Dual CS 701 EDS 1000 läuft nicht richtig an und Relais schaltet immer nach

  • Hallo liebe Dualisten,


    an meinem EDS 1000 habe ich schon so einiges getauscht, in der Hoffnung dass ich den Fehler dadurch beseitigen kann. Leider ohne Erfolg.

    Beim Einschalten läuft der Motor meinstens nicht an. Wenn ich ihn dann mit der Hand drehe läuft er an, allerdings nicht richtig. Das Relais schaltet immer wieder nach, weil die Drehzahl nicht gehalten wird.


    Folgendes habe ich bisher gemacht:


    Wechselspannung nach dem Trafo liegt bei ca. 18 V

    Gleichspannung an Punkt 13 liegt bei 14, 95 V

    Die Stromaufnahme zwischen Punkt 13 und 14 liegt bei 420 mA, wenn der Motor es nicht schafft von selbst anzulaufen. Wenn ich ihn das anschubse und er vor sich hineiert, schwankt die Stromaufnahme extrem.

    R15 100 Ohm habe ich ausgelötet und nachgemessen. Ich messe die Werte 85 oder 23 Ohm

    T9 habe ich ausgelötet und mit meinem laienhaften Wissen überprüft. Sollte i. O. sein, wenn ich da nichts falsch gemacht habe.


    C3, C4, C5, C6, C7 sind ausgetauscht


    BD 138 ist getauscht


    T2 + T3 = BC172C sind durch BC546C getauscht.


    Jetzt weiss ich nicht weiter, hoffe dass Ihr mir helfen könnt und es nichts ernstes ist :rolleyes: .

  • Hallo,


    wie sieht denn die mechanische Seite des Motors aus? Läuft der Rotor leicht, sind Axial- und Radiallager gepflegt worden?


    Gruß

    Benjamin

    Plattenspieler in Verwendung: *Dual 1019, 1219, 1229, 1249, 701 "MK1", 721* *Perpetuum Ebner 2020 L* *Kenwood KD3100* *Hitachi HT-500* *Elac 50H* *Philips 312 Electronic*

  • Hallo Benjamin,


    Der Rotor läuft leicht ohne Widerstand. Es schleift auch nichts. Der Motor macht auch keine Geräusche wenn ich ihn drehe.


    Gruß


    Stefan

  • Hallo Stefan,

    das wäre jetzt der Zeitpunkt die Spulentreiber- Transistoren zu prüfen, sowie die Dioden. Am besten geht das mit einem Oszi. Du kannst aber auch mit dem Multimeter den Stromverlauf zwischen Kollektor und Spule messen. Dazu Spulenanschluss jeweils ablösen, Multimeter im Milliampere Bereich dazwischen und Motor stark abbremsen und gaaanz langsam drehen lassen.

    Ich vermute dass eine oder zwei Spulen nicht korrekt angesteuert werden. Die alten AC188 können kaputt gehen oder mit den Jahren ihre Kennlinie verändern.


    Transistoren auslöten ist heikel, weil die Beinchen sehr gerne abbrechen. Deshalb die Strommessung. Die Werte müssen bei allen vier Spulentreibern ähnlich sein.


    Gruß

    Richard

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    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hallo Richard,

    dank Deiner Anleitung bin ich einen Schritt weiter! Ich habe den Strom mit einem Digital Multimeter gemessen. Das Ablesen geht nicht gut. Abbremsen konnte ich den Motor nicht für die Messungen. Dafür hat er einfach zu wenig Kraft. Ich glaube das Ergebnis liefert dennoch einen Hinweis. Ich noch zusätzlich den Widerstand der Spulen gemessen. Vielleicht hilft dies noch bei der Fehlersuche.


    Punkt 12: bei Stillstand des Motors 120 mA, wenn ich ihn anschubse und er sich dreht 180 mA. Widerstand der Spule 342 Ohm

    Punkt 10: ca. 195 mA wenn der Motor sich dreht, Widerstand der Spule 390 Ohm

    Punkt 8: ca. 2 mA wenn der Motor sich dreht, Widerstand der Spule 345 Ohm

    Punkt 6: ca. 2 mA wenn der Motor sich dreht, Widerstand der Spule 361 Ohm


    Was sollte ich jetzt als nächstes prüfen?


    Gruß


    Stefan

  • Hallo Stefan,

    hast Du mal versucht die Lötpunkte der Germanium-Spulentreibertransistoren nachzulöten? Manchmal haben die auch ein Kontaktproblem nach all den Jahren.


    Gruss,

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von vinylfan78 ()

  • Punkt 8: ca. 2 mA wenn der Motor sich dreht, Widerstand der Spule 345 Ohm

    Punkt 6: ca. 2 mA wenn der Motor sich dreht, Widerstand der Spule 361 Ohm

    Gut gemacht. Die Erkenntnis: T6 und T7 werden nicht angesteuert. Kein Wunder, dass der Motor läuft wie ein Sack Muscheln. Für die Ansteuerung ist Hallelement H2 zuständig. Das soll jetzt geprüft werden.

    Jetzt bitte mal den Strom an Anschluss 2 messen (Kabel ablöten und Multimeter anschließen). Strom sollte in der Größenordnung von 10 mA liegen. Du kannst auch die Spannung über R 12 und R19 vergleichen. Der Wert sollte etwa gleich sein. Ich hoffe nicht, dass das Hallelement defekt ist.


    Gruss

    Richard

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  • Hallo Richard,

    die Messung habe ich durchgeführt:


    Punkt 2: 8,3 mA

    Punkt 3: 9,9 mA


    Wenn mit dieser Messung das Hallelement geprüft wurde, befürchte ich, dass es dann wohl defekt ist. Wenn dem so ist, stellt sich mir die Frage, ob es möglich ist, dass Hallelement zu tauschen und ob es dafür noch Ersatz gibt? Aufgeben möchte ich den Motor nicht, wenn es noch Möglichkeiten gibt. Um den Motor zu öffnen habe ich eine Anleitung im Forum gefunden. Ob ich es schaffen würde, ihn dann weiter zu zerlegen um an die Hallelemente zu kommen um diese tauschen müsste ich probieren. Zu den Hallelementen habe ich hier etwas gefunden aber noch keinen Ersatz.


    Defekt an EDS-920 gefunden, aber...


    Gruß


    Stefan

  • Die Messwerte deuten darauf hin dass das Hallelement in Ordnung ist. Der Querstrom entspricht dem Sollwert. Das ist zumindest ein starkes Indiz für die Funktion. Du solltest nun die Transistoren T6 und T7 prüfen. Das geht aber nur, wenn sie ausgelötet sind. Auf keinen Fall dabei die Beinchen in der Nähe des Körpers biegen. Die brechen sehr schnell ab. Manchmal schon beim Anschauen. Prüfung mit Diodentest mit Multimeter oder besser mit China- Komponententester.


    Gruß

    Richard

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    Einmal editiert, zuletzt von Schmolz ()

  • Hi !


    Vor allem würde ich auch mal nach kalten Lötstellen schauen. An sich ist es unwahrscheinlich, daß bei einem Hallsensor beide Spulentreiber sterben. Oder: nicht gleichzeitig.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo,

    ich habe die Lötstellen der Transistoren und der Anschlußpins zu den Hallelementen und den Spulen nachgelötet. Das hat jedoch keine Veränderung gebracht. Der Motor eiert weiter vor sich hin. Dann habe ich T6 und T7 ausgelötet und weil es so gut ging auch gleich noch T5 (alle markiert so dass ich sie nicht vertausche).

    Die Prüfung habe ich mit dem Diodentest des Multimeters durchgeführt. Alle Transistoren weisen die gleichen Messwerte auf:


    Com Buchse des Multimeters mit Basis gelb verbunden und andere Buchse abwechselnd mit E und C - gemessener Wert: 0,2 V

    Com Buchse mit E und C abwechselt und Basis mit der anderen Buchse - gemessener Wert: O.L kein Durchgang


    Gruß Stefan

  • Hallo Stefan,


    ich würde den Motor umbauen auf die spätere Variante ohne Relais. Der Dual-Kundendienst hat das bei den früheren CS701 mit Relais gerne damals auch so gemacht. Die Pläne von der Platine ohne Relais sind hier im Board zu finden, ich glaube von Dualcan.


    Gruss,

    Thomas

  • Hallo Thomas,

    wenn es möglich ist, würde ich die Schaltung gerne so beibehalten. Würde sich denn der Fehler durch einen Umbau beheben? Es werden aktuell 2 Spulen nicht angetrieben. Das Relais wird doch nur für den Anlauf verwendet damit mehr Power da ist?


    Gruß


    Stefan

  • Hallo Stefan,

    das Relais ist halt eine zusätzliche Fehlerquelle und für die korrekte Funktion des Motors nicht erforderlich. Lässt man das Relais weg, fallen auch T10, T11, R24, R25 weg. Geändert werden müssen dann noch die 2 Widerstände: R30 mit neu 150K und R31 mit neu 39K und es muss eine Diode eingebaut werde und eine Drahtbrücke, wo vorher das Relais war. Ein Relais hat halt immer einen mechanischen Teil mit eingebaut, der kaputt gehen kann. Zudem schaltet der Opamp (über T9 glaube ich) den Treiberstrom hoch auf Maximum sobald über den Rückkopplungszweig der Drehzahlregelung kein Signal kommt, d.h. wenn der Motor steht, bzw. der Opamp erhöht einfach den Strom, sobald der Teller langsamer dreht. Somit hat sich das Relais als überflüssig herausgestellt, weshalb es später von Dual auch nicht mehr verbaut wurde und die Schaltung entsprechend vereinfacht und angepasst wurde.


    Prüfe doch mal alle Kontakte mit dem Multimeter nach, eventuell ist da auch ein Mikroriss in einer Leiterbahn. Das hatte ich auch schon einmal an einem EDS-Motor.


    Sind denn alle Kondensatoren und Transistoren richtig herum eingelötet und haben alle saubere Lötpunkte (keine kalten Lötstellen)?


    Gerne auch ein paar Bilder der Platine hier einstellen, damit besser geholfen werden kann :)


    Gruss,

    Thomas

    4 Mal editiert, zuletzt von vinylfan78 ()

  • Obwohl ich sonst für jede (Umbau-)Schande zu haben bin würde ich hier erst einmal die Grundfunktion des Motors wieder herstellen. Das kann man danach noch immer machen.


    Trotz erfolgreicher Diodenprüfung können die Transistoren dennoch defekt sein, wenn sie zuwenig Verstärkung aufweisen. Aber wie Peter (wacholder) schon schreibt , ungewöhnlich wenn beide Spulentreiber gleichzeitig defekt wären. Eine dynamische Messung mit dem Oszi wäre aufschlussreich.


    Gruß

    Richard

    _____________________________


    Alle haben gesagt: Das geht nicht!

    Da kam einer, der wusste das nicht, hats einfach gemacht und es ging immer noch nicht!

  • Hallo Thomas,

    alles was ich gewechselt habe, ist richtig eingelötet und hat auch saubere Lötpunkte. Das Verhalten des Motors war schon vor meiner Tauschaktion vorhanden und hat sich dadurch nicht verändert. Ich werde mit dem Multi die Leiterbahnen prüfen und noch weitere Lötstellen nachlöten.


    Gruß

    Stefan


    Hallo Richard,

    wenn das Nachlöten und Prüfen der Leiterbahnen nichts bringt, werde ich wohl weiter messen müssen. Ein Oszi (analog 2-kanal) habe ich. Allerdings habe ich noch nie mit einem Oszi gemessen. Dann müsste ich mich schlau machen, wie ich das Gerät einstelle und probieren ob ich die Messungen durchführen kann. Den Tastkopf würde ich sicherheitshalber nur an alles dranhalten, was nach dem Trafokästchen kommt. :)

    Könnte ich noch anders prüfen? Wie wäre es, wenn ich T4 und T5 mit T6 und T7 tausche?

    Einmal editiert, zuletzt von StefanS () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von StefanS mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hallo Stefan,


    hast Du denn schon neuen Ersatz für die 5 Germanium Transistoren T4, T5, T6, T7 und T8 (den gibts ja auch noch...)? Du schreibst, dass Du die tauschen könntest/möchtest...


    Was hast Du denn als Ersatz für die Tantalkondensatoren genommen? Wieder Tantalis oder Elektrolytkondensatoren? Stimmen die neuen Werte mit den alten überein?


    Gruss,

    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von vinylfan78 ()

  • Hallo Thomas,

    meine Idee war die Transistoren erst mal untereinander zu tauschen und die vielleicht defekten T6 und T7 auf das 1. Hallelement zu legen und das 2. Hallelement gar nicht zu bestücken. Dann müsste, wenn die Transistoren in Ordnung sind, der Motor mit den 2 Spulen des 1. Hallsensors betrieben werden. Ich dachte, dann könnte ich mir vielleicht die Messung mit dem Oszi ersparen.

    Alles was ich gewechselt habe, stand hier im Forum in einem Post mit Link zum C. Ich habe wieder Tantalkondensatoren verwendet. Sind auch richtig gepolt. Langes Beinchen = + Pol.

    Wie geschrieben, werde ich erst mal die Leiterbahnen prüfen und nachlöten. Ein paar Fotos werde ich auch von der Platine machen und hochladen. Vor mir war noch keiner an der Platine. Es war noch der Schraubensicherungslack vorhanden. Der Vorbesitzer hatte schon den Knallfrosch gewechselt. An der großen Messingschraube vom Lager wurde wohl schon gedreht. Da ist der Lack nicht mehr in Ordnung.


    Gruß

    Stefan

  • Hallo Stefan,


    okay, dass Du für die Kondensatoren wieder Tantalis genommen hast, hatte ich nicht gelesen. Der Tausch, wie Du ihn beschreibst, wäre sicherlich einen Versuch wert, dann weisst Du, dass es an den 2 Germanium-Transistoren liegt, wenn sich das Fehlerbild am anderen Hallsensor reproduziert nach dem Tausch. Die Sache ist halt nur, dass der Motor ab Werk abgeglichen ist, die Germanium-Transistoren sind von ihrer Verstärkung her gepaart und wurden ab Werk auch schon vorsortiert und gepaart, was sicherlich nicht billig war. Du schreibst auch, dass an der großen mittleren Messingschraube, die das Lager mit Molycote bildet, wahrscheinlich gedreht wurde. Damit stimmt der Abgleich dann auch nicht mehr, weil die Position des Magnets zu den Spulen mit den Hallsensoren verändert wurde. Aber eins nach dem anderen... Deine Idee mit dem Tausch der vielleicht defekten T5 und T6 mal versuchen und schauen, was dabei herauskommt. :)


    Gruss,

    Thomas

  • Hallo,

    ich habe neue Tests durchgeführt und habe neue Ergebnisse. Aber leider die Ursache des Fehlers noch nicht gefunden.


    T6 und T7 habe ich auf das erste Hallelement gelegt (also T4 und T5 ausgelötet). Das 2. Hallelement habe nicht nicht mit T4 und T5 bestückt. Damit läuft der Motor genau so eierig und kraftlos. Ich würde vermuten das T6 und T7 deshalb nicht defekt sind.


    Dann habe ich T6 und T7 wieder auf das 2. Hallelement gelegt und das 1. Hallelement nicht mit T4 und T5 bestückt. Damit läuft der Motor ebenso kraftlos. Das 2. Hallelement samt Spulen und Transistoren scheint zu funktionieren.


    Jetzt habe ich T4 und T5 auch wieder auf das 1. Hallelement gelegt und hätte erwartet, das der Motor richtig läuft. Leider nicht. Wenn beide Hallemente belegt sind, läuft der Motor nicht richtig.


    Soll ich nochmal die Ströme der Punkte 6, 8, 10 und 12 messen. Oder was könnte ich noch tun? Irgenwo muss der Fehler ja stecken. Ich habe im Bereicht von T4-T8 auch noch mal Leiterbahnen gemessen und nachgelötet.


    Gruß Stefan

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