Dual 1011 V26 - wie Elyt 100+50+50-Kondensator ersetzen? Gleichrichter?

  • Ich kann Dir aus dem Stehgreif zehn Röhrenradios aus meinem Bekanntenkreis aufzählen, die noch viel älter sind, und in denen trotzdem noch die originalen Netzteilelkos werkeln. Das Geheimnis besteht aus zwei Dingen. Einmal regelmäßig benutzen und zum anderen nicht in Räume stellen, in denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit stark schwanken. Radios, die immer in der Wohnung stehen, und regelmäßig benutzt werden, können mit den originalen C's 100 Jahre alt werden.


    Da ich aber die "Lebensgeschichte" meines V26 eben nicht kenne - was soll's. Die Bauteile haben mich ein paar Euro fuffzich gekostet, und es war mal eine gute "Fingerübung".
    So wie der Plattenspieler verharzt und verstaubt war, nehme ich aber doch an, daß da min. die letzten 20 Jahre nix mehr "gelaufen" ist... :whistling:

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Hi !

    prinzipiell hast Du natürlich recht. Wo ich aber vehement widersprechen muss, ist, Elkos pauschal für tot zu erklären, nur weil sie uralt sind.

    Das tue ich auch nicht. Oder: nicht grundsätzlich.
    Nur kaufe ich auch keine Katze im Sack. Wenn ich irgendwo ein defektes Teil austauschen muß, dann sehe ich zu, daß ich was neuwertiges bekomme und kaufe kein Altteil, wo mir der Verkäufer zwar versichert, daß es gut wäre, das aber nicht belegen kann. Gerade Ebay ist eine Quelle von viel Schrott. "Früher gab es Sperrmüll, heute haben wir Ebay ..."
    Wenn ich ein Gerät repariere, tausche ich in der Regel auch nur aus, was wirklich kaputt ist und / oder wo ich weiß, daß das auf absehbare Zeit Probleme machen wird (Knallfrösche, gammelige Potis etc.) - und da gehen ausnahmslos Neuteile rein, sofern sie beschaffbar sind.


    Das Geheimnis besteht aus zwei Dingen. Einmal regelmäßig benutzen und zum anderen nicht in Räume stellen, in denen Temperatur und Luftfeuchtigkeit stark schwanken. Radios, die immer in der Wohnung stehen, und regelmäßig benutzt werden, können mit den originalen C's 100 Jahre alt werden.


    Davon ist auszugehen.
    Nicht umsonst sind es immer die "Dachboden- / Kellerfunde", die nach anfänglich gut abgelaufener Funktionsprüfung binnen kurzem zur Großbaustelle mutieren. Wer sich darüber wundert, hat bei den naturwissenschaftlichen Fächern in der Schule gepennt ... :D


    Nach meiner Meinung ist es falsch, tote Bauteile um jeden Preis retten zu wollen, genauso falsch ist es aber auch, gute Bauteile wegzuwerfen, nur weil sie alt sind.

    Gerade die alten Bauteile sind die gesuchtesten.
    Ich war früher einer von denen, die in alten Rundfunkgeschäften halbe Lagerbestände aufgekauft haben, damit man für eine Restauration die "richtigen" original alten Widerstände und Kondensatoren parat hat. Ich bin wochenlang über die Müllplätze gepirscht, um rare Regler, Knöpfe und Schalter aufzutreiben. Ich habe -in Vor-Internet-Zeiten- viel Geld verbrannt, um z.B. an die dicken Rosenthal-Keramik-Drahtwiderstände zu kommen, die in Fernsehern gern zur Spannungsanpassung verbaut waren und und und.


    Inzwischen bin ich davon ab. Hab' eine Entziehungskur gemacht, mir für ein paar Euro eine eigene Meinung, Selbstvertrauen und Trotz gekauft und lasse etwas wirtschaftliche Überlegungen walten. Diesen Originalitäts-Hassle überlasse ich den Q-Tips-Restaurateuren, denen ein Gerät nie originalgetreu genug sein kann. Ich mache nur noch funktionale Restaurationen. Wenn es so funktioniert, wie früher, reicht mir das.


    (Lustige Anekdote: ich habe Ende der 80er aus einer Rundfunkladen-Auflösung mal ein kleines Kuba "Küchenradio"von 1961 originalverpackt und praktisch ungebraucht gekauft. Das habe ich vorsichtig ausgepackt und zu einer selbsternannten "Gottheit" der Radiorestaurierung geschleppt und als "frisch restauriert" ausgegeben. Der hat es begutachtet und das Innenleben für "ungefähr zu 80 Prozent original" erklärt ...)


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hi Stefan !

    So wie der Plattenspieler verharzt und verstaubt war, nehme ich aber doch an, daß da min. die letzten 20 Jahre nix mehr "gelaufen" ist... :whistling:

    Also mehr ein "Standgerät" ... :D


    Umso schöner, wenn jetzt wieder richtig Leben in die Bude kommt.
    Die alten Stereo-Röhren-Schleppkisten sind inzwischen richtig selten. Ich suche noch. Bislang sind meine beiden P44 und der P41 meine ältesten Portys. Und "nur" mit Transistoren, leider. Na mal gucken ...


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Umso schöner, wenn jetzt wieder richtig Leben in die Bude kommt.


    Jupp, der darf bald seine Runden im Schlafzimmer drehen. Dafür sind die "Koffer" ideal - wenn's stört, zusammenbauen, in die Ecke stellen und gut ist.
    (Eine kplt. Stereoanlage dürfte ich da eh nie reinstellen... :whistling: )


    Werde mich am Wochenende oder Anfang nächster Woche mal an die restl. Elkos wagen und dann mal weiter sehen (oder hören)...


    Bislang sind meine beiden P44 und der P41 meine ältesten Portys. Und "nur" mit Transistoren, leider. Na mal gucken ...


    Für den 1011 V26 musste ein P60 gehen - der war zwar auch ganz nett, aber irgendwie weder Fisch noch Fleisch - er konnte nicht wesentlich mehr als der H52 (na gut, ein bisschen Stereo...), aber richtig begeistert war ich auch nicht vom Klang. Da gefällt mir der V26 schon besser - obwohl er ja "nur" von den ECL86 mit weniger Ausgangsleistung als der P60-Verstärker mit seiner Handvoll Transistoren...

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil


  • hallo Peter,


    da Du ja scheinbar einiges an Erfahrung hast, erlaube mir mal eine OT-Frage: Ich möchte mir schon länger einen Fernseher aus den Fünfzigern in mein kleines Museum stellen, nicht als reines Sammlerstück, sondern um ihn zu benutzen. Ich habe in den neunzigern mal eine Sammlung von Graetz Fernsehern besessen, und schon damals waren die Zeilentrafos ein Problem, bei dem nicht die Frage im Raum stand, ob es irgendwann zuschlägt, sondern nur wann.


    Auf Ebay werden jetzt immer wieder mal Fernseher aus den Fünfzigern angeboten, teilweise sogar noch ganz oder teilweise funktionsfähig, aber ich hätte gerne einen, bei dem ich nicht ständig mit einem Ohr lausche, ob es zu zischen oder zu qualmen anfängt, und sich der Fernseher von jetzt auf gleich in ein funktionsloses Dekoobjekt verwandelt. Leider sind die NOS-Zeilentrafos, die immer wieder auftauchen, auch schon 40 - 50 Jahre alt, und meist genauso morsch wie das defekte Originalteil.


    Hast Du a) eine Empfehlung, welche Fernsehermodelle unempfindlicher gegen Zeilentrafotod sind, und welche man meiden sollte, und b) einen Tipp, wie man so ein Gerät dauerhaft am Leben halten kann.


    Das Einmaleins brauchst Du mir nicht zu erklären, ich habe schon mehrere Graetz Fernseher von der Sorte Kornett, Landgraf oder Kalif restauriert - das einzige Problem, für das ich bis heute keine Lösung gefunden habe, ist das Zeilentrafoproblem. Was ich vor allem nicht verstehe, ist, wieso es einerseits möglich war, die Trafos für 50DM Verkaufspreis von König zu bekommen, und es andererseits scheinbar so schwer ist, einen Hochspannungstrafo herzustellen, dass scheinbar niemand mehr das Know How dafür hat, und es auch kein praxisorientiertes Lehrbuch gibt, wo der Aufbau eines Zeilentrafos detailliert beschrieben ist. Die einzige DIY-Projekte, die es gibt, sind Hochspanungstrafos für Kaltkathodenlampen, und hier schreiben die Autoren meist selber, dass die in Wachs eigegossenen Eigenbauten leistungsmäßig nicht mit den Industrieteilen mithalten können.


    danke und Gruß Frank

  • Hi Frank !


    Das ist wirklich ziemlich "Off Topic" ... :D

    Hast Du a) eine Empfehlung, welche Fernsehermodelle unempfindlicher gegen Zeilentrafotod sind, und welche man meiden sollte, und b) einen Tipp, wie man so ein Gerät dauerhaft am Leben halten kann.

    Zu a): Nein, ich bin da überhaupt nicht im Thema. Ich habe in den 80ern kreuz und quer irgendwelche alte Röhrenglotzen repariert, aber das lief so am Rande mit.


    Zu b): die Zeilentrafos der 50er kranken am Isoliermaterial. Das ist nicht nur die Wicklung aus Isolierpapier zwischen den einzelnen Lagen, sondern auch der Lack, mit dem die Drähte überzogen sind. Da die Dinger meistens geklebte Ferritkerne haben, kann man so ein Scheißding auch nicht einfach zerlegen, abwickeln und mit neuem Material neu wickeln, weil man den Kern nicht zerstörungsfrei auseinander bekommt - und neue Kerne gibt es nicht.


    Ein weiteres Problem ist unsere erhöhte Netzspannung. Meistens haben die ganz alten TVs keinen Trafo, sondern nur Widerstandsketten, mit denen die Heizspannung angepaßt und die restlichen Betriebsspannungen daraus abgegriffen werden. Da wäre es eigentlich Punkt 1 bei jeder Restauration, die um einen weiteren Widerstand zu erweitern, um die Spannungen wieder auf die Originalwerte zu verringern - macht aber praktisch keiner.


    Die einzige DIY-Projekte, die es gibt, sind Hochspanungstrafos für Kaltkathodenlampen, und hier schreiben die Autoren meist selber, dass die in Wachs eigegossenen Eigenbauten leistungsmäßig nicht mit den Industrieteilen mithalten können.


    Wenn das Trafos für CFLs z.B. als Hintergrundbeleuchtung für Flachbildschirme sind, dann sind das kleine Übertrager, die mit 30 - 100 KHz getaktet werden. Das ist noch wieder eine andere Geschichte. Bei den alten Röhrengeräten, die ohne Dioden-Kaskaden auskommen müssen, liefert der Zeilentrafo ja auch die Anodenspannung für die Bildröhre aus einer Wicklung - und genau da steckt das Problem: die gesamte Hochspannung liegt an der Wicklung an. Bei den Kaskadentypen wird die Spannung auf mehrere Wicklungen verteilt. Man kann aber - meines Wissens nach - keinen "späteren" Trafo auf ein altes Gerät adaptieren.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Hallo zusammen


    Hab das mit den Gleichrichtern und Kondensatoren gelesen. Ich hab schon ein paar Röhrenradios auf moderne Gleichrichter umgebaut da die Selen's hin wahren. Wenn man im Netz etwas sucht gibt es auch noch neue Selengleichrichter. Ein paar Firmen stellen die Teile noch her, auch in den abmessungen die für unsere Röhrenteile passen. Zu meinen Radios. Die Umbauanleitungen hab ich mir in den entsprechenden Radioforen besorgt. Die Radios laufen alle ohne probleme. Die alten Becherelkos hab ich gegen neue "moderne" getauscht. Die gingen zum teil noch aber da die modernen Gleichrichter schneller die Spannung liefern und der Becherelko ja auch schon ein paar jahre auf dem Buckel hat ist es nur eine frage der Zeit bis es den zerreißt.
    Mit den Zeilentrafos ist es so wie Peter schreibt. Da liegt die gesammte Spannung zum Bildaufbau drann und deswegen sind die früher oder später wegen des alters hin. In einigen Radioforen gibt es recht vielversprechende Anleitungen diese Trafos wieder hin zu bekommen. Das ist nicht einfach und mit viel Aufwand verbunden aber machbar. Wenn man ihn so betreibt und er hoch geht ist ja letztlich der Fernseher nicht mehr zu gebrauchen. Von daher wenn einem was an der Flimmerkiste liegt lohnt sich der Aufwand sicher.


    Wolfgang

  • Hi !

    Die alten Becherelkos hab ich gegen neue "moderne" getauscht. Die gingen zum teil noch aber da die modernen Gleichrichter schneller die Spannung liefern und der Becherelko ja auch schon ein paar jahre auf dem Buckel hat ist es nur eine frage der Zeit bis es den zerreißt.

    Das ist nur ein Teilaspekt.
    Als bei den Radios und Verstärkern von Röhren- auf Selengleichrichter übergegangen wurde, hieß es gleich, daß es die Röhren schneller hinstreckt, weil die Hochspannung schon lange vor der Heizspannung anliegt bzw. bevor die Kathode heiß genug ist. Die Röhrengleichrichter brauchen ungefähr genauso lange, wie die eigentlichen Empfänger- und Verstärkerröhren, um in die Hufen zu kommen.


    Viel relevanter als die Schnelligkeit, mit der die Spannung anliegt, ist der Fakt, daß Selengleichrichter im Durchlaß erheblich mehr Spannung "wegdrücken", als moderne Siliziumdioden. Wo eine Si-Brücke 1.4V verliert, fallen an einem Selenteil locker 30 - 40V ab.
    Dazu kommt dann noch die neue, höhere Netz-Normalspannung von 230V.


    Früher waren die Bauteile oft recht spitz auskalkuliert. Da wurde mit 220V +10 Prozent = 242V Eingangsspannung am Trafo gerechnet.
    Heute haben wir 230V + 10 Prozent = 253V. Dann wurde bei Nennleistung des Trafos die Ausgangswechselspannung ermittelt und danach die Spannungsbelastung der nachfolgenden Bauteile + einer Sicherheitsreserve (meistens 5 Prozent) veranschlagt. Da sind wir heute schon fast nur durch die höhere Netzspannung.


    Da muß man mal am Trafo die Leerlaufspannung und die Spannung unter rund 90 Prozent der Maximallast ermitteln. Ich nehme dazu Glühbirnen und dicke Lastwiderstände (wobei das bei einem Trafo für einen dicken Röhrenverstärker auch ein ganz schöner Brocken Widerstände wird). Dann die Lastspannung mal 1.414 nehmen, um die gleichgerichtete Effektivspannung herauszubekommen. Hatte das Gerät noch einen Selengleichrichter, landet man da oft schon ein Stück über der maximalen Spannungsfestigkeit des ersten Sieb-Elkos.


    Daher hatte ich ja angeregt, beim V26 vor den Selengleichrichter einen Begrenzer-Widerstand vorzuschalten, um an der Stelle schon mal korrigierend einzugreifen, wenn sich der Trafo schon nicht auf 240V umstellen läßt. Der V26 wäre ein Gerät, wo ich mir eher wieder einen funktionsfähigen Selengleichrichter suchen würde anstatt eine Siliziumbrücke zu nehmen.


    Bei sehr seltenen und empfindlichen Geräten würde ich raten, einen Vorschalttrafo zu verwenden, der die 230V Netzspannung auf mindestens 220V reduziert. Ich würde dazu *keinen* Spartrafo nehmen, weil viele alte Geräte isolationstechnisch wagemutige Konstruktionen sind bzw. (bei vielen Fernsehern) gar keinen Trafo zur Netztrennung haben. Beispiel: Allstromempfänger aus Kriegstagen, die an Gleich- und Wechselspannung betrieben werden können.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • Allstromempfänger aus Kriegstagen


    Die gab es auch noch in den 50ern und 60ern. Meistens erkannte man sie an Röhren die mit einem U anfingen. Diese sollte man nie ohne Trenntrafo verwenden!!!!
    Schon gar nicht wenn man ein externes Gerät anschließt. Das könnte dann Netzspannung führen 8o
    Gruß,
    Lukas

  • Hallo zusammen


    Hab das mit den Gleichrichtern und Kondensatoren gelesen. Ich hab schon ein paar Röhrenradios auf moderne Gleichrichter umgebaut da die Selen's hin wahren. Wenn man im Netz etwas sucht gibt es auch noch neue Selengleichrichter. Ein paar Firmen stellen die Teile noch her, auch in den abmessungen die für unsere Röhrenteile passen. Zu meinen Radios. Die Umbauanleitungen hab ich mir in den entsprechenden Radioforen besorgt. Die Radios laufen alle ohne probleme. Die alten Becherelkos hab ich gegen neue "moderne" getauscht. Die gingen zum teil noch aber da die modernen Gleichrichter schneller die Spannung liefern und der Becherelko ja auch schon ein paar jahre auf dem Buckel hat ist es nur eine frage der Zeit bis es den zerreißt.
    Mit den Zeilentrafos ist es so wie Peter schreibt. Da liegt die gesammte Spannung zum Bildaufbau drann und deswegen sind die früher oder später wegen des alters hin. In einigen Radioforen gibt es recht vielversprechende Anleitungen diese Trafos wieder hin zu bekommen. Das ist nicht einfach und mit viel Aufwand verbunden aber machbar. Wenn man ihn so betreibt und er hoch geht ist ja letztlich der Fernseher nicht mehr zu gebrauchen. Von daher wenn einem was an der Flimmerkiste liegt lohnt sich der Aufwand sicher.


    Wolfgang


    woooo gibt es die Anleitungen ?( ? Ich habe schon Stunden herumgegoogelt, und nichts brauchbares gefunden. Das Problem ist vor allem, dass sich die Szene ausschließlich auf die Hochspannungsspule stürzt, ich habe aber bei den alten Röhrenkisten die Erfahrung gemacht, dass sich Zeilentrafodefekte annähernd 1:1 auf Primär- und Sekundärspule verteilen. Was ist den wohl mit den Wickeldaten passiert, die die Firma König gehabt haben muss ?


    Gruß Frank

  • Hi !

    Das Problem ist vor allem, dass sich die Szene ausschließlich auf die Hochspannungsspule stürzt, ich habe aber bei den alten Röhrenkisten die Erfahrung gemacht, dass sich Zeilentrafodefekte annähernd 1:1 auf Primär- und Sekundärspule verteilen.

    Eine Frage der statistischen Wahrscheinlichkeit. Da beide Teile gleich alt sind und das Material mit annähernd gleicher Rate der Alterung unterworfen ist, dürfte die Verteilung, wann eine Seite aufgibt nahezu 50-50 sein. Wobei entscheidend sein dürfte, welcher Teil höher belastet ist und schneller einen Defekt entwickelt.

    Was ist den wohl mit den Wickeldaten passiert, die die Firma König gehabt haben muss ?

    Vermutlich entsorgt, als praktisch kein Interesse mehr an solchen Bauteilen herrschte.
    Irgendwann wird mal klar Schiff gemacht und da fliegt einiges raus. Kein seltener Fall.


    Die Wickelei von Hochspannungstrafos im Allgemeinen und Zeilentrafos im Besonderen ist etwas anspruchsvoller. Ich glaube nicht, daß man daheim im stillen Kämmerchen viel zuwege bringen würde, sollte man es versuchen. Allein die Beschaffung von geeignetem Kernmaterial ist schon aufwendig. Und alles andere, was man so "bastelt" sind eben nur Krücken und Behelf.


    Dagegen ist der Aufbau von Netz- oder Audiotrafos vergleichsweise simpel. Zudem gibt es Profis als Dienstleister, die man sich ins Boot holen kann. Was ursächlich daran liegt, daß Audio-Röhrenverstärker nie wirklich tot waren. Im Gegensatz zu Röhren-Fernsehern - resp.: Fernsehern mit Röhren-Chassis. Bildröhren gab es ja noch länger - wo sogar im Ostblock und "in der dritten Welt" die Fertigung vor einigen Dekaden endete.


    .

    Peter aus dem Lipperland


    Solo mio, vendro unscrupuloso, custombres sansaclu.

  • es wird aber wohl nichts anderes übrig bleiben, als sich mal einen defekten alten Fernseher an Land zu ziehen, und im stillen Kämmerlein zu experimentieren.


    Bei der Hochspannungsspule sehe ich noch das kleinere Problem - bei den alten Röhren-SW-Fernsehern entsprach eine Wicklung auf dem Zeilentrafo etwa 2 Volt. Die erforderliche Hochspannung steht in der zum Gerät gehörenden Servicemappe, und dann ist es ein leichtes, daraus in etwa die Windungszahl zu errechnen, die gebraucht wird. Auf 100 Volt mehr oder weniger wird es bei üblicherweise 15kV kaum ankommen.


    Das Hauptproblem, zumindest wie ich es verstanden habe, ist die Spannungsdifferenz zwischen zwei Wicklungslagen und die daraus resultierende Überschlagsgefahr. Ich habe mal nachgesehen - normale Vergussmasse für Kabelmuffen hat schon eine Durchschlagsfestigkeit von über 20kV pro mm Dicke. Wenn man jetzt jede Lage so mit Vergussmasse oder irgendeinem anderen Isoliermaterial gut einpackt, bevor man die nächste draufwickelt, sollte das Problem lösbar sein.


    Bei den Primärwicklungen könnte man höchstens so vorgehen, dass die Besitzer von Geräten mit ( noch ) intakten Zeilentrafos die Widerstandswerte der Spulen ausmessen, und die Drahtstärke z.B. mit einer Mikrometerschraube bestimmen. Aus diesen beiden Werten lässt sich hinreichend exakt die Länge des aufgewickelten Drahtes bestimmen, und das reicht ja für die Reparatur.


    Die mechanischen Bauteile des ZTR wie Spulenkerne etc. gehen ja nicht kaputt, und können weiter verwendet werden.


    Ich denke, der nächste Graetz Landgraf o.ä., der mir über den Weg läuft, wird einfach mal gekauft ;) . Wenn Ihr bei meinen Überlegungen noch irgendwelche Denkfehler entdeckt, bewerft mich bitte mit Kritik .


    Gruß Frank

  • Hallo Frank


    Ich hab mal im Radioforum wo ich angemeldet bin etwas gesucht wegen der Reperatur von Zeilentrafos. Da gab es Umbauten auf Trafos anderer Hersteller. Da ist mir was eingefallen was eine möglichkeit währe. Ich habe eine Maharanitruhe von Graetz an der vom Fernseher die Bildröhre hin war. Bei der suche nach Ersatz bin ich zufällig auf Russische Röhren gestoßen die Baugleich sind und noch neu zu bekommen wahren. Die Russen haben wohl die S/W Geräte noch sehr lange für's Militär gebaut. Such doch mal in der richtung ob da nicht ein Trafo zu bekommen ist. Du brauchst ja nur für deinen Fernseher das Russische Gegenstück zu deiner Bildröhre zu suchen und dann den passenden Trafo. Sollte sicher zu finden sein



    Wolfgang

  • das ist eine super Idee, als Quelle für magische Augen sind die Russen ja auch schon erschlossen. Vielen Dank.


    Gruss Frank

  • Hallo Frank


    Ein alter Edgar Wallace auf einem S/W Fernseher hat was. Da kommt kein modernes Gerät ran. Die Russen haben aber auch noch so einiges an Kondensatoren und anderen Bauteilen die man hier bei uns vergebens sucht. Ist nur etwas blöd mit den Übersetzungsprogrammen. Da kommt nur Mist raus. Die Lichtschranken für den CS750 die ich besorgt habe gab es auch in Russland. Nur konnte ich die da nicht bestellen weil bei der Übersetzung die hälfte gefehlt hat. Da gibt es viele kleine Händler für uns normal Verbraucher die einiges an Teilen für unsere Dualgeräte haben, auch mit original Werten. Nur wie gesagt an der Übersetzung harpert es.



    Wolfgang

  • Es ist ja kein Problem mehr russisch sprechende Mitbürger aufzutreiben. Im weiteren Bekannten-/Freundes/Kollegenkreis ist doch bestimmt jemand dabei, der russisch kann.

    Gruß
    Thechnor

  • Mahlzeit!


    Um mal auf's urspr. Thema zurück zu kommen:


    Hab jetzt auch noch die Koppelkondensatoren 50µ/12V gegen moderne 47µ/16V getauscht, und er brummt nochmals weniger, aber ganz ausgetrieben hab ich's ihm noch nicht...


    Diese Elkos haben in meinem Schaltplan die Nummer C6, nicht C10, und insgesammt schaut die Schaltung auch etwas anders aus.

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

  • Hallo allerseits!


    Der Dual 1011 V26 läuft wieder, und relativ brummfrei. "Schuld" war eine Brummschleife aufgrund doppelter Masseführung, welche mal wohl als "Tuningmaßnahme" reingebastelt wurde... ?(


    Jedenfalls brummt das Verstärkerchen nicht mehr als mein Küchenradio mit ähnlicher ECL86-Schaltung, für meine Zwecke wird es reichen...


    Anbei ein Bild der "Kiste":

  • Guten Morgen!


    Irgendwie schafft mich die Kiste doch noch...


    Nach etwas längerer "Standzeit" hab ich den kleinen Brummer mal wieder angeschmissen - mit dem Ergebnis, daß es wieder brummt und noch dazu nach ca. 10 Minuten Betrieb die Lautstärke schwankt; nach ca. 3-4 Minuten ist der Pegel wieder auf vorherigem Niveau, um dann erneut um ein paar dB abzufallen. :?:


    Da ich mit meinen rudimentären Fähigkeiten nun auf dem Schlauch stehe - könnte sich jemand der "Kiste" annehmen...

    Mit bestem Gruß - Stefan


    meine Dreher und sonstiges Hifi-Geraffel: im Profil

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