HS136: lautstärkeabhängiges Brummen auf dem rechten Kanal, nur im Phonobetrieb


  • Tach Zusammen.
    Der HS136 eines Freundes zeigt ein sehr leichtes Grundbrummen (resp. Netzbrumm) - das man wohl kaum beseitigen kann.
    (Oder weiß jemand Abhilfe?)
    Schlimmer jedoch ist ein Brummen auf dem rechten Kanal nur im Phonobetrieb, das mit dem Lautstärkeregler "beliebig" laut werden kann.
    Bisher durchgeführte Maßnahmen (bevor ich mich um den Brumm kümmern wollte):
    Entstörkondensatoren auf der Netzteilplatine (bereits geplatzt) und am Plattenspieler durch X2/275V-Typen ersetzt,
    ebenso alle Sicherungshalter und ElKos. Das Netzteil ist auf 240V eingestellt.
    Das Lautstärkepoti hatte ich schonmal draußen, ist aber unauffällig.
    Alle im Schaltplan angegebenen Spannungswerte sind vorhanden oder werden - auf beiden Kanälen - geringfügig überschritten.

    Muss der Fehler nicht im rechten Kanal der Phonosektion liegen - oder habe ich einen Denkfehler?
    In dem Fall kommen nur die R1100´-R1108´, C1100´-C1106´ sowie der J1100 (IC4558 - OpAmp) in Frage, richtig?
    (oder vielleicht noch der Kurzschließer des Eingangswahlschalter ...)
    Sollte ich Eurer Ansicht nach einfach alles austauschen?
    Oder gibt es einen heißen Tipp auf einen Kandidaten als Ursache - wofür ich sehr dankbar wäre!
    Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe!
    Gruß, Gereon

    ...meistens ist es was mechanisches...

  • Hallo Gereon,


    bevor Du irgendwelche Bauteile austauschst, würde ich den Tonkopfträger (TK mit System) entfernen und mir die Headshellkontakte mal ansehen und ggfs. reinigen.


    Gruß Gerd

    2x Dual 714Q silber, Dual-Leuchtwürfel

    Technics SL-Q2 silber
    Technics SL 1300 ist eh silber
    Ansonsten Onkyo, Yamaha und Suzuki SV1000N, alles silber ;)

  • Hi Gerd,
    Danke - aber ich vergaß zu erwähnen, dass das Brummen auch bereits bei abgezogenem Plattenspielerkontakten auftritt...
    Gruß, Gereon

    ...meistens ist es was mechanisches...

  • Hallo Gereon,


    wenn das Brummen nicht synchron zur Netzfrequenz ist (50Hz / 100Hz), kommt J1100 in Frage. Die Teile sterben öfter.


    Wenn das Brummen eindeutig der Netzfrequenz entspricht, überprüfe, ob eine Abschirmung / Masseleitung die zum Tonkopfträger führt, unterbrochen ist.

    Ggf. kann eine Masseverbindung direkt an C1100 (Minuspol), was der VV-Eingang ist, Klarheit schaffen. Wenn der Eingang direkt am C1100 nach Masse gebrückt ist, sollte das Brummen dann verschwunden sein. Ist die Leiterplatte bruchfrei?


    Gruß

    Norbert

  • Das 100Hz Geräusch sollte etwas reduziert werden, indem diese 100uF Elkos C1104 C1105 vergrössert werden. 470uF. Das würde den ripple der Versorgungsspannungen für den Entzerrer etwas reduzieren.

    Wenn es mit 50Hz brummt, könnte es an der Alterung der Kontakte im Tonarm, insbesondere im TK, liegen. Und hier sind es öfters die crimps die Probleme machen können, wenn da die Isolation mitgecrimpt wurde. Bei einem dauerhaften crimp muss eine dichte Metall zu Metall Verbindung vorliegen. Bitte nicht die crimps mit einer Zange zusammendrücken. Weil dann kann man die Kupferlitzen nicht da rein stecken vor dem Löten. Rausziehen geht leicht, man zieht vorsichtig am Steckschuh, dann mit Lötkolben kurz erwärmen und zack ist es raus.


    Aber ich weiss es nicht, welche crimps hier drin sind, es gibt ja auch diese 2 geteilten crimps, wo es eine dichte Metall zu Metall Verbindung gibt. Diese machen keine Probleme.

    Die HS136 ist ja schon ein recht modernes Gerät, das kannte ich noch nicht.

    Es ist von der Elektronik moderner als wie die hochgesuchte HS152, und klingt bestimmt nicht schlecht wenn alles funktioniert wie es soll.

    2 Mal editiert, zuletzt von tubesaurus ()

  • Die Platinen haben keine erkennbaren Brüche.
    Ja, der Brumm ist eher ein Netzbrumm.
    Kann mich berufsbedingt aber erst am Wochenende wieder kümmern.
    Nochmals Danke für Eure Hilfe / Überlegungen / Hinweise.

    Gruß, Gereon

    ...meistens ist es was mechanisches...

  • Moin Zusammen.
    Er brummt immer noch...
    ...aber auf zwei Arten:
    Zum einen ist da ein gleichmäßiger Brumm - Netz, würde ich sagen - auf beiden Kanälen, bei allen Eingängen, und unabhängig von der Lautstärke-Einstellung.
    Zum anderen ist da ein zusätzlicher Brumm auf dem rechten Kanal nur im Phonobetrieb, sowohl mit eingestöpseltem Plattenspieler als auch ohne, der mit dem Lautstärkeregler "beliebig" lauter gedreht werden kann.
    Übrinx ist es egal, ob ich über Kopfhörer oder angeschlossene Lautsprecher höre - es brummt.

    Inzwischen habe ich auch noch wegen des Hinweises die Opamps gesockelt und die 4558 durch 5532 ersetzt - kein Unterschied im Brumm feststellbar.
    Wie gesagt, alle ElKos, Knallfrösche und die Sicherungshalter sind bereits ersetzt, das Gerät auf 240V eingestellt.

    Mal "laut gedacht" - bitte sagen, ob ich einen Denkfehler habe...:
    Das extreme Brummen betrifft ja nur den rechten Kanal im Phonobetrieb.
    Da müsste der Fehler doch im rechten Zweig (die Bauteile mit " ` ", im Schaltplan ist ja nur der linke Zweig dargestellt) des Phonoverstärker-Teils liegen.
    Betroffen sind also Widerstände R1100`-R1108`, Kondensatoren C1100`-C1106`, der Opamp J1100.
    Die ElKos sind getauscht, es bleiben also noch die C1102` und C1103` und die gesamten Widerstände.
    Die habe ich noch nicht ausgelötet; im eingebauten* Zustand zeigen beide Seiten (links und rechts) gleiche Werte.
    * wenn ich die auslöte, dann tausche ich sie auch - das macht dann keinen Unterschied mehr...


    Könnte es auch an der Eingangswahl-Schaltergruppe liegen??
    Bin - wie man merkt - etwas ratlos.
    Gibt es einen kundigen Spezialisten im Ingolstädter Raum?

    Vielen Dank im Voraus für Eure Hilfe
    Gereon


    P.S. C1104 und C1105, je 100µF, gibt es im rechten Zweig nicht - ich hab sie zumindest nicht gefunden.
    Das muss so - richtig?

    ...meistens ist es was mechanisches...

  • So ganz kann ich nicht folgen, weil du nicht schreibst ob der 1237 angeschlossen ist oder nicht. Daher weiss man nicht ob der Brumm vom 1237 kommt oder vom Verstärker. Daher würde ich mich zuerst mal nur um den Verstärker kümmern, also mit ausgebauten und abgeklemmten 1237. Dabei würde ich dann auf Phono schalten und die beiden Phono Eingänge, also das gelbe und das rote Drähtchen, gegen die Schirmung kurzschliessen, da sind ja 3 Steckschuhe am Ende des Kabels, die sollen zusammen geklemmt werden. Dann darf der Verstärker nicht brummen.

  • Guten Abend
    Sorry, da hatte ich mich wohl missverständlich ausgedrückt.
    Wie ich schon schrieb: Das Brummen ist da, wenn ich den Eingangswahlschalter für Phono gedrückt habe;
    egal, ob das Verbindungskabel mit den drei Steckschuhen am Plattenspielerchassis eingesteckt ist oder nicht.
    Inzwischen ist es aber nicht mehr kanalunterschiedlich, sondern links und rechts gleich.
    Das stark störende Brummen ist nahezu weg, wenn ich die Kanäle gegen die Schirmung kurzschließe.
    Und nun? Irgendwie stehe ich auf dem Schlauch...

    Das Grund-Brummen ist allerdings noch da (aber das ist ja auch bei Tape und Tuner vorhanden).
    Könnte es sein, dass dieser immer vorhandene Brumm das eigentliche Problem ist, aber durch die Phonovorstufe nochmals sehr deutlich verstärkt wird?
    Dann blieben noch die Gleichrichter-Dioden. Und der Trafo selbst.

    ...meistens ist es was mechanisches...

  • ich glaube, der Verstärker ist im Prinzip ok, mal abgesehen von dem Grundbrummen, aber das ist ja auf beiden Kanälen gleich, und unabhängig vom Eingangswahlschalter. Noch ein Test fehlt, das ist die Stellung des Lautstärkereglers, ist aber nicht so tragisch.

    Das Grundbrummen, ich vermute, es hat 100Hz?

    Da tippe ich die beiden 2200uF Elkos hinter dem Gleichrichter, da würde ich mal neue Elkos einlöten, am besten gleich grössere Werte nehmen, sagen wir mal 4700uF, 25V. Ich würde radiale Elkos mit langen Beinchen nehmen und diese liegend einbauen.


    Das eigentliche 50Hz Brummproblem entsteht, wenn der 1237 angeschlossen wird, und verschwindet vermutlich wenn der Kurzschliesser die Tonleitungen kurzschliesst, oder wenn der Lautstärkeregker auf O steht, richtig? Daher ist dann in dem 1237 der Fehler zu suchen. Vermutlich im TK. Bitte mach mal ein paar gute Fotos von dem TK, besonders von den Kontakten am Tonabnehmer.

  • man müsste mal messen, ob diese 1N4001 Dioden noch ok sind, liegt an den beiden Elkos 2200uF jeweils ca. 15V an? Diese Spannungen sollen genau gleich gross sein.

    Da könnte man auch den ripple Anteil messen, in dem man auf AC schaltet und auf den 200mV Bereich. Das wäre auch mal interressant zu wissen,was da rauskommt.


    Am besten wäre es gleich andere bessere Dioden da einzubauen, STPS2H100 Schottkydiode 100V 2A z. B., nach Peters Vorschlag in meinem Thema " HS136 Neuzugang".

  • Nochmals vielen Dank.
    Wie erwähnt, sind die ElKos - und damit auch die 2200µF-Sieb-ElKos - bereits erneuert (alle temperaturfester und mit low ESR, wenn schon - denn schon).
    Dann bleiben nur noch die Dioden. Wobei die ca. 15V - bei der Messung waren es nach meiner Erinnerung 14,7V - symmetrisch da waren.
    Ich messe heute Abend nochmal.
    Und schaue mir Headshell und System und Steckverbindungen unter der Lupe an...

    ...meistens ist es was mechanisches...

  • Habe fertig!
    Einen ganz großen Dank an dieses Forum, insbesondere natürlich Gerd, Norbert & Armin!!!
    Letztlich war eine der Dioden defekt - the winner therefore is: Armin (tubesaurus).
    Das total störende Brummen ist weg, es ist nur noch ein sanftes, leises "Brümmchen" zu hören, wenn man sehr nah am Gerät steht...
    ...also quasi das Ohr dran drückt.
    Hatte ich mich schon bedankt?
    Nochmals vielen Dank!!
    Ein schönes Wochenende!
    Gereon

    ...meistens ist es was mechanisches...

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