Winkelnadel zum Abspielen von Feldpostbriefen

  • Hallo zusammen,
    im 2. Weltkrieg wurden Feldpostbriefe in gesprochener Form versendet. Lt. Aufdruck dürfen die Platten (Folien) nur mit einer "Winkelnadel" abgespielt werden, damit sie nicht beschädigt werden...
    Ich will eine solche Platte abspielen, habe aber weder ein Grammophon noch die notwendige Nadel, sondern "nur" alte Nadeln für 78er, z.B. DN6 auf CDS 650. Hat jemand Erfahrung damit und eine Idee?
    Bin für Rückmeldungen dankbar,
    dualfreak1

  • Nein, Erfahrungen habe ich damit nicht. Aber ich bin auf die Suche im Netz gegangen und fand über einen Spiegelartikel und mit Hilfe von Dr. Google zwei vertiefende Webseiten:


    http://www.spiegel.de/einestag…rgangenheit-a-946477.html


    1. http://www.hifimuseum.de/folien-schneiden-1949.html
    daraus der Hinweis auf den Begriff "Schallfolie" und die Beschaffenheit der Winkelnadel:


    edit" ...verwendet daher sogenannte Winkelnadeln. Das sind stark abgewinkelte Nadeln, die ganz flach in der Rille gleiten. Diese Nadeln haben einige Nachteile von Natur aus, da sie, sobald sie schief sitzen, die Folie genau so angreifen und zerstören, wie die einfachen Stahlnadeln. Zum anderen aber tritt eine ziemlich starke Benachteiligung der hohen Frequenzen ein. ... Diese Winkelnadeln werden in verschiedenen Lautstärken geliefert. Das ist wichtig, denn einfache Sprechbriefe werden oft nur auf gewöhnlichen Koffersprechapparaten abgespielt, und da ist die Verwendung einer „lauten" Nadel sehr erwünscht, während bei der elektrischen Wiedergabe zumeist mit leisen oder mittellauten Stiften abgetastet wird."



    2. http://grammophon-platten.de/print.php?plugin:forum.13039
    " Das Abspielen erfolgte damals mit Winkelnadel - diese wurden damals
    extra für Schallfolien und Kunststoffplatten (also kein Schellack)
    hergestellt. Der tönende Feldpostbrief wurde in einem speziellen Umschlag verschickt und es war immer eine solche Nadel beigefügt :)"
    Edit: Eine Verpackung mit einer Zeichnung einer Winkelnadel der Firma Phonycord ist auf der Seite abgebildet.


    Aus diesem Blickwinkel würde ich zunächst die Folie nicht mit einer herkömmlichen Schellacknadel abspielen! Die Gefahr das dabei die Tonschrift beschädigt wird scheint hoch.


    Wer weiß was da drauf ist? Als Dokument der Vergangenheit würde ich damit sorgsam umgehen. Vielleicht ist nur banales drauf. Genauso gut kann es etwas historisch wertvolles enthalten.


    Vielleicht kann das Phonomuseum in St. Georgen oder das Deutsche Museum in München eine technische Hilfestellung bieten.


    Da es sich auch um Feldpostbriefe handelt lohnt vielleicht eine Anfrage an die Museumsstiftung für Post und Telekommunikation in Frankfurt. Eventuell haben die Archive, Aufsätze oder sogar Geräte. Denn die Feldpost selbst fiel aber auch zu Teilen in den Bereich der Reichspost. Diese war z.B. zeitweilig an der Reichsrundfunkgesellschaft oder auch der Reichspost-Fernsehgesellschaft beteiligt und verfügte über technische Ausstattungen wie Kameras usw. Gut möglich also, dass daher Aufzeichnungs- und Wiedergabegeräte in Postmuseen erhalten geblieben sind. Mit den Beständen der Reichspost-Fernsehgesellschaft wurde lt. Wikipedia später der NWDR (heute NDR, WDR) ausgestattet.


    Vielleicht hat auch die Bundeswehr ein entsprechendes Archiv. Sicherlich wird die Wehrmacht ein Archiv gehabt haben; die Frage ist was nach der "Stunde Null" noch übrig war bzw. was aus diesen Archive ab 1945-1949 wem übergeben wurde, z.B. dem Bundesarchiv in Koblenz.


    Interessant stelle ich mir die Frage der Aufzeichnung und Wiedergabe vor. Es muss dazu passende Räume gegeben haben.


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

    7 Mal editiert, zuletzt von analogi67 () aus folgendem Grund: Ergänzungen

  • Ich denke, dass man die Platte durchaus mit einem "modernen" Plattenspieler abspielen kann.
    Ich würde einen 10fachen Wechsler nehmen und die Feldpostplatte ganz oben auf den Stapel legen, dann steht die Nadel schon mal möglichst schräg in der Rille. Dazu muss man auch bedenken, dass die Tonarme bei Grammophonen mit 50 Gramm Gewicht auf der Platte lagen, selbst die zu dieser Zeit schon erhältlichen Modelle mit normalen Tonarmen zum Anschluss an Rundfunkgeräte kamen noch locker auf 20 und mehr Gramm. Dagegen kann z.B. die Schellack-Nadel für ein Ortofon OM mit nur 2 Pond abpielen, auch die Cleorec-Variante für die Shure-Systeme (M75/91 usw.) brauchen nicht mehr als 3 Pond. Ich glaube nicht, dass man damit so eine Platte zerstören kann. Super Klangqualität ist sowieso nicht zu erwarten.
    Einen Experten zu Rate ziehen ist natürlich trotzdem nie verkehrt.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Ich denke, dass man die Platte (..) . Ich glaube nicht, dass man damit so eine Platte zerstören kann.

    Was das Auflagegewicht betrifft könntest du richtig liegen.


    Allerdings ist das keine Platte; kein Schellack, sondern Folie bzw. eine andere Art von Kunststoff. In einem der Artikel hatte ich sogar den Eindruck es gab Kartonagen. Alles in allem deutet auf relativ weiches Material hin.


    Edith: Ich habe einen Hinweis auf Materialarten gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Selbstschnittfolie

    Zitat

    (andere Begriffe: Aufnahmeplatte, Abhörfolie oder Abhörwachs) ist ein Überbegriff für verschiedene historische Tonträger, denen gemeinsam ist, dass es sich um schallplattenartige Medien handelt, deren Trägerschicht dünn und sehr verletzlich ist.


    Auch finde ich den Hinweis auf die "Lautheit" der Winkelnadeln interessant. Grammophone verstärkten simpel mit einem Trichter. Es muss wohl passende Koffergrammophone gegeben haben.


    Zum Bundeswehrarchiv habe ich inzwischen einen Hinweis auf Freiburg gefunden https://www.bundesarchiv.de/bu…bteilung_ma/index.html.de .


    Zur Feldpost gab es eine inzwischen vergriffene Spezialausgabe im Archiv der deutschen Postgeschichte: http://www.dgpt.org/de/heftinhalt.html&quid=1444 . Es sollte bei der o.a. Museumstiftung einsehbar sein. Die Suche nach "Feldpost" gibt mehrere Aufsätze aus: http://www.dgpt.org/de/Recherche.html?search_for=feldpost .


    Edit: Die Sammlungsbestände technischer Geräte der Stiftung scheinen recht umfangreich zu sein:
    http://sammlungen.museumsstift…egorie/sammlungen-teaser/ ; konkret bei Phonographen:
    http://sammlungen.museumsstift…und-schallplattenspieler/


    Zitat

    Auch Koffergrammophone und Kofferplattenspieler dürfen nicht fehlen. Insgesamt beläuft sich der Bestand auf etwa 200 Objekte.

    Edit: http://www.museumsstiftung.de/…ldpost-zweiter-weltkrieg/
    Die Stiftung sammelt Feldpost (siehe Erfassungsbogen). Höchstwahrscheinlich wissen die daher wie mit der Schallfolie umzugehen ist und verfügen vielleicht angesichts des Sammlungsbestandes über ein funktionsfähiges Abspielgerät.


    Falls ja: Einfach anrufen, hinfahren, mit dem Smartphone oder einem anderen Geräte aufzeichnen und ggf. der Stiftung übereignen.



    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

    5 Mal editiert, zuletzt von analogi67 ()

  • Ein ganz anderer, berührungsloser, aber sehr arbeitsintensiver Ansatz wäre die Platte hochauflösend zu scannen und dann entsprechen dieser Anleitung zu bearbeiten und dann mit diesem Programm in ein Soundfile umzuwandeln.
    Ist natürlich eine Menge Arbeit.


    LG Lena

    LG Lena

    If you've played it loud enough and own good speakers, you should know your neibors better.
    (Ten Wheel Drive)

  • Für die bisherigen Beiträge bedanke ich mich recht herzlich. Die Links sind sehr hilfreich, auch die anderen Hinweise.
    Weil mein Geburtsjahr 1947 ist, möchte ich auch gerne "alte" Technik anwenden, ohne dabei die Folie zu beschädigen.
    In meiner Sammlung habe ich ein System CDS 650 mit einer DN 6 gefunden, die in den 70er auch für Singles empfohlen wurde,
    und ein CDS 320/3 mit einer Doppelnadel (wahrscheinlich DN3 oder DN32) und noch ältere PE-Elac-Telefunken-Saphire.
    Evtl. kann kann ich eines davon in einen Einschub so einkleben, dass die Nadel im richtigen Winkel steht (wie bei einer Schalldose)
    und wie vorgeschlagen auf einem 10er-Wechsler oben auf dem Stapel abspielen.......und gleichzeitig eine Aufnahme machen......
    Aber erstmal möchte ich noch auf weitere "zündende" Ideen warten.
    Viele Grüße von Jupp, dualfreak1

  • Wie gesagt, ich glaube nicht, dass der Winkel bei den geringen Auflagekräften moderner Tonarme eine Rolle spielt. Es gab ja auch Schallfolien für 45 U/min im Singleformat, die ließen sich damit auch zerstörungsfrei abspielen.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Es muss wohl passende Koffergrammophone gegeben haben.

    Ja, gab es, ein Freund von mir hat eines. Zusammengeklappt sind die kleiner als viele modernere Kofferplattenspieler, jedenfalls flacher.



    Es gab ja auch Schallfolien für 45 U/min im Singleformat, die ließen sich damit auch zerstörungsfrei abspielen.

    Und dann gab es auch noch Kartonplatten für Werbezwecke - irgendwo liegt hier ein ganzer Stapel (12 verschiedene, manche doppelt, das war eine Art Kalender) für Rekord-Braunkohlenbriketts. Sind leider so gewellt, dass sie eine Plattenklemme oder ein Gewicht erfordern, habe ich beides nicht. Eine für den Präsidentschaftskandidaten Franz Olah (müsste Wahl 1961 gewesen sein) hab ich auch noch, die ist sogar mehr Papier als Karton (ein Heftchen mit Werbematerial, dessen Titelseite man als Schallplatte abspielen kann).

  • Evtl. kann kann ich eines davon in einen Einschub so einkleben, dass die Nadel im richtigen Winkel steht (wie bei einer Schalldose)
    und wie vorgeschlagen auf einem 10er-Wechsler oben auf dem Stapel abspielen.......und gleichzeitig eine Aufnahme machen......


    Hallo Jupp,


    schön das wir dir hier ein Stück weiterhelfen können.


    Was den Winkel betrifft würde ich versuchen anhand des Bildes im Link "grammphon-platten" über die Winkelnadeln der Firma Phonycord den Winkel nährungsweise zu bestimmen. Ein paar genaue Zeichnungen, z.B auf Millimeterpapier, und ein Abgleich mit dem Ausmessen der erreichbaren Winkel beim 10er-Plattenstapel. Üblicherweise liegt bei heutigen Plattenspielern und Einzelspiel der vertikale Winkel bei rund 20 Grad.


    Dennoch wäre ich sehr vorsichtig. Von da aus ist der Beitrag von Lena sehr gut! Ich habe die Links überflogen; die Methode und die folgende Umsetzung geht mal eben nicht schnell schnell.


    Wie gesagt, ich glaube nicht, dass der Winkel bei den geringen Auflagekräften moderner Tonarme eine Rolle spielt. Es gab ja auch Schallfolien für 45 U/min im Singleformat, die ließen sich damit auch zerstörungsfrei abspielen.


    Wenn es die aus dn 1970er Jahren sind, dann kenne ich die. Die waren mWn aus Kunststoff. Aus dem Wiki-Artikel über Selbstschnittfolien lese ich in einfacherer Beschaffenheit die Verwendung von Gelatine.


    Zitat von Wikiartikel

    Platten mit Aluminium- oder Pappeträger, überzogen mit Gelatine (z. B. Pliaphon-Tonplatte)


    Alle anderen beschriebenen Folien erscheinen für die möglichst preiswertste Verwendung durch die Materialzusammensetzung als zu aufwendig (z.B. Aluminium was sicherlich damals sehr knappe Resource für den Flugzeugbau war). Wie stabil nach rund 70 Jahren die Tonschrift ist, kann ich nicht abschätzen. Hinzu kommen vielleicht Lagerbedingungen in Kellern oder Dachböden, die, falls es das ist, für die Gelatine nicht optimal waren.


    Aus diesem Blickwinkel würde ich versuchen die optimalsten Abspielbedingungen nachzubilden - am Besten mit authentischen Geräten oder mit Lenas Vorschlag.


    So wie ich die eingangs verlinkten Artikel verstehe, reduziert die Winkelnadel den Druck auf die Tonschrift. Eine normale Stahlnadel, bei damaligen Auflagegewichten >10gr oder mehr, würde die Tonschrift eher zusammendrücken, als wenn die Nadel in einem flacheren Winkel durch die Tonschrift geht. Solange die Führung in der Rille stimmt - das wird mit einem modernen Plattenspieler gar kein Problem sein - "schleudert" die Nadel nicht seitlich in der Rille und "fräst" sie sozusagen ab.


    Bleibt noch der Schliff. Ich kenne mich mit Grammophonnadel nicht aus. Ich nehme an es sind klassische Rundnadeln. Kippe ich eine klassiche Rundnadel in der Vertikalen seitlich weg, ergibt sich je nach Bearbeitung der Oberfläche, mehr oder weniger als Auflageschliff eine Ellipse. Das ergibt sich durch die sog. Kegelschnitte ( https://de.wikipedia.org/wiki/Kegelschnitt ) . In die Extreme gekippt liegt die Nadel längs der Tonschrift als "Gerade" (auch das gibt ein Kegelschnitt längs des Mantels her).


    Man müsste sich daher eine Winkelnadel genauer unter einem Mikroskop ansehen können, um zu sehen, ob in irgendeiner Form die Winkelnadeln besonders bearbeitet waren, um einen bestimmten Schliff zu erreichen. Es ging wohl sicherlich um die Reduktion des Auflage- und des Flankendrucks. Da nach der Beschreibung in den eingangs verlinkten Link diese Winkelnadeln jedem Brief beilagen, nehme ich an, es muss für die möglichst einfache, preiswerte Herstellung, eine ganz simple, abgewinkelte Stahlnadel sein. Was allerdings sein könnte: Weicheres Material, z.B. Messing oder sonst ein nicht kriegswichtiges Material.




    Ja, gab es, ein Freund von mir hat eines. Zusammengeklappt sind die kleiner als viele modernere Kofferplattenspieler, jedenfalls flacher.
    (..)


    Und dann gab es auch noch Kartonplatten für Werbezwecke - irgendwo liegt hier ein ganzer Stapel (12 verschiedene, manche doppelt, das war eine Art Kalender) für Rekord-Braunkohlenbriketts. Sind leider so gewellt, dass sie eine Plattenklemme oder ein Gewicht erfordern, habe ich beides nicht


    Vielleicht hilft ein Bild sowohl der Feldpostbriefes (Materialbeschaffenheit) als auch des Kofferplattenspielers. Irgendwo her müsste man dann noch ein Bild einer Winkelnadel haben....


    Egal wie abgespielt wird: Ich würde die Aufnahme sofort aufzeichnen. Vielleicht ist schon der Versuch die letztmalige Gelegenheit die Nachricht abzuhören.



    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

    6 Mal editiert, zuletzt von analogi67 ()

  • Hmm, Bilder und genauere Angaben habe ich gefunden:


    http://treffpunkt.ig-ftf.de/vi…9900874ad7d22bbde0f333a61


    Weiteres Bild im Faden http://www.wumpus-gollum-forum…n-schneiden-18_169_4.html


    Bedienungshinweise bei der Bedienung von Grammophonen:
    http://grammophon-platten.de/page.php?507


    Ein Bild des Feldpostbriefes - ohne Blitz geschossen ! - wäre vielleicht auch nicht schlecht.


    Gruß



    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

  • Aus diesem Blickwinkel würde ich versuchen die optimalsten Abspielbedingungen nachzubilden - am Besten mit authentischen Geräten oder mit Lenas Vorschlag.

    Ich würde dafür kein authentisches Gerät nehmen, denn die sind allesamt um Klassen schlechter geeignet als ein moderner Plattenspieler mit einem Auflagegewicht von zwei bis drei Pond. Und die Winkelnadeln sind so stark ja garnicht angeschrägt, da hätte ich mehr erwartet. Die Tatsache, dass die runde Nadelspitze angewinkelt quasi zur Ellypse wird, finde ich sehr interessant. Vielleicht sollte man es mal mit einer solchen versuchen, am besten eine FineLine oder gar Fritz Gyger. Kaputtgehen kann zumindest die Nadel dabei nicht, das ist schließlich ein Diamant, und bei nur noch einem Pond oder maximal anderthalb dürfte auch die Gefahr für die Folie bzw. den Feldpostbrief sich in engen Grenzen halten.
    Kann natürlich sein, dass die Rille für so eine feine Nadel viel zu breit ist. Super Klang ist aber sowieso nicht zu erwarten.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Ich würde dafür kein authentisches Gerät nehmen, denn die sind allesamt um Klassen schlechter geeignet als ein moderner Plattenspieler mit einem Auflagegewicht von zwei bis drei Pond. Und die Winkelnadeln sind so stark ja garnicht angeschrägt, da hätte ich mehr erwartet. Die Tatsache, dass die runde Nadelspitze angewinkelt quasi zur Ellypse wird, finde ich sehr interessant. (..)


    Kaputtgehen kann zumindest die Nadel dabei nicht, das ist schließlich ein Diamant (...)


    Kann natürlich sein, dass die Rille für so eine feine Nadel viel zu breit ist. Super Klang ist aber sowieso nicht zu erwarten.


    Zuächst würde ich mit einer maßstabsgerechten Zeichnung versuchen, ob man annährend vergleichbare geometrische Bedingungen des Abtastwinkels herstellen kann (z.B. 2:1).


    Die Kegelschnitte gehen natürlich von einem mathematisch exaken Kegel mit einer ausgeprägten Spitze aus. In der Realität ist die Spitze schon aufgrund der Fertigungstechnik rundlich. Im Faden wumpus-gollum-forum.de/forum/b…n-schneiden-18_169_4.html findet sich ein Bild einer Winkelnadel von unten (Winkelnadel3.jpg). Hier ähnelt der Schliff fast schon einer langgezogenen Ellipse: http://www.wumpus-gollum-forum…?type=image&id=1435240611 (Bilddownload startet nach Klick). Mein erster Gedanke war es ähnelt mehr einer alten Schreibfeder.


    Neben Auflagekraft und Verstärkung weiß ich nicht was eine heutige harte Diamantnadel an einem versprödeten, weichen Materal anrichtet. Die Aufnahme kann max. 76/77 Jahre alt ein (1939 bis heute). Mir würde der Diament selbst selbst weniger Sorgen machen. Lt. http://www.tis-gdv.de/tis/misc/haertestufen.htm liegt Stahl bei einer Mohs-Härte von 8, ein Saphier bei 9 und ein Diamant bei 10. Zu meiner Überraschung finde ich auf der Seite grammophon-platte.de Hinweise auf Bambus- und Keratinnadeln. Sicherlich weicheres Material.


    Was die Auflagegewichte betrifft, finde ich unterschiedliche Angaben im Netz. Lt. der Grammophonseite steht in einem Blogeintrag http://grammophon-platten.de/e…forum_viewtopic.php?20035 ein Gewicht von 100-200gr.


    Nach der Beschreibung auf http://grammophon-platten.de/page.php?507 ist eine Schalldose eine kompliziertere Angelegenheit als ich bis jetzt immer dachte:


    Zitat

    Die Schalldose (oder Sprechdose) ist das Herzstück
    von einem Grammophon - in ihr entsteht der Ton. Viele Menschen denken
    bei einem dünnen, schrillen oder schepperndem Klang eines Grammophon: So
    war es damals... Falsch!


    Fast immer sind die Gummidichtungen (x), in denen die Membran gelagert ist, ausgehärtet. Dies führt zu dem schlechten Klang den viele für authentisch halten.


    Ebenfalls interessant der Hinweis auf die Schleifmittel und die hohe Abnutzung der Stahlnadeln:


    Zitat

    In dem Material der Schellackplatte sind Schleifstoffe. Diese sorgen dafür, dass sich die Nadel nach wenigen Umdrehungen der Platte anpasst. Auf ihrem Weg bis zum Ende der schwarzen Scheibe legt die Nadel mehrere hundert Meter zurück! Sie ist am Ende einfach verbraucht und hat eine Keilform. Wird die Grammophonnadel weiter verwendet, hobelt sie die Rillen böse aus. Dies sieht man nicht sofort - schadet aber der Grammophonplatte sehr.

    Die Materialzusammensetzungen haben sich über die Jahrzehnte geändert. Auch das kann auf der Seite finden.


    Außerdem scheint es heute noch neue Schelllacknadeln zu kaufen zu geben, wie man hier nachlesen kann: http://grammophon-platten.de/e…/forum_viewtopic.php?2651 . Vielleicht auch Winkelnadeln?


    Alles in allem würde ich dennoch versuchen, auch mit modernen Abspielgeräten, die Abspielbedingungen so genau wie möglich nachzubilden. Die Betreiber von http://grammophon-platten sollten da sicherlich Erfahrungen zu haben. Möglicherweise auch die Museumsstifung Post/Telekommunikation in Frankfurt.


    Ein Blogeintrag mit einer Frage auf http://grammophon-platten.de würde sicherlich lohnen.


    Gruß


    Wolfgang

    Dual 505-3 defekt, Dual 1229 (alle Nuss.)
    Linn: LP12 Majik,Karousel, Lingo 4 (Kirsch), Thorens TD160 Super/SME3009R (Mahaghoni), TD240-2 (Nuss.), Restteile TD2001

    Saba 8050 defekt und 8120 (Nuss.), Saba 9141,Yamaha A-S701 (Silber), Yamaha MCR-870D

    Ehemalige Dual:CS504,CS505-1/-2,CS522,1214,1219,1229(2x,darunter SABA 785),1246 (3x),1249 (2x),704,CS627q,2*CS741q Satin und Anthrazit,CR60,C810,C812,C919-1,MV61,CR1730,C824,HS152,komplette 1462er-Serie in Braun Resterampe: Verkauf oder Wertstoffhof

    4 Mal editiert, zuletzt von analogi67 ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!
Nach der Registrierung können Sie aktiv am Forenleben teilnehmen und erhalten Zugriff auf weitere Bereiche des Forums.