. 35 Jahre auf dem Buckel: Es ist eine mit einem 1218.


    Überrascht bin ich, wie wenig man über Gehäuseaufbereitung erfahren kann, obwohl doch sicher einige Millionen Gehäuse in den 60er und 70er Jahren in Schleiflack weiß verkauft worden sind. Trotzdem scheint die Originalmixtur ein Geheimnis zu sein.


    Gruß, Frank

    Einmal editiert, zuletzt von beutlin ()

  • Ich glaube einfach, es wurde eben gepinselt "was gefällt" mit kleinen Nuancen.
    Wie gesagt, Hellelefenbein kommt i.d.R. immer sehr nahe.


    Ich lasse die Schleiflacke nach dem Endpolieren mit Kreidestaub offen, so sehr werden sie den Naturgewalten ja nicht ausgesetzt.

  • Hallo Andre (vermute ich mal),


    das mit dem 800er Nassschleifen scheint so zu stimmen!?!


    Wie sieht Deine Prozedur von Beginn an aus (Anschleifen, Farbauftrag, Zwischenschleifen, Farbauftrag, Endschleifen)?


    Gruß, Frank


  • Andre ist richtig 8)


    Also wenn die Maserung vom Holz zu sehr durchkommt (auch Poren) , vorschleifen, mit Sprühgrundierung vorarbeiten (Schummler), nochmal schleifen (180er), dann 2-4x Farbauftrag (ich rolle meist). Dazwischen jeweils mit 240er schleifen und am Ende mit 800er endschleifen und mit Kreidestaub polieren, das gibt dann das richtige Finnish.
    Ich versuche die Prozedur bei der 2. Box, die ich nächste Woche anfange fotografisch festzuhalten.

  • Hallo,


    RAL bedeutete Reichsausschuss für Lieferformen und -bedingungen. Es ist wohl schon deswegen ziemlich antiquiert (es gibt aber mehr Farbtöne als Braun).
    Ich habe mich auch mal über weissen Schleiflack erkundigt, ich fand nur heraus, dass es wohl ein Polyesterlack ist, der mit feiner Körnung geschliffen wird. Meiner Ansicht nach, und ich bin kein Lackierermeister oder sowas, kann man sowas nur mit Lacken machen, die in sich vollkommen spröde aushärten, nicht wie die immer mehr oder weniger flüssig-zähen Kunstharzlacke. Acryllacken traue ich das schon eher zu. Die sind so schnell trocken dass die bestimmt auch in ihrer Struktur ausgehärtet sind.
    Wahrscheinlich handelt es sich dabei immer um Lacke entweder mit Lösungsmitteln oder 2-Komponentenlacke, die chemisch abbinden.


    Hoffe, zur weiteren Verwirrung Anlaß gegeben zu haben ;-))


    Gruß,


    DUAL-Chris

    Seit neuester Zeit im Einsatz:
    1229 an NAD PP2 (beides wegen drei Jahre altem Sohn, der offensichtlich nach seinem Vater kommt und Autos auf dem Plattenteller fahren läßt, erstmal in Sicherheit gebracht), gefolgt von DUAL (Rotel) CV5650 an Teufel Ultima 120. Auch ein nettes, nicht zu verachtendes Dreamteam mit ordentlich Hoch- und Tiefgang, unterstützt durch NEUZUGANG DUAL CD 5150rc, ausgerüstet mit OPA 2604 (Burr-Brown).


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.