CT-1160 Stromversorgung

  • Hallo zusammen,

    ich spiele derzeit mit meinen neu erworbenen DUAL Tunern CT1250 und CT1160 rum.

    Der CT1250 hat ein schön niedriges aber tiefes Gehäuse um meine Dreher am Turm draufzustellen, ist aber in silber.

    Deswegen hab ich mir für ein Euro den achatschwarzen CT1160 geschnappt, aber oh weh: der hat ja ein viel schmaleres Gehäuse...

    Nichtsdestotrotz: Den Bastler treibt natürlich wieder die Stromversorgung um: 13,6V AC effektiv...!?

    Jetzt habe ich mal ein 14Veff AC Netzteil drangehängt und begonnen drinnen nachzumessen (18V und so...)

    Dabei habe ich nun entdeckt, dass am Spannungsregler 7818 am Eingang sage und schreibe 33 Volt DC anliegen! Wow.

    Kein Wunder dass der einen heißen Kopf kriegt!? Die Gleichriechter-Schaltung im Gerät hat ja (LTSPice Erkenntnissen sei Dank)

    den Zweck einer Spannungsverdopplung über die beiden Kondensatoren C61 und C62 (statt der sonst üblichen Gleichrichterdioden)

    und daher kommt dann die Wahnsinns Spannung von 34 Volt am 7818 (AC*1,4*2...)

    Was ich jetzt aber nicht mehr verstehe: Warum wird dann mit so einer hohen Wechselspannung gearbeitet?

    Da hätten doch dann 9Veff AC locker gereicht ohne dass der 7818 dann einen Brummkopf kriegt (oder ist dem etwa egal wieviel Spannung über ihm abfällt?).

    Die Spannung am Eingang vom 7818 wird ja sonst nirgendwo benutzt, die Skalenlämpchen kämen ja auch mit weniger aus.

    Habe noch überlegt die beiden Kondensatoren durch Dioden zu ersetzen, aber dann wird es mit 14Veff AC Netzteil wieder knapp am 7818:

    14V*1,41=19,7V - oder könnte das etwa ausreichend sein? Ich glaube nicht, wenn die Last variiert könnte das Netzteil ja schon mal runter gehen

    und dann "kollabiert" der 7818...

    Habe ich da was (mal wieder) nicht richtig verstanden?

    Wenn doch, würde ich mir dann statt dessen ein 9Veff AC Netzteil oder Trafo besorgen.

    Hat sich schon mal jemand mit dem Thema befasst? Hab im Board nichts dazu gefunden.

    HG Michael

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
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  • Hallo Michael,


    diese Netzteilauslegung ist in der Tat etwas merkwürdig. Fakt ist: Solch ein 7818 benötigt am Eingang eine Spannung, die stets mindestens 3 Volt über der Ausgangsspannung liegt, also mindestens 21 Volt - auch im Brumm-Minimum. Warum man hierzu eine Spannungsverdopplung nach Delon gewählt hat, anstatt dn Trafo gleich ordentlich zu dimensionieren, erschließt sich mir nicht. Vielleicht lagen noch irgendwo Restbestände an 14-V-Trafos herum?


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Michael,

    mach doch einfach den R73 etwas größer.

    Also Spannungsabfall über R73 messen, Strom ausrechnen und dann entsprechend den R73 neu dimensionieren dass ca. 23 Volt vorm 18 Volt-Längsregler übrig bleiben.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Guten Abend Zusammen,


    das selbe "Problem" hatten wir vor Kurzem bei dem CT1240.

    Auch dort standen am Festspannungsregler 33V an, also kurz vor Tod.

    Nach Messen des Spannungsabfalls und errechnen des Stromes

    wurde ein neuer Vorwiderstand von 82Ohm errechnet.


    Bei dem CT1160 wird er wohl mindestens 100 wenn nicht sogar 120Ohm

    betragen müssen.


    Und die Verlustleistung des Vorwiderstandes nicht vergessen.

    Gruß Peter

  • Auch bei den Tunern CT 1260 und CT 1460 ist das Netzteil reichlich seltsam. Bei meinen Geräten habe ich jeweils einen in den Schaltplänen nicht verzeichneten Parallelwiderstand zu den Spannungsreglern 7815 vorgefunden, vermutlich, um deren Verlustleistung zu reduzieren. Das habe ich insoweit modifiziert, dass ich zunächst die Selen-Brückengleichrichter durch Silizium-Äquivalente ersetzt und den Siebwiderstand zwischen den Elkos soweit vergrößert habe, dass am Eingang der Regler etwa 19 Volt anstehen. Der größere Siebwiderstand bewirkt eine bessere Glättung der Roh-Gleichspannung, der entfallene Parallelwiderstand verbessert das Regelverhalten der Dreibeiner.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Auch bei den Tunern CT 1260 und CT 1460 ist das Netzteil reichlich seltsam. Bei meinen Geräten habe ich jeweils einen in den Schaltplänen nicht verzeichneten Parallelwiderstand zu den Spannungsreglern 7815 vorgefunden, vermutlich, um deren Verlustleistung zu reduzieren.

    Da habe ich im Indernetz einen Artikel gefunden der beschreibt, dass ein 78xx durch den Rückstrom stirbt wenn es am Eingang zu Spannungsausfall kommt ohne dass die dahinter liehende Schaltung den Saft schnell genug verbraucht! Das kann man auch durch eine Diode in Sperrichtung erledigen.

    HG Michael


    Bei dem CT1160 wird er wohl mindestens 100 wenn nicht sogar 120Ohm

    betragen müssen.


    Und die Verlustleistung des Vorwiderstandes nicht vergessen.

    Da muss aber eine Schwankung des Stromverbrauchs beachtet werden! Ich hab am R so ca. 1,2V gemessen was ja nur 120mA entsprechen würde. Der max. Stromverbrauch ded 1160 wird aber mit 700mA angegeben.

    HG Michael

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    Einmal editiert, zuletzt von mikeboesinger () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von mikeboesinger mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Das ist mir alles längst klar, Michael! Die Dreibein-Spannungsregler 78xx bzw. 79xx sind inzwischen knapp 50 Jahre am Markt.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Hallo Uwe,

    Fakt ist: Solch ein 7818 benötigt am Eingang eine Spannung, die stets mindestens 3 Volt über der Ausgangsspannung liegt, also mindestens 21 Volt - auch im Brumm-Minimum. W

    wenn ich also von mindest 21V und max. 1A ausgehe sind das in etwa genau die 10 Ohm die eingebaut sind...

    Die Frage ist somit wie oder wann der maximale Stromverbrauch des Tuners zustande kommt. Wenn das nicht klar ist, bleibt die Dimensionierung des R eine Happypath Betrachtung, oder?

    Eine Frage noch vom Autodidakt: Wieso kommst Du mit 19V am 7818 aus, warum ist die Diode nirgends zu finden, wenn das so lange bekannt ist und was genau "siebt" der R73?

    ... falls Du Lust hast einem "Dummie" in 21 sec das zu erläutern ;) (bin lernbegierig).

    Ich seh nach den ganzen Erläuterungen mit meiner geringen Erfahrung nicht (mehr) wie eine sichere Anpassung aussehen sollte. :/ (außer der CT hätte einen tatsächlich statischen Stromverbrauch)

    HG Michael

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  • Hallo Michael,


    ich sprach von meiner Modifikation am CT 1260 und CT 1460. Beide haben einen 7815, bei dem 19 V Eingangsspannung genügen. Ein 7818 würde tatsächlich mindestens 21 V brauchen, damit er korrekt regelt.


    Beste Grüße, Uwe

    Mein Plattenspieler ist nicht defekt. Er dreht sich nur nicht.

  • Ok, jetzt ist die Sache wieder im Lot. Ich hab inzwischen auch in anderen Tuner SMs (1240 z.B.) gesehen, dass dort in ähnlicher Konstellation 33Ohm verbaut sind. Mehr geht wahrscheinlich nicht, weil sonst bei 200 oder 300mA schon zuviel Spannung am R73 abfällt. Ich werd mal mit einem 9V AC Netzteil experimentieren. Das scheint mir jetzt die einzig plausible Lösung mit genug Reserve zu sein ohne am CT1160 zu frickeln...


    Ich danke euch, war eine unterhaltsame Diskussion!?

    HG Michael

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  • Hallo Michael,

    wenn ich also von mindest 21V und max. 1A ausgehe sind das in etwa genau die 10 Ohm die eingebaut sind...

    wodurch bitte sollen 1A fließen. Der Tuner ist mit maximal 10 Watt Leistung angegeben. Inklusive Lampenleistungsverbrauch. Bei über 30 Volt am Längsregler sind das minus der Lampenleistung aus dem Netzteil höchstens 200mA, die im Gleichspannungs-Schaltungsteil fließen.

    Ich hab am R so ca. 1,2V gemessen was ja nur 120mA entsprechen würde

    Viel mehr wird es auch nicht werden. Somit könnte der R72 bei 10Volt Spannungsabfall 10Volt/120mA = 83,33 = 82 Ohm werden. Ein 2 Watt-Widerstand würde genügen und der Regler wäre für alle Zeiten geschützt wenn kein anderer Bauteilfehler auftritt.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Moin,

    Viel mehr wird es auch nicht werden. Somit könnte der R72 bei 10Volt Spannungsabfall 10Volt/120mA = 83,33 = 82 Ohm werden. Ein 2 Watt-Widerstand würde genügen und der Regler wäre für alle Zeiten geschützt wenn kein anderer Bauteilfehler auftritt.

    Vielen Dank für die Bestätigung. Ich hatte mit dem Maximum von 12V Spannungsabfall gerechnet,

    deshalb 100 Ohm.

    Gruß Peter

  • Hallo Hajo,

    danke für Deine Stellungnahme! Zwei Anmerkungen noch:

    Die 1000mA waren eine"grobe" Ableitung aus den Angaben im SM -> 13,7Veff und 10W sind dann 750mA max. aber Du hast recht, die Lämpchen mit 2-300mA gehen da schon ab. Der Rest gegen die gemessenen 120mA wäre dann Sicherheitspuffer vom Entwickler?! Du gehst ja davon aus dass der Strom des Tuners einigermaßen statisch ist.

    Denn bei 200mA wären es schon 16V Spannungsabfall am R73, da "kippt" der 7818 ja schon wieder...?

    Was ich noch gefunden habe: in den modernen Datenblättern der 7818er ist die max. Eingangsspannung mit 35V angegeben und es wird behauptet dass es eine interne Temperatursicherung gibt. Ob das für die alten Teile im CT1160 oder 1250 auch schon gilt? Weil dann darf er schlussendlich bei mir als "Hitzkopf" rumlaufen solange es noch UKW gibt!!!!??

    HG Michael

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  • Die Spezifikationen der Dreibeinregler wurden über die Dekaden nicht geändert. Bereits ein 7818 der Erstauflage war für maximal 35 V Eingangsspannung spezifiziert und hatte sowohl eine Strom- als auch eine Temperaturbegrenzung.


    Beste Grüße, Uwe

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  • Weil dann darf er schlussendlich bei mir als "Hitzkopf" rumlaufen solange es noch UKW gibt!!!!??

    Würde ich nicht machen, weil, wenn die 33 Volt durch den Längsregler hindurchmarschieren verdampft eine Menge anderer Bauteile dahinter. Ein höherer Widerstand ist jedoch dann auch eine Art Angstwiderstand, der die nachgeschalteten Bauteile schützt.

    Aber das ist deine Vorgehensweise.

    UKW wird es noch eine Weile geben.

    Viele Grüße
    HaJo


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  • Hallo Hajo,

    was man nicht im Kopf hat... Das wollte ich auch noch schreiben: der R73 ist nämlich im SM als Sicherungswiderstand vermerkt! Sonst kriegt er imSchaltplan doch immer einDreieck mit Ausrufezeichen!?

    In meinem lokal runtergeladenen SM für den CT1250 ist er mit 33Ohm 0,5W angegeben, im 1160 SM nur asl "Sicherungswiderstand" - das entspräche dann ziemlich genau Deiner Abschätzung - bei 300mA oder mehr wäre dann Schluss weil über dem R73 dann soviel Spannung abfällt dass er abraucht und der 7818 kippt dann auch weg.

    D.h. aber im Umkehrschluss, dass kein "dicker" R73 eingebaut werden darf!!! 2W sind dann der falsche Weg.

    Verstehen tu ichs aber dann auch wieder nicht. Bei meinem 1160 sind es ja bei 10V und 120mA immerhin schon 1W! Oder rechne ich da falsch?

    HG Michael


    P.S. ...aber nur solange ihr noch Spaß an den "private investigations" habt!

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
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  • Moin Michael,

    Gewißheit bekommst Du nur, wenn Du ein Bein des R73 abmachst und den Strom in allen Spielarten des Tuners

    durchspielst. Wenn Du dann die abzufallende Spannung durch den maximal gemessenen Strom teilts,

    erhälst Du den Widerstandswert. Und die Verlustleistung ist Ux I

    Der Lastwiderstand wird wohl mindestens 2W benötigen.


    In Summe wollen wir von 33V auf 18V runter, also 15V. Bei 200mA sind das dann 3W, die man sinnvoll

    aufgeteilen soll.

    Gruß Peter

  • Hallo Peter,

    inzwischen bin ich noch ein bisschen schlauer geworden - wer lesen kann war schon immer im Vorteil:

    Im SM vom CT1250 (im Netz gefunden) ist ja im Netzteil eine (Ab-) Sicherung für den Tunerteil drin: 160mA

    Damit ist dann alles gesagt, was ich wissen wollte - passt zu dem was auch Hajo gesagt hat.

    Der CT1250 und der CT1160 sind ja praktisch baugleich. Hinter dem 7818 sind da keine wesentlichen Unterschiede mehr.

    Jetzt schau ich mal für welche Lösung ich mich entscheide... :rolleyes:

    Vielen Dank für eure Unterstützung!

    HG Michael

    Kaum mach ich's richtig, schon geht's! ^^
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  • Ja, nun bin ich schlauer! Ich hab ein 9Veff AC Netzteil angehängt, aber es reicht nicht -> lustiger Effekt: bei Mono funktioniert der FM Empfang, da zieht der CT nur soviel Strom, dass die geglättete Spannung vor dem 7818 grad so an die 21V rankommt und der Empfang gut geht. Aber wenn dann Stereo reinkommt ( oder Mono Taste gelöst wird) fängts an zu Brummen - die Spannung vor dem 7818 sinkt dann unter 20V weil die Spannungsverdopplungs-Kondis mit 220uF und der Sieb-Kondi mit 450uF nicht mehr genug geladen werden. Hab nur mit dem Multimeter gemessen - an den C61/62 liegen dann nur noch 10V an, wahrscheinlich mit satter Welligkeit.

    Aber der 7818 war schön kühl :D:thumbup:

    Jetzt werkelt ein 12VeffAC Netzteil und die Welt ist besser. Der 7818 kriegt nur rote Ohren bei 28V und der FM Empfang ist fein!

    Vielleicht hätte ein Umbau auf 440uF bei den C61/62 die Situation verbessert, aber es ist eine echte Herausforderung im CT1160 das Tunerboard auszubauen...

    Die provisorisch Erhöhung des C58 auf über 1000uF hat jedenfalls noch nicht gereicht...

    Herzliche Bastlergrüße vom Michael

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