CR1780 Relais 301 schaltet fehlerhaft

  • Hallo Leute!
    Bin seit kurzem Besitzer eines CR1780 und C839RC im optisch sehr guten Zustand. Während beim C839 das "übliche" zu reparieren ist (Knallfrosch), hat der CR1780 (2. Serie) ein Problem mit dem Relais 301 auf der Verstärkerplatine.

    Folgendes Verhalten kann ich vernehmen:

    * Gerät wird ans Netz genommen, 2-3 Sekunden nach dem Einschalten (mit Speaker A selektiert) schaltet das o.g. Relais. Signal wird verstärkt und am Kopfhörer sowie an den Lautsprecherausgängen verstärkt und ausgegeben.

    * Gerät wird ausgeschaltet, Relais legt sich wieder in die "aus" Position.

    * Gerät wird nicht vom Netz genommen, aber wieder eingeschaltet. Relais schaltet nicht mehr, Signal kann weder am Kopfhörer noch Lautsprecherausgängen abgenommen werden.

    * Verstärkereinheit wird dennoch an den Kühlkörpern warm.

    * Gerät wird vom Netz genommen, nach einiger Zeit (um eine Minute) schaltet das Gerät nach dem erneuten Einschalten wieder normal das Relais.


    Wie kann ich hier systematisch weiter vorgehen? Meine Vermutung ist, dass ein Fehlverhalten im/um den IC 301 liegen muss. Die Frage ist nur warum, da dieser Teil der Schaltung durch den Powerschalter eigentlich stromlos sein müsste, dürfte hier eigentlich kein "Zustand" nach dem Ausschalten aufrecht erhalten werden? Vielleicht hat jemand dieses Verhalten schon einmal gehabt, ansonsten würde ich mal provisorisch die Kondensatoren überprüfen.


    Darüberhinaus: Bei meinem CR1780 vermisse ich etwas die Höhen, ich muss diese auf +4 Anheben um eine ähnlich gute Wiedergabe zu erhalten, wie ich Sie bei meinem Saba 9241 oder Rotel 2000er System kenne, ist dies bei dem CR1780 so zu erwarten, oder muss ich mir hier die Vorverstärkereinheit mal genauer anschauen?

    Grüße!

  • Hallo Mr. Grizzly,

    wie du sicherlich schon bemerkt hast reden wir uns (fast) ausschließlich mit einem Vornamen an.

    Zu deinem Relaisproblem:

    Das Relais schaltet mit Sicherheit nicht fehlerthaft sondern zum Schutz der Endstufe. Ich vermute, eine der Endstufenspannungen ist hart an der Schutz-Schaltschwelle und die sorgt für die Relaisabschaltung.

    Du solltest, wenn das Relais angezogen ist, an den Lautsprecherausgängen (rot und schwarz) die Mittenspannung prüfen und zwar ohne angeschlossene Lautsprecher. Die dann gemessene Gleichspannung sollte nur einige Millivolt betragen. Wenn sich durch Alterung etc. diese Mittenspannung verändert (erhöht) hat kann man sie nachjustieren.

    Du siehst oben auf der Endstufe insgesamt 4 Trimmpotis. 2 links für den linken Kanal und 2 rechts für den rechten Kanal. Die äusseren sind für den Ruhestrom, die weiter innen befindlichen für die Mittenspannung. Prüfe die Spannung und im Fehlerfall justiere sie.

    Danach sehen wir weiter.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo, danke für den Input!
    Gibt es beim Einstellen des Ruhestroms (VR302) und der Symmetrie (VR301) irgendwelche "Grundregeln" zu beachten? Heisst: Können die Potentiometer bis auf Anschlag gegen/mit den Uhrzeigersinn gedreht werden und von dort aus angefangen werden zu justieren oder gibt es hier eine Grundstellung der Potentiometer?
    Ich frage, da ich leider aus versehen das Gerät im ausgeschalten Zustand justieren wollte, ups X/! Und nun nicht in die Gefahr laufen möchte beim Einschalten die Endstufen zu zerstören.

    Viele Grüße, Julian.

    Einmal editiert, zuletzt von mrgrizzly ()

  • Hallo Julian,

    wenn der Ruhestrom auf Maximum gestellt ist, kann ggf. die Sicherung fliegen - oder die Endstufentransistoren können durchgehen. Also vor dem Einschalten herausfinden, in welche Richtung der Ruhestrom auf Minimum geht. Und dann auch auf Minimum stellen. Dann erst einschalten.

    Kann aber auch sein, dass nix kaputt geht. Für solche Prozeduren sind Stelltrenntrafos recht hilfreich.

    Also gebt Julian am besten die Info,wie er den Ruhestromm minimieren kann (im oder gegen den Urzeigersinn).

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Rainer!
    Habe in einem alten Thread herausgefunden, dass der Ruhestrom dann am kleinsten ist wenn das Potentiometer maximalen Widerstand bietet (4.7kOhm) dies geschieht bei Drehung gegen den Uhrzeigersinn. Habe beide Potentiometer mal gemessen, dabei ist mir aufgefallen das einer der beiden bei dieser Stellung nur einen maximalwert von ca. 4.1kOhm hat, die Differenz sollte aber erst einmal keine Probleme darstellen.

    Beste Grüße, Julian.

  • Der Ruhestrom ist die zweite Maßnahme. Wie sehen die Werte der Mittenspannung aus???

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Naja, korrekte Mittelspannung bei falschem Ruhestrom ist ggf. auch nicht gesund.

    Meistens beeinflussen sich beide Einstellungen. Darum immer Ruhestrom einstellen, Mittenspannung messen, einstellen, Ruhestrom korrigieren....Solange, bis beide Werte stimmen. Dann warmlaufen lassen und nochmal den Ruhestrom prüfen.

    Gruß,

    Rainer

  • Naja, korrekte Mittelspannung bei falschem Ruhestrom ist ggf. auch nicht gesund.

    Aber ein Hinweis, dass die Endstufentransitoren OK sind. Danach kommt der Spannungsabfall über die Emitterwiderstände ins Spiel. Und der muß schon ganz schön hoch sein wenn die Sicherheitsabschaltung zuschlägt. Und Bei richtiger Einstellung gibt es so gut wie keine Beeinflussung bei etwas erhöhten Ruhestrom.

    Das Problem bei den Endstufen der CR1750/80 liegt an den Messpunkten für den Ruhestrom, denn es gibt keine zugehörigen Sicherungen, an denen man den Ruhestrom messen kann. Diese Messung ist nur über den Spannungsabfall über die Emitterwiderstände möglich. Und an die kommt man besch....en ran.

    Ich habe in meinen CR1780 diese Punkte zusätzlich verdrahtet. Das sollte man vor einer Messung auf jeden Fall machen. Einmal abgerutscht mit der Messstrippe..... ;(

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo Hajo,

    ich habe mir den Schaltplan des CR1780 nicht angesehen. Das war allgemein. Wie und ob sich sich die Einstellungen beeinflussen hängt natürlich von der jeweiligen Schaltung ab.

    Wenn ich Schwierigkeiten habe, an die (Emitter)-widerstände ranzukommen, schalte ich inzwischen den Verstärker ab und befestige die Klemmen danach ohne Gefahr. Dauert etwas länger - zugegeben...Aber ich fühle mich dabei wohler.

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Rainer,

    Wenn ich Schwierigkeiten habe, an die (Emitter)-widerstände ranzukommen, schalte ich inzwischen den Verstärker ab und befestige die Klemmen danach ohne Gefahr.

    das Auschalten eines Verstärkers vor dem Anlegen von Messleitungen sollte man immer machen. Und warten bis die dicken Elkos sich entladen haben. Oder entsprechend nachhelfen.

    Aus deinen Äusserungen erkenne ich, dass du einen CR1750/80 bisher nicht auf deinem Arbeitstisch gehabt hast. Nur mit zusätzlichen Drähten an den Emitterwiderständen, die nach oben herausgeführt sind, ist eine gefahrlose Messung des Ruhestromes möglich. Messleitungen anzubringen, auch bei abgeschaltetem Verstärker, kann auf Grund der engen Platzverhältnisse ins Auge gehen. Manchmal machen die sich selbständig.

    Als zweite Möglichkeit kann man in die Versorgungsleitungen A und B zusätzliche 10 Ohm Widerstände in Serie rein löten und darüber den Spannungsabfall messen.

    Ich hoffe, der Threadsteller hat jetzt genügend Informationen, seine Endstufe nicht zu himmeln.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hoffen wir das mal. Am wichtigsten ist es, immer konzentriert an den Teilen zu arbeiten. Der Netzstecker ist immerhin eingesteckt.

    Schönen Abend,

    Rainer

  • So sieht die Endstufe mit den Emitterwiderständen aus:

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo HaJo,

    an die Transistorbeinchen kommt man da auch nicht ran. Klassischer Fall für selbstkontaktierende Messlitzen - das wäre doch mal ne Erfindung ^^ . Dabei ist doch noch genug unverbautes Volumen vor der Endstufe für eine kleine Platine mit den erforderlichen Kontakten da.

    Vor dem Messen seteht also die Modifikation.

    Gruß,

    Rainer

  • Hallo Rainer,

    Vor dem Messen steht also die Modifikation.

    richtig.

    Das Gute ist, dass die Endstufe nur mit 4 Schrauben und drei Steckverbindern eingebaut ist und verhältnismäßig leicht ausgebaut werden kann. Dann 4 gut isolierte Drähte an die Emitter der Leistungstransistoren ran, wieder einbauen und der Ruhestrom ist über die Spannungsmessung messbar.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Also ich konnte meine Messklemmen gut an den Emitterwiderständen anbringen, kein Problem.

    Trotzdem sollte man gaanz vorsichtig vorgehen

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