(Ersatz-)Riemenqualität und Gleichlauf bei Dual

  • grade Thorens sind hier anfälliger

    Schon allein wegen der fehlenden Möglichkeit der Drehzahlkorrektur (zumindest bei denen mit Symchronmotor) und wegen dem wabbeligen Subchassis. Wobei der schwere Teller die Gleichlaufschwankungen weitgehend ausgleichen kann. Weshalb Riemenantrieb mit leichtem Teller grundsätzlich die schlechtere Lösung darstellt, egal wie der Motor geregelt wird.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Schon allein wegen der fehlenden Möglichkeit der Drehzahlkorrektur (zumindest bei denen mit Symchronmotor)


    Das die Drehzahlregulierung in diesem Zusammenhang irrelevant ist, wurde doch erst im vorherigen Beitrag erklärt ...


    Zitat von »schimi«
    Dei einem Riementriebler mit Synchronmotörschen ohne Pitch solllte man aber die ursprüngliche Dicke einhalten.



    Diese Überlegung greift eben zu kurz. Du stellst mit dem Pitch ja nur die Geschwindigkeit grundsätzlich ein. Schwankungen selbiger kannst Du damit ja nicht wirklich ausgleichen. Angenommen es gibt wirklich Abweichungen in der Riemenmaterialstärke müsstet Du dann ja praktisch während jeder Umdrehung nachregeln.

  • Clemenz: Ich nehm an, Diethelm bezog das "anfälliger" sowohl auf riemenstärkeschwankungsbedingte Gleichlaufschwankungen als auch auf die absoluten Geschwindigkeitsabweichungen durch generell abweichende Riemenstärke... Tatsächlich kommt's aber generell vor allem darauf an, wie groß die Stärkeschwankungen bzw. die generelle Abweichung im Verhältnis zum Motor-Pulley ausfallen - und natürlich auch darauf, wie klein das Motor- im Verhältnis zum Teller-Pulley ist.



    Aber nochmal zurück zum Kernthema: Ich find die Testresultate aus dem Analog-Forum schon einigermaßen alarmierend. Schließlich sollte das Gerät eigentlich für so um die +/- 0,06 bis 0,07 % gut sein - +/- 0,09 % mit 'nem alten Original-Riemen wirken da noch einigermaßen tolerabel, würd ich sagen, aber +/- 0,16 % bzw. +/- 0,14 % mit neuem Original- bzw. teurem Tuning-Riemen find ich dann schon ganz schön dürftig. Und allerspätestens bei den +/- 0,17 % mit dem NOS-Kelch-Riemen muss man sich dann meines Erachtens doch irgendwann fragen, was das noch mit Hifi zu tun haben soll, denn das ist eigentlich Billig-Spieler-Niveau und ganz und gar nicht Thorens-würdig...


    Und daher eben meine Neugierde bezüglich handfester Messwerte für die Dual-Riementriebler - und darunter insbesondere die "Fehrenbacher-kurierten", da man dann wüsste, ob die schlechteren Testresultate der jüngeren Modelle tatsächlich den in der Regel dafür verantwortlich gemachten Gewichtseinsparungen geschuldet sind. Schließlich will ich Fehrenbacher ja nicht aus den falschen Gründen kritisieren. ;) Und ganz nebenbei wär ein messtechnischer Riemenvergleich freilich auch aus Käufersicht interessant.



    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Ob die ganze Theorie wirklich bis ans Ohr des Hörers vordringt hab ich so meine Zweifel. Nicht zuletzt was Wow & Flutter betrifft spielt dabei die Tellermasse und nicht zu vegessen die Schallplattenqualität auch eine Rolle.


    VG Martin

  • Und ganz nebenbei wär ein messtechnischer Riemenvergleich freilich auch aus Käufersicht interessant.


    Absolut und wenn ich das Equipment hätte würde ich gerne mit einigen Ergebnissen beitragen. Aber ich fürchte das wird leider nichts.


    Ob die ganze Theorie wirklich bis ans Ohr des Hörers vordringt hab ich so meine Zweifel. Nicht zuletzt was Wow & Flutter betrifft spielt dabei die Tellermasse und nicht zu vegessen die Schallplattenqualität auch eine Rolle.


    Ich sag mal so: erfahrungsgemäß höre ich es eher nicht, es sei denn es wird zu heftig. Aber selbst rein akademisch betrachtet finde ich es interessant.

    VG

    Kai








  • Das die Drehzahlregulierung in diesem Zusammenhang irrelevant ist, wurde doch erst im vorherigen Beitrag erklärt ...

    Meine Aussage bezog sich darauf, dass die korrekte Solldrehzahl nur mit einer bestimmten Riemenstärke erreicht wird. Insofern ist das keineswegs irrelevant. Ich hatte mal einen TD 160 mit einem nicht originalen Riemen, bei dem die Minute nur 59 Sekunden dauerte.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Martin: Mei, mit dem Idealfall, dass sich die Wow-Quellen gezielt gegeneinander ausspielen lassen, darf man wohl eher nicht rechnen - also müssten sie sich eigentlich eher im Durchschnitt auf bis zu jeweils 1/(2^0.5) mal (Wow1 plus Wow2) aufhäufen, würd ich meinen. Rechnet man also die z.B. die Auswirkung allein von noch normgemäßer Platten-Exzentrizität noch hinzu, ist die üblicherweise angenomme Wahrnehmungsgrenze von 0,2 % schnell überschritten.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Meine Aussage bezog sich darauf, dass die korrekte Solldrehzahl nur mit einer bestimmten Riemenstärke erreicht wird.


    Mhh, ok. Das war für mich leider nicht schlüssig erkennbar, da Du ein Zitatschnipsel von Kai eingefügt hattest, dass sich eindeutig auf die Problematik bei schwankender Riemenqualität und nicht auf die Solldrehzahl über die modellspezifische Riemendicke bezog.


    Gab es aber nicht auch Zweifel an den Meßmethoden des Foristen im AAA? Das Thema ist dort doch auch wieder eingeschlafen und ohne weitere Vergleichsmessungen steht die ganze Diskussion doch auf tönernden Füßen, oder?

  • Clemenz: Das könnte aber auch daran liegen, dass man in bestimmtem Hifi-Lagern tendenziell eher dazu zu neigen scheint, gewisse Wahrheiten auszublenden, die einem nicht so recht in den Kram passen, als in anderen. Wobei das Ausblenden unerfreulicher Tatsachen/Gegebenheiten ja eigentlich eh eine generelle menschliche Schwäche darstellt, die aber andererseits vielleicht sogar überlebenswichtig ist, damit Mensch nicht so leicht verzweifelt - gerade auch in den Fällen, in denen man machtlos ist oder das zumindest annimmt... So gesehen soll das also keinen besonderen Vorwurf darstellen, denn vermutlich gibt's kaum einen Menschen, der dieser Schwäche nicht gelegentlich erliegt - nur die betroffenen Gebiete unterscheiden sich halt individuell ein wenig.


    Aber, wie Du schon zutreffend bemerkt hast, kann man da ohne weitere Vergleichsmessungen leider nur spekulieren.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

  • Ich denke nicht das da was ausgeblendet wird. Es ist nur bei weitem nicht so relevant wie es vielleicht Messtechnisch scheint. Wenn irgend jemand seinen Riementriebler mal angeschmissen hätte und sich überrascht gewundert hätte was mit dem klangmäßig heute los ist und dabei den Riemen als Ursache hätte identifizieren können. Bei Dual merkst du das der Riemen am Ende ist wenn 33/45 nicht mehr funktioniert.


    Mir jedenfalls war das immer bekannt. Seit ich mal ein Luxmann Tapedeck mit einen Haushaltsgummi als Capstanriemen bekommen habe, sehe ich das Thema etwas gelassener... :D


    Ich habe diese Geräte niemals für Atomuhren gehalten. Der Spaß kommt bei mir aus anderen Quellen. Vielleicht liegts auch daran.


    VG Martin

  • Es macht natürlich einen großen Unterschied, ob man einen reinen Sinuston von, sagen wir, 315 Hertz oder etwa Technomusik mit 140 Beats per minute hört, bei letzter dürfte es schwerfallen, irgendwelche Gleichlaufschwankungen wahrzunehmen, beim Sinuston dagegen kann man 0,2 % schon deutlich hören. Aber wer hört schon reine Sinustöne?


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Yup, nicht zuletzt sind auch die Thorens User tendenziell etwas anders unterwegs als die Dual-User. Die Marke Thorens war ja schon perse vielmehr auf Optimierung ausgelegt als z. B. Dual. Viele Dualisten sind halt schon zufrieden wenns dreht und pfeift. :D .


    Wer natürlich sowas zuhause hört wird vielleicht schon eher versuchen die Reserven auszuloten als im Pop/Rock Bereich.


    https://de.wikipedia.org/wiki/…_St._Stephan_%28Passau%29


    Aber ganz ehrlich. Ich hab wirklich noch nie einen meiner Riementriebler leiern o.ä. hören. Es fällt mir also schwer eine Vorstellung davon zu bekommen welches Problem gelöst werden soll.


    VG Martin

  • Aber ganz ehrlich. Ich hab wirklich noch nie einen meiner Riementriebler leiern o.ä. hören. Es fällt mir also schwer eine Vorstellung davon zu bekommen welches Problem gelöst werden soll.


    So lange der Riemen nicht völlig durchgekaut ist, höre ich das auch nicht unbedingt. Es ging Manfred ja aber hauptsächlich darum ob die neueren Duals evtl. wegen der zweitklassigen Qualität der Riemen so schwache Meßwerte bringen. Vor diesem Hintergrund ist das Thema schon interessant. Für den Hausgebrauch würde ich auch sagen, dass es kein Unterschied macht.

    VG

    Kai








  • Sind die Riemen bei den neuen Spielern tatsächlich so schlecht? Sind das keine geschliffenen mehr?
    Ich meine, wenn so ein präzisionsgeschliffener Riemen 2 € mehr kostet, dann ist das doch auch nicht die Welt, daran muss man doch wirklich nicht sparen, zumal wenn die Messwerte dadurch so viel besser werden.
    Ich denke aber auch, dass dezentrierte Platten die durch den schlechten Riemen verursachten Gleichlaufschwankungen um ein Vielfaches übersteigen.
    Aber besser ist grundsätzlich immer besser.


    Diethelm :)

    "Leeve Mann!", sach ich für die Frau.


    Diethelm :|

  • Diethelm: Hmja, bei so richtig exzentrischen Platten mit Abweichungen im Millimeter-Bereich kommt "ein Vielfaches" schon hin. Bei Normgemäßen läufts hingegen eher auf eine vergleichbare Größenordnung hinaus, denn hier erlaubt die Mehrzahl der existenten Normen eine Abweichung von 0,2 mm (Loch zu Rillen-Spirale). Die sich daraus ergebenden Gleichlaufschwankungen verändern sich natürlich mit dem Abspielradius, aber für "Mitte LP" (Radius 100 mm) gerechnet ergeben sich daraus maximal +/- 0,2 % maximal respektive durchschnittlich ca. 0,14 %.


    Grüße aus München!


    Manfred / lini

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