KA 32 - Phono-Vorverstärker mit einem defekten Kanal

  • Wenn Du über die Hauptschalter-Kontakte je einen 10nF lötest, dann ist das schon relativ hoch. Paar Milliampere werden dann im abgeschalteten Zustand trotzdem fließen. Für längere Betriebspausen würde ich den Einsatz einer abschaltbaren Steckerleiste empfehlen.

    Also mein Fisher-Turm (System 7000) hatte bei Auslieferung serienmäßig 10 nF parallel zu jedem Komponenten-Netzschalter. RIFA PME 271 natürlich. Bei zweipoliger Beschaltung liegen die beiden 10 nF in ausgeschaltetem Zustand in Serie (Netz - Kondensator - Verbraucher - Kondensator - Netz), der Widerstand addiert sich also und der Strom sinkt.

  • Hi Ragnar (& Lilly) !

    Bei zweipoliger Beschaltung liegen die beiden 10 nF in ausgeschaltetem Zustand in Serie (Netz - Kondensator - Verbraucher - Kondensator - Netz), der Widerstand addiert sich also und der Strom sinkt.

    Ein klitzekleines Pferdefüßchen gibt es aber noch in dem Arrangement.


    Den 47nF Filter über dem Trafo.

    Der ist an sich sowieso dabei über. Der soll hochfrequente Störungen aus dem Stromnetz vom Trafo fernhalten.

    A) hat er das nie wirklich getan und die Empfehlung in der FTZ dafür stammt noch aus Reichspostzeiten. B) wird der mit dem "Lärm", der heutzutage auf dem Stromnetz infolge der Masse an Schaltnetzteilen herrscht, sowieso nicht fertig und C) haut der im Fehlerfall die Sicherung weg.


    Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, diesen Kondi gar nicht mehr zu bestücken.

    Bei späteren Dual-Geräten ist der auch verschwunden und niemand vermißt ihn anscheinend. Nicht mal die Behörden, die diese Geräte für den deutschen (oder europäischen) Markt zulassen mußten.


    An der Stelle sehe ich ein Problem, daß ein 47nF parallel über den Trafowicklungen hängt und der Netzschalter doppelpolig von kleinen Entstörern gebrückt wird. Spule und Kondi gibt einen Resonanzkreis und da *könnte* es durchaus sein, daß das Knacken sogar noch "gehaltvoller" wird. Aber vielleicht bin ich auch nur zu pessimistisch. Man müßte das mal irgendwo simulieren ... aber dann bräuchte man die Induktivität des Trafos ... gut - die kann man errechnen bzw. mit einem Vorwiderstand messen. Mache ich ja bei NF-Übertragern auch, wenn ich die Werte nicht kenne.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Ich bin mittlerweile dazu übergegangen, diesen Kondi gar nicht mehr zu bestücken.

    Bei späteren Dual-Geräten ist der auch verschwunden und niemand vermißt ihn anscheinend. Nicht mal die Behörden, die diese Geräte für den deutschen (oder europäischen) Markt zulassen mußten.


    An der Stelle sehe ich ein Problem, daß ein 47nF parallel über den Trafowicklungen hängt und der Netzschalter doppelpolig von kleinen Entstörern gebrückt wird. Spule und Kondi gibt einen Resonanzkreis und da *könnte* es durchaus sein, daß das Knacken sogar noch "gehaltvoller" wird.

    Hmm, das hört sich doch ganz danach an, den 47nF rauszuschmeissen und stattdessen die beiden 10nF wie von Ragnar empfohlen zu setzen?


    Grüßle

    Lilly


    PS: Ideen zu meiner Nadelfrage? Nicht dass ich drängeln wollte - aber vielleicht wird es durch den Seitenwechsel im Thread leicht übersehen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Lilly () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Lilly mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Hi Lilly !

    Hmm, das hört sich doch ganz danach an, den 47nF rauszuschmeissen und stattdessen die beiden 10nF wie von Ragnar empfohlen zu setzen?

    Ja. Ich würde das so machen.


    Die Gründe sind ja klar: es kommen zwei kleine Kondis über die Schaltkontakte, was da ist, wo der Knacks eigentlich entsteht.
    Der 47nF kann raus. Das ist für mich so eine Art "Blinddarm der Elektronik" - keiner außer den Deutschen hat sowas verbaut.


    Nadel: Wenn Du auf das M91 umbauen willst, dann nimm' die Naber-Nadel.

    Kraß gesagt, hat Du auf dem Dreher auf der Anlage keinen Mehrwert, wenn Du die teurere Thakker-Nadel nimmst.

    Die feinen Unterschiede, die *eventuell* dabei rumkommen, gehen da schon im Grundgeräusch unter. So what ?


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Nadel: Wenn Du auf das M91 umbauen willst, dann nimm' die Naber-Nadel.

    Kraß gesagt, hat Du auf dem Dreher auf der Anlage keinen Mehrwert, wenn Du die teurere Thakker-Nadel nimmst.

    Die feinen Unterschiede, die *eventuell* dabei rumkommen, gehen da schon im Grundgeräusch unter. So what ?

    Nun ja, beim Thakker gäbs recht günstig (~ 18,-) auch eine Rundnadel - was ist wohl von der zu halten?


    Gibts vielleicht eine, die mit der blauen C-Nadel beim M75 zu vergleichen ist?


    Grüßle

    Lilly

  • Hi Lilly !

    Nun ja, beim Thakker gäbs recht günstig (~ 18,-) auch eine Rundnadel - was ist wohl von der zu halten?

    Hmm.


    Ich hatte mal eine, die (angeblich) vom Thakker stammte und die graue N91G ersetzen sollte. War klanglich nicht so schlecht, aber sah ein bißchen nach Klappspaten aus, also eher ein Dritte-Welt-Produkt alles in allem. Die ist mit einem Dreher dann wieder rausgegangen.


    Ich empfehle für die "kleinen" Dreher immer die Rundnadeln, weil die nicht so empfindlich reagieren, wenn sie nicht perfekt ausgerichtet sind.

    Die 121x und 122x sind ja vom Konzept her Wechsler und ohne Armhöhen-Korrektur oder ohne das TK mit dem Einstellrädchen, was den vertikalen Spurwinkel korrigiert, laufen sie nunmal nicht perfekt ausgerichtet. Mit nur einer Scheibe auf dem Teller geht der Arm in Vorlage - heißt: der Armkopf steht unter dem Armlager und das Armrohr fällt von hinten nach vorne. Was dann bedeutet, daß der Winkel, mit dem die Nadelspitze durch die Rille gezogen wird. ist zu groß.

    Bei Wechslern mit Armhöhen-Korrektur, wie 1219, 1229 und 1249 kann man den Arm verstellen, so daß das Armrohr waagerecht steht und der vertikale Spurwinkel so ist, wie er sein soll. Ersatzweise ist das auf den kleinen Modellen auch mit dem verstellbaren TK (TK15 - hohe Seiten, TK25 - flache Seiten) möglich und wurde beim 1218 und 1228 auch so gemacht.

    Tja. Und die "Holzklasse" muß eben damit leben, daß der Winkel nicht optimal ist.

    Gibts vielleicht eine, die mit der blauen C-Nadel beim M75 zu vergleichen ist?

    Du kannst die blaue N75C / N71C auch auf das M91 draufstecken.

    Sieht nur etwas doof aus, weil das M91 für die Nadeln mit dem hohen Front-Vorbau designed wurde. Funktioniert aber absolut makellos.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter.

    Mit nur einer Scheibe auf dem Teller geht der Arm in Vorlage - heißt: der Armkopf steht unter dem Armlager und das Armrohr fällt von hinten nach vorne. Was dann bedeutet, daß der Winkel, mit dem die Nadelspitze durch die Rille gezogen wird. ist zu groß.

    OK - dann ist ja nur die Frage - wieviel Platten muss ich unterlegen, damit es passt? :D:saint:


    Und wenn man statt eines Dual-Klick TAs einen 1/2" TA verwendet kann man das ja durch Ausgleichsscheiben / Keil richten (sofern man auf die Wechslerfunktion verzichtet).


    Das wäre dann die vertikale Ausrichtung. Bleibt die Frage wegen des Überhangs, den man ja beim Dual-Klick nicht verstellen kann ... ich zitier mich mal selbst:

    Zitat

    In einem anderen Thread hattest Du empfohlen, bei Geräten "bis 1228" und bei Einsatz des Dual-Klick-Systems bei Rundnadeln zu bleiben, u.a. weil die Nachbaunadeln manchmal von den Abmessungen her abweichen (Länge der der Cantilever). Der Beitrag ist von 2012 - inzwischen scheint man nur noch Nachbauten zu bekommen. Gibt es heute eine Empfehlung? Kann man ggf. nachmessen, ob es einen Unterschied in der Länge des Cantilever gibt? (Sprich: Kennt man die Originallänge?)

    Gibts dazu noch erhellendes?


    Du kannst die blaue N75C / N71C auch auf das M91 draufstecken.

    Sieht nur etwas doof aus, weil das M91 für die Nadeln mit dem hohen Front-Vorbau designed wurde. Funktioniert aber absolut makellos.

    Ah klasse - danke für DIE Info. Ich hatte nämlich schon mal irgendwo gelesen, dass man die M75 Einsätze auch ins M91 packen kann - und mich ob der unterschiedlichen Geometrien der Plastiklötze gewundert, wie das geht. Somit kann ich erst mal mit der blauen und beigen Nadel testen, wenn das M91 ankommt, bevor ich überhaupt was kaufe.


    Danke & Grüßle

    Lilly

  • Hi Lilly !

    OK - dann ist ja nur die Frage - wieviel Platten muss ich unterlegen, damit es passt?

    Die 12xx sind 6er Wechsler und die Geometrie paßt am besten bei der 3. und 4. Platte.


    Vorher steht die Nadel zu schräg (Vorlage - Armkopf unter dem Armlager), nachher zu steil (Rücklage - Armkopf über dem Armlager).

    Also "Zwei Stück normaldicke Scheiben".


    (Das Audio-Wikipediathema dazu heißt neudeutsch "vertical tracking angle" ... irgendwo gab's mal nette Grafiken dazu ...)

    Gibts dazu noch erhellendes?

    Auf ein Halbzoll-System wechseln und mit der Nachbau-Ersatznadel und z.B. Audio- oder VonoLabs-Schablone den Überhang richtig einstellen. Mit Dual-Klick kannst Du a) nur hoffen, daß die Cantilever gleich lang wie beim Original sind oder b) ignorieren, so lange Du eine Rundnadel verwendest. Sobald es elliptisch wird kann es zu Verzerrungen kommen, die in den wahrnehmbaren Bereich vordringen.


    Wobei die KA32 eher weniger highendisch ist, als daß das großartig zum Tragen kommen würde. Aber immerhin. Die Anlage als solche ist nicht schlecht und mit vernünftigen Boxen dran kann man Einbußen / Gewinne beim Nadelwechsel schon erkennen.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin,


    ich hab mit jetzt so eine 3mm starke Korkmatte bestellt, die werd ich mal unterlegen. Im Moment hängt am Dreher ein Shure M71, da mir am Wochenende noch eine HS34 günstig zugelaufen ist (v.a. als Teileträger - das leidige Federgehäuse mit dem defekten Zahnrad am 1212er konnte ich so schon mal tauschen). Ich überlege aber tatsächlich, ob ich mir eine TK mit Single-/Multi-Umschalter zulege.

    Ersatzweise ist das auf den kleinen Modellen auch mit dem verstellbaren TK (TK15 - hohe Seiten, TK25 - flache Seiten) möglich und wurde beim 1218 und 1228 auch so gemacht.

    Damit meinst Du vermutlich eben diese Multiselektor-TKs. Du hattest die hier allerdings als Krücken bezeichnet - kannst Du nochmal ausführen weshalb? In der "Single"-Einstellung müsste es dann doch für eine Platte passen?


    Danke & Grüßle

    Lilly

  • Moin,


    ich muss das hier nochmal aufwärmen: Nachdem nun die Kondis da sind, frage ich mich, wie man die KA 32 fachgerecht auseinanderbaut, um an die Verstärkerplatine zu kommen. Deren Kühlkörper ist von unten an das Blech geschraubt, auf dem alle Komponenten sitzen - und genau da ist mein Problem. Dieses Blech ist mit 3 Schrauben an die Unterseite des Holzgehäuses befestigt, aber wenn ich die löse, ist mir nicht klar, wie es dann weitergeht, denn da drin ist ja alles so verbaut, dass sich das Blech dann kaum bewegen lassen würde.

    Kann man die Rückwand irgendwie herausnehmen? Da ist innen ja auch wiederum eine Blechblende (mit den rückseitigen Buchsen für die Lautsprecher, etc.) an das untere Blech verschraubt - der Zugang zu diesen Schrauben ist aber durch die Kunststoff-Rückseitenblende verdeckt ...


    Ich steh wohl grade auf dem Schlauch...


    Danke & Grüße

    Lilly

  • HI Lilly !


    Normalerweise geht man da so vor:

    - alle Stecker raus

    - Haube ab

    - Dreher raus

    - Die Schrauben auf der Unterseite rausdrehen

    - das ganze Chassis wie eine Schublade aus dem Außengehäuse rausziehen

    - bei einigen Modellen besteht die Rückwand aus zwei Teilen, die durch die beiden Halteschrauben links und rechts in den Kunststoffblenden gehalten werden.

    - Stromkabel nach vorne rausziehen

    - Endverstärkerplatine abkabeln, ggf. ablöten

    - unten die beiden Halteschrauben aus dem Chassis drehen und Endverstärker nach oben rausnehmen.


    Dann:


    - alle vier Endtransistoren losschrauben. Isolierteile in der richtigen Reihenfolge auf dem Tisch parken

    - Platine im Rahmen ein Stück nach hinten schieben und nach oben aus dem Kühlkörper rausheben. Drauf achten, wo die Isolierscheiben landen, die zwischen jedem Transistor und dem Kühlkörper sitzen. Die nachher abwischen, Kühlkörper und Transi abwischen und mit jeweils einem *winzigen* Klecks Wärmeleitpaste oben und unten wieder einsetzen. Vorher auf Brüche und Beschädigungen untersuchen.


    "Der Zusammenbau erfolgt in umgekehrter Reihenfolge ..."


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo zusammen,


    kurze Rückmeldung, wie es jetzt mit der KA 32 aussieht / was gemacht wurde:


    * Am Dreher den 100nF Kondi gegen einen 10nF getauscht, Plumpslift mit frischem Silikonöl versorgt (danke Echtdampf "Frank" für das passende Werkzeug fürs Tonarmlager)

    * Den 47nF Kondi am Trafo rausgeworfen, die beiden 10nF am Schalter eingebaut (puh, wenig Platz - siehe Foto) - Einschaltknacksen stark reduziert :thumbup:

    * Die beiden 1000µF Elkos auf der Endstufe getauscht. Die beiden 40V Vishays sind etwas größer als die bisher verbauten 25V Teile, ging aber grade so (siehe Foto)

    * In dem Zuge die Verseilung des Radios in Ordnung gebracht (Seil war falsch rum auf dem Rad des Drehkondis, daher war die Skala um 180° geflippt) - jetzt findet man die Sender da wo sie hingehören ;)

    -> Die Verseilung wieder auf da Rad zu werfen geht aber nur mit 4 Händen ^^

    * Momentan klemmt ein Shure M71 unterm TA-Kopf, das klingt schon wesentlich besser als das DMS200. Ein M91 ist auf dem Weg, mal sehen wie das spielt ...


      


    Ich hab jetzt nur noch ein Problemchen, der Dreher macht ein Laufgeräusch, was man auch nur hört, solange keine Musik läuft. Das Tellerlager hab ich mit Haftöl versorgt (ich hab endlich welches!!!), das muss von woanders kommen ... kann ich hier auch irgendwie ein Video oder Audiofile zur Verfügung stellen?


    Danke & Grüße

    Lilly

  • Hi Lilly !

    Ich hab jetzt nur noch ein Problemchen, der Dreher macht ein Laufgeräusch, was man auch nur hört, solange keine Musik läuft. Das Tellerlager hab ich mit Haftöl versorgt (ich hab endlich welches!!!), das muss von woanders kommen ...

    Wenn es nicht der Motor selber ist, dann in 9 von 10 Fällen Reibrad / Reibradachse.


    Bei einem durchgehenden Brummen ist es der Motor, bei einem Rumpeln mit niedriger Frequenz die Reibrad-Achse, bei einem Holpern oder Klopfen eher das Reibrad selber, wenn es eine Delle hat.


    Das Teller-Lager ist am schwersten zu hören. Außer, wenn da schon Kugeln flache Stellen haben und unregelmäßig Rattern oder Klopfen. Die Tellerachse erzeugt ein so tieffrequentes Mahlen, daß man das fast gar nicht hört.

    In das Lager selber gehört kein Öl, sondern Lagerfett.

    Das "versaut" zwar die Nachlaufzeit des Tellers im Ausdrehen, aber sorgt auch für Ruhe.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Wenn es nicht der Motor selber ist, dann in 9 von 10 Fällen Reibrad / Reibradachse.

    Hab die Achse geschmiert - jetzt ist Ruhe. Das Reibrad selbst sieht wie neu aus, wie der ganze Dreher von unten. So was hatt ich noch nicht gesehen.


    Jetzt irritiert mich aber was anderes: Beim Ein- und Ausschalten des Dreher-Motors hab ich jetzt so ein Knacksen auf den Boxen, und das trotz des neuen Kondis =O:?::?:


    Wat kann dat denn noch sein?


    Danke & Grüßle

    Lilly

  • Hi Lilly !

    Wat kann dat denn noch sein?

    Vermutlich der Schaltkontakt selber.


    Beim Schalten von Induktivitäten - in dem Fall die Motorspulen - kommt es eigentlich immer zu einem Funken an den Kontakten.

    Je nachdem, wie verranzt der Dämpfungskondi oben drüber schon war, leiden die Kontaktflächen so oder so immer ein bißchen.

    Da könntest Du mal den Schaltkontakt und seinen Gegenkontakt in der Schalterkiste ganz zart mit 600er Schmirgel abziehen, damit die Oberflächen wieder etwas glatt werden und die Kontakte besser und flächiger schließen. Das reduziert die Funkenbildung - und damit das Knacken - ganz erheblich.


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo Peter!

    Vermutlich der Schaltkontakt selber.


    Beim Schalten von Induktivitäten - in dem Fall die Motorspulen - kommt es eigentlich immer zu einem Funken an den Kontakten.

    Wow, das hatte ich so krass noch bei keiner Kiste.


    Da könntest Du mal den Schaltkontakt und seinen Gegenkontakt in der Schalterkiste ganz zart mit 600er Schmirgel abziehen, damit die Oberflächen wieder etwas glatt werden und die Kontakte besser und flächiger schließen. Das reduziert die Funkenbildung - und damit das Knacken - ganz erheblich.

    Hat leider nicht merklich was gebracht, vielleicht war ich zu zart ... :/


    Jetzt kann man sich fragen - untertreicht das den Vintage-Charakter, und man lebt halt damit?


    Grüßle

    Lilly

  • Hallo Lilly,


    vielleicht gehst Du einen anderen Weg, auch wenn der nicht Vintage ist.

    Zur Funkenlöschung werden auch Varistoren eingesetzt.

    Das sind Spannungsabhängige Widerstände, vergleichbar mit Zenerdioden.

    Zum Beispiel so einer hier.

    Ist dann nicht mehr original, aber dafür, vielleicht, leise!


    Herzliche Grüße

    Frank


    P.S. Freut mich, dass Du das Werkzeug gebrauchen konntest.

  • Hi Frank !


    Die Idee hatte ich auch schon mal, aber das hat's im Endeffekt nicht gebracht.


    Hat leider nicht merklich was gebracht, vielleicht war ich zu zart ...

    :whistling: Schrubben - nicht streicheln ...


    Im Ernst: die Grate, die sich durch Funkenerosion bilden, sind hammerhart und die Kontakte sehen oft mit bloßem Auge schon ziemlich kraterig aus. Und die Schwärzungen rundherum sind auch nicht Original. Das waren mal wunderhübsche Hartkupferkontakte mit relativ blanken Oberflächen ... bis der Zahn der Zeit daran genagt hat. Und die Funken, die Partikel aus der einen Seite rausschlagen und auf der anderen Seite u.U. anlagern. Daraus ergibt sich dann eine sehr rauhe Oberfläche, wo der Kontakt erstmal nur punktförmig zustande kommt .... woraus ein lokal relativ hoher Stromfluß resultiert, der seinerseits wieder für einen kräftigen Funken sorgt - und so weiter.


    Früher, zu der Zeit, als ich noch Teenager war und mein Vater im Signaldienst der Bundesbahn arbeitete, hatte der einen Satz Kontaktfeilen. Diamantbeschichtet. Damit wurden die Kontakte der Signalrelais getrimmt, die an den Bahnanlagen Signallampen und Weichenantriebe geschaltet haben. (Für die Blinklichter hatten sie Quecksilberschalter ... das nur nebenbei ...)

    Wenn ich Zeit und er Bereitschaft hatte, bin ich öfters mit auf Repara-Tour gefahren. War interessant und lehrreich.

    Und selbst mit diesem Feilensatz hat es eine Weile gebraucht, Schaltkontakte wieder schnuckelig hinzukriegen.


    (Bei der Arbeit hatte mein Vater öfters eine Art "Handwerker-Tourette" und hat andauernd vor sich hingeschimpft. Eine Eigenheit, die ich anscheinend geerbt habe ...)


    :)

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Moin Frank,

    Zur Funkenlöschung werden auch Varistoren eingesetzt.

    Peter hat sich ja eher skeptisch geäußert - hast Du das denn schon mal erfolgreich umgesetzt? Wenn ich mal wieder beim Reichelt bestelle, wäre der Versuch ja die 21 Cent wert ... ;)

    Den würde man dann parallel zum Kondi schalten? Oder an dessen Stelle?


    Im Ernst: die Grate, die sich durch Funkenerosion bilden, sind hammerhart und die Kontakte sehen oft mit bloßem Auge schon ziemlich kraterig aus. Und die Schwärzungen rundherum sind auch nicht Original. Das waren mal wunderhübsche Hartkupferkontakte mit relativ blanken Oberflächen ... bis der Zahn der Zeit daran genagt hat. Und die Funken, die Partikel aus der einen Seite rausschlagen und auf der anderen Seite u.U. anlagern. Daraus ergibt sich dann eine sehr rauhe Oberfläche, wo der Kontakt erstmal nur punktförmig zustande kommt ....

    Ich hab leider keine Fotos gemacht gestern, aber der Schalter sieht halt gar nicht soo schlimm aus (da hab ich echt schon schlimmeres gesehen), und so ganz wenig Abrieb war auf dem Schmirgel nach getaner Arbeit auch nicht, also bisschen mehr als streicheln hab ich dann schon gemacht ^^

    Ich hab halt ein zusammengefaltetes Schmirgelpapier zwischen die geöffneten Kontakte geschoben, dann den (normally closed) Schalter zuklappen lassen und das Schmirgelpapier hin und her gezogen, also war da "nur" der Druck vom Schalter selbst drauf. Im Moment will ich das nicht wiederholen, aber wenn ich es nochmal aufmache, dann mach ich mal Fotos.


    Wie sieht es mit Kontaktmittel / Kontaktspray aus? Hilfreich oder nicht? Oder gar kontraproduktiv?


    Danke & Grüßle

    Lilly


    (Bei der Arbeit hatte mein Vater öfters eine Art "Handwerker-Tourette" und hat andauernd vor sich hingeschimpft. Eine Eigenheit, die ich anscheinend geerbt habe ...)

    :D Das hab ich auch schon hin und wieder bei Leuten erlebt ...

    Einmal editiert, zuletzt von Lilly () aus folgendem Grund: Ein Beitrag von Lilly mit diesem Beitrag zusammengefügt.

  • Guten Morgen,


    hast Du das denn schon mal erfolgreich umgesetzt?

    Nachträglich eingebaut habe ich das auch noch nicht.

    Der Varistor wird parallel zum Trafo geschaltet und damit auch zum Kondi.

    Er schliesst dann die beim Ausschalten induzierte hohe Spannung des Trafos kurz.

    Das soll einen Funkenüberschlag im Schalter verhindern und damit den Abbrand der Schaltkontakte.

    Die Idee hatte ich auch schon mal, aber das hat's im Endeffekt nicht gebracht.

    Grau ist alle Theorie.

    Ich vermute das mit dem Varistor der Patient vor einer Erkrankung geschützt werden kann.

    Ist der Patient aber erst einmal erkrankt kann man damit die Symptome nicht mehr behandeln oder gar eine Heilung herbei führen.


    Auch kann das Teil, den Abbrannt der durch den eigendlichen Laststrom verursacht wird, nicht verhindern.

    Da bleibt wohl nur streicheln mit Schmirgelpapier.


    Viele Grüße

    Frank

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