Dual HS52 Phono brummt

  • Hallo Forumsmitglieder,

    Ich lese schon eine Weile in diesem Forum mit. Neben des Wissens und der Hilfsbereitschaft vieler Mitglieder fand ich auch den Umgangston beeindruckend. Kompliment dafür.

    Zu meinem Anliegen:

    Ich habe zur Instandsetzung einer HS52 Fragen. Nach Reparatur der Endstufe, Austausch der Elkos im Phonoentzerrer und (vorläufigem) Ersetzen des kranken 1218 Spielers durch einen gewarteten 1225 (ist an 230V angeschlossen - das Anschlussboard am Trafo ist umgebaut), stellte ich fest, dass Plattenspielerwiedergabe deutlich stärker brummt als die DIN-Eingänge. Gehört habe ich mit Kopfhörer.

    Nun die Fragen: Kann das daran liegen, dass das relativ lange Phonoanschlusskabel am Motor vorbeiführt? Der Phonoentzerrer ist ja auch nahe dem Trafo und dem Motor eingebaut. Ist das Brummen bei diesem Gerät immer so? Wäre es lohnenswert, den Phonoverstärker nahe der Endstufe zu positionieren, um mehr Distaz zu den Magnetischen Wechselfeldern zu bekommen?

    Wäre schön, wenn jemand seine Erfahrungen mit diesem Gerät mit mir teilen würde.

    Gruß

    Rainer

  • Hi Rainer !


    Willkommen bei den Dual-Betreibern und -Reparateuren.

    Nun die Fragen: Kann das daran liegen, dass das relativ lange Phonoanschlusskabel am Motor vorbeiführt? Der Phonoentzerrer ist ja auch nahe dem Trafo und dem Motor eingebaut. Ist das Brummen bei diesem Gerät immer so? Wäre es lohnenswert, den Phonoverstärker nahe der Endstufe zu positionieren, um mehr Distaz zu den Magnetischen Wechselfeldern zu bekommen?

    Ich betreibe einen alten P44, der mit einerm Entzerrer aus einer toten KA aufgewertet wurde und wo der verbaute 1210A auch eher der Kategorie "low end" zuzuordnen ist. Die Kabel führen auch lustig rund um den Motor zum Entzerrer, der eigentlich direkt unter dem als "Streubombe" verschrieenen Zweipolmotor sitzt. Da brummt nix.


    Habe ich noch ein Bild von dem Aufbau ... ?



    Am Vorverstärker ist eigentlich nix dran, wo sich eine Spannung von den Magnetfeldern des Trafos oder des Motors induzieren könnte.

    Wenn die Schirmung der Kabel nirgendwo durchbrochen ist, ist auch die Schutzwirkung des Schirmgeflechts wirksam.


    Ich befürchte eher mal, daß das mit der Stromversorgung zu tun hat. Welchen Entzerrer verwendest Du in dem Gerät und von was bekommt er die Stromversorgung ?


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    das ging schnell. Danke.

    Der Phonoverstärker ist in der HS52 eingebaut. Es ist der originale mit zwei Transistoren pro Kanal. Die Spannungsversorgung geht von der Endstufe (ca. 31 Volt) gesiebt mit 4700µ über ein RC Glied auf der Entzerrerplatine. Den Elko des RC Gliedes und den Siebelko habe ich erneuert. Da sollte nichts brummen. Auf dem Foto kann man sehen, dass der Entzerrer und der Vorverstärker mit den Klangeinstellungen unter einer Schirmung verbaut ist. Allerdings führt das Phonokabel am Motor vorbei und dann hinter die Schirmung.

    Ich könnte den Phonoverstärker vielleicht besser direkt am Plattenspieler nahe dem Kurzschließer anbauen. Irgendein Plätzchen fände sich da schon.

    Ach ja - die Kontakte vom TK sind es nicht. Ich werde aber trotzdem messen, wie hoch der AC-Anteil am Siebelko der Endstufe ist.

    Gruß,


    Rainer

  • Hi Rainer !

    Allerdings führt das Phonokabel am Motor vorbei und dann hinter die Schirmung.

    Das ist im Normalfall kein Problem und ist das ursprüngliche, gut funktionierende Layout.


    Ich hatte schon einige HS52 auf dem Tisch. Je nach Alterung war mal ein *ganz minimales* Brummen oder Rauschen zu hören. Zum Teil lag das an schon etwas mitgenommener Elektronik - Kondensatoren und auch Transistoren haben manchmal mit solchen Effekten zu kämpfen.


    Der Klangregler / Vorverstärker wird sie über eine RC-Siebung mit R74 / C32 (2,2K auf der Endstufenplatine / 220µF auf dem Klangregelboard nahe beim Quellenschalter) bedient, die die +32V von der Endstufenversorgung auf ca. +22V reduziert.

    Das ist sehr häufig einer der "ROE-Mülltonnen", die unbedingt getauscht werden sollten.

    Der Phonoverstärker hat nochmal eine eigene RC-Siebung über R13 / C11 (4,7K / 100µF ziemlich mittig auf dem Board). Die drückt die +22V vom Klangreglerboard auf - lt. Plan - 15.6V.


    Dann bitte prüfen, ob der Schirmleiter der dreipoligen Tonleitung (also: die verdrillten Außenleiter) von der Chassis-Lötöse am Kurzschließers des 1225 zur Masse vom Endverstärker (z.B. am dicken Hauptelko) durchgehen. Wenn das gegeben ist, hast Du eine durchgängige Masse vom Tonabnehmer bis an die Endstufe und damit -eigentlich- eine perfekte Schirmung. Dann ist das magnetische Streufeld vom Motor zumindest, was die Verkabelung betrifft, bedeutungslos und die Störung muß von woandersher kommen. Spaßeshalber kannst Du das Kabel ja mal etwas anders routen, ob sich Klang und Intensität der Störung verändern.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • hallo Rainer, ein wenig Senf von mir. Da der 1225 eine interim Lösung ist, würde ich dem Brumm nicht viel Beachtung schenken, und mich auf die Instandsetzung des 1218 konzentrieren.

    Ich denke schon, dass die Länge und die Lage der Kabel einen Einfluss auf den Brumm haben. Daher wäre eine optimimiertere Zwischenlösung wenn das originale kurze Phono Kabel des 1218 an den 1225 angeschlossen würde.

    Es war wohl auch so, dass im Auslieferungszustand ein Gummi an dem Phonokabel dafür sorgte, dass es möglichst weit weg von dem Motor gezogen wurde, ich hatte schon mal Reste von demselben gefunden.

    Gruss Armin

  • Danke Peter,

    Danke Armin,


    ich habe zunächst einmal die Brummspannungen gemessen: am Ladeelko ca. 20 mV, auf der Klangregler- (Naja - Regler ist ja nicht) platine ca. 2 mV und auf der Phonoplatine am Elko kleiner 1 mV. Das schwankt ein wenig und ist nicht mehr sicher abzulesen. Ich denke, das sollte kein Problem sein. Sicher kann ich mit einem Spannungsregler da noch etwas verbessern - aber ob das sein muss?

    Was richtig was gebracht hat: Das Phonokabel über die Reglerplatine hinter das Schirmblech zu legen. Es war lange genug dafür. Ich vermute fast, dass das ursprünglich so geplant war. Das Gerät habe ich vom Flohmarkt und da war schon ein Bastler dran. War unschön gemacht und hat auch nicht funktioniert. Vielleicht hat er nach seiner Bastelaktion das Kabel nicht wieder in die richtige Position gebracht. Zusätzlich habe ich den Lautstärkepoti auf "linear" gestellt. Jetzt ist das Brummen deutlich geringer - und es klingt auch insgesamt besser. Bisher habe ich nur den Kopfhörerbetrieb getestet. Peter und Armin hatten also im wesentlichen recht - das Kabel umzulegen ist die einfachste und richtige Lösung. Wenn ich mal mag, messe ich den Frequenzgang des Phonoverstärkers. Vielleicht versorge ich auch mal das Klangreglerboard mit einem externen geregelten Netzgerät. Wenn das noch was bringt baue ich doch noch einen Regler ein. So einige 7824 sollte ich noch in der Reglerkiste haben.

    Und Armin - was den 1218 angeht - den habe ich soweit fertig. Die übliche Reinigungs- und Schmieraktion auch beim Motor durchgeführt. Tonarmrohr ausgebaut - war verbogen - und gerichtet. Und weil die Gelegenheit günstig war gleich die Tonarmkabel ausgetauscht. Vorher 95 pF Kapazität, jetzt noch ca. 23 pF (200 pF ist der kleinste Messbereich - also eher irgendwas zwischen 20 und 25 pF). Danach noch den Lift "entplumst". Der Motor ist eine 150 Volt Ausführung. Er nimmt etwa 85 - 90 mA auf. Ich habe einen 1,2 KOhm Widerstand (50 Watt) vorgeschaltet. Damit läuft er nun problemlos an 230 Volt ohne heiß zu werden. Ob ich den nochmal zurückbaue?

    Danke nochmal an euch beide - wesentlich war zu erfahren, dass dieses Brummen nicht serienmäßig war.


    Rainer aus Siegen

  • Der Motor ist eine 150 Volt Ausführung. Er nimmt etwa 85 - 90 mA auf. Ich habe einen 1,2 KOhm Widerstand (50 Watt) vorgeschaltet. Damit läuft er nun problemlos an 230 Volt ohne heiß zu werden. Ob ich den nochmal zurückbaue?

    Hallo, ich habe das Problem mit dem Motor bei einem 1214, hast du ein Foto davon wie du den Widerstand verbaut hast? Diese Lösung würde mich auch interessieren.

    Gruß Holger

  • Hallo Holger,


    ich habe mal auf die Schnelle zwei Fotos gemacht.

    Einbausituation mit Anschluss. Die Abdeckung habe ich nur für das Foto abgeschraubt.


    Der Widerstand ist auf ca. 10 mm langen Distanzbolzen M3 mit innen und Außengewinde mit der Grundplatte verschraubt. Ein Loch war vorhanden, das andere habe ich gebohrt. Der Widerstand wird warm. Ich habe aber keine Notwendigkeit für ein Kühlblech gefühlt.

    Ich hoffe, auf den komprimierten Fotos ist alles zu erkennen. Und ja - die Zugentlastung fehlt noch...

    Die 1,2 KOhm habe ich nur für den 4 poligen Motor des 1218 ermittelt. Ob der auch für den 2 poligen Motor des1214 (oder ist es ein 1214 Hifi ?) gilt, weiß ich nicht. Könnte ich aber ermitteln, wenn notwendig. Diese Widerstände gibt es beim Versender aus Sande.

    Grüße aus Siegen,


    Rainer

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