CV 1260 Fusible Resistor passender Ersatz

  • Hallo liebes Forum,


    ich habe vor kurzem einen CV 1260 geschenkt bekommen als "defekt". :)

    Das Gerät stand wohl eine Weile im Keller und die Front war mit schwarzen Punkten aus einer Spraydose "dekoriert" worden =O

    Der "Defekt" waren nur ein paar Kontaktschwierigkeiten bei den Kanalknöpfen. Die Front habe ich gereinigt so gut es ging und die Kontakte an den Knöpfen gehen auch wieder.

    Leider ging nach ein paar Wochen Hörvergnügen, nach dem Einschalten der Ton nicht mehr. Beim Messen mit dem Oszi habe ich gesehen, dass das Eingangssignal bei jedem Kanal schon am Eingangsboard (Vorstufe?) seine Sinusform verliert. Verursacht wird das vermutlich, durch die fehlende negative Spannung von -16,5V an Punkt 29 des Service Manual. Scheinbar ist beim Einschalten der Fusible Resistor R252 durchgebrannt.

    Jetzt bin ich auf der Suche nach dem passenden Ersatz. Im Service Manual steht nur 4,7 Ohm, aber leider keine Angabe zu Watt oder zu Ampere. Ein Widerstand direkt neben R252 in Reihe (R143) hat die Angabe 1Watt. Heißt das ich kann einen Fusible Resistor 4,7Ohm 1Watt verwenden, oder gibt es da noch etwas Anderes zu beachten?

    Ich habe den CV1260 lieb gewonnen wegen der schicken VU-Meter und dem schönen Klangbild in den höheren Frequenzen. Deswegen würde ich gerne das richtige Ersatzteil finden.


    Ich würde mich über Hilfe freuen! Das ist mein erster Post in diesem Forum, habt bitte Nachsicht, falls die Frage dumm ist. Ich habe im Internet wenig zu Fusible Resistors gefunden.

  • Hallo Dual-Pual, (ich möchte Dich lieber mit Deinem richtigen Vornamen ansprechen),


    irgendwo in meiner kleinen Werkstatt habe ich die "geschlachteten" Teile von einem CV1260.

    Am Wochenende fahnde ich nach dem R252 :)

    Gruß Peter

  • Hm, wenn ein Widerstand durchbrennt, bin ich mit einfach ersetzen immer skeptisch. Soetwas brennt nicht einfach so durch. Der viel zu hohe Strom, der da geflossen ist, muss eine Ursache haben. Solange die nicht klar ist, brennt der nächste neue Widerstand womöglich auch gleich durch...


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Hallo Dual-Pual, (ich möchte Dich lieber mit Deinem richtigen Vornamen ansprechen),


    irgendwo in meiner kleinen Werkstatt habe ich die "geschlachteten" Teile von einem CV1260.

    Am Wochenende fahnde ich nach dem R252 :)

    Hallo Peter, ja mit Namen ist schon schöner, ich bin der Paul :)

    Vielen Dank! Das wäre super. Ich bin gespannt.


    Hm, wenn ein Widerstand durchbrennt, bin ich mit einfach ersetzen immer skeptisch. Soetwas brennt nicht einfach so durch. Der viel zu hohe Strom, der da geflossen ist, muss eine Ursache haben. Solange die nicht klar ist, brennt der nächste neue Widerstand womöglich auch gleich durch...


    Gruß Martin

    Hallo Martin,

    ja du hast recht, ich werde die Teile in der Umgebung auch noch einmal durchchecken bevor ich das Ersatzteil einsetzen würde.

    Ich habe allerdings die Vermutung, dass es an der Master/Slave Steckdose lag. Ich hatte den CD-Player schon auf an (Mechanischer an aus Knopf) als ich den Dual angemacht habe der in der Mastersteckdose eingesteckt war. Der CD player hat auch kein Standby, also hat er sofort Strom gezogen, als der CV 1260 an gemacht wurde. Ich kann mir vorstellen, dass das der Auslöser, weswegen die Sicherung durchgebrannt ist.


    Gruß Paul

  • Hallo Paul,

    Ich habe allerdings die Vermutung, dass es an der Master/Slave Steckdose lag.

    mit Sicherheit nicht. Was hat die primäre Master/Slave-Steckdose mit der sekundären internen Spannungsversorgung des CVs zu tun? Rein garnichts. Der Grund für das durchbrennen des Widerstandes R252 liegt schaltungsmäßig hinter dem Widerstand in Richtung CV-Innenleben, also alles was mit -16,5Volt über den Anschluss 29 auf der Netzteilplatine versorgt wird. Es kann aber auch der Längsreglertransistor TR39 und/oder die Zenerdiode D36 kaputt sein. Oder auch der Kondensator C85 einen Kurzschluss haben.

    Ach noch was: Der R252, 4,7 Ohm Widerstand hat max. 0,5 Watt. Zum testen kannst du jeden Widerstand mit dem Ohmwert verwenden. Wenn alles wieder funktioniert kann man den normalen Widerstand gegen einen Sicherungswiderstand auswechseln.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Der Grund für das durchbrennen des Widerstandes R252 liegt schaltungsmäßig hinter dem Widerstand in Richtung CV-Innenleben, also alles was mit -16,5Volt über den Anschluss 29 auf der Netzteilplatine versorgt wird. Es kann aber auch der Längsreglertransistor TR39 und/oder die Zenerdiode D36 kaputt sein. Oder auch der Kondensator C85 einen Kurzschluss haben.

    Ach noch was: Der R252, 4,7 Ohm Widerstand hat max. 0,5 Watt. Zum testen kannst du jeden Widerstand mit dem Ohmwert verwenden. Wenn alles wieder funktioniert kann man den normalen Widerstand gegen einen Sicherungswiderstand auswechseln.

    Hallo HaJo,

    danke für deine Antwort. Ich werde die von dir erwähnten Bauteile mal prüfen und der Hinweis mit den max. 0,5 Watt und der Testmethode ist auch sehr hilfreich, danke!


    Viele Grüße Paul

  • Hallo Paul,


    auf meiner Schlachtplatine sind beide Widerstände (R251/252) noch vorhanden.

    Bei Bedarf löte ich Sie aus und sende Sie Dir zu.

    Gruß Peter

  • Hallo Peter,


    Hallo Paul,


    auf meiner Schlachtplatine sind beide Widerstände (R251/252) noch vorhanden.

    Bei Bedarf löte ich Sie aus und sende Sie Dir zu.

    Das wäre super! Vielen Dank :)


    Viele Grüße Paul

  • Kleines Update: Die Zener-Diode D36 ist auf jeden Fall kaputt. Die verhält sich nur noch wie ein 33 Ohm Widerstand.

    Passenden Ersatz habe ich zum Glück schon.

    Ich werde morgen nochmal den Längsregeltransistor genauer prüfen.


    Viele Grüße Paul

  • Liebe Alle,

    die Reperatur war erfolgreich :). Die Diode D36 war der "Übeltäter".

    Vielen Dank für die hilfreichen Posts und besonderen Dank an Peter für das Ersatzteil!

    Wirklich ein tolles Forum hier!

    Ich werde den restlichen Nachmittag mit Musik hören verbringen, im Moment läuft Tash Sultana. Kann ich nur empfehlen.

    Habt ein schönes Wochenende!


    Liebe Grüße Paul

  • :thumbup::thumbup::thumbup:

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


  • Hallo,


    merkwürdiges Fehlerbild, das. Bist Du sicher, dass die Zenerdiode D36 defekt ist? Defekte Halbleiter legieren nämlich durch (Widerstand nahe 0 Ohm) oder sie öffnen (Widerstand unendlich). Bedenke bitte auch, dass Zenerdioden in Sperrrichtung betrieben werden, also Anode nach Minus und Katode nach Plus. Dein Messwert von 33 Ohm deutet eher darauf hin, dass Du in Durchlassrichtung gemessen hast.


    Zudem verursacht eine tatsächlich defekt Zenerdiode hier keinesfalls eine höhere Stromaufnahme, es fällt lediglich mehr Spannung über dem Längsregetransistor TR39 ab.


    Sicherungswiderstände zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei Überlast kein Feuer fangen. Heute können sie durch passend bemessene Metallfilmwiderstände ersetzt werden, die ebenfalls nicht brennen. Ein Widerstand zu 4,7 Ohm und 0,25 Watt beispielsweise verträgt an seiner Belastungsgrenze einen Strom von 0,23 A.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Uwe,


    Dein Messwert von 33 Ohm deutet eher darauf hin, dass Du in Durchlassrichtung gemessen hast

    ich bin mir sicher, dass die Diode defekt ist. Ich habe sie auch in beide Richtungen gemessen. Bei einer funktionierenden HZ-24 Zener-Diode, zeigt mein Multimeter auch in beide Richtungen Widerstand undendlich an.


    Zudem verursacht eine tatsächlich defekt Zenerdiode hier keinesfalls eine höhere Stromaufnahme, es fällt lediglich mehr Spannung über dem Längsregetransistor TR39 ab.

    Es macht meiner Ansicht nach schon Sinn, dass bei defekter D36 mehr Strom über den Sicherungswiderstand R252 fließt. Das liegt glaube ich daran, dass es sich in dem Bereich um negative Spannung handelt. Der Strom fließt vom Längsregeltransistor TR39 richtung Punkt 24. Der Strom konnte durch die defekte D36 am Widerstand R143 vorbei, direkt durch den Sicherungswiderstand R252 fließen.


    Sicherungswiderstände zeichnen sich dadurch aus, dass sie bei Überlast kein Feuer fangen.

    Ich muss dir leider noch ein weiteres mal widersprechen. Sicherungswiderstände/Fusible Resistors und nicht brennende Widerstände/Non Burning Resistors sind zwei verschiedene Dinge. Während Sicherungswiderstände sich bei Überlastung wie eine Sicherung verhalten, also auf gehen und nicht brennen, können nicht brennbare Widerstände auch schließen wenn sie kaputt gehen und sie brennen nicht.

    Zu sehen ist das auch in dem Schaltplan vom CV 1260. Der Widerstand R169 wird als "non burning" bezeichnet und nicht als "fusible" wie der R252.


    Ich hoffe das konnte das Fehlerbild ein wenig aufklären. Zumindest so wie ich es verstehe. Alle Angaben ohne Gewähr oder so Ähnlich ^^



    Viele Grüße Paul

  • Hallo Paul,


    trotzdem gilt, was ich sagte: Auch bei gebrücktem Widerstand R252 steigt die Stromaufnahme der Kleinsignalstufen nicht, da die Versorgungsspannung durch den Längsregeltransistor TR39 auf -16,5 V gehalten wird (zumindest vorläufig und solange die Grenzwerte dieses Transistors nicht überschritten werden). Da ist noch sonst wo der Wurm drin.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • trotzdem gilt, was ich sagte:

    prizipiell ist das richtig. Für mich könnte das Cenario aber so aussehen:

    1. Die Zenerdiode ist schon länger kaputt (Warum auch immer, Altersschwäche etc.).

    2. Dadurch veränderte sich vor allem beim einschalten des Gerätes der Strom durch den R252 weil der R143 mit seinen 330 Ohm als Quasi-Angstwiderstand nicht wirken kann.

    3. Das hat der R252 eine Weile ausgehalten bis er das zeitliche gesegnet hat.

    Dem Transistor juckte das nicht. Der hat seine (durch R242 etwas aufgeweichte) Zener-Basisspannung, die er an seinem Emitter -0.7Volt weniger zur Verfügung stellte. Einzig die gestiegene Verlustleistung im Transistor und eine dabei entstehende Veränderung des Basisstromes könnte da noch was zusätzlich bewirken.

    Aber das ist alles Kaffeesatzleserei. Hauptsache, der CV funktioniert wieder.

    Viele Grüße
    HaJo


    >>> Bitte keine Fachfragen per Pinnwand, PN oder E-Mail.<<<
    >>>>>>>> Nutze das Forum zum Vorteil aller. <<<<<<<<<


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.