Hallo zusammen,
bislang war ich lediglich interessierter aber faszinierter sporadischer Mitleser hier. Als kürzlich ein überholungsbedürftiger 1218 bei mir einzog, war dieses Forum dann meine tägliche Lektüre.
Aber eins nach dem anderen.....Zuerst möchte ich mich kurz vorstellen:
Ich heiße Carsten, gehöre mittlerweile zu den Ü50s und habe im Dreieck Braunschweig, Hildesheim, Hannover mein Zuhause.
Ursprung der sich wohl aktuell entwickelnden Dualitis war, wenn ich mich recht erinnere, ein 1225, der in meinem 6. Lebensjahr in mein Kinderzimmer zog.
Als mein Vater sich dann Anfang der 80er eine neue Telefunken-Anlage zulegte, ging sein 604er auf mich über. Und der dreht bis heute bei mir mit wechselnden Tonabnehmern anstandslos seine runden und ist auch der Grund meiner früheren Besuche hier im Forum. Mein aktueller Standardtonabnehmer am 604 ist ein Ortofon 2M Bronze, bzw. bei Schallplattenpartys kommt ein AT120E zum Einsatz. Da ist dann im Falle alkoholbedingter Grobmotorik der Schaden nicht so hoch....
Die Kette geht dann über eine Pro-Ject Phonobox S2 über einen Yamaha R-N803D zu den Quadral Platinum M5.
Und nun zum 1218:
Der wäre bei der Haushaltsauflösung meiner Schwiegereltern fast auf dem Sperrmüll gelandet. Da ich wegen der ab und zu stattfindenden Schallplattenabende mit einem 2. Dual-Dreher geliebäugelt hatte, fragte mich meine Frau ob ich den 1218er haben möchte. Anfangs tendierte mein Interesse daran gegen 0. Zum einen waren alle Schalter fest und zum anderen habe ich das Gerät vorurteilsbedingt wegen des Reibradantriebs mächtig unterschätzt. Erst nach der Lektüre hier im Forum wurde mir klar, dass das Teil wohl doch sehr brauchbar und ein kleines Schätzchen ist. Somit habe ich mich ihm dann im Oktober letzten Jahres angenommen. Aufgrund des gesammelten Wissens hier im Forum konnte ich doch überraschend einfach alles wieder gängig machen. Das ganze Zerlegen habe ich gefilmt und Details teilweise vorm Zerlegen nochmal in Fotos festgehalten. So ging der Zusammenbau absolut problemlos. Teile waren auch keine übrig. Nebenbei habe ich ihn gleich mit kapazitätsarmen Kabel auf Chinch umgerüstet. Was mir allerdings erst nach dem Zusammenbau auffiel, war der berüchtigte Plumpslift. Sanftes Absetzten des Tonabnehmers Fehlanzeige. Da ich das Gerät grundsätzlich manuell bediene, war mir das aber ziemlich egal. Dann muss eben manuell sanft aufgesetzt werden und der Plumpslift bis zur nächsten Revision warten. ABER: nach einigen Wochen Betrieb hatte sich dieses Problem von selbst gelöst. Nach und nach wurde das automatische Aufsetzten wieder sanfter, so dass ich aktuell keine Notwendigkeit mehr sehe, da irgendwas zu machen.
Und nunmehr dreht er seit einem knappen halben Jahr bei mir zuverlässig seine Runden.
Da die Rundnadel des M91MG-D total verschlissen war, bestand anfangs die Überlegung, dem 1218er einen neunen Tonabnehmer zu verpassen. Meine Frau hatte sich schließlich dagegen ausgesprochen. Sie fände es gut, wenn das Gerät möglichst weitgehend original bliebe. Nachdem das Ding wieder wie früher lief, kamen bei Ihr dann doch Erinnerungen an die Kindheit hoch. Also musste eine vernünftige Nadel für das M91 her. Aufgrund der guten Kritiken hier im Forum wollte ich eigentlich von Thakker die elliptische N91 ED bestellen. Da diese vergriffen war, habe ich dann zur Hyperelllipse N91 HE gegriffen. Und das war vermutlich kein Fehler. Die Kombo hat mich ziemlich überrascht und aus den Socken gehauen. Damit ist der 1218er mit dem M91 dem 604er mit dem Ortofon 2M Bronze ziemlich dicht auf den Fersen. Der 1218er hat ein in Nuancen ausgeprägteres Fundament - irgendwie der Fells in der Brandung -, während der 604 im Bassbereich straff daher kommt und eine leicht weitere und offene Bühne bietet, was aber wohl auch die Paradedisziplin des 2M Bronze ist. Das M91 spielt mit einer Selbstverständlichkeit fest und transparent auf, wird dabei aber niemals nervig. Gleich beim ersten Hören mit der noch nicht eingespielten Nadel war mein Eindruck: genau so muss es klingen!
Und was ich an dem Shure weiterhin schätze ist, dass ihm hohe Anschlusskapazitäten liegen. Während der AT120E am Vorverstärker des Yamaha-Receivers im Hochtonbereich ziemlich nervig ist und auch der 2M Bronze dort nicht zur Höchstform auflaufen kann, harmoniert das Shure mit dem Yamaha vollkommen. Einen zweiten VV konnte ich mir somit sparen.
Also nochmal vielen vielen Dank an alle, die hier ihr Wissen preis geben und mit Rat und Tat den Laien hier zur Seite stehen.
Vielleicht kann ich ja mit meinen Erfahrungen zum Plumpslift (s.o.) dazu beitragen, dass bei dem ein oder anderen eine Reperatur unnötig wird.
Hier nun ein paar Bilder:
Vor dem Zerlegen:
Wieder zusammengesetzt. Testweise mit dem AT120E
Hier mit der neuen Thakker Hyperellipse:
Lieblingsspeise: Rock!
Viele Grüße
Carsten