Unschöner Start beim 1228

  • Hallo Dual-Board,


    ich habe heute meinen Dual 1228 nach Generalüberholung zum Laufen gebracht. Feineinstellung an der Motordrehzahl, sowie Regulierung des richtigen Aufsetzpunktes mußte eingestellt werden, jetzt läuft der Spieler recht gut und macht mit dem Shure V-15 Typ III L-M und einfacher Nachbaunadel auf einen ganz ordentlichen Klang.


    Mit dem Startvorgang bin ich noch nicht ganz zufrieden, habe hierzu aber im Forum keinen Beitrag gefunden.


    Der Tonarm schnellt beim Betätigen des Starthebels nach oben und der Tonarm setzt sich nur widerwillig und ruckelig in Bewegung bevor der Tonarm dann aufsetzt und der Spieler dann aber gut funktioniert.


    Was kann der Grund für das Hochschnellen des Tonarms sein und warum bewegt sich der Tonarm nur widerwillig und ruckelig, fehlt hier Fett an der Kurvenscheibe ? Ich habe wenig Fett in die Rillen geschmiert, muss der Zahnkranz auch geschmiert werden


    Viele Grüße


    Frank

  • Hi Frank !

    Mit dem Startvorgang bin ich noch nicht ganz zufrieden, habe hierzu aber im Forum keinen Beitrag gefunden.


    Der Tonarm schnellt beim Betätigen des Starthebels nach oben und der Tonarm setzt sich nur widerwillig und ruckelig in Bewegung bevor der Tonarm dann aufsetzt und der Spieler dann aber gut funktioniert.

    In 9 von 10 Fällen ist das ein Indiz, daß mit dem Steuerpimpel und der Grundeinstellung des Armlifts allerhand nicht stimmt.


    1. Der Steuerpimpel darf *niemals* komplett flächig auf dem Haltestift und / oder auf dem Armsegment aufsitzen. Der Stift ist in einer Buchse geführt und von unten mit einer Blattfeder abgefangen. Der soll und muß mindestens 1.5mm darauf nachgeben können, wenn er vom Haupthebel Richtung Armsegment gedrückt wird.


    2. Die Grundeinstellung des Liftmechanik beginnt bei mir immer damit, daß man die Einstellschraube für den Handlift (Schlitzschraube südlich vom Antiskatingrädchen) soweit losdreht, daß man den Arm mit dem Handlift nicht mehr anheben kann. Damit mischt sich ein fehl-eingestellter Handlift erstmal nicht mehr in den Automatikbetrieb ein.

    Dann Stromstecker raus, Teller von Hand gedreht und "Start" betätigt. Den Teller schön locker weiterdrehen. Es kommt der Punkt, wo der Arm in der Ablage abhebt. Oder abheben möchte. Mit der geriffelten Stellhülse links vorne am Armlager wird die Höhe so eingestellt, daß der Arm rund 1mm von der Kante der Ablage freikommt und darüber weg nach innen gleiten kann (linksrum hoch, rechtsrum runter).

    Weiterdrehen, bis die Automatik den Arm abgesenkt hat und sich abschaltet. Handlift auf "Heben" ziehen und die Einstellschraube für den Handlift wieder andrehen, bis damit der Arm auch wieder 1mm über die Kante der Armablage anhebt.

    Einstellung abgeschlossen.


    Mit einem richtigen, funktionsgerechten Steuerpimpel sollte dann auch der Automatikbetrieb problemlos klappen.



    :)


    Mir ist zu dem Hochschnellen noch was eingefallen.

    Der Liftbolzen, der den Arm anhebt, wird in seiner maximalen Beweglichkeit durch die Stellhülse begrenzt.

    Die Stellhülse darf nicht eingerissen sein, sonst hält sie die Einstellung nicht. Und es gibt auf dem Liftbolzen zwei 1.2mm "C-Clips": einen unter und einen über der Lifthülse. Die obere begrenzt den Weg, den der Liftbolzen "nach unten wegfallen" kann, die untere den Weg, den er maximal nach oben nehmen kann. Wenn einer oder beide Sprengringe fehlen, ist die Reaktion des Lifts ziemlich unkalkulierbar und auch nicht korrekt einstellbar.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    danke für die Tipps, ich werde mir die Feineinstellung nochmals vornehmen.


    Ich habe zwar die Automatik durch Einstellen von Lifthülse und Handlift schon zum Laufen gebracht, aber eben nicht so weich wie es beim 1228 nach den Beschreibungen hier im Board funktionieren müßte.



    Der vordere Haltestift (blauer Pfeil) begrenzt ja die Horizontalbewegung des Tonarms und auf den hinteren Haltestift (roter Pfeil), muss der Steuerpimpel aufgesteckt werden. Ich bin mir nicht sicher ob der hintere Haltestift bei mir beweglich ist. Wäre dann ja auch eine Erklärung warum der Tonarm hochschnellt.


    Warum bewegt sich der Tonarm aber so ruckelig in Richtung Plattenteller, fehlt es da an der Schmierung des Kurvenrades ?


    VG Frank

  • Peter hat eigentlich alles gesagt, check nochmals die Lifthülse ganz genau....manchmal ist sie eingerissen, täuscht eine Funktion aber noch vor....was eigentlich für alle 1226/28 spricht, ist das sie trotz eingerissener Hülse noch funktionieren, wenn auch nicht so elegant.

    Jörg

    Du must mit den Riemen rudern, die du hast!

  • Hi Frank !

    Ich bin mir nicht sicher ob der hintere Haltestift bei mir beweglich ist. Wäre dann ja auch eine Erklärung warum der Tonarm hochschnellt.

    Eigentlich nicht so so sehr.


    So ein "Klotzpimpel" verhindert, daß der Haupthebel den Liftbolzen u.U. weit genug nach oben drückt.

    Aber die Probleme mit der horizontalen Beweglichkeit wären damit erklärbar. Der Pimpel *muß* etwas nachgeben, weil sich sonst der Haupthebel verspannt und damit auf das Armsegment und das Horizontallager drückt. Dann ist überall mehr Druck drauf, wie es sein sollte.


    Prüf' das mal und mach' mal *beide* Bolzen gängig. Beide sind gefedert und beide müssen sich ohne zu hakeln und ohne hängenbleiben eindrücken lassen. Für den Anschlagbolzen ist das wichtig, wenn der Arm auf die Rückreise geht, weil er dann unten an der Liftschiene langschleift und "den Kopp einziehen" muß, damit der Arm nicht behindert wird.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin,


    das Ruckeln könnte auch an einer zu hoch eingestellten Begrenzung für die vertikale Bewegung des Tonarmes liegen. Die ist ganz hinten rechts am Tonarmlager zu finden. Wenn der Anschlag zu hoch ist, wird der Tonarm zwischen Liftbolzen und Anschlag verspannt und der Steuerpimpel bekommt 'Transportprobleme'.


    Gruß Martin

    Martins Lieblingsdreher: Dual 1229, Dual 1000/1001, Dual 300 Siesta, Luxor GW1. Alles Weitere im Profil.

  • Die Lifthülse habe ich kontrolliert, die ist in Ordnung, auch sind beide Sicherungsscheiben montiert.


    Der Haltestift für den Steuerpimpel ist federnd gelagert und beweglich.


    Die Feineinstellung nach der Vorgehensweise von Peter habe ich auch durchgeführt, Die Lifthülse war etwas zu hoch, jetzt habe ich die Lifthülse und den Handlift so eingestellt, dass

    zwischen Tonarm und Tonarmstütze ca. 1 mm Luft ist.


    Die Automatik funktioniert, allerdings schnellt der Tonarm immer noch nach oben und der Tonarm ruckelt zur Platte rüber, also keine Verbesserung trotz erneuter Feineinstellung


    VG


    Frank


    Zur vertikalen Begrenzung des Tonarms ist zu sagen, dass bei angehobenen Lift der Tonarm noch Spiel nach oben hat, die Einstellung der vertikalen Begrenzung nach oben sollte also passen

    Einmal editiert, zuletzt von Vinyl Freund () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Vinyl Freund mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Gibt es noch andere Einstellmöglichkeiten um den Start des Tonarm geschmeidiger einstellen zu können ?


    Bei meinen Dual 621 und 721 läuft der Startvorgang wesentlich ruhiger ab, der Tonarm schnellt nicht hoch und der Tonarm bewegt sich ruhig und gleichmässig in Richtung Platte.


    Verhalten sich die Plattenspieler (Direkttriebler) generell ruhiger als die Plattenwechsler ?


    Der Widerstand, der beim 1228 überwunden werden muss wenn der Tonarm vertikal zur Plattenmitte bewegt wird (automatisch aber auch von Hand) fühlt sich relativ hoch an. Wird der Tonarm zurück befördert, dann schält er mit einem lautem Klacken den Motor ab.


    Ich habe mir auf Youtube ein Video vom 1228 angeschaut, da verläuft der Startvorgang wesentlich ruhiger.


    Gibt es die Möglichkeit ein Video hochzuladen ?


    Viele Grüße


    Frank

  • Hi Frank !

    Verhalten sich die Plattenspieler (Direkttriebler) generell ruhiger als die Plattenwechsler ?

    Nein.


    Das hat auch nix mit der Antriebsart zu tun, sondern damit, wie untendrunter die Mechanik umgesetzt ist.

    Die Wechsler haben manchmal eine etwas robustere Mechanik, was in der Natur der Sache liegt, weil die "bei ihrer Arbeit" den Arm ein bißchen höher anheben können müssen, um über einen Stapel von sechs Scheiben (bei den 12xx) drüber zu kommen. Und sie haben noch den ganzen Abwurfkram für die Wechselachse mitzuschleppen.

    Aber *von der Sache her* sind dabei die Armbewegungen, Anheben und Aufsetzen generell nicht schlechter, als bei den Direktantrieblern.


    Gibt es noch andere Einstellmöglichkeiten um den Start des Tonarm geschmeidiger einstellen zu können ?

    Ich befürchte, daß der irgendwo noch ein verborgenes Problem hat.

    Zum Beispiel im Bereich der Vertikallager. Dann kann es sein, daß der Arm in Vorlage etwas klemmt und durch den Liftbolzen sozusagen "losgebrochen" wird und dadurch nach oben springt.


    Das Horizontallager (was für die waagerechte Bewegung zuständig ist) kann auch etwas schwergängig sein. Dann gibt es aber ein Problem mit dem gesamten Armlager, denn die Einstellung dafür erfolgt über die Einstellung mittig im äußeren Lagerring oben. Von unten wird über das Armsegment mit einer Spitze in das Kugellager gedrückt und mit zwei Sechskantmuttern auf den Lagerbolzen gehalten. Danach wird oben das Lagerspiel eingestellt.


    Passende Grafik dazu:

    http://www.hifi-archiv.info/Dual/1228s/1228Service-07.jpg

    Über das Armsegment und die beiden Muttern wird der Lagerring "aufgedornt" und die Justage des Lagerspiels erfolgt von oben.


    Wenn die Armbewegung *etwas* schwergängig und hakelig ist, empfiehlt es sich, mal nachzugucken, ob die Kugel unter der Abstellschiene noch vorhanden ist. Die tendiert beim häufigen Herumdrehen des Chassis und beim Rütteln an der Armmechanik dazu, rauszufallen.


    Schade, daß jetzt so Schmuddelwetter ist und Du (vermutlich) aus meiner nordlippischen Enklave gesehen praktisch auf einem anderen Kontinent wohnst. Sonst würde ich mir das gerne mal angucken. Mit etwas Öl und einem anderen Pimpel bei der Hand. Ich hatte mal ein Dutzend 1228's - jetzt noch fünf oder sechs - und keiner macht irgendwie Zicken. Das ist nicht umsonst "der Mädchendreher", weil der so soft klickt und klackt und sich so zierlich bewegt.


    ^^

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,

    ich wohne im Süden der Republik für eine Begutachtung des Plattenspielers nicht die nächste Strecke.


    Danke für Deine ausführliche Beschreibung.


    Ich meine dass die Lager des Tonarms nicht zu fest angezogen sind, sobald die Einschaltmechanik (automatisch und manuell) überwunden ist bewegt sich der Tonarm spielfrei in horizontal und vertikal Richtung.


    Auf die Kugel habe ich auch penibel beim Zusammenbau des Plattenspielers geachtet.


    Der Widerstand beim Aktivieren der Einschaltmechanik ist schon relativ gross. Auch beim Zurückfahren des Tonarm schält der Plattenspieler mit lauten Klicken aus. Der Tonarm wird dann auch ziemlich stark nach aussen gezogen, wenn ich den Tonarm nach oben hebe, bleibt er aufgrund der Reibung in der oberen Stellung und senkt sich nicht mehr ab.


    Beim 621 und 721 ist diese "Vorspannung" gar nicht vorhanden, deren Tonarme sind horizontal völlig entkoppelt. Beim 1228 ist der Tonarm dagegen richtig verspannt.


    VG Frank

  • Gibt es die Möglichkeit ein Video hochzuladen ?


    Viele Grüße


    Frank

    Moin Frank,


    Ich habe meine Dreher-Videos bei Vimeo hochgeladen und dann den Link hier gepostet :thumbup:

    Gibt bestimmt noch zig andere Seiten ;)


    Grüße,

    Marcel

  • Die Vorspannung am Tonarm (Zug nach aussen in Richtung Tonarmstütze) hängt mit dem Reibrad zusammen, sobald der Tonarm nach Innen geschwenkt wird, schwenkt das Reibrad in Richtung Lauffläche Plattenteller und Antriebsdorn vom Motor. Ist es normal, dass der Tonarm so stark vorgespannt ist (und an der Tonarmstütze anliegt). Wenn ich in dieser Position den Lift betätige geht der Tonarm erwartungsgemäß nach oben, beim Absenken des Lifts bleibt der Tonarm aber oben (aufgrund Reibung an der Tonarmstütze).


    VG Frank

  • Hi Frank !


    Moment !


    http://www.hifi-archiv.info/Dual/1228s/1228Service-19.jpg


    Wenn Du den Arm von Hand einschwenkst, zieht der über einen nach unten zeigenden Bolzen am Armsegment (237) die sogenannte Sperrklinke (203 - so ein Kupferblechteil) an. Die widerum ist mit dem langen Schaltarm (187) verbunden, der um die "Rillenachse" (191) gelagert ist - die gerne verklebt.

    Am anderen Ende des Schaltarms sitzen der Schieber (133) für den Motorschalter (132), der dafür sorgt, daß ab einem bestimmten Schwenkwinkel der Motor angeworfen wird, und die Zugfeder, die das Einschwenken des Reibradarms (130) besorgt.

    Da ist es ganz normal, daß das etwas schwerer geht und daß auch Zug nach außen auf den Arm wirkt, weil der ganze Krempel gerne wieder in seine entspannte Ruhelage zurückspringen möchte.


    Beim Automatikbetrieb wird über den Startschalter der Schaltarm vom Kurvenrad *abgehoben*, die Sperrklinke ein Stück zur Seite gezerrt, so daß sie von dem Bolzen am Armsegment einfach beiseite geschoben wird. Dabei läuft der Motor an und das Kurvenrad kommt in Eingriff mit dem Tellerkranz. Das Kurvenrad drückt dann den Haupthebel an und über den Liftbolzen wird der Arm angehoben. Zu der Zeit ist der Arm aber im Wesentlichen entkoppelt und kann vom Steuerpimpel über den Haupthebel leichtgängig bewegt werden.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter,


    ich habe gerade nochmals den Umschalthebel (189) demontiert um zu schauen ob der "Rillenbolzen" (191) verklebt ist, war aber nicht der Fall. Mit der Anleitung auf Seite 15 der Serviceanleitung, die Nadel 2-3 mm über den Schalthebel (44) durch drehen an der Stellhülse (damit horizontale Bewegung beim Wechselvorgang nicht behindert wird) ist jetzt zumindest das Hochschnellen und Nachfedern beim Startvorgang beseitigt. Der Tonarm fährt jetzt maximal hoch und kann nicht mehr nachfedern. Allerdings rastet der Tonarm beim Schwenken in Richtung Plattenteller regelrecht einmal ein, bevor er dann weiterschwenkt in Richtung Teller. Die Mechanik muss irgendwo hängenbleiben, bevor dann entkoppelt wird und der Tonarm aufsetzen kann.


    Ich muss mir ein Brett mit Aussparung zurechtmachen, damit ich die Mechanik beim Startvorgang von unten beobachten kann um hoffentlich zu entdecken an welchem Punkt die Mechanik einrastet bzw. hängenbleibt.


    Ich habe auch ein Video gedreht, dort ist das Einrasten / Hängenbleiben des Tonarms zu erkennen, wird allerdings nicht viel zur Lösung des Problems beitragen.


    VG Frank

  • Ich habe gerade in einem alten Beitrag aus dem Jahr 2012 einen guten Hinweis bekommen, die Klinke neu zu justieren.



    Das Bild stammt aus der Serviceanleitung des 701, beim 1228 ist die Klinke Bauteil Nr. 203. Ich habe die Klinke ausgebaut um sie zu reinigen und neu zu schmieren, dabei habe ich sie mit ziemlicher Sicherheit ungenau montiert. Das könnte wirklich der Grund für das Ruckeln des Tonarms sein. Ich muss mich morgen mal dranmachen und versuchen die Klinke zu justieren.


    Hier der Auszug aus der Serviceanleitung des 1228:



    VG Frank

  • Hallo Peter,


    ich habe gestern nochmal im Board rumgesucht und bin auf einen Beitrag von Dir vom 01.August 2016 gestoßen:


    2. die Sperrklinke. Das ist ein Messingblech und es wird auf dem Chassis und zwischen seinen Befestigungen ohne begleitenden Schmier eingesetzt, um ein Verkleben zu verhindern. Das Problem ist, daß der Bolzen vom Tonarmsegment, der die Schaltklinke anzieht, wenn der Arm von Hand Richtung Platte geschwenkt wird, an einer Kante immer leicht anstößt. Dort bildet sich ein leicht zackiger Grat. Mit einem feinen Stückchen Schmirgelpapier mal innen um diese herausstehende Nase der Sperrklinke fahren, um den Bereich wieder etwas zu glätten.

    Das ist das eine, das andere ist, daß die Sperrklinke durch einen Vierkantbolzen unter einer Unterlegscheibe verriegelt wird, indem sie sich dahinter hakt. Dieser Vierkant wird durch eine Schlitzschraube auf dem Chassis befestigt. Du solltest bitte mal diese Schlitzschraube lösen, dann die Sperrklinke mit ihrer Seitenwand gegen den Vierkant drücken (Richtung Tellermitte) und die Schlitzschraube dabei wieder andrehen. Das sorgt dafür, daß der Vierkant glatt an der Sperrklinke anliegt.


    Wenn Du ganz mutig bist ( ^^ ) drehst Du die Schlitzschraube mal ganz raus und nimmst die Unterlegscheibe ab. Die ziehst Du mit der Seite, wo die Sperrklinke läuft, mal über 600er oder 800er Schleifpapier. Ich habe auch schon erlebt, daß sich dort winzige Druckränder oder Grate gebildet haben, die ein freies Verschieben der Sperrklinke unter der Scheibe behindert haben. Durch die Form der Sperrklinke wird diese zwischen Chassis und Unterlegscheibe minimal geklemmt und gehalten.


    Ich habe daraufhin die Sperrklinke ausgebaut und gründlich gereinigt und entfettet, ebenso die Unterlegscheibe, an meiner Sperrklinke und an der Unterlagsscheibe waren allerdings keine Grate, ich mußte also nicht mit dem Schmirgelpapier ran. Zudem habe ich auch noch den Rillenbolzen ausgebaut, gereingt, entfettet und leicht geölt. Nachdem ich alles zusammengebaut habe fühlte sich aller leichtgängig an und es war kein so großen Widerstand beim Entriegeln des Tonarms zu spüren.


    Bei der Funktionskontrolle mit automatischen Start, setzte sich der Tonarm ruhig in Bewegung, und schwenkt gleichmässig ohne ruckeln zur Platte senkt sich ab. Jetzt funktioniert der Platten spieler ohne Macken.


    Hauptgrund war die verklemmte Sperrklinke !


    Vielen Dank für Deinen Tipp, sehr gut dass wertvolle Tipps im Forum nicht verloren gehen. :)


    VG Frank

  • Hi Frank !

    Bei der Funktionskontrolle mit automatischen Start, setzte sich der Tonarm ruhig in Bewegung, und schwenkt gleichmässig ohne ruckeln zur Platte senkt sich ab. Jetzt funktioniert der Platten spieler ohne Macken.


    Hauptgrund war die verklemmte Sperrklinke !


    Vielen Dank für Deinen Tipp, sehr gut dass wertvolle Tipps im Forum nicht verloren gehen.

    8):thumbup:


    Sehr schön. Super !



    Irritierend für mich - und vielleicht auch viele andere - ist der Umstand, daß im Schmierplan für den 1228 an der Stelle Molykote eingesetzt werden soll.


    http://www.hifi-archiv.info/Dual/1228s/1228Service-16.jpg


    Dreieck mit "8" drin.

    Die Dreiecksspitze zielt aber auf die Scheibe mit der die Klinke und der Vierkant gehalten wird.


    Aus meiner Erfahrung mit den zerlegten Geräten wird das gern so interpretiert, daß die gesamte Sperrklinke, wo sie auf dem Chassis aufliegt, in irgendwelchen Schmier getunkt wird. Und *genau das* schafft dann über die Jahre Probleme. Etwas Molykote unter der Scheibe kann nicht schaden, aber ich setze bei meinen 122x die Sperrklinken insgesamt nur noch trocken ein - zusätzlich breche ich die Kanten der Scheibe etwas, damit sie nicht an der gestanzten Klinke hakeln. Ich habe dabei - vereinzelt - auch schon Sperrklinken gehabt, die etwas "Schnittrauh" aus dem Blech gestanzt waren. Etwas überpolieren oben und unten mit 600er Papier hat da Besserung gebracht.


    Insgesamt ist bei ruckelndem Vortrieb des Arms *wenn man den Pimpel und sein Umfeld als Ursache ausschließen kann* die Sperrklinke, der Vierkantbolzen und ein mögliches Fettpolster rundherum immer ein guter Ort, Verbesserungen herbeizuführen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

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