Elac STS 444 - noch gut?

Hallo,

ja, in der Tat, ich kann dich bestätigen, meiner Erfahrung nach kann ich den von dir beschriebenen Klangeindruck bestätigen, da fehlt was in den Höhen! Gut, Klangempfinden ist so individuell wie die Auswahl deiner Kleidung. Aber vom Grundsatz her stimm ich dir zu. Vielleicht wird der Nächste genau dieses Klangbild als abgerundet und zufriedenstellend beurteilen.

Ich habe einfach ein anderes System aus meinem Fundus genommen. Natürlich ging eine umfangreiches Probehören und Vergleichen voraus. Meines Erachtens ist das der einzige Weg zum "Glück". Orientierst du dich an Empfehlungen anderer Kollegen, schwingt dabei immer deren Wunschklangbild mit.

Mein Fazit: Eigentlich ist das ELAC-System gar nicht schlecht, aber es kann dein Wunschklangbild nicht reproduzieren. Wenn du die Möglichkeit hast, weitere Systeme im Vergleich zu hörer, kannst du dir dein Wunsch-System erhören. Das ist der beste Weg.

Gruß, Uli

Nach meiner Erfahrung ist die Nadel wichtiger als das System selbst. Das merkt man schon, wenn man auf das ein und dasselbe System verschiedene Nadeln steckt, sofern dies möglich ist. Eine Ortofon OM 3- oder 5-Nadel klingt auf demselben System wesentlich muffiger als ein OM 20 oder 30. Da liegen Welten dazwischen.
Überhaupt sollte man möglichst Originalnadeln montieren, Nachbauten gelten, vor allem, wenn es Systeme der Oberklasse sind, immer als deutlich schlechter wie das Original. Das ELAC STS 444 soll einen Frequenzgang bis 24000 Hz aufweisen und galt 1972 als eines der besten Systeme überhaupt. Soviel ich weiß, soll es aber noch "Originalnadeln" dafür geben, hergestellt von Van den Hul.
Phonologische Grüße,
Martin

Hi Thomas,

zuerst was grundsätzliches, ins STS 444 passen alle Elac Nadeleinschübe ab STS x44, also auch die Einschübe der STS x55 bis hin zu den zuletzt produzierten ESG-Typen!

Bei mir hat das STS 444 mit D655-D4 (Shibata Schliff) das Shure V-15IV (HE Schliff) endgültig von meinem 1229 in die "Reserveschublade" verwiesen. Es spielt mit mehr Attacke, impulstreuer, "live-haftiger" als das Shure, kommt im Sub-Bass tiefer und es fehlt ihm auch nicht an Glanz im Hochton Bereich. Das von Dir als mögliche Alternative genannte Ortofon VM red kann dem STS 444 kein Paroli bieten, es bildet flächiger und enger ab und neigt zu zuviel an Brilliance. Es klingt zudem etwas zu "trocken", Instrumente klingen nicht authentisch lang genug aus, z. B. Becken oder der feine Nachhall einer Snare.

Der Shibata Schliff der D655-D4 zeigt auf, dass der Generator des STS 444 mehr leisten kann als die original elliptische D444-E aus im heraus holt. Nur grenzt der Preis des genannten Händlers von 170€ schon an eine "Unverschämtheit". Ich habe vor ca. 4 Jahren auf eBay als Sofortkauf für zwei NOS 655-D4 noch jeweils unter 40€ incl. Versandkosten gezahlt. Bis um die 100€ für die Nadel würde ich für noch angemessen halten, man bedenke, die Jico SAS Nadeln sind aktuell produzierte Neuware, haben einen hervorragenden Ruf und kosten ebenfalls um die 100€. Daran orientiere ich mich. Das muss aber jeder für sich selbst entscheiden.

Viele Grüsse, Thomas

PS.: wenn Du dich von deinem STS 444 trennen möchtest, ich wäre ein freudiger Abnehmer.