1229: Tonarm setzt beim Automatikbetrieb zu weit innen auf

Hallo zusammen,

ich habe hier gerade einen 1229 beim mir auf dem OP-Tisch (nicht mein erster), der mich gerade ein wenig verzweifeln lässt. Bei dem Dual habe ich das komplette Pflegeprogramm absolviert: Mode Selector gängig gemacht, Motor überholt, neuer Pimpel, Tellerlager gereinigt sowie die komplette Mechanik entharzt und neu gefettet.

Leider setzt der Tonarm im Automatikbetrieb zu weit innen auf - und ja, ich kenne die Einstellschraube des Tonarmaufsetzpunktes .

Hat jemand noch einen heissen Tipp, wo ich nachforschen könnte?

Gruß Roland

Mmmhh, keiner eine Ahnung

Ich habe mir den 1229 noch einmal genauer angesehen: Anscheindend ist die Tonarmbasis ein klein wenig verdreht in Richtung Plattenmitte eingebaut. Das äußert sich darin, dass der Arm sich nicht ganz bis zum Anschlag auf der Tonarmstütze (Teil# 66 im SM) bewegen lässt, da der Heberbolzen der Liftplatte (203) an der Aussparung des Segments (201) stößt. Weiterhin setzt der Arm beim Startvorgang zu weit innen auf (wie schon oben beschrieben) und letztendlich kann die Abstellschiene die Endabschaltung nicht auslösen. Passt meine Analyse?

Ich werde als nächste Aktion einmal den Arm lösen und die Basis ein wenig nach außen drehen.

Gruß Roland

Hallo zusammen,

erst einmal vielen Dank für die Antworten, ich werde mich in den nächsten Tagen noch einmal mit dem Patienten in den OP-Saal begeben.

Zitat von audioslave

Ich bin manchmal auch etwas verwundert, threads mit der Fragestellung "Was ist der beste Dual?" sind ungleich höher frequentiert

Die Frage stelle ich natürlich nicht, ich weiss ja, dass ich den besten Dual habe !

Gruß Roland

Hallo zusammen,

ich habe den Tonarm nach Service-Anleitung justiert, natürlich funktioniert die Automatik immer noch nicht . Da in einem guten Haushalt ja immer ein Ersatz-Plattenspieler vorhanden ist, habe ich mir meinen 1229 geschnappt und aufgeschraubt:

Im Vergleich dazu das defekte Gerät:

Man achte auf die Stellung des Segments zur Abstellschiene! Der Arm ist in beiden Fällen verriegelt und der Mode-Selektor auf "Single" gestellt. Das Segment ist relativ zum Tonarm verdreht, daher wir der Arm beim Einschwenken zu spät von der Stellschiene erwischt und die Abstellschiene kann am Plattenende die Endabschaltung nicht auslösen.

Heute habe ich keine Lust mehr, den Arm komplett auseinander zu nehmen ...

Gruß Roland

Hallo,

weiter geht's mit meinem Monolog :D.

Ich habe mir in der Service-Anleitung einmal angeschaut, wie die Stellung des Tonarms zum Segment festgelegt ist. Der innere Lagerring ist mit zwei Zapfen (ein Zapfen ist dabei der für die Höheneinstellung zuständige Teil) mit dem Segment verbunden:

Anscheinend ist der untere Teil des inneren Lagerrings (der mir den Zapfen) verdreht - vielleicht hat der Arm einmal einen Schlag abbekommen. Die einzige Lösung, die mir dazu einfällt ist, vorsichtig diese Verdrehung zurückzubiegen - dabei besteht natürlich die Gefahr, den inneren Lagerring zu zerstören. Hat sonst noch jemand einen Tipp?

Gruß Roland

Hallo,

Zitat von audioslave

kannst Du nicht die Sechskantmutter lösen und den gesamten Tonarm mit Segment um wenige Millimeter in die richtige Position drehen?

Damit wird aber nicht die Position des Armes (also des inneren Lagerrings) in Relation zu dem Segment verändert, sondern nur die Stellung des äußeren (mit dem Chassis verschraubten) zu dem inneren.

Gruß Roland

Hallo Benjamin,

Zitat von Bepone

ist nicht dein Problem, dass das Segment verdreht ist und der Tonarm deswegen zu weit innen aufsetzt? Genau das bekommst du durch Lösen der Sechskantmutter und Verdrehen des Segmentes / äußeren Lageringes in den Griff.

Ja, das ist das Problem: Der Tonarm setzt zu weit innen auf, die Endabschaltung wird nicht erreicht und der Tonarm kann nur mit leichtem Druck auf der Ablage verriegelt werden, da die Lifthülse der Liftplatte an das Segment stößt.

Den Lagerring habe ich schon gefühlte hundert mal justiert . Vielleicht habe ich ja einen Knoten im Gehirn, aber mit dem Lösen der Sechskantmutter kann ich doch nur das Segment in Relation zum äußeren Lagerring verdrehen. Bei dem defekten Gerät stimmt aber augenscheinlich die Position des inneren Lagerrings zum Segment nicht.

Gruß Roland

Hallo zusammen,

Zitat von sv-xj-treiber

Keine Langlöcher im Segment ... ?

leider nein.

Ich habe gestern aber einmal kurz beherzt den inneren Lagerring mit sanfter Gewalt gegen das Segment verdreht. Resultat ist, dass die Endabschaltung schon wieder greift und der Arm nicht mehr ganz so weit innen aufsetzt. Noch weiter will ich erst einmal nicht drehen, ich nehme erst einmal in den nächsten Tagen den Arm komplett heraus.

Das ist schon mal ein Anfang - ich bin nach längerem Überlegen auch immer mehr überzeugt, dass die Justierung durch die Sechskantschraube keinen Einfluss auf den Aufsetzpunkt hat. Der Aufsetzpunkt wird dadurch bestimmt, wenn der Zapfen des Segments von der Klinke der Stellschiene greift. Da aber das Segment nur mit dem inneren Lagerring verbunden ist, spielt die Position des äußeren Lagerrings keine Rolle.

Gruß Roland

Hallo zusammen,

Zitat von Bepone

Das Segment muss sich ja mit dem inneren Lagering mitrehen, logisch...

Dieser Dual macht mich wirklich fertig - das ist mittlerweile mein dritter 12x9 neben einer Anzahl von weiteren Plattenspielern, die ich repariert habe. Eigentlich ist solch eine Überholung für mich eine Sache von wenigen Stunden, aber dieses Etwas lässt mich Nachts schon von Abstellschienen und Lagerringen träumen ... aber da der 1229 einem guten Freund gehört .

Gruß Roland

Hallo zusammen,

OP gelungen - Patient geheilt entlassen .

Ich habe den Arm ausgebaut und vorsichtig die beiden Zapfen des inneren Lagerrings zurück gebogen. Dann alles wieder zusammengebaut, kurz noch mit zu einem zu langen Steuerpimpel gekämpft, nun spielt er wieder.

Als System habe ich ein M75 Typ D mit einer NOS DN325 verbaut - das klingt richtig fett, ich bin von dem M75 bei Rockmusik immer wieder begeistert. Der Besitzer des Duals hat sich vor einiger Zeit ein NOS Reibrad vom Flohmarkt gekauft. Mein 1229 läuft schon recht ruhig, bei diesem mit dem neuen Rad ist der Antrieb auch in den Leerrillen nicht hörbar, ich wirklich neidisch!

Gruß Roland